Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Sound Chip gesucht


von Hans I. (obiwahn)


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Hallo
Ich suche ein Sound-IC im DIL 8 oder SIL Gehäuse das sowas wie ne Big 
Ben Musik abspielt. Vllt auch 3 verschiede Sounds über Jumper 
auswählbar. Hab bei Google leider nur so Soundmodule für Grusskarten 
gefunden oder MP3-Kram mit Speicherkarte. In meiner Funk-Türklingel ist 
so ein SIL-Chip drin. Das wäre genau das richtige. Leider ist der 
Aufdruck so blass das ich es nicht lesen kann. Kann mir da jemand einen 
Tip geben ?

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Es gab in den 1980er Jahren mal solche GONG-ICs und einige konnten auch 
BigBen. Man könnte es auch selber mit einem kleinen PLD bauen, oder zwei 
Schieberegistern. Sind nur 16 Schritte und 4 unterschiedliche Töne. 3 
Johnson-Zähler, 8 Flankentrigger und Impulse, die auf 4 anloger 
gedämpfte Oszillatoren (rückgekoppelte OPs) gehen, die mit den 8 Flanken 
geladen werden.

Vielleicht noch 2-3 weitere verstimmte Oszillatoren als Oberwellen, die 
schwach von jedem Trigger dissonant mitgestimmt werden.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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> In meiner Funk-Türklingel ist
> so ein SIL-Chip drin. Das wäre genau das richtige.

Einfach ausloeten. Problem geloest.
Vor(!) dem Ausloeten die Pinfunktionen ermitteln.

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (christian_m280)


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J. S. schrieb:
> Es gab in den 1980er Jahren mal solche GONG-ICs

SAB 0600

Gruss Chregu

von Max K. (Firma: Privatlöter) (maxklaus)


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von Michael B. (laberkopp)


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Hans I. schrieb:
> Ich suche ein Sound-IC im DIL 8 oder SIL Gehäuse das sowas wie ne Big
> Ben Musik abspielt.

UM66, BT66, BT8031 sind die üblichen Grusskarten-IC, aber was erwartest 
du, dass die Händler 1 Million Songs bereithalten ? Logischerweise gibt 
es heute nur noch bespielbare Sound-Grusskarten, die Technik ist capable 
geworden und der Sound vom UM66 war wirklich Gequäke.

Aber welche Nummer BigBen enthält, ist unklar, es werden nur 14 der 68 
vorprogrammierten Melodien aufgeführt, die anderen waren wohl 
kundenspezifisch.

https://www.electroschematics.com/um66-datasheet/

Ach, hier, Westminster ist BigBen

https://dmohankumar.files.wordpress.com/2015/03/bt-8031-data-sheet.pdf

Jetzt müsstest du den nur noch bei Reichelt kaufen können. Wie abstrus 
die Vorstellung ist.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://www.box73.de/index.php?cPath=82_84_140
Leider nur zwei Melodiegeneratoren und eine Sirene, mit knappen 
Datenblättern.

von Mario M. (thelonging)


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Hans I. schrieb:
> In meiner Funk-Türklingel ist so ein SIL-Chip drin.

Sind das nicht eher Platinchen mit "glob top"?

von Oliver F. (ogf)


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Sowas hat hier doch kürzlich jemand selbst gebastelt: 
Beitrag "Westminster Soundgenerator mit ATtiny85"

OK, etwas Außenbeschaltung brauchts noch.

von Hans I. (obiwahn)


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Danke Leute
Da ist sicherlich was dabei. Big Ben war auch nur n Beispiel. Im Grunde 
ist es egal welchen Sound das ding macht. Ich wollte nur nicht son 
Aufwand treiben wie "engineer" ihn beschrieben hat. Die Idee von 
"motopick" kam mir auch schon. Mir wiederstrebt allerdings der Gedanke 
etwas auszuschlachten das noch funktioniert. Selbst wenns nur 8€ 
gekostet hat. Und "thelonging", der 6-polige Chip steckt tatsächlich im 
Plastikgehäuse.

Nochmal Danke an alle !

von Motopick (motopick)


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> Mir wiederstrebt allerdings der Gedanke
> etwas auszuschlachten das noch funktioniert.

Dazu zunaechst einmal ein dickes grundsaetzliches JA.
Aber:
Es bleibt ja ein "funktionsfaehiger" Einkanalempfaenger uebrig,
der sich wiederum fuer andere Dinge eignet.

Den Kaefer selbst, wirst du in D sonst nicht so einfach auftreiben
koennen.

Edith:

Ich habe hier auch noch zwei Funkklingeln die einer Zweitverwertimg
harren. Die Empfaenger sind naemlich deutlich besser als die
einfachen Pendelaudionmodule.

: Bearbeitet durch User
von Sven J. (svenj)


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Moin,

etwas größer/breiter als ein DIL16 IC wäre der DFPlayer Mini.
Der spielt auf Knopfdruck jedes MP3 ab, dass man ihm reinfüttert, und 
hat gleiche einen Verstärker mit an Bord. Einfach zu beziehen und zu 
verwenden.

Haben auch die bekannten deutschen Händler für wenige Euro im Angebot.

--
 SJ

von Εrnst B. (ernst)


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von Martin (domapi)


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Evtl. tutˋs auch ein JQ6500 mit 2 MB Speicher für Sounds, integriertem 
Verstärker, ansteuerbar über serielle Schnittstelle oder mehrere 
Direkt-Eingänge, etwas kleiner als der DFPlayer.

von Harald A. (embedded)


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Ich würde ebenfalls den JQ6500 empfehlen, funktioniert sehr gut.

von Michael B. (laberkopp)


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Hans I. schrieb:
> Big Ben war auch nur n Beispiel. Im Grunde ist es egal welchen Sound das
> ding macht.

Super Salamischeibenunsinn

https://youtu.be/pziWJAdRs1k?si=oLU01tnBG8ioGMIO

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Christian M. schrieb:
> SAB 0600

Ja, das war das GONG-IC. Hatte ich auch mal verbaut und lief ein paar 
Jahre.
Das war aber nur so wie G-E-C. Im Elektor gab es mal einen Doppel-Gong 
der zwei ICs benutze und Schwebungen produzierte.

von R. M. (rmax)


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Ich schließe mich der JQ6500-Empfehlung an. Das Modul kann bis zu fünf 
Sounds über separate Eingänge direkt abspielen. Ich habe eins seit 
Jahren als Türklingel im Einsatz, und das zu einem Bruchteil des Preises 
der für MP3-Türklingeln aufgerufen wird.

: Bearbeitet durch User
von Papa Schlumpf (Gast)


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R. M. schrieb:
> JQ6500
Wie kommen die Klänge in das Teil hinein? USB?

von Harald A. (embedded)


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USB, korrekt. Allerdings über ein spezielles Upload-Tool, sehr einfach 
zu bedienen aber eben kein Drag-and-Drop wie beim USB-Stick. Google mal 
„JQ6500 Basic Setup“

von R. M. (rmax)


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... oder über mein Linux-Tool, mit dessen Hilfe sich auch Module 
"reparieren" lassen, die das Windows-Tool nicht von Hause aus an Bord 
haben:

https://chiselapp.com/user/rmax/repository/jq6500/index
https://github.com/NikolaiRadke/JQ6500-rescue-tool

von Harald A. (embedded)


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R. M. schrieb:
> ... oder über mein Linux-Tool

Gut zu wissen! Wie hast Du das Protokoll ermittelt? Steht das irgendwo 
beschrieben oder reines Reverse Engineering?

von Max M. (Gast)


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von R. M. (rmax)


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Harald A. schrieb:

> Gut zu wissen! Wie hast Du das Protokoll ermittelt?
> Steht das irgendwo beschrieben oder reines Reverse Engineering?

Letzteres. Ich habe das Windows-Tool mit einem USB-Sniffer belauscht und 
das Ergebnis mit Wireshark analysiert.

Das Flash-Layout habe ich hier mal für jemanden beschrieben, der das 
unabhängig von mir analysiert hatte, aber nicht auf alle Details 
gekommen war:
https://github.com/kasbert/JQ6500-tool/issues/1

Das eigentliche Protokoll ist SCSI mit drei proprietären Kommandos für 
lesen, schreiben und (block-)löschen. Details dazu findest Du in meinem 
Code und für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

von R. M. (rmax)


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Max M. schrieb:
> Wie wäre so ein Voicerecorder IC?

Zu groß und zu teuer im Vergleich zum JQ6500?

von Spess53 .. (hardygroeger)


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Hi

>Zu groß
Nur wenn du die Ics verwendest wird es evtl. kleiner. Die Dublo 
Bausteine dürften keinen prägnanten Unterschied machen.

>und zu teuer im Vergleich zum JQ6500?

Kein Geld fürs Hobby?

MfG Spess

von Harald A. (embedded)


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R. M. schrieb:
> Letzteres. Ich habe das Windows-Tool mit einem USB-Sniffer belauscht und
> das Ergebnis mit Wireshark analysiert.

Respekt, Hut ab!
>
> Das Flash-Layout habe ich hier mal für jemanden beschrieben, der das
> unabhängig von mir analysiert hatte, aber nicht auf alle Details
> gekommen war:
> https://github.com/kasbert/JQ6500-tool/issues/1

Hm, der Beschenkte hielt sich mit seiner Dankbarkeit ja sehr in Grenzen. 
Hast Du es dem Hersteller mal gesendet? Die sind ja vlt. auch 
interessiert, den Linux-Nutzern etwas bieten zu können.

> Das eigentliche Protokoll ist SCSI mit drei proprietären Kommandos

Es wird doch glücklicherweise immer wieder gerne auf bestehende 
Grundlagen zurückgegriffen.

Noch eine Frage:
Ich habe deinen Sourcecode mal überflogen, da gibt es ja einen 
Recovery-Modus. Gehe ich recht in der Annahme, dass da das 
Betriebssystem wieder an einen bestimmten Block ins Flash geschrieben 
wird, falls dieses versehentlich gelöscht wurde? Das hieße ja, dass der 
Microcontroller von Haus einen festen Bootloader hat, der diese SCSI 
Commands beherrscht und das Betriebssystem ins RAM geladen wird.

von Harald A. (embedded)


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Bei den Voicerecorder-ICs finde ich problematisch, dass die AFAIK „nur“ 
eine analoge Schnittstelle haben (wird ja auch bei den ISDs analog 
gespeichert). Bei einer MP3 kann man den Soundschnipsel vor dem 
Hochladen noch passend bearbeiten, so dass er zur gegebenen Hardware 
(Lautsprecher, Endstufe) in Sachen Frequenzgang und Dynamik perfekt 
passt. Ja, kann man zur Not auf dem analogen Weg auch, ist aber ggf. 
mühsamer, zumal die analogen Schnittstellen im normalen Umfeld immer 
weniger werden.

: Bearbeitet durch User
von R. M. (rmax)


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Harald A. schrieb:

> Hast Du es dem Hersteller mal gesendet?

Ich habe keine Ahnung wer der Hersteller ist, aber ich meine in der 
Artikelbeschreibung eines Ali-Händlers mal einen Link auf das 
Rescue-Image von Nikolai Radke gesehen zu haben, das ja auf meinem Tool 
basiert.

> Noch eine Frage:
> Ich habe deinen Sourcecode mal überflogen, da gibt es ja einen
> Recovery-Modus. Gehe ich recht in der Annahme, dass da das
> Betriebssystem wieder an einen bestimmten Block ins Flash geschrieben
> wird, falls dieses versehentlich gelöscht wurde? Das hieße ja, dass der
> Microcontroller von Haus einen festen Bootloader hat, der diese SCSI
> Commands beherrscht und das Betriebssystem ins RAM geladen wird.

Nein, der Mikrocontroller hat seine Firmware intern. Auf dem externen 
Flash befindet sich das CD-Image in den unteren 256 kB (0x40000) und 
dahinter dann die Audio-Daten (MP3 oder WAV).

Der Rescue-Modus wurde benötigt weil im Handel Module aufgetaucht sind, 
bei denen das CD-Image gefehlt hat und das Windows-Tool zumindest auf 
manchen Systemen nur funktioniert hat wenn man es vom Modul aus getartet 
hat, aber nicht aus dem system.

Mein Tool baut deshalb ein CD-Image, das ins Binary eingelinkt wird und 
im Rescue-Modus auf das Modul geschrieben wird. Danach kann das Modul 
dann wie dokumentiert unter Windows verwendet werden. Weil noch genug 
Platz war packe ich mein Tool in das Image auch gleich mit ein.

Wer die emulierte CD mit dem Windows-Tool nicht braucht kann den 
vorderen Bereich des Flashs als zusätzlichen Audio-Speicher verwenden.

von Max M. (Gast)


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Meine Links alle angesehen?
Das IC ist sicher nicht größer und mit 0,69€ sicher nicht teurer:-)
https://de.aliexpress.com/item/1005005445594511.html



https://www.wtsoundic.com/voice-recorder-chip/


Und das hier auch nicht

R. M. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Wie wäre so ein Voicerecorder IC?
>
> Zu groß und zu teuer im Vergleich zum JQ6500?

von Papa Schlumpf (Gast)


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R. M. schrieb:
> Letzteres. Ich habe das Windows-Tool mit einem USB-Sniffer belauscht und
> das Ergebnis mit Wireshark analysiert.

Also reverse engineered(?) Darfst du das oder hat es der Hersteller 
erlaubt?

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