Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur eines Lithium Ionen Ladegeräts 42V 1,8A


von Sepp (sebhuaba)



Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich versuche, ein Ladegerät zu reparieren.
Der Typ ist ein Al-ko 38.4Li mit 42V und 1,8A Ausgang.

Die Sicherung nach dem 230V Eingang ist ok. Alle anderen Teile haben 
keine sichtbaren
Beschädigungen und die Sollbruchstellen sind alle in Ordnung.

Nur der Mosfet hat außen eine rot/violette Substanz. Ich war mir nicht 
sicher, ob das Dielektrikum ist oder nur ein Kleber. Auf dem Drain Pin 
ist eine Plastikhülse. Es sieht fast so aus als ob diese damit fixiert 
wurde.
Ich werde ein Bild von dieser eingebauten Situation anhängen.
Ich habe die rote Substanz einfach mit Spiritus entfernt.
Der Typ ist ein JCS10N60FT. In der zweiten Zeile steht noch Gf E32.

Unterscheidet das Gf E32 den Typ oder ist es nur so etwas wie eine 
Chargennummer der Produktion? Denn ich kann nur finden
Mosfets mit JC10N60FT finden.

Kann ich eine normale Wärmeleitpaste für CPUs zwischen dem
Aluminiumwinkel und dem Mosfet verwenden. Ich habe einen Arctic MX2 oder 
MX4 zu Hause.

Ich den JCS10N60FT auf Aliexpress und LCSS gefunden. Jedoch wäre mir 
eine Alternative aus Deutschland mit kurzen Lieferzeiten und günstigen 
Versandkosten ganz recht.

Könnt ihr mir sagen, ob ich diesen Mosfet durch andere Typen ersetzen 
kann?
Ich habe auf der Homepage von Infineon eine Rubrik gefunden in der man 
seinen Typ eintippt und dieser einen passende Alternativen von Infineon 
zeigt. Gibt es so Bauteilvergleiche auch Herstellerunabhängig?

Glaubt ihr, dass der Mosfet das einzige beschädigte Teil an der Platine 
ist,
oder gibt es auch andere Teile, die beschädigt werden, wenn der Mosfet 
beschädigt wird?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe

Mit freundlichen Grüßen
Seb

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Sepp schrieb:
> Nur der Mosfet hat außen eine rot/violette Substanz. Ich war mir nicht
> sicher, ob das Dielektrikum ist oder nur ein Kleber. Auf dem Drain Pin
> ist eine Plastikhülse. Es sieht fast so aus als ob diese damit fixiert
> wurde.

Das ist eine Ferritperle, wg EMV.

Und der MOSFET wird nicht defekt sein, sonst hätte die Netzsicherung 
ausgelöst.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Schau bitte mal die Chips an, ob da was drauf steht. Oder sind die 
abgeschliffen?

Meine Vermutung waere, das hier ein Schaltwandler-IC mit 
Hazard-Detection verbaut wurde. Wenn die Überschwinger zu groß werden, 
schaltet es nach ein paar Zyklen ab.

Es gibt dann noch welche, bei denen das Kondensatornetzteil für die 
Steuerschaltung oder der Vorwiderstand am IC-Eingang sich 
verabschiedete.

von Harald A. (embedded)


Lesenswert?

Hatte neulich ein sehr ähnliches Netzteil zur Reparatur. Letztlich war 
die Fehlerursache eine gebrochene Lötstelle, vermutlich durch Sturz oder 
hartes Aussetzen. Bedingt durch das einseitige Layout hängen die z.T. 
schweren Komponenten nur an der filigranen Kupferleiterbahn, da eine 
Durchkontaktierung fehlt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Bei dem Wissensstand einfach mal die beiden kleinen Elkos am 
Schaltnetzteil-IC auf Verdacht erneuern. Wenn das nichts bringt, wird's 
problematisch. Die sekundäre Gleichrichterdiode ist auch immer ein 
heißer Kandidat für einen Defekt.

Ansonsten sieht die Platine sehr ranzig aus. Das ist kein Gerät für den 
Außeneinsatz, wurde aber vermutlich trotzdem gemacht und nun ist das 
Geschrei groß.

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Auch der Optokoppler geht schon mal kaputt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.