Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Flammwidrigkeit von Elektrobauteilen


von Michael (verstaerker)


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Hey!
Es gibt Elektronikartikel bei Conrad und Co., die als flammwidrig 
gekennzeichnet sind und welche, die diese Kennzeichnung nicht haben.
Warum gibt es diese Einteilung?
Hängt das von den Einsatzbereichen ab? Wenn ja, wie lassen sich diese 
einteilen? Nicht in jedem Elektronikgerät sind ja alle Bauteile 
flammhemmend, oder doch?
Ich danke für eure Antworten

: Bearbeitet durch User
von Anton (Gast)


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von Michael B. (laberkopp)


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Michael schrieb:
> Hängt das von den Einsatzbereichen ab?

Nach amerikanischer LR müssen im netzspannungsführenden Teil LR 
zertifiziert flammwidrige FR Bauteile verbauen, da muss man für jedes 
Bauteil, Platine, Gehäuse und Netzschalter und Kabel und IC das 
nachweisen können, in einer kleinbatteriebetriebenen Schaltung unter 
25W/200mA oder dementsprechend durch Sekundärspannung betriebenem 
(Steckernetzteil) Schaltungen kannst du dir FR sparen, da darf gar das 
Gehäuse aus brennbarem Material sein. Bei Baugruppen dazwischen, also 
mehr Leistung, nicht netzspannungsführend, ist FR zu empfehlen, ich 
weiss nicht wo eine Vorschrift dazu stände, ich glaube es geht eher 
indirekt über Produktsicherheit.

Alta Radios aus Holz waren ab einem bestimmten Baujahr mit Borax 
flammhemmend imprägniert.

Es gibt fusible Sicherungswiderstände die durchbrennen ohne ein Feuer 
auszulösen, daraus könnte man schlussfolgern dass normale Widerstânde 
nicht FR sind. Sind die aber doch, sie verlöschen von selbst, 
produzieren aber vielleicht vorher eine Flamme.

von Michael (verstaerker)


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Michael B. schrieb:
> Nach amerikanischer LR müssen im netzspannungsführenden Teil LR
> zertifiziert flammwidrige FR Bauteile verbauen, da muss man für jedes
> Bauteil, Platine, Gehäuse und Netzschalter und Kabel und IC das
> nachweisen können

Gibt es solche Vorschriften in Deutschland auch? Darf ich ein Kabel mit 
Schrumpfschlauch reparieren, der nicht die Kennzeichnung "flammhemmend" 
oder ähnliches besitzt? Erfüllen nicht alle Elektronikmaterialen gewisse 
Brandschutzeigenschaften?
Nebenbei, was bedeutet "LR"?

von Michael B. (laberkopp)


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Michael schrieb:
> Nebenbei, was bedeutet "LR"?

Das Zeichen der Underwriter Laboratories Prüfbehörden UL.

von Michael (verstaerker)


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Michael schrieb:
> Gibt es solche Vorschriften in Deutschland auch? Darf ich ein Kabel mit
> Schrumpfschlauch reparieren, der nicht die Kennzeichnung "flammhemmend"
> oder ähnliches besitzt? Erfüllen nicht alle Elektronikmaterialen gewisse
> Brandschutzeigenschaften?

Keiner Ahnung davon?

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Michael B. schrieb:
>> Nebenbei, was bedeutet "LR"?
>
> Das Zeichen der Underwriter Laboratories Prüfbehörden UL.

Das hast du erfunden. Es ist ein teilweise überlappendes, 
spiegelverkehrtes UR.
Das ist nur das Prüfzeichen.

Die "Norm"  die du vermutlich meinst ist die UR, nicht LR

: Bearbeitet durch User
von Franko P. (sgssn)


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Meines Wissens ist das UL in USA das, was bei uns der VDE ist. Und über 
die VDE-Bestimmungen hinaus, gibts in USA und Kanada die 
Brennbarkeits-Prüfungen, die in UL94 dokumentiert sind. Jede europäische 
Firma, die in den USA oder Kanada Produkte verkaufen will, muss auch 
gegebenfalls das UL94 nachweisen. Für produkte, die nur in EU-Staaten 
verkauft werden, ist mir nicht bekannt, dass das hier auch gefordert 
ist. Das Reparien von defekten Kabeln hat also erst mal nix mit der 
Brennbarkeit von Materialiien nach UL zu tun.

von Michael (verstaerker)


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Alles klar, danke für die Infos

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