Ich habe einen Bosch PSR 14,4 Li-2 Akkuschrauber von 2008 gefunden, der wohl wegen der Rauchseuche, die mittlerweile einen Großteil der Bosch-Geräte ereilt, entsorgt wurde. Der Motor ließ sich bei geöffnetem Gerät direkt bestromen und drehte bei eingedrücktem Schalter schon ab ein paar Volt. Schalter drücken deshalb, um die Kurzschlußbremse auszuschalten. Um den Schrauber am Labornetzteil zu betreiben muß man neben der Spannung an den Akkukontakten noch 3k3 an den ID-Pin und z.B. 6k8-irgendwas an den NTC-Pin anschließen, jeweils gegen Masse. Mein Exemplar lief dann mit 14V schwach an, hüllte sich aber sehr schnell in eine fulminante Rauchwolke. Bei langsamer Drehzahl rauchte er nur wenig, bei vollem Durchdrücken des Schalters wurde der Motor aber nicht merklich schneller, nur rauchender. Wegen deutlicher Sichtbehinderung am Schreibtisch habe ich das Gerät dann erstmal eine Viertelstunde beiseitegelegt und gelüftet. Dann habe ich ihn mit 18V wieder angeworfen, und oh Wunder, er rauchte gar nicht mehr, egal welche Drehzahl ich wählte. Offenbar hatte ihn der erste Durchlauf hinreichend freigebrannt, oder die höhere Spannung sorgt für besseren Kontakt der Kohlen bzw. weniger Strombelastung. Was auch noch eine Rolle spielen kann, ist die Kurzschlußbremse. Jedesmal, wenn man den Schalter losläßt, wird der Motor mit einem beachtlichen Feuerwerk an den Bürsten kurzgeschlossen. Das ist so subtil und schonend für den Motor selbst und das Planetengetriebe dahinter, als wenn man einer Dampfmaschine in voller Fahrt einen Doppel-T-Träger in das Schwungrad schiebt. Aber eventuell übernimmt es die Reinigungsarbeit am Kollektor und den Kohlen, die in einigen Reparaturvideos empfohlen wird (entweder Motor in Bremsenreiniger und anderer Chemie fluten, oder das ganze zugenagelte Motorgehäuse aufbiegen und alle Einzelteile zur Säuberung entnehmen.) Da ich keinen 14,4V-Li-Akku (4 Zellen) habe, aber mehrere mechanisch passende Bosch 18V (5 Zellen), habe ich den Schrauber nun auf 18V umgebaut. Dazu muß man zum einen unten am Schrauber einen Steg abtrennen, damit die 18V-Codiernase des Akkus reinpaßt und der Akku einrasten kann. Einfach die vorhandene Ausbuchtung für die 14,4V-Nase auf der anderen Seite gedanklich spiegeln und nachschnitzen. Zum Zweiten habe ich am Pin für die Akkuerkennung ("Tool", direkt neben Masse) intern das Kabel abgelötet und mit einem 3k3 1%-Widerstand direkt mit Masse verbunden. Der Schrauber denkt nun immer, daß ein passender Akku eingelegt ist. So kann man ihn wahlweise mit allem bestücken, was gerade herumliegt. Am Labornetzteil konnte ich nur bis 20V/10A gehen. Der 18V-Akku hat zwar voll 21V Leerlaufspannung, bei Last dürften aber auch nicht viel mehr als 20V in der Maschine ankommen. Noch zwei technische Fragen: Ist es wirklich nur ein thermisches Problem, wenn man den Motor nun mit 21 statt 16 V betreibt? Die Elektronik hat es bisher ausgehalten, also gibt es offenbar keine Bauteile, die sich unmittelbar wegen Überspannung verabschieden würden. Auf der Platine ist eine ganze Menge größerer Keramikkondensatoren eingelötet, offenbar zur Pufferung der Akkuspannung. Haben natürlich keinen Aufdruck. Die kriegen dann natürlich dauerhaft mehr Spannung, solange der Akku dran ist. Da wird man aber eher keine 16,5V-Typen für 16V verbaut haben, sondern 20 oder 25? Und wird der Akku leergelutscht, weil die Maschine (am Labornetzteil) erst unter 11V abschaltet (<2,2V pro Zelle ist schon arg wenig)? Oder kann die Akku-Schutzschaltung selbst auch noch die Maschine stoppen (wäre ja über den NTC möglich, indem Überhitzung signalisiert wird. Oder der von mir lahmgelegte ID-Kanal könnte das als Doppelfunktion haben.) Spannungsmessung am mit Akku laufenden offenen Gerät ist etwas schwieriger als mit dem Labornetzgerät, und Strommmessung prakisch unmöglich, sonst würde ich das natürlich so herum machen. Wird die Abschaltspannung tendentiell eher in Software ermittelt oder könnte es da einen Spannungsteiler geben, den ich anpassen kann? Der Schrauber hat auch ein Mäusekino mit 3 grünen LED, die den Ladezustand anzeigen. Die gehen einfach mit der Spannung mit.
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Verschoben durch Moderator
Vor lauter Qualm sieht man nicht was Du möchtest. Nach dem ersten Absatz habe ich aufgehört zu lesen. Bringe mal mit 2 bis 3 Sätzen auf den Punkt was Du möchtest.
Peter X. schrieb: > Vor lauter Qualm sieht man nicht was Du möchtest. Nach dem ersten Absatz > habe ich aufgehört zu lesen. Ja und?
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Bearbeitet durch User
Peter X. schrieb: > Vor lauter Qualm sieht man nicht was Du möchtest. Und er hat nicht erkannt, dass das Problem am Kollektor zu suchen ist. Bei diesen Akkuschraubern ein bekanntes Problem.
Rainer D. schrieb: > Und er hat nicht erkannt, dass das Problem am Kollektor zu suchen ist. > Bei diesen Akkuschraubern ein bekanntes Problem. Da frage ich interessehalber nach: Ich habe einen PSR 10,8 Li (Vorgänger?), den ich für kleine bis mittlere Schrauben gerne nutze und der noch einwandfrei funktioniert. Was wäre denn das konkrete "bekannte Problem" am Kollektor?
Rainer Z. schrieb: > Da frage ich interessehalber nach: Ich habe einen PSR 10,8 Li > (Vorgänger?), den ich für kleine bis mittlere Schrauben gerne nutze und > der noch einwandfrei funktioniert. Was wäre denn das konkrete "bekannte > Problem" am Kollektor? Betrifft imho nur die 14,4V Version. Bei einer Serie der Motoren hat der Hersteller die hinteren Lager mit zuviel Schmierstoff versehen, sodass der Kollektor in Mittleidenschaft gezogen wird. Reichlich spülen zB mit Bremsenreiniger hilft.
Rainer D. schrieb: > Betrifft imho nur die 14,4V Version. Bei einer Serie der Motoren hat der > Hersteller die hinteren Lager mit zuviel Schmierstoff versehen, sodass > der Kollektor in Mittleidenschaft gezogen wird. Reichlich spülen zB mit > Bremsenreiniger hilft. Auch wenn es mich nicht betrifft: Trotzdem Danke für die interessante Information!
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