Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bistabiles Relais für Heizungspumpe


von Hans M. (hansmeier87)


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Hi.

Ich hab im Technikraum bereits einen ESP32 als Datensammler, den ich 
jetzt erweitern möchte, damit ich in der Übergangszeit die 
Fußbodenheizungspumpe aus der Ferne schalten kann.

Die Pumpe ist eine Wilo PARA mit 43W Maximalleistung, Imax = 0.44A

Meine Anforderungen an das Relais sind: 5V Steuerspannung, 230V AC 
Schaltspannung, 0.44*230V = 101VA Schaltleistung und bistabil, damit 
nicht ständig Strom verbraten wird.

Das einzige Relais das ich bei Reichelt/Conrad/Amazon gefunden habe das 
diese Anforderungen gerade so erfüllt hat das Rating 125VA 
Schaltleistung und 2A Schaltstrom.

Mich verwundert etwas, dass ich keine bistabilen Relais mit mehr 
Schaltleistung finden kann um ggf. einen höheren Einschaltstrom zu 
kompensieren. Hat das einen Grund?

Ansonsten sollte das Relais für den Zweck passen, oder?
Wenn Imax = 0.44A drauf steht sollte das ja auch beim Einschaltstrom 
eingehalten werden, oder?

---

Relais: 
https://www.reichelt.de/signalrelais-bistabil-2-wechsler-2a-hfd2-l-5v-p101942.html

Pumpe: 
https://www.pumpendiscounter.de/ReigaGbR-p14975h797s957-Wilo-PARA-15-6-43-SC.html

von Jörg R. (solar77)


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Nimm doch ein SSR. Das benötigt nur wenige mA auf der Steuerseite und 5V 
reichen als Steuerspannung.

von Udo S. (urschmitt)


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Dir ist aber klar, dass ein bistabiler Relais auch bei einem 
Schaltimpuls mal nicht einrasten kann.
Das bedeutet bei einer automatisierten Anlage musst du über ein 
zusätzliches Kontaktpaar prüfen in welcher Stellung das Relais 
tatsächlich steht.

Nächster Punkt ist das Schalten der Fußbodenheizung ist nicht optimal. 
Dadurch entsteht maximaler Stress für das Material durch aufheizen und 
abkühlen.
Da eine Fußbodenheizung sowieso sehr träge ist regelt man das 
normalerweise mit einem hydraulischen Abgleich und einer Außentemperatur 
geführten Regelung.

von H. H. (Gast)


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von Jörg R. (solar77)


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Udo S. schrieb:
> Dir ist aber klar, dass ein bistabiler Relais auch bei einem
> Schaltimpuls mal nicht einrasten kann.

Der TO sollte zudem bedenken dass die Ansteuerung eines bistabilen 
Relais etwas aufwendiger ist wie bei einem „normalen“ Relais.

von Hans M. (hansmeier87)


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> Dir ist aber klar, dass ein bistabiler Relais auch bei einem
> Schaltimpuls mal nicht einrasten kann.

Ja. Wie du schreibst löse ich das durch ein zweites Kontaktpaar oder 
alternativ hab ich noch die Vorlauftemperatur die ich bereits angebunden 
habe.

> Nächster Punkt ist das Schalten der Fußbodenheizung ist nicht optimal.
> Dadurch entsteht maximaler Stress für das Material durch aufheizen und
> abkühlen.

Ist mir bewusst. Es geht mir hier nicht um eine Regelung sondern um das 
komplette System abzuschalten wenn in der Übergangszeit mal wieder ein 
Tag mit 15° und Sonnenschein dabei ist. Das kommt nur ein paar Mal im 
Jahr vor.

> Der TO sollte zudem bedenken dass die Ansteuerung eines bistabilen
> Relais etwas aufwendiger ist wie bei einem „normalen“ Relais.

Ist kein Problem.

> 
https://www.tme.eu/de/katalog/elektromagnetische-mini-relais_112504/?params=2:652;925:1457319;915:1457714;694:1712153,1712049&onlyInStock=1

Danke hhinz für den Link!

von Klaus (feelfree)


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Hans M. schrieb:
> , Imax = 0.44A

Evtl. nicht vergleichbar, aber meine Grundfos Alpha 2 genehmigt sich im 
Einschaltmoment auch kurz 70A. Ja, das hält kein Relais besonders lange 
aus. Deshalb gab's da von Grundfos auch ein Stecker mit integriertem NTC 
als Zubehör.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Hans M. schrieb:
> Die Pumpe ist eine Wilo PARA mit 43W Maximalleistung, Imax = 0.44A

"Der Einschaltstrom der Pumpe beträgt <=3A."

von Hans M. (hansmeier87)


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H. H. schrieb:
> Hans M. schrieb:
>> Die Pumpe ist eine Wilo PARA mit 43W Maximalleistung, Imax = 0.44A
>
> "Der Einschaltstrom der Pumpe beträgt <=3A."


Woher hast du diese Information?

von H. H. (Gast)


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Hans M. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Hans M. schrieb:
>>> Die Pumpe ist eine Wilo PARA mit 43W Maximalleistung, Imax = 0.44A
>>
>> "Der Einschaltstrom der Pumpe beträgt <=3A."
>
> Woher hast du diese Information?

Einbau- und Betriebshandbuch der Pumpe.

von Bauform B. (bauformb)


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Hans M. schrieb:
>> Dir ist aber klar, dass ein bistabiler Relais auch bei einem
>> Schaltimpuls mal nicht einrasten kann.
>
> Ja. Wie du schreibst löse ich das durch ein zweites Kontaktpaar

Ziemlich unpraktisch. Entweder brauchst du einen Pegelwandler 230VAC zu 
5VDC, oder deine Elektronik ist nicht mehr gegen Netzspannung isoliert. 
Ein bistabiles Leistungsrelais mit 5V Spule ist schon selten, aber dazu 
noch sichere Trennung zwischen den Kontakten - aussichtslos.

Hans M. schrieb:
> bistabil, damit nicht ständig Strom verbraten wird.

Die Pumpe braucht über 40 Watt. Reichelt hat ca. ein halbes Dutzend 
normale Leistungsrelais mit 5V Spule und 200mW Spulenleistung. Es werden 
also 0.5% mehr verbraten, aber zum Ausgleich funktioniert es einfach so.

Beitrag #7517456 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hans M. (hansmeier87)


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> Ziemlich unpraktisch. Entweder brauchst du einen Pegelwandler 230VAC zu
> 5VDC, oder deine Elektronik ist nicht mehr gegen Netzspannung isoliert.
> Ein bistabiles Leistungsrelais mit 5V Spule ist schon selten, aber dazu
> noch sichere Trennung zwischen den Kontakten - aussichtslos.

Ist Pin 11/12/14 nicht komplett isoliert von 21/22/24?
https://www.tme.eu/Document/d814285b03bf02fad0bab1cb322725d3/TE_RT2_bistable.pdf


>
> Hans M. schrieb:
>> bistabil, damit nicht ständig Strom verbraten wird.
>
> Die Pumpe braucht über 40 Watt. Reichelt hat ca. ein halbes Dutzend
> normale Leistungsrelais mit 5V Spule und 200mW Spulenleistung. Es werden
> also 0.5% mehr verbraten, aber zum Ausgleich funktioniert es einfach so.

Die Pumpe läuft meist auf Stufe 1 von 3. Also vermutlich eher 15 Watt.
Aber es gibt für mich noch andere Argumente. Wenn die Software nen 
Fehler hat und der Watchdog triggert und neu-startet oder die 5V 
Elektronik kaputt geht bleibt das Relais einfach wie es ist.

Auch kann ich sehr einfach nen manuellen Taster realisieren - für den 
Notfall. Ich sehe also eigentlich nur Vorteile vom bistabilen Relais und 
keinen wirklichen Nachteil außer dass ich einen GPIO, Transistor und ne 
Diode mehr brauche.

von Hans M. (hansmeier87)


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H. H. schrieb:
> Hans M. schrieb:
>> H. H. schrieb:
>>> Hans M. schrieb:
>>>> Die Pumpe ist eine Wilo PARA mit 43W Maximalleistung, Imax = 0.44A
>>>
>>> "Der Einschaltstrom der Pumpe beträgt <=3A."
>>
>> Woher hast du diese Information?
>
> Einbau- und Betriebshandbuch der Pumpe.


Tut mir leid, wo genau? Ich finde diese Information nicht.

https://cms.media.wilo.com/cdndoc/wilo189132/4259770/wilo189132.pdf

von Boris F. (skyperhh)


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Ich werfe mal von Eltako das ER12DX-UC in den Raum,
wir angesteuert wie ein klassiches Relais, intern nutzt es aber ein 
bistabilen Relais und hat damit keine Spulenverluste.
Leider beträgt die Steuerspannung 12V, statt der geforderten 5V.

Kleiner AP Schaltkasten an die Wand neben der Pumpe, darin das Relais 
und ein vielleicht ein Schalter mit Hand, Aus und Automatik Stellung ... 
das kann auch notfalls mal der Elektriker reparieren.

von H. H. (Gast)


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von Bauform B. (bauformb)


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Hans M. schrieb:
> Ist Pin 11/12/14 nicht komplett isoliert von 21/22/24?

Bei diesem RT2 sind sie isoliert, sogar überdurchschnittlich gut. Aber 
streng genommen reichen auch 4mm Kriechstrecke nicht, um berührbare 
Teile gegen Netzspannung zu isolieren. Laut Leiterbahnabstände wären 
6mm nötig oder, mit geschickter Argumentation, vielleicht 5mm.

Das im ersten Beitrag verlinkte Relais ist in der Hinsicht ein 
schlechter Scherz, bei dem reicht nicht einmal die Isolation 
Spule/Kontakt. Und an die denkt man meistens noch, aber die Isolation 
Kontakt/Kontakt muss ja genauso gut sein (für diese Anwendung).

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Lange Zeit gab es bei Reichelt bistabile Relais vom Typ HFE20 vom 
chinesischen Hersteller Hongfa.
Die hatten eine Set- und Reset-Spule mit 5, 12 oder 24V.
Der einpolige Kontakt konnte 250VAC, 20A, 5000VA. Es gab sogar eine 
Variante mit Wolfram-Vorlaufkontakt.

Ideal für alle Schaltaufgaben mit Netzspannung, aber leider aus dem 
Programm genommen.

Edit: und 4,4 kV Isolationsspannung, 8mm Kriechstrecke.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Hans M. schrieb:
> Es geht mir hier nicht um eine Regelung sondern um das
> komplette System abzuschalten wenn in der Übergangszeit mal wieder ein
> Tag mit 15° und Sonnenschein dabei ist. Das kommt nur ein paar Mal im
> Jahr vor.

Meine Heizung hat einen NTC-Außenfühler. Umschalter mit Festwiderstand 
in die Leitung, wenn die Anlage +25°C Außentemperatur vorgelogen 
bekommt, bleibt sie aus.

von Roland E. (roland0815)


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Bauform B. schrieb:
> Hans M. schrieb:
>> Ist Pin 11/12/14 nicht komplett isoliert von 21/22/24?
>
> Bei diesem RT2 sind sie isoliert, sogar überdurchschnittlich gut. Aber
> streng genommen reichen auch 4mm Kriechstrecke nicht, um berührbare
> Teile gegen Netzspannung zu isolieren. Laut Leiterbahnabstände wären
> 6mm nötig oder, mit geschickter Argumentation, vielleicht 5mm.
>
> Das im ersten Beitrag verlinkte Relais ist in der Hinsicht ein
> schlechter Scherz, bei dem reicht nicht einmal die Isolation
> Spule/Kontakt. Und an die denkt man meistens noch, aber die Isolation
> Kontakt/Kontakt muss ja genauso gut sein (für diese Anwendung).

Verstärkte Isolierung zwischen den Kontaktsätzen. Gibts evtl bei 
Hengstler oder so...

Sind dann aber meistens auch zwangsgeführt und entsprechend groß und 
teuer.

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Manfred P. schrieb:
> Meine Heizung hat einen NTC-Außenfühler. Umschalter mit Festwiderstand
> in die Leitung, wenn die Anlage +25°C Außentemperatur vorgelogen
> bekommt, bleibt sie aus.

Diese Lösung ist so viel einfacher, sicherer, günstiger und besser, dass 
der TE sich keine Gedanken um bistabile Relais machen sollte.

von Hans M. (hansmeier87)


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Klaus schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Meine Heizung hat einen NTC-Außenfühler. Umschalter mit Festwiderstand
>> in die Leitung, wenn die Anlage +25°C Außentemperatur vorgelogen
>> bekommt, bleibt sie aus.
>
> Diese Lösung ist so viel einfacher, sicherer, günstiger und besser, dass
> der TE sich keine Gedanken um bistabile Relais machen sollte.

Dem stimme ich grundsätzlich zu.

Ich präferriere trotzdem die Lösung bei der ich das alles per Software 
schalten kann :). Das passt bei mir besser ins Gesamtkonzept.

Vielen Dank allen für ihre Anregungen, Empfehlungen und auch Kritik!

von Jörg R. (solar77)


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Hans M. schrieb:
>> Hans M. schrieb:
>>> bistabil, damit nicht ständig Strom verbraten wird.
>>
>> Die Pumpe braucht über 40 Watt. Reichelt hat ca. ein halbes Dutzend
>> normale Leistungsrelais mit 5V Spule und 200mW Spulenleistung. Es werden
>> also 0.5% mehr verbraten, aber zum Ausgleich funktioniert es einfach so.
>
> Die Pumpe läuft meist auf Stufe 1 von 3. Also vermutlich eher 15 Watt.

Hast Du mal ausgerechnet wieviele Cent das im Jahr ausmacht? Wie oft 
wird die Pumpe eingeschaltet..hochgerechnet auf Stunden/Jahr? Bei einem 
normalen Relais lässt sich die Stromaufnahme nach dem einschalten zudem 
über mehrere Methoden reduzieren.

Auf den Vorschlag ein SSR zu verwenden bist Du nicht eingegangen.

> Aber es gibt für mich noch andere Argumente. Wenn die Software nen
> Fehler hat und der Watchdog triggert und neu-startet oder die 5V
> Elektronik kaputt geht bleibt das Relais einfach wie es ist.

Ein bistabiles bleibt dann also auch im ON-Zustand, und damit auch die 
Pumpe.

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Mal was anderes: was hängt denn da für ein Wärmeerzeuger vorne dran?
Ein Steuerung, die intern auf "heizen" läuft, ihre Wärme aber aufgrund 
einer extern abgeschalteten Pumpe gar nicht losbekommt, geht im besten 
Fall in Störung, im schlimmsten geht auch noch was kaputt.

von Hans M. (hansmeier87)


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Klaus schrieb:
> Mal was anderes: was hängt denn da für ein Wärmeerzeuger vorne dran?
> Ein Steuerung, die intern auf "heizen" läuft, ihre Wärme aber aufgrund
> einer extern abgeschalteten Pumpe gar nicht losbekommt, geht im besten
> Fall in Störung, im schlimmsten geht auch noch was kaputt.

Das ist eine Ölheizung. Beim Ausbau wurde eine Fußbodenheizung 
nachgerüstet die über einen Mischer die FBH bedient. Es handelt sich um 
die Förderpumpe des FBH-Kreises. Ist also kein Problem wenn da Wärme 
nicht abfließt.

Ursache meines Problems ist natürlich die Ölheizung. Da einen Regelkreis 
nachrüsten hätte sehr viel Geld gekostet und in ne Ölheizung noch Geld 
reinzustecken wäre doof.

Und selbst mit Regelkreis wäre mein Problem nicht gelöst. Wir haben im 
Haus ne Südseite mit Fenstern und sehr hohe solare Gewinne. Eine normale 
Außentemperaturregelung nützt uns denke ich nichts. Es kann draußen 10° 
haben - wenn nachmittags die Sonne scheint ist es drinnen schön warm und 
ich brauch keine Heizung. Ich hab da aktuell ne Wettervorhersage-API 
angebunden, da kann ich das viel besser entscheiden ob FBH notwendig 
oder nicht.

von Hans M. (hansmeier87)


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Jörg R. schrieb:
> Hast Du mal ausgerechnet wieviele Cent das im Jahr ausmacht? Wie oft
> wird die Pumpe eingeschaltet..hochgerechnet auf Stunden/Jahr? Bei einem
> normalen Relais lässt sich die Stromaufnahme nach dem einschalten zudem
> über mehrere Methoden reduzieren.

Vielleicht ist das "Strom" Thema gar nicht so relevant, da hast du 
Recht.


> Auf den Vorschlag ein SSR zu verwenden bist Du nicht eingegangen.

Ehrlich gesagt kannte ich SSRs nicht und bei 230V bleibe ich bei den 
Sachen, die ich verstehe :)

>> Aber es gibt für mich noch andere Argumente. Wenn die Software nen
>> Fehler hat und der Watchdog triggert und neu-startet oder die 5V
>> Elektronik kaputt geht bleibt das Relais einfach wie es ist.
>
> Ein bistabiles bleibt dann also auch im ON-Zustand, und damit auch die
> Pumpe.

Genau. Der Normalfall ist ja, dass "alles so bleibt wie es ist" :)
Sicher 360 Tage im Jahr. Wenn das die Hardware bereits abbilden kann, 
umso besser.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hans M. schrieb:
> Der Normalfall ist ja, dass "alles so bleibt wie es ist" :)
> Sicher 360 Tage im Jahr. Wenn das die Hardware bereits abbilden kann,
> umso besser.
Ein guter Compiler (oder bei FPGAs der Synthesizer) würde aus dieser 
Aussage herleiten, dass entweder
1. die gesamte Schaltung durch eine Brücke ersetzt werden kann, weil die 
Pumpe "im Normalfall" einfach durchlaufen kann, oder alternativ
2. die gesamte Schaltung samt der Pumpe entfallen kann, weil nach dem 
PowerUp die Pumpe nicht läuft und es "im Normalfall" ja weiterhin so 
bleibt.

Wie auch immer: wenn du an dieser Stelle als einziger auf der Welt 
unbedingt ein bistabiles Relais verwenden willst, dann tu das.

Hans M. schrieb:
> Ehrlich gesagt kannte ich SSRs nicht und bei 230V bleibe ich bei den
> Sachen, die ich verstehe
Ich höre jemaden vor langer Zeit sagen: "So eine Höhle ist auch sehr 
stabil, es regnet nicht gleich durchs Dach und sie ist im Sommer schön 
kühl!"

Kurz&knackig:
In deiner Anwendung würde ich ein AQH3213 o.ä. nehmen. Die kleinen 
Dinger schalten induktive Lasten völlig problemlos und sind wesentlich 
zuverlässiger als ein Relais.

: Bearbeitet durch Moderator
von Klaus (feelfree)


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Hans M. schrieb:
> Der Normalfall ist ja, dass "alles so bleibt wie es ist" :)
> Sicher 360 Tage im Jahr.

Dann sollte dir aber klar sein, dass jegliche Investition in Hardware 
unter Hobby zu verbuchen ist. Du machst es, weil Du es willst, nicht 
weil es sinnvoll ist.

von Bauform B. (bauformb)


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Hans M. schrieb:
>>> Aber es gibt für mich noch andere Argumente. Wenn die Software nen
>>> Fehler hat und der Watchdog triggert und neu-startet oder die 5V
>>> Elektronik kaputt geht bleibt das Relais einfach wie es ist.
>>
>> Ein bistabiles bleibt dann also auch im ON-Zustand, und damit auch die
>> Pumpe.
>
> Genau. Der Normalfall ist ja, dass "alles so bleibt wie es ist" :)
> Sicher 360 Tage im Jahr. Wenn das die Hardware bereits abbilden kann,
> umso besser.

Dann wäre ein normales Relais mit Öffner passender, d.h. im Zweifelsfall 
wird geheizt. Nicht optimal, wenn die Sonne scheint, aber bei Frost im 
Weihnachtsurlaub...

von Ulf P. (bastler2004)


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Hans M. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Manfred P. schrieb:
>>> Meine Heizung hat einen NTC-Außenfühler. Umschalter mit Festwiderstand
>>> in die Leitung, wenn die Anlage +25°C Außentemperatur vorgelogen
>>> bekommt, bleibt sie aus.
>>
>> Diese Lösung ist so viel einfacher, sicherer, günstiger und besser, dass
>> der TE sich keine Gedanken um bistabile Relais machen sollte.
>
> Dem stimme ich grundsätzlich zu.
>
> Ich präferriere trotzdem die Lösung bei der ich das alles per Software
> schalten kann :). Das passt bei mir besser ins Gesamtkonzept.
>
> Vielen Dank allen für ihre Anregungen, Empfehlungen und auch Kritik!

Du kannst doch den Umschalter für den Fühler mit deinem bistabilen 
Relais per Software schalten? (Fast) Keine Leistung, kleiners Relais, 
preiswert?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hans M. schrieb:
> Das passt bei mir besser ins Gesamtkonzept.
Ich würde es als kritisch ansehen, wenn ich ein Gesamtkonzept erstellt 
habe, dann aber herauskommt, dass ich nicht mal Bauteile kenne, die seit 
über 40 Jahren handelsüblich sind (Datenblätter von Solid-State-Relais 
gab es lange vor dem Internet).

Das wäre für mich ein Grund, das Gesamtkonzept nochmal zu hinterfragen, 
denn das ist im Grunde, wie wenn ich ein Fortbewegungsmittel erfinden 
will und sich herausstellt, dass zwischenzeitlich das Rad erfunden 
wurde...

von Hans M. (hansmeier87)


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> Ich würde es als kritisch ansehen, wenn ich ein Gesamtkonzept erstellt
> habe, dann aber herauskommt, dass ich nicht mal Bauteile kenne, die seit
> über 40 Jahren handelsüblich sind (Datenblätter von Solid-State-Relais
> gab es lange vor dem Internet).
>
> Das wäre für mich ein Grund, das Gesamtkonzept nochmal zu hinterfragen,
> denn das ist im Grunde, wie wenn ich ein Fortbewegungsmittel erfinden
> will und sich herausstellt, dass zwischenzeitlich das Rad erfunden
> wurde...

Alles gut, dieser Thread kann geschlossen werden. Ihr habt mir sehr 
geholfen.

Ich stell da jetzt kein Gesamtkonzept in Frage. Wie bei allen Projekten 
sowohl beruflich als auch Privat muss man Aufwand und Nutzen ins 
Verhältnis setzen.

Das Gesamtkonzept ist schon vorgegeben, extrem robust und funktioniert. 
Ich will einfach nur nen Schalter digitalisieren damit ich ihn per 
Software steuern kann und nicht 2 Stockwerke laufen muss. Und der 
Zustand des Schalters soll so bleiben wie er war, z.b. nach 
Stromausfall, etc. Das sind die Vorgaben und die kann ich mit 15€ Relais 
+ Kleinteile, 1h löten und 1h Code schreiben erfüllen. Good enough.

SSR kenne ich halt nicht da Elektrotechnik nur mein Hobby ist und ich da 
nur im 5V Bereich unterwegs bin. Es ist aber ganz schön zu wissen dass 
es so was gibt, daher Danke für den Hinweis.

von Thomas (kosmos)


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Udo S. schrieb:
> Da eine Fußbodenheizung sowieso sehr träge ist regelt man das
> normalerweise mit einem hydraulischen Abgleich und einer Außentemperatur
> geführten Regelung.

Mit einem hydraulischen Abgleich regelt man nichts. Dieser ist nur dazu 
da eine nicht korrekte hydraulische Auslegung zu verschlimmbessern. 
Angenommen man hat 11 Kreise mit um die 70 Meter und einen mit 140 
Meter, dann werden die "guten" Kreise so weit runtergeregelt, dass man 
dann eben 12 gleich "schlechte" Kreise hat die alle den gleichen 
hydraulischen Widerstand wie der 140 Meter Kreis bieten. Sonst würde der 
einzelne 140 Meter Kreis keinen Durchfluss haben. Eine 
Einzelraumregelung ist in dem Fall eine Hilfe die guten Kreise nicht 
hydraulisch abzuwürgen, da die FBH ganz normal läuft die Räume mit den 
guten Kreisen werden schneller warm schalten dann ab und wenn die Pumpe 
dann auch noch auf Konstantstrom läuft, bekommt der einen schlechte 
Kreis dann mehr ab wenn andere Kreise zu gehen, was den einen Kreis dann 
etwas boostet. Das würgt aber wiederum den Selbstregeleffekt ab, hilft 
aber die Vorlauftemp nicht unnötig hoch einzustellen was zwangläufig 
gemacht werden muss wenn alle "guten" Kreise hydraulisch abgeregelt 
werden müssen.

Da eine FBH eben sehr träge ist und die Außentemperatur dagegen eher 
flink, regelt man das ganze rücklaufgeführt, da der Rücklauf ein 1a 
Indikator für den Heizbedarf ist. Wenn man den Rücklauf auf 17-18° hält 
ist normalerweise alles tutti.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Hans M. schrieb:
> damit ich in der Übergangszeit die
> Fußbodenheizungspumpe aus der Ferne schalten kann.

Wozu willst du die Schalten?
Den dann läßt sich auch sagen ob bistabil so "ideal" ist!
Die Pumpe sollte doch über die witterungsgeführte Heizungssteuerung 
geregelt angesteuert werden.
Wenn du da in die Heizungssteuerung eingreifst solltest du auch dir die 
Foglen vor Augen führen. Im Fal der Fälle geht die ganze Heizung auf 
Störung und du hast bestenfalls  vllt. nur eine kalte Bude wenn du 
nachhause kommst.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Da eine Fußbodenheizung sowieso sehr träge ist regelt man das
>> normalerweise mit einem hydraulischen Abgleich und einer Außentemperatur
>> geführten Regelung.
Frt   hydraulische Abgleich soll nur dafür sorgen das die Menge des 
Heizungswasser entsprechend den Heizbedarf ist. Er ist ein einmaliger 
Abgleich, der nich alle behaglichkeits Belange erfüllen kann.
Ein aussentempt. geführte Heizungsanlage regelt nur die Temp. der 
Heizungsanlage im ganzen. Da kann auch wider die individuelle 
Gefühlslage einfach dann zu "ist zu kalt/heiß" führen. Raumregelung plus 
aussentemo. geführte Regelung. Da kann man jeden es recht machen.
> Mit einem hydraulischen Abgleich regelt man nichts.
Stimmt!
> Dieser ist nur dazu
> da eine nicht korrekte hydraulische Auslegung zu verschlimmbessern.
Naja, meist is die planerische Auslegen halt "Pi X Daumen" schuld.
> Angenommen man hat 11 Kreise mit um die 70 Meter und einen mit 140
> Meter, dann werden die "guten" Kreise so weit runtergeregelt, dass man
> dann eben 12 gleich "schlechte" Kreise hat die alle den gleichen
> hydraulischen Widerstand wie der 140 Meter Kreis bieten. Sonst würde der
> einzelne 140 Meter Kreis keinen Durchfluss haben. Eine
> Einzelraumregelung ist in dem Fall eine Hilfe die guten Kreise nicht
> hydraulisch abzuwürgen, da die FBH ganz normal läuft die Räume mit den
> guten Kreisen werden schneller warm schalten dann ab und wenn die Pumpe
> dann auch noch auf Konstantstrom läuft, bekommt der einen schlechte
> Kreis dann mehr ab wenn andere Kreise zu gehen, was den einen Kreis dann
> etwas boostet. Das würgt aber wiederum den Selbstregeleffekt ab, hilft
> aber die Vorlauftemp nicht unnötig hoch einzustellen was zwangläufig
> gemacht werden muss wenn alle "guten" Kreise hydraulisch abgeregelt
> werden müssen.
Bei der miesen Auslegung die du als Beispiel angibts, würde ich eher vom 
"Murks" sprechen als von einer fachlich solice geplanten Anlage!

>
> Da eine FBH eben sehr träge ist und die Außentemperatur dagegen eher
> flink, regelt man das ganze rücklaufgeführt, da der Rücklauf ein 1a
> Indikator für den Heizbedarf ist. Wenn man den Rücklauf auf 17-18° hält
> ist normalerweise alles tutti.
Na, 17-18° RL, ist schon ziemlich Frostig. Oder die Heizung ist 
überdimensioniert, oder die Aussentemperatur liegt bei 17-18°.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Bauform B. schrieb:
> Dann wäre ein normales Relais mit Öffner passender, d.h. im Zweifelsfall
> wird geheizt. Nicht optimal, wenn die Sonne scheint, aber bei Frost im
> Weihnachtsurlaub...

Wäre aber mal eine Erfahrung  die der TO in Angesicht seine 
"Göttergattin" ruhig mal erleiden sollte!

von Thomas (kosmos)


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und jetzt nochmal zu den Relais es gibt welche die sind mit einem 
Drehnocken aufgebaut, ein Impuls dreht den Nocken immer weiter und 
dieser Nocken drückt dann auf den eigentlichen Kontakt. Es gibt also 
immer die Reihenfolge ein/aus/ein/aus..... und mit jedem Impuls wird 
eins weitergeschaltet, man kann also nicht explizit aus oder einschalten 
sondern nur umschalten, man hat also keine Rückmeldung bzw. müsste das 
wieder über die Überwachungskontakte auslesen. Die nennen sich 
Stromstoßschalter. Aber vor allem verkraften die etwas mehr Strom als 
diese Miniaturrelais.

Mich wundert es das deine Pumpe einen so geringen Maximalstrom angibt, 
da diese Hocheffizienspumpen zu Beginn ihren 400V Kondensator laden 
müssen und da ordentlich Strom ziehen aber vielleicht hat sie ja etwas 
integriert um den höhen Einschaltstrom zu verhindern oft gibt es auch 
Stecker mit integrierten PTCs z.B. bei Grundfos zum Nachrüsten.

von Hans M. (hansmeier87)


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Cha-woma M. schrieb:
> Bauform B. schrieb:
>> Dann wäre ein normales Relais mit Öffner passender, d.h. im Zweifelsfall
>> wird geheizt. Nicht optimal, wenn die Sonne scheint, aber bei Frost im
>> Weihnachtsurlaub...
>
> Wäre aber mal eine Erfahrung  die der TO in Angesicht seine
> "Göttergattin" ruhig mal erleiden sollte!

Die Erfahrung hab ich schon. Hab in ner alten Wohnung mal einen 
Heizkörperregler programmiert. Der hatte auch die Logik "wenn kein 
Temperatursignal, bleib so wie du bist". Da waren's dann halt mal 27° im 
Wohnzimmer weil der Akku vom Temperatursensor leer war :-)

von Klaus (feelfree)


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Thomas schrieb:
> Wenn man den Rücklauf auf 17-18° hält
> ist normalerweise alles tutti.

Wenn einem 15 Grad Raumtemperatur reichen kommt das hin.

von Thomas (kosmos)


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alles kuschelig hier. Klar hängt es auch vom Gebäude ab.

Cha-woma M. schrieb:
> Bei der miesen Auslegung die du als Beispiel angibts, würde ich eher vom
> "Murks" sprechen als von einer fachlich solice geplanten Anlage!

Ich finde, das kommt sehr sehr oft vor und der Kunde ist letzt endlich 
der gelackte. Und diese Berechnung der Raumheizlast trägt einen großen 
Teil dazu bei, da hier dann Material gespart wird anstatt das Zimmer 
voll zu belegen, weil vielleicht ein Kunde aus Unwissenheit gesagt hat 
"uns reichen 18°C im Schlafzimmer". Anders rum hätte man später aber 
insgesamt die VL Temperaturen runter regeln können, wenn man das so aber 
machen will hat das Schlafzimmer dann nur noch 16°C. Es spricht ja 
absolut auch nicht dagegen statt eines 6fach Verteilers einen mit 12 zu 
verbauen, das entschärft die Sache ungemein, da bekommt ein Zimmer dann 
eben einen 3ten Kreis oder das Bad/Dusche/WC noch einen Kreis auf die 
Wand geklatscht und schon hat man anstatt einer Unterdeckung eine 
anständige Überdeckung erreicht welche sich dann mit einer niedrigeren 
Vorlauftemperatur dankbar zeigt.

Will hier niemanden kritisieren, nur ein paar Tipps geben, auf was man 
etwas acht geben sollte. Und der hydrl. Abgleich und die 
Einzelraumregelung sind ein Hinkefuß, weil man der eigenen Zunft nicht 
traut bzw. weiß das es ohne diese vorgeschriebenen Dinge, noch viel viel 
schlechtere Heizungen geben würde. Es sollte einfach ganz normal sein, 
als Heizi, die Anlage so auszulegen, dass die hydraulischen Verhältnisse 
passen und der hydr. Abgleich nur noch Feintuning und nicht 
Mängelbeseitigung ist.

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Thomas schrieb:
> alles kuschelig hier.

Ich gratuliere dir zur Überwindung des Zweiten Hauptsatzes der 
Thermodynamik.

Du heizt mit kaltem Wasser, das kannst sonst keiner.

Bewerbe dich doch für den nächsten Nobelpreis. Alternativ überprüfe mal 
was deine Sensoren messen.

> Klar hängt es auch vom Gebäude ab.

Hier hats gerade 22,4°C, die Heizung war die letzten 6 Monate nicht in 
Betrieb.

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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Klaus schrieb:
> Thomas schrieb:
>> alles kuschelig hier.
>
> Ich gratuliere dir zur Überwindung des Zweiten Hauptsatzes der
> Thermodynamik.
>
> Du heizt mit kaltem Wasser, das kannst sonst keiner.

Ich stelle die heiße Kaffeekanne neben das Thermometer, schon wird's 
hier mollig warm

von H. H. (Gast)


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Ein Castor im Haus wärmt bestens.

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