Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochspannung überprüfen


von Martin (energiewende)


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Hi, ich bin neu im Forum - bitte nicht gleich Stromschläge verteilen, 
aber in der Suche konnte ich nichts passendes finden.

Problem:
Ein einseitig geerdeter DC Hochspannungstester soll überprüft werden, ob 
er auch wirklich noch 4300 V ausgibt.
Im einer Prüfkammer soll ein speziell präpariertes Testmuster verwendet 
werden, in ich alles einbauen darf, was man dazu braucht.
Da sich die ganze Sache bewegt, kann man keine Kabel nach "Draussen" 
führen , um ein Referenz-Messgerät anzuschließen. Ich hatte schon 
überlegt, einfach einen Widerstand einzubauen, der einen Kriechstrom 
simuliert, aber auch die interne Strommessung des Hochspannungstester 
kann fehlerhaft sein - also geht das erstmal nicht.

Lösungsversuch:
Könnte man einen Varistor verwenden?
Ich würde die Gleichspannung mit 500 V/s hochfahren und bei bekannter 
Zündspannung des Varistors sollte dann wegen deutlichem Überstrom 
abgeschaltet werden.
Wie wiederholbar genau schaltet so ein Varistor?

Oder hat jemand einen anderen Ansatz?
Es ist egal, ob die Schaltung bei 4000V oder 5000V abschaltet, solange 
es immer wiederholbar die gleiche Spannung ist.
Es wäre ideal, wenn die Spannung auf 0.1% (+/-4V) reproduzierbar ist.

elektrische Grüße
Martin

z.B.: Varistor V282BB60

von Falk B. (falk)


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Martin schrieb:

> Ein einseitig geerdeter DC Hochspannungstester soll überprüft werden, ob
> er auch wirklich noch 4300 V ausgibt.

Das macht ein HV-Tastkopf + Multimeter.

> Im einer Prüfkammer soll ein speziell präpariertes Testmuster verwendet
> werden, in ich alles einbauen darf, was man dazu braucht.
> Da sich die ganze Sache bewegt, kann man keine Kabel nach "Draussen"
> führen , um ein Referenz-Messgerät anzuschließen.

Kann man auch mobil und klein bauen, auch alles passiv mit einem 
Analoginstrument. 1000:1 Meßteiler aus HV-Widerständen, fertig.

> Ich hatte schon
> überlegt, einfach einen Widerstand einzubauen, der einen Kriechstrom
> simuliert,

Was denn für Kriechstromn?

> aber auch die interne Strommessung des Hochspannungstester
> kann fehlerhaft sein - also geht das erstmal nicht.

Hä?

> Lösungsversuch:
> Könnte man einen Varistor verwenden?
> Ich würde die Gleichspannung mit 500 V/s hochfahren und bei bekannter
> Zündspannung des Varistors sollte dann wegen deutlichem Überstrom
> abgeschaltet werden.

Das ist aber was anderes, als du oben beschrieben hast! Dort sollte nur 
die Spannung geprüft werden, jetzt plötzlich eine Überstromabschaltung! 
Ja was denn nun?

> Wie wiederholbar genau schaltet so ein Varistor?

Bei gleichem Prüfstrom schon auf wenige Volt genau. Aber was willst du 
mit so einem Monster? Welcher Überstrom soll denn erzeugt werden? Siehe 
Netiquette.

> Es ist egal, ob die Schaltung bei 4000V oder 5000V abschaltet, solange
> es immer wiederholbar die gleiche Spannung ist.
> Es wäre ideal, wenn die Spannung auf 0.1% (+/-4V) reproduzierbar ist.

Jaja, die Träumerei der weltfremden Akademiker. Warum nicht auf 1V 
genau? Oder 0,1V genau?
Wollen wir wetten, daß diese Anforderung massiv überzogen ist?

von Wolf17 (wolf17)


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Wie man im VDR Datenblatt sieht, wird schon der 1mA Punkt nur auf 10% 
genau erreicht. Ausserdem "schaltet er nicht, sondern VDRs haben einen 
ehr weichen Übergang. Solche Teile altern mit Belastung und haben einen 
undefinierten Temperaturgang. 0,1% Reproduzierbarkeit halte ich nicht 
für möglich.

Ein Fluke Hochspannungstastkopf 80K-6 hat 1% Toleranz, die anderen Typen 
2%.

Wo steht, dass Hochspannungstestspannungen auf 0,1% genau sein müssen?

von Martin (energiewende)


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Falk B. schrieb:
> Das macht ein HV-Tastkopf + Multimeter. Kann man auch mobil und klein bauen, 
auch alles passiv mit einem Analoginstrument.
oben steht schon, dass man aus der Prüfkammer nichts herausführen kann.
Im der Kammer kann man nichts ablesen.


> Hä?
"Hä" bedeutet, dass Du nicht verstanden hast, dass eine Strommessung 
auch fehlerhaft sein kann. Es geht um den Nachweis, dass das die 
Hochspannung korrekt ist, ohne sich beim Nachweis auf eine eventuell 
fehlerhafte Strommessung zu verlassen.


> Das ist aber was anderes, als du oben beschrieben hast! Dort sollte nur
> die Spannung geprüft werden, jetzt plötzlich eine Überstromabschaltung!
> Ja was denn nun?
Egal wie ungenau die Stromerkennung ist, ein Kurzschluss wird immer 
erkannt. Die vom Hochspannungstester gemeldete Abschaltspannung sollte 
dann dem Referenzwert des Varistors entsprechen.


> Bei gleichem Prüfstrom schon auf wenige Volt genau.
Anscheinend kennst du Varistoren auch nicht. Da fliest kein Strom - bis 
die Zündspannung überschritten ist.


> Aber was willst du mit so einem Monster?
Ich suchte nach Varistoren mit Zündspannung im Bereich 4000..5000V
Da kommen nur "Monster". Welchen Typ würdest du verwenden?

> Jaja, die Träumerei der weltfremden Akademiker. Warum nicht auf 1V
> genau? Oder 0,1V genau?
> Wollen wir wetten, daß diese Anforderung massiv überzogen ist?
Wenn Kosten oder Lieferzeit zu hoch sind, dann lässt sich immer ein 
Kompromiss finden.

Auch wenn von Dir kein passender Lösungsansatz kam, konnte ich Dir 
vielleicht das Problem nun besser erläutern.

von Falk B. (falk)


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Wolf17 schrieb:
> Wie man im VDR Datenblatt sieht, wird schon der 1mA Punkt nur auf 10%
> genau erreicht.

Sicher, aber das betrifft nur die Toleranzen der Bauteile zueinander. 
Die Widerholgenauigkeit der Spannung EINES Bauteils ist deutlich besser.

> Ausserdem "schaltet er nicht, sondern VDRs haben einen
> ehr weichen Übergang.

Ja. Ist aber eine Frage des Stroms, bei dem das Prüfobjekt abschalten 
soll.

> Solche Teile altern mit Belastung

Aber nur, wenn die des öfteren hart belastet werden.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Martin schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Das macht ein HV-Tastkopf + Multimeter. Kann man auch mobil und klein bauen,
> auch alles passiv mit einem Analoginstrument.
> oben steht schon, dass man aus der Prüfkammer nichts herausführen kann.

Ja und?

> Im der Kammer kann man nichts ablesen.

Das stand da nicht. Man kann das auch mit Batterie bauen, ggf. auch mit 
sovuiel Intelligenz, welche das korrekte Spannungsfenster per LED 
anzeigt, wenn die Kammer wieder geöffnet wird.

>> Hä?
> "Hä" bedeutet, dass Du nicht verstanden hast, dass eine Strommessung
> auch fehlerhaft sein kann. Es geht um den Nachweis, dass das die
> Hochspannung korrekt ist, ohne sich beim Nachweis auf eine eventuell
> fehlerhafte Strommessung zu verlassen.

Na sicher. Mit einem externen Meßteiler.


>> die Spannung geprüft werden, jetzt plötzlich eine Überstromabschaltung!
>> Ja was denn nun?
> Egal wie ungenau die Stromerkennung ist, ein Kurzschluss wird immer
> erkannt.

Ein Überstrom ist kein Kurzschluß!

> Anscheinend kennst du Varistoren auch nicht.

Anscheinend kennst du mich nicht.

> Da fliest kein Strom - bis
> die Zündspannung überschritten ist.

Die haben keine Zündung und keinen Zündstrom, bestenfalls eine 
Durchbruchsspannung.

>> Aber was willst du mit so einem Monster?
> Ich suchte nach Varistoren mit Zündspannung im Bereich 4000..5000V

Schon mal was von einer Reihenschaltung gehört? Die funktioniert auch 
mit Varistoren. Und wenn die Ströme eher klein sind (ein paar mA), kann 
man auch Suppressordioden in Reihe schalten, die gibt es bis ca. 500V.

>> Jaja, die Träumerei der weltfremden Akademiker. Warum nicht auf 1V
>> genau? Oder 0,1V genau?
>> Wollen wir wetten, daß diese Anforderung massiv überzogen ist?
> Wenn Kosten oder Lieferzeit zu hoch sind, dann lässt sich immer ein
> Kompromiss finden.

Ausrede.

> Auch wenn von Dir kein passender Lösungsansatz kam, konnte ich Dir
> vielleicht das Problem nun besser erläutern.

Junge (Mädchen/Diverser), du solltest an deiner Sozialkompetenz 
arbeiten. Ganz im Ernst.

von Falk B. (falk)


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An sich reicht ein HV-Meßteiler + kleines Multimeter mit Maximalanzeige. 
Fertig.

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