Forum: Offtopic gebrauchte Festplatten SCHNELL löschen für Verkauf?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich habe eine Menge "überzähliger" Sata-HDDs (0.5, 1, 2, 3TB), die alle 
laut S.M.A.R.T noch ganz gut in Schuss sind und sich nicht totliegen 
sollen.

Logischerweise sollte man diese vor dem Verkauf wenigstens einmal durch 
Überschreiben "sicher" löschen, anstatt lediglich zu formatieren, das 
ist mir klar. Das Problem: Es dauert ewig.

An einem iMac (2.9GHz, i5), am externen USB-Dock kostet eine 
500GB-Platte ca. 3 ... 4h. Bei der Anzahl der Platten, die hier weg 
sollen, ist das beinahe eine Lebensaufgabe :-(

Gibts da noch etwas zeitich Effizienteres (ausser kaputtmachen)?

Danke für Tips!

von Michael B. (laberkopp)


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Frank E. schrieb:
> Gibts da noch etwas zeitich Effizienteres

Nein.

Auch gelöschte Platten sind, mit entsprechendem (Kosten)Aufwand, wieder 
auslesbar.

Ein Quick Format zerstört nur die Inhaltsverzeichnisse, nicht die Daten, 
ein complete low level format überschreibt auch Daten, aber 
Forensiker/Datenretter können die auch wiederherstellen.

von Norbert (der_norbert)


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1
man hdparm

Dort die --security-erase und --security-erase-enhanced Optionen 
ansehen.

Dann ist zumindest der Rechner nicht beschäftigt.

von Harald K. (kirnbichler)


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Frank E. schrieb:
> An einem iMac (2.9GHz, i5), am externen USB-Dock kostet eine
> 500GB-Platte ca. 3 ... 4h.

Die typische Schreibgeschwindigkeit für Festplatten liegt > 100 
MByte/sec, also 10 Sec/GB. Für 500 GB also 5000 Sec, das sind etwa 1.5 
Stunden.

Mit USB2.0 angesteuert, fällt die Schreibgeschwindigkeit auf ca. 40 
MByte/sec zusammen, das erklärt Deine Zeiten.

Festplatten aber können sich auch selbst löschen, dazu gibt es seit gut 
20 Jahren das "secure erase"-Kommando.

Mit hdparm kann man das an Festplatten absetzen, aber ob das a) Dein 
Mac kann und b) Dein USB-Adapter durchreichen kann, entzieht sich 
vollständig meiner Kenntnis.

von (prx) A. K. (prx)


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Frank E. schrieb:
> Gibts da noch etwas zeitich Effizienteres (ausser kaputtmachen)?

Disks, die selbst verschlüsseln können, tun dies auch, wenn es nicht 
verlangt wird. Nur muss dann der Schlüssel nicht per Password 
freigegeben werden. Solche Disk haben oft eine Funktion, die durch 
Wechsel des Schlüssels jeden bestehenden Inhalt unlesbar macht. Das ist 
dann eine Sache von Sekunden.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael B. schrieb:
> aber Forensiker/Datenretter können die auch wiederherstellen.

Drum lade Dir viele Pe-oh-ar-en-Videos herunter und überschreib erst mal 
damit alles auf der Platte. Danach erst sicheres Loeschen durchfuehren.

von Joachim B. (jar)


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Dieter D. schrieb:
> Drum lade Dir viele

ich würde ja Katzenvideos nehmen

von Gerald B. (gerald_b)


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Das wäre doch auch mal ein Projekt für einen µC, der Datenträgerlöschung 
im Alleingang macht und einen Fortschrittsbalken o.ä. anzeigt :-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerald B. schrieb:
> Das wäre doch auch mal ein Projekt für einen µC, der Datenträgerlöschung
> im Alleingang macht und einen Fortschrittsbalken o.ä. anzeigt

Wenn Du mit einem µC eine SATA-Schnittstelle mit zeitgemäßer 
Geschwindigkeit ansteuern kannst -- nur zu.

Typische Festplatten haben > 100 MByte/sec Schreibgeschwindigkeit.

Sinnvoller dürfte der Ansatz sein, die Platte sich selbst löschen zu 
lassen, dazu muss der nur das "secure erase"-Kommando gesendet werden.

Ob es dann eine Schnittstelle gibt, mit der bei der Platte deren 
Fortschritt angefragt werden kann, gilt es herauszufinden.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Joachim B. schrieb:
> ich würde ja Katzenvideos nehmen

Gute Idee! Die muessen zusaetzlich mit auf die Platte. Es ist besser 
Inhalte fuer alle Gender auf der Platte zu verteilen.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerald B. schrieb:
> Das wäre doch auch mal ein Projekt für einen µC, der Datenträgerlöschung
> im Alleingang macht und einen Fortschrittsbalken o.ä. anzeigt :-)

Leider sollte ein "secure erase" nur bei direkter SATA Anbindung 
durchgeführt werden, nicht per USB.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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von Harald K. (kirnbichler)


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Frank E. schrieb:
> gibt es:

Kostet aber stolze 350 EUR.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ja, ist halt für den kommerziellen Einsatz gedacht.

Im Grunde reicht es, die Festplatte einmal ohne Quickformat zu 
formatieren. Dann ist für den Heimanwender in Sachen 
Datenwiderherstellung Schluss. Ansonsten kann man auch die Platte einmal 
komplett mit Zufallsdaten vollschreiben und sie danach formatieren, dann 
haben auch professionelle Datenrettungs-Unternehmen Probleme damit.

Ansonsten, wenn es wirklich schnell gehen muss, dann wie bereits 
angesprochen wurde, gehts nur mit verschlüsselten Festplatten. Solange 
der Schlüssel und das Verfahren nicht unsicher/gebrochen ist, kommt die 
Vernichtung des Schlüssels effektiv der Vernichtung der Daten gleich. 
Das geht aber nicht im Nachhinein, bzw. ginge schon, aber bringt keinen 
Zeitvorteil, sondern dann muss man die Platten von Anfang an 
verschlüsselt haben.

von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> sondern dann muss man die Platten von Anfang an
> verschlüsselt haben.

Bei Disks, die selbst in Hardware verschlüsseln, ist das auch dann der 
Fall, wenn diese Verschlüsselung überhaupt nicht aktiviert wurde.

Allerdings ist das eine Option, die nur manche Disks unterstützen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7517758 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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hdparm -I /dev/sdX
zeigt an, wie lange die Operation dauern wird:
1
500GB Crucial MX200 SATA SSD:
2
  2min for SECURITY ERASE UNIT. 2min for ENHANCED SECURITY ERASE UNIT.
3
4
500GB Hitachi HDD:
5
  108min for SECURITY ERASE UNIT. 110min for ENHANCED SECURITY ERASE UNIT.

: Bearbeitet durch User
von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Richtigen Rechner mit möglichst vielen internen Sata-Steckern suchen.
Dann alle zusammen parallel laufen lassen, 3h was anderes machen.
Rechner aus, neue Ladung SSDs ransteckern.

Ggf Raid-Karte mit irgendwas 16 Steckplätzen holen, dann alle zusammen 
als Raid0 mounten ;-D

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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@Frank

Wo ist Deine Firma eigentlich? Evtl. hätte ich Interesse an ein paar 
großen Festplatten, käme auf den Preis an.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ben B. schrieb:
> @Frank
>
> Wo ist Deine Firma eigentlich? Evtl. hätte ich Interesse an ein paar
> großen Festplatten, käme auf den Preis an.

In Eichwalde, am süd-östlichen Stadtrand von Berlin.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Dieter D. schrieb:
> Drum lade Dir viele Pe-oh-ar-en-Videos herunter und überschreib erst mal
> damit alles auf der Platte. Danach erst sicheres Loeschen durchfuehren.

Schnell formatieren und mit heise h2testw drüber wäre eine seriöse 
Lösung. Selbst da würde Easy-Recovery (kommerzielle Software) aber noch 
die ehemaligen Dateinamen finden, nur halt nichts mehr wiederherstellen 
können.

Oder, so man hat, Acronis Disk-Cleanser, beides dauert seine Zeit.

Ben B. schrieb:
> Im Grunde reicht es, die Festplatte einmal ohne Quickformat zu
> formatieren. Dann ist für den Heimanwender in Sachen
> Datenwiderherstellung Schluss.

Du hast keine Ahnung, was es an heimwerkertauglichen Tools gibt. Ich 
würde mich nicht drauf verlassen!

Frank E. schrieb:
> Das Problem: Es dauert ewig.

Das Problem sitzt vor dem PC. Es wird sich ein PC finden, den man 
einfach seinen Job machen lässt, ohne deneben sitzen zu müssen.

Frank E. schrieb:
> In Eichwalde, am süd-östlichen Stadtrand von Berlin.

Da steckt natürlich noch die Angst vor den Überwachern in den Genen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Manfred P. schrieb:
> Du hast keine Ahnung, was es an heimwerkertauglichen Tools gibt. Ich
> würde mich nicht drauf verlassen!

Die können bei einer einmal komplett überschriebenen Festplatte gar 
nichts wiederherstellen. Professionelle Datenretter übrigens auch nicht.

Und es macht keinerlei Unterschied, ob die Festplatte mit Nullen oder 
digitalem Rauschen überschrieben wird, ob einmal oder mehrfach.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Harald K. schrieb:
>> Du hast keine Ahnung, was es an heimwerkertauglichen Tools gibt. Ich
>> würde mich nicht drauf verlassen!
>
> Die können bei einer einmal komplett überschriebenen Festplatte gar
> nichts wiederherstellen. Professionelle Datenretter übrigens auch nicht.

Finde endlich jemanden, der Dir Texte vorliest und erklärt ! 
Vielleicht bekommst Du dann auch korrektes Zitieren gezeigt.

Ben B. schrieb:
> Im Grunde reicht es, die Festplatte einmal ohne Quickformat zu
> formatieren.

von Lotta  . (mercedes)


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Ben B. schrieb:
> Im Grunde reicht es, die Festplatte einmal ohne Quickformat zu
> formatieren.

Das könnt ihr vergessen, "@ctive data studio"
stellt auch dies in meheren Stunden wieder her
und kopiert es original auf ne neue Festplatte. :-O

mfg

von Markus M. (adrock)


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Gibt es wirklich einen bewiesenen und dokumentierten Fall, wo die Daten 
einer HD nach einmal überschreiben mit 0-Bytes durch ein 
Datenrettungsunternehmen wiederhergestellt werden konnten?

Bei alten HDs < 1GB vlt. noch vorstellbar, aber nicht bei den aktuellen 
Datendichten auf den Scheiben.

Ich halte das für eine Urban Legend, lasse mich aber gerne eines 
Besseren belehren ;-)

von Klaus (feelfree)


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Lotta  . schrieb:
> Das könnt ihr vergessen, "@ctive data studio"
> stellt auch dies in meheren Stunden wieder her
> und kopiert es original auf ne neue Festplatte.

Nein.

von Lotta  . (mercedes)


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Klaus meinte: nein.
Wenn die Platte nur formatiert wurde : ja.
Auch wenn die Partitionen gekillt wurden : ja.

Wenn sie auch überschriebeben wurde, glaub ich das auch nicht.
Aber ich kann am Wochenende ja mal nen Test wagen und sag
dann hier Bescheid.

mfg

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ben meinte: kein Quickformat, sondern Fullformat benutzen.

Außer den Spurinformationen und Sektorheadern werden auch die Sektoren 
selbst voll beschrieben.


Irgendwo las ich mal, bis zu 5 Schreibebenen könnten wiederhergestellt 
werden. Aber ich denke auch, bei den heutigen Platten geht das wohl kaum 
noch. Die sind schon so nah am Limit. Da gibt's keinen großartigen 
Spielraum mehr für nennenswerte verborgene Information.

von Lotta  . (mercedes)


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Das Proggy hat bei uns ne 1TB Festplatte widerhergestellt
die erst runtergefallen war und dann fälschlich formatiert wurde, um sie 
neu benutzen zu können.
Ob das ne vollständige Formatierung war, weiss ich nicht mehr,
aber nach dem Scan, war richtig im Diagramm die Spur der Köpfe
zu sehen, und die Platte wurde rekonstruiert, nur die zerstörten
und nicht rekonstruierbaren Dateien fehlten.

Ich mach am WE nen test an ner kleinen USB-Platte, ich berichte dann.

mfg

von Uli S. (uli12us)


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Wenns nur ums löschen geht, selbst mit mehreren Dutzend HDs da könnte 
man sich doch irgend nen Billigstrechner beschaffen und den damit 
beschäftigen.
Auch wenn man Apple gewohnt ist, ein 30€ PC schafft das genauso und so 
fürchterlich anders ist Windoof ja auch nicht, schliesslich steht W ja 
im Ruf, so ziemlich alles von Apple geklaut zu haben. Pollin hatte doch 
mal diese simplen Fujitsu Rechner um ungefähr den Preis, die gibts aber 
in Netz immer noch.

von Klaus (feelfree)


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Lotta  . schrieb:
> Ob das ne vollständige Formatierung war, weiss ich nicht mehr

War es sicher nicht.

von Stefan K. (stk)


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Harald K. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Du hast keine Ahnung, was es an heimwerkertauglichen Tools gibt. Ich
>> würde mich nicht drauf verlassen!
>
> Die können bei einer einmal komplett überschriebenen Festplatte gar
> nichts wiederherstellen. Professionelle Datenretter übrigens auch nicht.
>
> Und es macht keinerlei Unterschied, ob die Festplatte mit Nullen oder
> digitalem Rauschen überschrieben wird, ob einmal oder mehrfach.

So wurde es auch bei heise im Jahr 2009 geschrieben:
https://www.heise.de/news/Sicheres-Loeschen-Einmal-ueberschreiben-genuegt-198816.html
Der Link zu der angeführten Studie funktioniert nicht mehr, aber sie ist 
z.B. hier noch abrufbar:
https://www.vidarholen.net/~vidar/overwriting_hard_drive_data.pdf

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also ich könnte mir durchaus vorstellen, daß es professionelle 
Datenrettungsunternehmen schaffen, Festplattendaten wiederherzustellen, 
nachdem sie einmal mit 0x00 oder 0xFF Füllbytes überschrieben wurden. 
Die Daten sehen zwar auf den Plattern anders aus (so wie CDs EFM 
benutzen, haben Festplatten bestimmt eine ähnliche Kodierung), aber wenn 
die Kodierung konstant ist und man weiß, daß es sich nur um einen 
Schreibvorgang handelte... Vielleicht bleibt da genug Remanenz übrig, um 
mit entsprechend empfindlicher Technik noch Unterschiede messen zu 
können. Man könnte die Platter rein theoretisch in irgendwelche 
hochempfindlichen Magnetismus-Scanner einlegen und ich könnte mir 
vorstellen, daß es da verdammt genau messende Systeme gibt. Aber das 
geht weit über die Fähigkeiten der werksmäßig verbauten 
Festplattenelektronik hinaus, sowas hat der IT-Heimwerker nicht in 
seinem Keller zu stehen. Das wäre was für professionelle Datenretter 
oder Behörden und Geheimdienste.

Vielleicht mal was allgemeines, wie die Leute heute mit ihren Daten 
umgehen: Bei alten Computern vom Schrott gibt es drei große Kategorien:

1. Festplatte fehlt
2. Festplatte ist vorhanden, aber mechanisch zerlegt oder zerstört
3. Festplatte ist vorhanden, mit komplettem ungelöschten Datenbestand

Erstaunlicherweise ist Kategorie 3 die am häufigsten anzutreffende. Wann 
immer man eine mechanisch intakte (und nicht auseinandergebaute) 
Festplatte im Schrott findet, sind mit 90% Wahrscheinlichkeit noch 
irgendwelche Daten drauf, komplette PCs fahren meistens problemfrei 
hoch. Jedenfalls wenn der PC nicht wegen eines Defekts entsorgt wurde, 
und selbst wenn, bleiben die Daten auf der Platte bei sowas ja in 99,9% 
der Fälle intakt. Der Anteil an zumindest formatierten oder wirklich 
sicher gelöschten Festplatten ist so gering, daß sich dafür keine eigene 
Kategorie lohnt. Wenn man eine sicher gelöschte Platte findet (z.B. 
Blancco-Logo beim Bootversuch), dann kann man davon ausgehen, der 
vorherige Eigentümer hat sie gebraucht von irgend einer Firma erstanden, 
aber niemals selbst benutzt.

Die Kategorie "unsicher gelöschte Daten" z.B. Schnellformatierung gibt 
es auch, das findet man etwas häufiger bei externen Datenträgern wie 
USB-Festplatten, sonst praktisch nie. Aber wenn man eine frisch 
formatierte Festplatte findet und dann mal mit einem Datenrettungstool 
antestet, wird man eigentlich immer fündig.

Die Kategorie verschlüsselte Festplatte ist auch noch verschwindend 
klein. Die Leute haben wahrscheinlich Angst davor, daß man ihre Daten 
dann im Fehlerfall nicht so leicht wiederherstellen kann und da muss man 
leider auch sagen, diese Gefahr besteht durchaus. Da werden wir dank 
"trusted computing" bald immer mehr Probleme mit bekommen, wo Schlüssel 
durch Defekte unwiederbringlich verlorengehen und dann sind Daten 
futsch. Geht auch sehr schön mit defekten RAID-Controllern. Wie das mit 
Backups von wichtigen Daten so aussieht wissen wir ja schon zur Genüge.

Und bevor jemand fragt oder mir irgendwas unterstellt: Ich interessiere 
mich nicht für fremde Daten. Wenn ich einen noch gut brauchbaren 
PC/Laptop oder eine große Festplatte im Schrott finde, nehme ich das 
natürlich mit. Wenn die Hardware noch fehlerfrei ist, werden Datenträger 
vor der Weiterverwendung gelöscht (komplette langsame Formatierung). Man 
sieht natürlich was so drauf ist und leider sind das oft auch wirklich 
persönliche Dinge (Lebensläufe, Bewerbungen, Bankdaten, Passwortlisten, 
wirklich alles was jeder von uns so auf seinem PC drauf hat eben), aber 
was soll ich mit fremden Daten, außer mir selbst Ärger damit machen? 
Kein Interesse, nicht mal an der MP3- oder Filmsammlung, die sowieso 
nicht zu meinem Geschmack passt. Den Inhalt der Dateien braucht man 
übrigens erst gar nicht anzuschauen, wenn eine Datei auf dem Desktop 
"Passwortliste.txt", "Lebenslauf.doc", "Sparkasse.xls", "Ausweis.jpg" 
oder ähnlich heißt, dann weiß man bescheid, was es ist. Man sollte sich 
aber nicht wundern, wenn Kriminelle mit Hilfe solcher Funde eure 
Identität stehlen. Wenn eine Weiterverwendung nicht angestrebt ist, z.B. 
wenn eine Platte schon schlechte SMART-Werte oder defekte Sektoren hat, 
dann zerstöre ich die Platte selbst bevor ich sie wieder in den Schrott 
schmeiße, also ich gehe mit den fremden Daten um ein vielfaches 
vertrauensvoller um als derjenige, dem sie gehören.

von Peter N. (alv)


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Ein NAS mit mehreren Einschüben verwenden.
Meist haben die NAS bereits eine "sicheres Löschen-Funktion" eingebaut, 
und können dann alle HDs selbstständig gleichzeitig löschen.

von Jack V. (jackv)


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Um wieviele Platten in welcher Zeit geht’s eigentlich? Es gibt 
beispielsweise Vierfach-USB-SATA-„Docks“, in die man die Platten einfach 
ober reinsteckt. Je nach Bedarf kann man auch mehrere davon nehmen. Dazu 
noch einen alten Pi oder sowas, falls so’n Mac das nicht nebenbei 
hinbekommt, und ab dafür …


OT:

Manfred P. schrieb:
> Vielleicht bekommst Du dann auch korrektes Zitieren gezeigt.

Das unter einen eigenen fehlgeschlagenen Zitierversuch zu schreiben, 
grenzt aber auch schon ein bisschen an Realsatire …

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Ben B. schrieb:
> Also ich könnte mir durchaus vorstellen,

Dass du zu viel schreibst, aber zu wenig liest, wie zB den über deinem 
Beitrag verlinkten Artikel.
Dann müsstest du dir nix vorstellen, sondern hättest Fakten.

von Εrnst B. (ernst)


Angehängte Dateien:

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Ben B. schrieb:
> Also ich könnte mir durchaus vorstellen, daß es professionelle
> Datenrettungsunternehmen schaffen, Festplattendaten wiederherzustellen,
> nachdem sie einmal mit 0x00 oder 0xFF Füllbytes überschrieben wurden.

Wie oben schon geschrieben, das wurde untersucht und widerlegt.

Wahrscheinlichkeiten sh. Screenshot. Und das war auf 2009er-Platten. Bei 
den heutigen Datendichten kannst du vermutlich da noch ein paar 
Größenordnungen dazunehmen.

Wenn du glaubst dass da jemand eine ganze Datei sinnerhaltend 
wiederherstellen kann, kannst du auch die nächsten 10 Jahre Lotto 
spielen und jedes mal 6 Richtige haben.

Davon abgesehen gehen Datenrettungs-Unternehmen da mit wesentlich 
"gröberen" Werkzeugen als dem im Versuch verwendetem MFM-Mikroskop dran.

Die Legende vom mehrfach Überschreiben wird nur von windigen 
Schlangenöl-Verkäufern am Leben gehalten, die hoffen dadurch dummen 
Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen.

Dabei haben deren Tools im Gegensatz zum Sata Secure Erase eine 
Schwachstelle: Wenn die Platte defekte Sektoren relocated, bleiben die 
Daten am "schlechten" Sektor, unerreichbar für die Löschsoftware, 
stehen. Egal wie oft der Rest der Platte mit Zufallsdaten, Nullen oder 
Katzenvideos überschrieben wird.

von Karl B. (gustav)


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BTW:
Wie war das noch mit SMR und CMR
SMR shingled magnetic recording hat einen größeren Schreibkopf als 
Lesekopf.
Allein von daher müssten dann die Daten beim Formatieren überschrieben 
sein.
Viele Hersteller weisen nicht ausdrücklich auf den Unterschied hin,
sondern schreiben in der Beschreibung nur: "Aufgrund der Datenmenge 
"wahrscheinlich" smr-Platte."
Das merkt man spätestens, wenn regelmäßig die Kopiervorgänge vom 300 MB 
auf Null und umgekehrt gehen.

ciao
gustav

von Markus M. (adrock)


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Εrnst B. schrieb:

> Die Legende vom mehrfach Überschreiben wird nur von windigen
> Schlangenöl-Verkäufern am Leben gehalten, die hoffen dadurch dummen
> Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen.

Danke, meine Rede.

von Ge L. (Gast)


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Markus M. schrieb:
> Ich halte das für eine Urban Legend, lasse mich aber gerne eines
> Besseren belehren ;-)

Früher hing die Positionierung der Köpfe auf der Platte ein wenig von 
der Temperatur ab. Die Aluscheibe und das Stahlband zur 
Kopfpositionierung hatten unterschiedliche Temperaturkoeffizienten, und 
so war die Spurlage bei kalter Platte etwas gegenüber der bei 
betriebswarmer verschoben. Wenn man nun im kalten Zustand formatiert 
oder überschrieben hat, dann waren am Rand der neuen Spur noch alte 
Daten sichtbar. Das betraf die großen Diablo Plattenstapel, aber auch 
frühe Winchesterlaufwerke, also das was wir heute Festplatte nennen.

Heutige Festplatten, seit Ende der '80er Jahre, positionieren ihre Köpfe 
nicht mehr mit einem Schrittmotor, sondern mit stufenlosen 
Linearantrieben. Die regeln ihre Spurlage selbstständig nach, so dass 
immer die Mitte der Spur getroffen und diese komplett überschrieben 
wird.

Aber manche Behörden sind nicht so schnell mit der modernen Technik, und 
fordern daher immer noch Löschverfahren, die ihren Ursprung in den 
'60ern hattrn.

von Matthias S. (da_user)


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Εrnst B. schrieb:
> Wie oben schon geschrieben, das wurde untersucht und widerlegt.

Unabhängig davon, ob das jetzt wirklich geht oder nicht geht: Der 
Aufwand dafür wäre enorm. Den führt niemand für eine HDD aus dem 
Privatgebrauch durch. Da nimmt man als Krimineller lieber die 
ungelöschte Platte aus dem Rechner nebendran. Und auch bei 
geschäftlichen Daten müssten die Daten so richtig richtig wertvoll sein.
Wenn wirklich könnte ich mir das für Geheimdienstsachen vorstellen.

Wer aber solche wertvollen Daten hat, wird diese aber auch entsprechend 
verschlüsselt haben und sicher hier nicht fragen, wie man eine HDD 
löscht.

Ansonsten kommt hier hierzu dieser xkcd in den Kopf: 
https://xkcd.com/538/

von Kilo S. (kilo_s)


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Lotta  . schrieb:
> Aber ich kann am Wochenende ja mal nen Test wagen und sag
> dann hier Bescheid.

Aus Neugier bin ich dir schon einen Schritt voraus. Setup steht, ich 
muss mich nur endlich entscheiden welche der Platten ich gerade nehme. 🤣

von Kilo S. (kilo_s)


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Matthias S. schrieb:
> Den führt niemand für eine HDD aus dem Privatgebrauch durch.

Sag das nicht! Ich kenne jemanden der jede Platte die er in die Finger 
bekommt genau so behandelt!

Und der hat es nicht mal auf verwertbares abgesehen um irgendwas 
kriminelles zu machen. Nur aus Neugier!

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


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Ok:
das führt niemand mit einer HDD aus dem Privatgebrauch durch, um daraus 
(halbwegs)professionell Gewinn zu schlagen. Die die das machen, um 
daraus Kapital zu schlagen, nehmen die, bei der gar nix gemacht worden 
ist. Es ist wie beim Einbruchschutz: man muss nur ein unattraktiveres 
Ziel sein, als die Nachbarschaft.

Das es Nerds gibt, die das aus "Spaß an der Freude" machen, kann ich mir 
gut vorstellen.

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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ich gebe Festplatten nur her wenn sie mit dem Hammer formatiert worden 
sind.

von Monk (roehrmond)


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Abdul K. schrieb:
> Irgendwo las ich mal, bis zu 5 Schreibebenen könnten wiederhergestellt

Ja, "bis zu" mit viel Glück und nur Punktuell. Sicher keine komplette 
HDD.

Es ist schon ein Unterschied, ob man in Fotos und Video noch irgend 
etwas erkennen kann, oder ob Outlook die Email-Datei noch öffnen kann.

Außerdem muss man den Aufwand bezahlen wollen.

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


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Kilo S. schrieb:
> Ich kenne jemanden der jede Platte die er in die Finger
> bekommt genau so behandelt!

Ach, der hat Multi-Millionen-Euro Equipment zuhause, einen Reinraum, 
zerlegt die Platten, tastet die Oberflächen komplett mit dem MFM ab, 
erhält dadurch Petabytes an Rohdaten, hat ein dazu passendes 
Compute-Cluster, das daraus dann versucht den Inhalt zu rekonstruieren, 
und freut sich dann, wenn er ab und an mal ein einzelnes Byte auslesen 
konnte.
Seltsame Hobbies gibt's...

Das Byte ist dann 0x42. Was für Rückschlüsse zieht er daraus?
Wenn er zwei 16-Seitige Würfel wirft, und da kommt dann 0x23 raus, was 
für Rückschlüsse würde er daraus ziehen? Sind die valider als die aus 
0x42?

von Ge L. (Gast)


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Steve van de Grens schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Irgendwo las ich mal, bis zu 5 Schreibebenen könnten wiederhergestellt
>
> Ja, "bis zu" mit viel Glück und nur Punktuell. Sicher keine komplette
> HDD.

Die Wahrscheinlichkeit, ein bit wiederherzustellen, liegt bei ca 50%. 
Ein Wort, das aus 16 bit besteht, kann mit einer Wahrscheinlichkeit von 
0,0015% wiederhergestellt werden. Da ist das Risiko für komplette 
Dateien doch sehr überschaubar.

von Kilo S. (kilo_s)


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Εrnst B. schrieb:
> Seltsame Hobbies gibt's...

Seltsam und völlig übertrieben denkende Menschen gibt es.

Bist du besoffen oder wieso versuchst du etwas was du nicht glauben 
willst ins lächerliche zu ziehen?

Der macht es wie Die meisten im privatbereich: Platte in den Rechner und 
lässt halt nach und nach seine bevorzugten wiederherstellungsprogramme 
drüber laufen.

von Εrnst B. (ernst)


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Soul E. schrieb:
> Da ist das Risiko für komplette
> Dateien doch sehr überschaubar.

bei einer 4kb-Datei ist es ungefähr so wahrscheinlich wie ca. 10 Jahre 
lang zweimal pro Woche Lotto zu spielen, und jedes mal 6 Richtige zu 
haben...
("Gewinnchance 1:130 Millionen")^1000

Und das bei nur einmal Überschreiben mit 0x00 auf alten (aus heutiger 
Sicht: Low Density) CMR-Platten.

von Εrnst B. (ernst)


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Kilo S. schrieb:
> Der macht es wie Die meisten im privatbereich: Platte in den Rechner und
> lässt halt nach und nach seine bevorzugten wiederherstellungsprogramme
> drüber laufen.

Und damit liest er exakt nix, nachdem die Platte einmal komplett 
überschrieben wurde. Sata secure erase und fertig.

Kilo S. schrieb:
> Seltsam und völlig übertrieben denkende Menschen gibt es.

Du hast die Geschichte von deinem Bekannten aufgetischt, der scheinbar 
mehr kann als alle Geheimdienste und Datenrettungsunternehmen der Welt 
zusammen.

von Kilo S. (kilo_s)


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Εrnst B. schrieb:
> Du hast die Geschichte von deinem Bekannten aufgetischt, der scheinbar
> mehr kann als alle Geheimdienste und Datenrettungsunternehmen der Welt
> zusammen.

Wo! Wo habe ich irgendetwas über seine Methoden oder Erfolge 
geschrieben.?

Du intepretierst dir deinen Phantasie bullshit zurecht!

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Abdul K. schrieb:
> Irgendwo las ich mal, bis zu 5 Schreibebenen könnten wiederhergestellt
> werden.

Bei Magnetbändern aus den 60er Jahren ist das durchaus denkbar. Bei 
Festplatten nicht. Wäre derartiges auch nur ansatzweise möglich, würden 
die Festplattenhersteller es zur Kapazitätssteigerung nutzen.

Analog zu den Speicherzellen moderner Flashspeicher, die mehrere Bits 
gleichzeitig speichern können (derzeitig verbreiteter Stand: vier), 
könnten Festplatten pro Magnetisierungswechsel auch mehrere Bits 
speichern ...

Nein. Geht nicht. Nix zu löten.

Bei forensischer Untersuchung von Uralt-Festplatten aus den 80er Jahren, 
die eher noch makroskopisch funktionierten (mit Schrittmotoren und 
Gedöns), da könnte möglicherweise noch etwas aus dem "Rasen" zwischen 
einzelnen Spuren rekonstruiert werden, aber das war's dann auch schon.

Das ist dann aber auch schon seit über 20 Jahren Geschichte.

Und der Rest ist zu 125% reinstes Schlangenöl, aus extranativen 
Schlangen bei Vollmond von Jungfrauen auf der Innenseite ihrer 
Oberschenkel handgepresst.

von Peter N. (alv)


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Kilo S. schrieb:
> Der macht es wie Die meisten im privatbereich: Platte in den Rechner und
> lässt halt nach und nach seine bevorzugten wiederherstellungsprogramme
> drüber laufen.

Wurde die HD einmal vollständig formatiert, können die auch nichts mehr 
wiederherstellen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Harald K. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Irgendwo las ich mal, bis zu 5 Schreibebenen könnten wiederhergestellt
>> werden.
>
> Bei Magnetbändern aus den 60er Jahren ist das durchaus denkbar. Bei
> Festplatten nicht. Wäre derartiges auch nur ansatzweise möglich, würden
> die Festplattenhersteller es zur Kapazitätssteigerung nutzen.

Das ist zwar kein technisches, aber ein ökonomisches Argument, welches 
überzeugt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ganz ehrlich, solche Platten sind heute kaum noch was wert. Wenn ihr 
euch mit der Datenlöschung nicht sicher seid, dann zerlegt die Platte. 
Kann man mit einem Vorschlaghammer zerdreschen, man kann sie 
auseinanderbauen und die Platter zerknicken, oder man kann grobes 
Schleifpapier nehmen... drei Sekunden mit dem Schwingschleifer pro 
Platter und Seite und die Daten sind definitiv weg. Oder besonders 
gründlich wäre auch ein Ausglühen oder Zerschmelzen der Platter. Dabei 
wird jede Spur von Magnetismus zerstört wenn das Metall über die 
Curie-Temperatur erhitzt wird.

Oder auch bei SSDs - selbst wenn man da eine richtig große hat. Wenn da 
brenzlige Daten drauf sind, die einem richtig Ärger machen können und 
ganz sicher weg müssen, dann ist die mechanische Zerstörung der 
Festplatte die billigste Lösung für das Problem.

von Kilo S. (kilo_s)


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Peter N. schrieb:
> Wurde die HD einmal vollständig formatiert, können die auch nichts mehr
> wiederherstellen.

Der nimmt Platten aus Rechnern vom Sperrmüll usw... nichts das korrekt 
gelöscht aus firmenbeständen kommt.

Vermutlich zu 1% nur schnellformatierung gemacht, der Rest verlässt sich 
auf das passwort von Windows.

Aber ich laufe ebensowenig an solcher gratis Hardware vorbei ohne mal zu 
schauen. Das letzte mal eine 1TB HDD eingepackt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Εrnst B. schrieb:
> bei einer 4kb-Datei ist es ungefähr so wahrscheinlich wie ca. 10 Jahre
> lang zweimal pro Woche Lotto zu spielen, und jedes mal 6 Richtige zu
> haben...
> ("Gewinnchance 1:130 Millionen")^1000

Das erinnert mich an den Superzufallszahlengenerator, fein ausgeklügelt, 
der dann im Einsatz ultrakurze periodische Zahlenreihen ausspuckte. 
Fail!

Aber man muß gar nicht über den Tellerrand weit raus schauen: Meteotime 
wurde hier auf uC.net durch Gemeinschaftsleistung geknackt. Und nach 
einhelliger Meinung sind wir ja alle beschränkte Idioten (außer man 
selbst und die diesbezüglichen Buddys).

---
Danke auch an die, die für ihre Profilierung meine Aussagen aus dem 
Zusammenhang gerissen zitieren, sinnentstellend!

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Analog zu den Speicherzellen moderner Flashspeicher, die mehrere Bits
> gleichzeitig speichern können (derzeitig verbreiteter Stand: vier),
> könnten Festplatten pro Magnetisierungswechsel auch mehrere Bits
> speichern ...

Das geht nicht. Magnetische Domänen kennen nur zwei Zustände. Und 
schlimmer, sie neigen dazu sich mit benachbarten Domänen zu neuen 
größeren zusammenzuschließen. Das ist auch der Grund, warum Platten die 
Daten nicht ewig halten können! Der Vorgang ist stark temperaturabhängig 
Bei Erreichen der Curie-Temperatur besteht die Oberfläche der Platte 
dann sozusagen nur noch aus einer einzigen Domäne, die moch dazu total 
instabil ist.

von Harald K. (kirnbichler)


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Abdul K. schrieb:
> Das geht nicht. Magnetische Domänen kennen nur zwei Zustände.

Ich schrieb ja auch "könnten" ... und da sie es nicht können, lässt sich 
der (nicht funktionierende) Mechanismus auch nicht zur 
Kapazitätssteigerung nutzen, und die Mär, überschriebene Daten ließen 
sich mit Aufwand rekonstruieren, bleibt eine.

Ach, so hart, so hart ist er, der böse Boden der Tatsachen!

Da hilft eben auch kein Schlangenöl, auch nicht nach MIL-STD0815.

von Werner H. (werner45)


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Wenn gebrauchte und getestete Festplatten günstig zu haben sind, warum 
nicht kaufen?
Ich frage mich, ob sich der Käufer wirklich den enormen Aufwand 
aufhalst, herausfinden zu wollen, was da vorher an Daten drauf war. Und 
wenn er wirklich welche findet, was sind das denn für welche und wozu 
passen die eigentlich und kann man damit denn irgendwas anfangen?
Ich glaube, der "normale" Käufer freut sich über den Fitsch und nimmt 
die Festplatten einfach zum Ablegen seiner eigenen Daten...

Obwohl...Zu Ösi-Kanzlers-Kurz-Zeiten wurden einige seiner Festplatten 
laut Presse unter ÖVP-Aufsicht fünfmal überschrieben und dann noch 
geschreddert...
Akute Paranoia?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Werner H. schrieb:
> Obwohl...Zu Ösi-Kanzlers-Kurz-Zeiten wurden einige seiner Festplatten
> laut Presse unter ÖVP-Aufsicht fünfmal überschrieben und dann noch
> geschreddert...
> Akute Paranoia?

Da könnte jemand allen Grund für diese Maßnahme gehabt haben.
https://taz.de/Oesterreichs-Exkanzler-vor-Gericht/!5963900&s=%C3%96sterreich/

von Ge L. (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Obwohl...Zu Ösi-Kanzlers-Kurz-Zeiten wurden einige seiner Festplatten
> laut Presse unter ÖVP-Aufsicht fünfmal überschrieben und dann noch
> geschreddert...
> Akute Paranoia?

Vorschriften, die auf Erfahrungen mit der Technik der '60er Jahre 
zurückgehen. Magnetbänder, Diablo Wechselplatten und Winchester 
Festplatten der ersten Generation mit Schrittmotor. ST-412, ST-225 und 
sowas.

Tonbandamateure kennen die Problematik auch. Bandmaschinen haben nie 
exakt die gleiche Spurlage, und so bleibt am Rand einer neuen Aufnahme 
ein winzigkleiner Rest der alten stehen.

Mit automatischer Spurlagenregelung bei modernen Festplatten ist dieser 
Effekt seit 35 Jahren Geschichte.

von Peter N. (alv)


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Soul E. schrieb:
> Tonbandamateure kennen die Problematik auch. Bandmaschinen haben nie
> exakt die gleiche Spurlage, und so bleibt am Rand einer neuen Aufnahme
> ein winzigkleiner Rest der alten stehen.

Selbst wenn das bei heutigen Festplatten noch so wäre:
Sowas könnten nur Wiederherstellungslabore lesbar machen.

Im normalen privaten Hobbybereich habe ich keine Angst, eine vollständig 
formatierte Festplatte zu verkaufen.

von Lotta  . (mercedes)


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Huch,
Ich bin ja durch den Sturm in Mecklenburg
und natürlich unseren edi etwas ins Schleudern gekommen: ;-P

Besteht noch Interesse?

Soll ich mit Actve@ Studio einen Rettungsversuch
einer formatierten Festplatte wagen?

Hab nen Tippfehler korigiert.
mfg

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Lotta  . schrieb:
> Soll ich mir Actve@ Studio einen Rettungsversuch
> einer formatierten Festplatte versuchen?

Ja mach mal. Hast ja offensichtlich eh' nichts Sinnvolles zu tun, da 
passt das dann hervorragend dazu.

von Lotta  . (mercedes)


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Klaus schrieb:
> Lotta  . schrieb:
>> Soll ich mir Actve@ Studio einen Rettungsversuch
>> einer formatierten Festplatte versuchen?
>
> Ja mach mal. Hast ja offensichtlich eh' nichts Sinnvolles zu tun, da
> passt das dann hervorragend dazu.

So, auf Klaus' nette Einladung hab ich mir das Proggy näher angesehen.
Es eignet sich sehr gut zur Rettung von geschrotteten Partitionen,
gelöschten Dateien und anformatierten oder schnellformatierten
Festplatten und Partitionen. Schlechte Sektoren und anderes wird
dabei mehrfach gelesen und restauriert, oder übersprungen.
Dabei ist fein einstellbar, wo das Programm weiterließt, wenn es einen
Block nicht restaurieren kann.
Dabei unterscheidet es sich von anderen Programmen, die meist
die geretteten Dateien wild in ein Sicherungsverzeichnis retten,
darin, das auf einer Ersatzfestplatte die Datei und Verzeichnisstuktur
des Originals wiederhergestellt wird. (außer die ev. kaputten Blöcke 
natürlich).

Ich habe versuchsweise mit TODO Backup ein Backup auf die Festplatte 
geschrieben, dann schnellformatiert.
Beim Veruch hat das Studio die schnellformatierte Platte original
auf der Ersatzfestplatte wiederhergestellt, das ich dann von
dieser Ersatzplatte ein funktionierendes restore machen konnte.

Leider kann auch das Data - Studio nicht zaubern, ein Vollformat
der Versuchsplatte wurde nicht auf die alten Werte zurückgesetzt.
Schade. :-(

mfg

von Ge L. (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> Leider kann auch das Data - Studio nicht zaubern, ein Vollformat
> der Versuchsplatte wurde nicht auf die alten Werte zurückgesetzt.

Darum ging es aber. Um überschriebene Daten.

Beim Schnellformatieren wird nichts gelöscht. Da wird nur ein neues 
Verzeichnis angelegt, das leer ist. Die alten Daten bleiben genau da wo 
sie waren, und wenn man die paar Sektoren mit dem Originalverzeichnis 
wiederherstellt ist wieder alles beim Alten.

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