Hi, folgendes Gedankenbeispiel : Kunde ist auf der Suche nach einem Transformator für eine Fabrik / Firma im Allgemeinen. Anforderungen sind/waren : - 20kV für Eingangsseite - circa 630kVA - 1000kVA Gesamtleistung - wahlweise Gießharztransformator oder Öltransformator nach erfolgreicher Lieferung kommt nun dem ortansässigen Elektriker (Meister vage ich zu bezweifeln) die Erkenntnis, dass nur 10kV anliegen. Für die Geräte im aufzubauenden Netz wird eine Wechselspannung im Bereich von 200 - 360V benötigt. Und das Theater beginnt... laut Typenschild würde man dem Kunden vorschlagen Verbindung 3 und 6 auf dem Trafo zu wählen, dann wäre das ein Wicklungsverhältnis 1 : 47,5. D.h. für 10kV am Eingang wären das 210V zwischen den jeweiligen Phasen. Wählt man nun ein TN-Netz wären es demzufolge 121V Wechselspannung zwischen L1 und N usw. also folglich zu niedrig. Wäre nun bspw. ein IT-Netz denkbar ? Neutral an der Sekundärseite bleibt unbenutzt. Es wird zudem ein Isolationswächter installiert. Nun die Frage bzgl. der gleichmäßigen Auslastung aller drei Leiter. Würde das bedeuten man klemmt eine 'Steckdose' dann zwischen L1 und L2 und eine weitere Steckdose an L2 und L3, oder benötigt man eine dritte Steckdose zwischen L3 und L1 ? Gruß
H. H. schrieb: > Der Trafo ist in jedem Fall zu klein. Die Nennleistung wäre gewissermaßen vernachlässigbar. Mit Querstromlüftern könnte man die Nennleistung um circa 1.25 bis 1.5fachen der Nennleistung erhöhen. Mir geht es eher darum, ob mittels IT-Netz der richtige Spannungsbereich realisiert werden kann und das die Außenleiter gleichmäßig belastet werden. Die angeschlossenen Geräte benötigen keinen Drehstrom.
Den Sternpunkt erden und ein TN- oder TT-Netz bauen. IT ist wohl kaum nötig. Und Dyn5 verträgt Schieflast.
Und die blauen Adern in der Installation braun anmalen. Wer denkt sich denn sowas aus??
Stephan schrieb: > Und die blauen Adern in der Installation braun anmalen. Ist nicht nötig. > Wer denkt sich denn sowas aus?? Wenn man keine Ahnung hat...
H. H. schrieb: > Der Trafo ist in jedem Fall zu klein. Halbe Spannung, halber Strom, viertel Leistung. also 250kW
Rüdiger B. schrieb: > H. H. schrieb: >> Der Trafo ist in jedem Fall zu klein. > > Halbe Spannung, halber Strom, viertel Leistung. > also 250kW Unsinn im Quadrat!
H. H. schrieb: > Den Sternpunkt erden und ein TN- oder TT-Netz bauen. IT ist wohl kaum > nötig. > > > Und Dyn5 verträgt Schieflast. D.h. Neutral der Sekundärseite (Sternpunkt) vom Trafo gegen Erde, jedoch nicht mit der Installation verbunden. Mit der nachfolgenden Installation dann bspw. L1, L2 und PE (also TN-Netz). Und dann 2 polige RCDs ?
Janek schrieb: > D.h. Neutral der Sekundärseite (Sternpunkt) vom Trafo gegen Erde, jedoch > nicht mit der Installation verbunden. Ja. > Mit der nachfolgenden Installation dann bspw. L1, L2 und PE (also > TN-Netz). Ja, und natürlich zweipolige LS, nicht 1+N! > Und dann 2 polige RCDs ? Wenn erforderlich.
H. H. schrieb: > Unsinn im Quadrat! Nur wenn die Wickeldrähte glühen dürfen! Was ich nicht verstehe, weshalb kauft sich der Gewerbebetrieb keinen vernünftigen Trafo?
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Rainer D. schrieb: > Was ich nicht verstehe, weshalb kauft sich der Gewerbebetrieb keinen > vernünftigen Trafo? Den gab es wohl eher günstig auf dem Schrottplatz? Weshalb plant jemand an sowas herum, der sich im Internetforum Grundlagen besorgen muß?
Manfred P. schrieb: > Rainer D. schrieb: >> Was ich nicht verstehe, weshalb kauft sich der Gewerbebetrieb keinen >> vernünftigen Trafo? > > Den gab es wohl eher günstig auf dem Schrottplatz? Für so einen Ortstrafo ist das doch kein Alter. > Weshalb plant jemand an sowas herum, der sich im Internetforum > Grundlagen besorgen muß? Wer wird ihm die Bastelei ans Mittelspannungsnetz anklemmen?
H. H. schrieb: >>> Was ich nicht verstehe, weshalb kauft sich der Gewerbebetrieb keinen >>> vernünftigen Trafo? >> Den gab es wohl eher günstig auf dem Schrottplatz? > Für so einen Ortstrafo ist das doch kein Alter. Für ein existierendes Netz. Aber wie kommt man für eine NEUeinrichtung an einen knapp 40 Jahre alten Trafo? >> Weshalb plant jemand an sowas herum, der sich im Internetforum >> Grundlagen besorgen muß? > Wer wird ihm die Bastelei ans Mittelspannungsnetz anklemmen? Na der: Janek schrieb: > (Meister vage ich zu bezweifeln)
Manfred P. schrieb: > H. H. schrieb: >>>> Was ich nicht verstehe, weshalb kauft sich der Gewerbebetrieb keinen >>>> vernünftigen Trafo? >>> Den gab es wohl eher günstig auf dem Schrottplatz? >> Für so einen Ortstrafo ist das doch kein Alter. > > Für ein existierendes Netz. > > Aber wie kommt man für eine NEUeinrichtung an einen knapp 40 Jahre alten > Trafo? Vor Abbruch ausgebaut. Es gibt Händler für sowas.
> Und die blauen Adern in der Installation braun anmalen. Das passiert von ganz alleine. > Mit Querstromlüftern könnte man die Nennleistung um > circa 1.25 bis 1.5fachen der Nennleistung erhöhen. Verkauf den Trafo und suche einen passenden. Mit der richtigen Nennleistung und mit 10kV wenn da nur 10kV anliegen. Es gibt inzwischen auch Ortsnetztransformatoren, die sind zwischen 10 und 20kV umschaltbar oder umklemmbar, da die alten 10kV Erdkabelnetze perspektivisch auf 20kV umgebaut werden. So'n Pfusch wie 20kV Trafo an 10kV Netz schaltet sowieso kein EVU-Techniker ein, der seinen Job noch ein Weilchen behalten möchte.
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Rüdiger B. schrieb: > Halbe Spannung, halber Strom, viertel Leistung. > also 250kW Warum soll denn bei halber Spannung der Draht dünner werden? Ein Trafo hält immer den vollen Nennstrom ab.
Klar, wenn die Spannung erhöht wird bleibt der Strom auch gleich.
Janek schrieb: > Für die Geräte im aufzubauenden Netz wird eine Wechselspannung im > Bereich von 200 - 360V benötigt ist der Trafo denn einstellbar? ༼⍢༽
Manfred P. schrieb: > Rainer D. schrieb: >> Was ich nicht verstehe, weshalb kauft sich der Gewerbebetrieb keinen >> vernünftigen Trafo? > > Den gab es wohl eher günstig auf dem Schrottplatz? > > Weshalb plant jemand an sowas herum, der sich im Internetforum > Grundlagen besorgen muß? Grundlagen wären wohl eher was ist Spannung, was ist Strom. Bei diesem Thema sind wir wohl weit darüber. Der Trafo ging in einen Balkanstaat und war günstig. Angefordert war ein 20kV Trafo. Erst im Nachgang ist den Leuten dort eingefallen, dass diese eigentlich 10kV haben. Die deutsche Leier "das ist aber nicht nach Typenschild", ist bei den Leuten dort drüben nicht produktiv. Die Trafostation wurde exportiert und muss nun in Betrieb gehen. Eine pragmatische Lösung musste gefunden werden. Laut Geafol gibt es hierzu auch ein Datenblatt, dass explizit die Benutzung von Querstromlüftern erwähnt. Im Detail soll ab circa 80°C gekühlt werden, ab circa 130-140°C dann der Lastabwurf. Dann kann man die 1.25 - 1.5fache Nennleistung fahren. Vor ein paar Jahren waren Trafos günstiger, durch die Energiewende liegen gebrauchte Trafostationen zwischen 10 - 25k€ bei 630 - 1250kVA. Der hier erwähnte Trafo kam aus einer Insolvenz für 1/3 des Preises. Es wird sich zeigen, wie das Ergebnis aussieht... Gruß
Janek schrieb: > Es wird sich zeigen, wie das Ergebnis aussieht... Bedenkt, dass der Trafo bei Unterspannung ziemlich weich sein wird. Die Kurzschlussspannung beträgt dann ja 12% der Betriebsspannung.
> Im Detail soll ab circa 80°C gekühlt werden, ab circa 130-140°C dann > der Lastabwurf. Das empfinde ich schon als ziemlich heiße Sache, evtl. kann man sich das bei alten Transformatoren und mineralischem Öl noch erlauben, aber besser werden die davon nicht. Normalerweise gibt's bei 75..80°C schon eine Warnung und bei 90..100°C wird der Lastschalter rausgeschmissen. > Dann kann man die 1.25 - 1.5fache Nennleistung fahren. Und das Schicksal der gesamten Firma hängt an ein paar kleinen Lüftermotoren... top! Wie gesagt, für mich ist das Pfusch, aber andere Länder haben's ja sowieso nicht so mit der Versorgungssicherheit... also letztlich nicht mein Problem. Ich vermute nur, daß meine Steckdose hier eine höhere Netzverfügbarkeit und Spannungsstabilität erreicht.
Hallo Ben B. Ben B. schrieb: >> Dann kann man die 1.25 - 1.5fache Nennleistung fahren. > Und das Schicksal der gesamten Firma hängt an ein paar kleinen > Lüftermotoren... top! Du hast wohl noch nie in prekären betrieblichen Verhältnissen gearbeitet. Besser in einem halben Jahr pleite als sofort. > Wie gesagt, für mich ist das Pfusch, aber andere Länder haben's ja > sowieso nicht so mit der Versorgungssicherheit... also letztlich nicht > mein Problem. Ich vermute nur, daß meine Steckdose hier eine höhere > Netzverfügbarkeit und Spannungsstabilität erreicht. Mag sein, aber der TO hat sein Problem halt nicht "hier" und solche prekären Verhältnisse gibt es auch hier zu hauf. Hält nur jeder den Mund drüber..... Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Janek schrieb: > Anforderungen sind/waren : > - 20kV für Eingangsseite > - circa 630kVA - 1000kVA Gesamtleistung > - wahlweise Gießharztransformator oder Öltransformator Habt ihr das schriftlich? Wahrscheinlich nicht! Ansonsten würde ich halt mal den "Vertrieb" drum bitten das zu klären. ----> Anwälte kommen dann später ins Spiel. > nach erfolgreicher Lieferung kommt nun dem ortansässigen Elektriker > (Meister vage ich zu bezweifeln) die Erkenntnis, dass nur 10kV anliegen. Ich würde einfach so einen Ton nicht anschlagen, der ist ziemlich herrablassend. Macht sich nicht gut.
Beitrag #7510702 wurde vom Autor gelöscht.
Da ist das Kind bereits zu 1/3 in den Brunnen gefallen. Zu Bedenken gebe ich hier noch, das die Verluste im Trafo P_verl ~ R*(I_last)^2 steigen. Forumsteilnehmer Hinz hat das schon angemerkt. Auf diese Verlustleistung kommt noch eine ordentliche Schippe drauf, wenn es sich nicht um sinusförmige Verbraucher oder/und mit cos(phi)=1 handelt.
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