Hallo. Gibt es eine Möglichkeit, aus normalem Lichtstrom Drehstrom zu erzeugen, um einen kleinen (500w) Drehstrommotor zu betreiben? Ich weiß, dass es Frequenzumrichter gibt, aber nicht genau, was man für sowas nehmen kann. Gruß
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Wenn es richtiger Drehstrom sein soll, ohne aufwändige Umwandlung nicht. Eine einfache mechanische Lösung: Ein Einphasen Motor der einen Drehstrom Generator antreibt. Elektronisch gehts natürlich auch, bei einer so hohen Leistung muss ein sehr hoher Aufwand betrieben werden.
Elias M. schrieb: > Ich weiß, dass es Frequenzumrichter gibt, aber nicht genau, was man für > sowas nehmen kann. Ein FU ist schon richtig, wenn es wieder billigst sein muss eben kein Siemens Micromaster sondern z.B. https://de.aliexpress.com/item/1005005187985619.html Etwas grösser dimensioniert als der Motor ist nicht verkehrt, damit bleibt der Motor kurzfristig überlastbar, schon im Anlaufmoment braucht man das. Neben der Erzeugung der 3 Phasen aus einfachen 230V liefert der FU Motorschutz und Drehzahleinstellung. Die Steinmetzschaltung bringt nur 70% der Motorleistung und sehr schlaffes Anlaufmoment und unrunden Motorlauf weil die Phasen nicht um 120 Grad versetzt sind, sondern 90+90+180.
Die meisten FU machen aus einer Phase nur Drehstrom für die Sternschaltung.
Rüdiger B. schrieb: > Die meisten FU machen aus einer Phase nur Drehstrom für die > Sternschaltung. Dreieckschaltung! Meinstens.
Ich hatte vor einiger Zeit einen Siemens Micromaster 420 für solche Spielereien. Den kann man einphasig speisen (hat auch 'nen DC-Eingang direkt auf den Zwischenkreis) und dann kommt Drehstrom mit bis zu 2,2kW wieder raus. Der scheint recht vielseitig und erträgt auch klaglos Misshandlungen wie eine unbelastete Phase am Ausgang. Dann gibt's zwar 'ne Fehlermeldung, aber er läuft weiter und schaltet nicht sofort ab. Oder wenn man ihn massiv überlastet, ich hab damit einen 10kW (elektrisch, ~50kW Kälte) Kältemittelverdichter an einer einfachen 16A Steckdose getestet. Klar, hätte niemals für den Betrieb gereicht, aber für 'ne geringe Drehzahl zum Funktionstest war's genug.
Ben B. schrieb: > hat auch 'nen DC-Eingang > direkt auf den Zwischenkreis D.h. da kann man dann 400 Volt DC direkt speisen, und die Kiste macht Drehstrom draus?
Wenn der Motor von Stern auf Dreieck umstellbar ist, dann kann man den normalerweise problemlos mit nem 230V Umrichter betreiben. Die sind in der gewünschten Leistung auch nicht allzu teuer. Lediglich in den Fällen, wo man den nicht umstellen kann wirds teuer, weil die Umrichter die bei 230V Eingang, 400V ausgeben recht selten sind. Wenns sich um einen Standardmotor handelt ists wahrscheinlich billiger den Motor zu tauschen, statt ein mehrfaches des Motorpreises für eine Sonderlösung auszugeben.
>> hat auch 'nen DC-Eingang direkt auf den Zwischenkreis > D.h. da kann man dann 400 Volt DC direkt speisen, > und die Kiste macht Drehstrom draus? 400Vdc finde ich etwas viel, der war für 3x230V rein (lief aber auch mit 1x230V Einspeisung), also würde ich sagen etwa 350..360Vdc maximal, damit würde das funktionieren. Da kommen auch nur 3x230Vac wieder raus, nicht 3x400V. 3x400V Motoren (wie der oben erwähnte MT160 Kältemittelverdichter) lassen sich zum Funktionstest damit betreiben, ihre volle Belastbarkeit erreichen sie natürlich nicht. Dazu braucht man Motoren, die sich auf 230V Dreieck klemmen lassen, das ist in dem Leistungssegment noch ziemlich gängig (braucht man z.B. auch für die Steinmetzschaltung). Größere Motoren ab etwa 4kW haben dann meist 400V Dreieck und 690V Stern, damit können sie mit Stern/Dreieck-Anlauf eingesetzt werden, aber nicht mehr an 230V. Die 500W, um die es hier geht, sollten aber problemlos mit 230V versorgbar sein. Edit: Wegen des Problems mit nicht umklemmbaren 400V-Motoren geringer Leistung - sowas gibts leider wirklich, habe ich als Lüftermotor an einem Kühlaggregat gesehen. Nur 100W oder so, aber feste 400V, war aus Sicht des Herstellers wohl am einfachsten, weil das ganze Aggregat 400V brauchte (vollhermetische Kältemittelverdichter sind alle nicht umklemmbar). Man kann sich bei kleineren Leistungen aber recht einfach mit einem 400V/230V Transformator behelfen. Diese findet man recht oft im Industriebedarf, wo 230V-Verbraucher in einer 400V-Maschine versorgt werden müssen. Diese lassen sich natürlich auch rückwärts betreiben, heißt 230V rein, dann kommen 400V wieder raus und die schickt man in einen geeigneten Frequenzumrichter (der sich nicht daran stört, wenn er nur aus einer Phase versorgt wird). Die Trafos gibts einphasig bis etwa 2kVA.
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Ben B. schrieb: > rößere Motoren ab > etwa 4kW haben dann meist 400V Dreieck und 690V Stern, Interessant, so ein Motor könnte sogar in Amiland laufen. ciao gustav
Karl B. schrieb: > Ben B. schrieb: >> rößere Motoren ab >> etwa 4kW haben dann meist 400V Dreieck und 690V Stern, > > Interessant, > so ein Motor könnte sogar in Amiland laufen. Die dortigen Drehstromnetze sind vielfältig, aber in Haushalten praktisch nie anzutreffen. Selbst im Kleingewerbe ist Drehstrom selten.
Naja, die Motoren ansich sind identisch, deswegen brauchen sie bei 60Hz eine etwas höhere Spannung als bei 50Hz. Das geht auch prinzipiell mit jedem Motor, solange die Eisenverluste durch die Ummagnetisierung nicht zu groß und die Spannung nicht zu hoch für die Isolation wird. Oder in die andere Richtung, so ein Motor kann seinen vollen Phasenstrom auch im Stillstand bekommen (wobei sich dann eine entsprechend geringe Betriebsspannung und Frequenz ergibt) - er kann sich nur nicht selbst kühlen wenn sein Lüfter nicht schnell genug dreht, muss man mit einem extra Kühlventilator machen. Die Stromnetze in den USA sind regional sehr unterschiedlich weil es so unzählig viele verschiedene Stromversorger gibt. Allen gemein ist aber, daß es außer in den Städten keine Niederspannungsnetze gibt. In Privathaushalten sind 2x120V üblich, wobei das keine echten zwei Phasen sind, sondern nur eine Phase mit zwei Abgängen, heißt die "zweite Phase" ist die erste um 180° gedreht. Realisiert wird das dadurch, daß jedes Haus seinen eigenen Mittelspannungstrafo hat (üblich sind 7,2kV und 11kV, aber jeder Stromversorger kann bauen was er möchte), die Niederspannungsseite ist eine Wicklung mit Mittelanzapfung und diese Mittelanzapfung ist geerdet. So haben die Haushalte 2x120V für kleinere Verbraucher (Licht, TV, Computer etc.) und 240V für stärkere wie z.B. Waschmaschine und Wäschetrockner oder besonders beliebt Klimaanlagen. Elektrische Kochstellen sind selten, die entdecken sie erst in den letzten Jahren. Beim Kleingewerbe ist's genau so, nur regional stärker ausgeprägt. Also in "fortschrittlicher" ausgebauten Bundesstaaten wie z.B. Kalifornien oder generell die Westküste hoch, kann man praktisch überall Drehstrom haben. In den ländlicheren Gebieten wie dem mittleren Westen oder auf den Great Plains gibt's nur eine Phase für die ganze Straße. Wobei das Wort Straße ("road") dort eine völlig andere Bedeutung hat als hier, das können auch mud oder gravel roads sein und in diesen Gebieten problemlos 50..80km lang, schnurgeradeaus und ohne jeden Baum. Alles hängt dann an einem einzelnen Draht mit Mittelspannung, gehalten von Holzmasten, Rückleiter der Mittelspannung ist die Erdung. Entsprechend viele Probleme haben sie mit Stromausfällen nach Gewittern oder Stürmen, wenn der Draht irgendwo im Dreck liegt. Im Bereich der Kleinstädte (wo die Einspeisepunkte liegen) hat praktisch alles bis auf Privathaushalte Drehstrom, ein Stück abseits gibt es den praktisch einfach nicht oder der Anschluss wird extrem teuer weil erst eine Leitung gebaut werden muss.
Hallo auch wenn es nicht gefragt wurde, so möchte ich es trotzdem kurz erwähnen (weil es eben nicht für jeden selbstverständlich ist, hier landen durchaus aus mal vollkommene Laien dank Google und Co.): Die 3,6kW Grenze (230V 16A im besten Fall manchmal leider aber auch nur 13A wegen der German Angst oder gar 10 wegen eines geizigen Vermieters -was 1970 ausgereicht hat, reicht auch heute aus..." oder gar 6A bei manche Museumswohnung aus den Zeiten wo es nur das Bügeleisen, eine 60W Glühlampe und ein Radio als Verbraucher im Arbeiterhaushalt gab) bleibt bestehen bzw. wird sogar dank eines Wirkungsgrades der nun mal immer unter 100% liegt unterschritten - wenn dann noch ein Motor - wie so oft, wenn man Drehstrom haben möchte, hinzukommt, hat man noch mit dessen Anlaufstrom zu kämpfen... Einen Motor wie z.B. aus dem Beitrag von von Karl B. (gustav) 08.10.2023 11:03 wird einfach nicht an der 230V Haushaltssteckdose, egal mit welchen Umformer funktionieren...
Dieterich schrieb: > Museumswohnung aus den Zeiten wo es nur das Bügeleisen, eine 60W > Glühlampe und ein Radio als Verbraucher im Arbeiterhaushalt gab) Das hatten in meiner Kindheit auch viele Wohnungen, in denen die Chefs oder Prokuristen kleiner Unternehmer wohnten (oder die Studienräte auf meinem Gymnasium). Wenn man mit Gas kochte, gab es ja kaum andere Geräte. Kühlschrank und TV = Luxus. Waschmaschine mit Bottich statt Trommel = wollte die Hausfrau nicht, macht Wäsche kaputt. 1960 zogen wir in ein ganz neu gebautes Haus, da hatten wir immerhin schon Schukodosen und 10-A-Schmelzsicherungen (rot statt grün).
Ben B. schrieb: > In Privathaushalten sind 2x120V üblich, wobei das keine echten zwei Phasen > sind, sondern nur eine Phase mit zwei Abgängen, heißt die "zweite Phase" > ist die erste um 180° gedreht. Das SIND echte Phasen. L1, L2 und PEN.
Elias M. schrieb: > Gibt es eine Möglichkeit, aus normalem Lichtstrom Drehstrom zu erzeugen, > um einen kleinen (500w) Drehstrommotor zu betreiben? > > Ich weiß, dass es Frequenzumrichter gibt, aber nicht genau, was man für > sowas nehmen kann. Frequenzumrichter 1 Phase Eingang -> 3 Phasen Ausgang ist der einzige sinnvolle Weg Weiterer Vorteil: Du kannst die Drehzahl einstellen und noch zig andere Sachen (wie schnell abbremsen usw.)
Dieterich schrieb: > Einen Motor wie z.B. aus dem Beitrag von von Karl B. (gustav) > 08.10.2023 11:03 > wird einfach nicht an der 230V Haushaltssteckdose, egal mit welchen > Umformer funktionieren... Karl B hat ja auch einfach irgendein Typenschild reingerotzt das überhaupt nichts mit dem 500W Motor des Fragenden Elias zu tun hat.
Uli S. schrieb: > Wenn der Motor von Stern auf Dreieck umstellbar ist, dann kann man den > normalerweise problemlos mit nem 230V Umrichter betreiben. Wie ist das gemeint? Dem FU sollte es doch egal sein, ob da ein Motor im Stern oder im Dreieck läuft. Oder geht es darum: wenn der FU nur 230V Drehstrom (statt 400V) liefert UND der Motor für 400V fest im Stern verschaltet ist, dass der TO den dann auf Dreieck umklemmen soll/muss/kann/darf?
Bruno V. schrieb: > Uli S. schrieb: >> Wenn der Motor von Stern auf Dreieck umstellbar ist, dann kann man den >> normalerweise problemlos mit nem 230V Umrichter betreiben. > > Wie ist das gemeint? Dem FU sollte es doch egal sein, ob da ein Motor im > Stern oder im Dreieck läuft. > Im Prinzip ja, es kommt auf den Motor an. Motor 1: Strangspannung 133V, Verschaltung Stern: problemlos mit nem 230V Umrichter zu betreiben Motor 2: Strangspannung 230V, Verschaltung Dreieck: problemlos mit nem 230V Umrichter zu betreiben > Oder geht es darum: wenn der FU nur 230V Drehstrom (statt 400V) liefert > UND der Motor für 400V fest im Stern verschaltet ist, dass der TO den > dann auf Dreieck umklemmen soll/muss/kann/darf? Falls Motor 2 im Stern verschaltet wäre, würde er mit einem 230V Umrichter nicht mit Nennleistung zu betreiben sein. 400V wären hier erforderlich. Wenn er per Klemmbrett auf Dreieck umschaltbar ist, geht es wieder.
Es gäbe noch ne andere Möglichkeit, die natürlich abhängig davon ist, wie der mechanische Anschluss aussieht. Es gibt um rund 100€ Nähmaschinenmotoren. Das sind geregelte Drehstromservomotoren, die aber nen 230V Anschluss mit geschwindigkeitsregulierbarem Umrichter haben. Um den Preis kriegt man vielleicht grade mal einen normalen Umrichter, der sollte ja, falls man den Motor von der Geschwindigkeit einstellen kann, ja auch etwas stärker als die Nennleistung des Motors sein. Auf nen ersten flüchtigen Blick hin würde ein neuer Motor auch in der Preisklasse, etwas über 100€ liegen. Der Nähmaschinenmotor lässt sich halt sowohl von der Geschwindigkeit, als auch der Richtung so anpassen, wie mans gern haben würde. Nur als Beispiel: https://www.ebay.de/itm/314865212244?hash=item494f6ddb54 Seltsamerweise gibts die Dinger bei uns wohl nicht mehr.
Michael B. schrieb: > Dieterich schrieb: >> Einen Motor wie z.B. aus dem Beitrag von von Karl B. (gustav) >> 08.10.2023 11:03 >> wird einfach nicht an der 230V Haushaltssteckdose, egal mit welchen >> Umformer funktionieren... > > Karl B hat ja auch einfach irgendein Typenschild reingerotzt das > überhaupt nichts mit dem 500W Motor des Fragenden Elias zu tun hat. Karl B. schrieb: > etwa 4kW haben dann meist 400V Dreieck und 690V Stern, darum gings doch, wer lesen kann, ist eindeutig im Vorteil. Wie kommen die auf 690V. Versuch, es einmal allgemeinverständlicher: "...so ein Drehstrommotor ist, was Strom angeht, ein Nimmersatt. je mehr Drehmoment von ihm abverlangt wird, desto mehr wird er ausgebremst... Ohne Belastung, oder wenn er, mit 400 statt 690 Volt betrieben wird, und mit nur rund einem Drittel seiner Antriebskraft belastet wird, wird der Motor einfach laufen, ohne dass man irgendwas merkt. Wenn er zu viel leisten muss, bleibt er einfach stehen und brennt durch..." Quelle: https://www.gutefrage.net/frage/drehstromasynchronmotor-in-stern-an-400v-statt-690v Das heißt, Motor bringt Leistung in Dreieckschaltung mit den 400V. ciao gutav
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Karl B. schrieb: > darum gings doch, wer lesen kann, ist eindeutig im Vorteil. Dann lese mal den ersten Beitrag. Es geht um einen 500W Drehstrommotor von dem derzeit nicht bekannt ist ob er in Stern betrieben wird und auf Dreieck umgeklemmt werden kann. Nur du musstest den Thread ja kapern mit deiner Frage ob ein 690/400V Drehstrommotor auch in (Nord)Amerika betrieben werden kann. Das ist für den TO aber völlig uninteressant.
Karl B. schrieb: > Elias M. schrieb: >> kleinen (500w) Drehstrommotor > > Zeig mal das Typenschild. > > ciao > gustav Ich will das nicht nur fuer den besagten Motor nutzen, sondern evtl auch fuer andere Drehstromverbraucher, denke mal, so ein Micromaster 420 ist am ehesten das, was man dafuer nutzen kann. Gruss
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