Forum: PC Hard- und Software AMD FX-6300 mit 4x8GB 1866 RAM funktioniert nicht


von Niklas (niklas_djkfghs)



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Hallo,
ich habe hier folgende Komponenten:

CPU: AMD FX Series FX-6300 6x 3.50GHz So.AM3+ 
(https://www.amd.com/en/product/1926)

Mainboard: ASRock 980DE3/U3S3 R2.0
(https://www.asrock.com/mb/AMD/980DE3U3S3%20R2.0/index.de.asp)

Grafik: AMD Radeon R9 380
(https://www.amd.com/de/product/6671)

RAM: DDR3 4x8GB 1866 no name von Amazon
(https://www.amazon.de/dp/B0C2V36FZC)

Windows 10 x64


Leider funktioniert das ganze nur mit maximal zwei RAM Riegeln.
Sobald ich alle vier einstecke startet das Betriebssystem nicht mehr. 
Meistens schwarzer Bildschirm, manchmal Bluescreen. BIOS funktioniert 
immer, RAM wird als 1866 erkannt. Im Anhang ein paar Bilder.

Wenn ich die Taktfrequenz von AUTO auf fest 1600 stelle, funktionieren 
alle vier Riegel gleichzeitig und im Taskmanager bekomme ich auch die 
32GB angezeigt.

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Habe ich ein Hardware Problem oder muss ich an den BIOS Einstellungen 
irgendetwas drehen, damit alle vier Riegel auf 1866 funktionieren?
Auf den Hersteller Seiten finde ich zumindest keine Einschränkung, dass 
mit vier Riegeln nur 1600 geht.

Macht es einen Unterschied, ob ich die 1866er einfach langsamer laufen 
lasse oder sollte ich die Riegel zu 4x8GB 1600 umtauschen?

Grüße
Niklas

von Michael L. (nanu)


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Niklas schrieb:
> RAM: DDR3 4x8GB 1866 no name von Amazon
> (https://www.amazon.de/dp/B0C2V36FZC)

Wow, Geiz ist geil bis zum abschmieren..32GB Kit von  Yongxinsheng. Du 
bist ein echter Hecht.

> Leider funktioniert das ganze nur mit maximal zwei RAM Riegeln.

Na, so was..

> Sobald ich alle vier einstecke startet das Betriebssystem nicht mehr.
> Meistens schwarzer Bildschirm, manchmal Bluescreen. BIOS funktioniert
> immer, RAM wird als 1866 erkannt. Im Anhang ein paar Bilder.
>
> Wenn ich die Taktfrequenz von AUTO auf fest 1600 stelle, funktionieren
> alle vier Riegel gleichzeitig und im Taskmanager bekomme ich auch die
> 32GB angezeigt.

Selbst 1600 ist overclocked. Was soll eigentlich so ein Blödsinn. 
Außerdem hast Du die Bedienungsanleitung zum Board nicht gelesen.

von Niklas (niklas_djkfghs)


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Michael L. schrieb:
> Außerdem hast Du die Bedienungsanleitung zum Board nicht gelesen.

Supports DDR3 1866(OC)/1600(OC)/1333/1066/800, dann habe ich beim CPU 
nachgesehen --> "System Memory Specification up to 1866MT/s".
Also auf Amazon nach 1866 RAM gesucht. Das war wohl zu naiv, wie ich 
jetzt an deiner unfreundlichen Reaktion erkenne. Für einen Tipp zu 
passendem RAM hat es bei dir ja leider nicht mehr gereicht, schade.

Also hätte ich eigentlich 1333 RAM gebraucht, weil da kein OC im 
Handbuch dabei steht?

von Kevin M. (arduinolover)


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Das Problem ist vermutlich, das der Speichercontroller der CPU die 4 
Riegel bei dem Takt nicht packt. Je mehr Riegel desto mehr wird der 
belastet. Dir bleibt nichts anderes übrig als den Takt runter zu nehmen 
oder alternativ die Spannung der RAM Rigel und die des 
Speichercontrollers zu erhöhen, sofern das Mainboard das kann. Aber 
Vorsicht da kann nicht ganz ungefährlich sein. In deinem Fall 
reduziertst du vermutlich besser den Takt, die Leistungsverlust wirst du 
sehr wahrscheinlich eh nicht bemerken.

von Kevin M. (arduinolover)


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Niklas schrieb:
> Also hätte ich eigentlich 1333 RAM gebraucht, weil da kein OC im
> Handbuch dabei steht?

Da du jeden RAM auch bei niedrigerem Takt betreiben kannst is es im 
Prinzip vollkommen egal was du kaufst.

von Christian (dragony)


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Lad dir mal eben kurz memtest86 runter und boote das mit nem usb stick. 
Hier dann bitte berichten :)

https://www.memtest86.com/

von Michael L. (nanu)


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Niklas schrieb:
> Für einen Tipp zu
> passendem RAM hat es bei dir ja leider nicht mehr gereicht, schade.

Prinzipiell paßt das RAM, auch wenn ich es nicht gekauft hätte. Beim 
Einsatz von 4 Modulen funktioniert aber 1866 nicht. Das wird auch bei 
Modulen anderer Hersteller nicht funktionieren. Steht verklausuliert 
auch so in der Bedienungsanleitung. Irgendwo dürfte da stehen, das 1866 
nur mit 2 Modulen in betsimmten Slot funktioniert.

> Also hätte ich eigentlich 1333 RAM gebraucht, weil da kein OC im
> Handbuch dabei steht?

Ram-Module sind abwärtskompatobel in der Geschwindigkeit, schnelle 
Module können also auch problemlos langsamer laufen. Aber alles OC ist 
sowieso Glückssache, dessen Funktion Dir niemand garantiert.


> Das war wohl zu naiv, wie ich jetzt an deiner unfreundlichen Reaktion erkenne.

Das Thema OC und überhaupt Betrieb außerhalb der garantierten Grenzwerte 
hat einen Bart, der ist so lang, der reicht bis in die 90er Jahre des 
letzten Jahrhunderts. Betreib den Kram in den von Board-/CPU-Hersteller 
garantierten  Grenzen, dann gibt's auch keine Probleme.

von Harald K. (kirnbichler)


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Niklas schrieb:
> Also auf Amazon nach 1866 RAM gesucht. Das war wohl zu naiv, wie ich
> jetzt an deiner unfreundlichen Reaktion erkenne. Für einen Tipp zu
> passendem RAM hat es bei dir ja leider nicht mehr gereicht, schade.

Du hast "noname RAM" gekauft. Die c't hat für so etwas den sehr 
passenden Begriff "RAMsch" geprägt.

Solches RAM kommt von Herstellern, die irgendwo irgendwelche 
Speicherchips einkaufen, und diese mit Phantasiebezeichnungen versehen 
in bunter Mischung auf ihre eigenen Platinen löten. Manche kaufen sogar 
die nackten Speicherchips (Dice) und verpacken die in eigenen Gehäusen, 
bevor sie die auf ihre Platinen löten.

Das für das korrekte funktionieren nötige SPD-EEPROM wird mit mehr oder 
weniger ausgewürfelten Parametern beschrieben, halt so, daß so ein Modul 
unter manchen Bedingungen so weit funktioniert, daß es nicht sofort 
ausfällt.

So etwas sollte man nicht kaufen. Das ist für die gebotene Leistung 
einfach viel zu teuer.

Speicher kauft man von Speicherherstellern, d.h. von den Firmen, die 
tatsächlich die Speicherchips produzieren. Die kennen die Chips, die 
verwenden einheitliche zueinander passende Ware, und die können das 
SPD-EEPROM mit dann tatsächlich passenden Parametern beschreiben, und 
zwar so, da0 auch Module, die für höhere Taktraten ausgelegt sind, 
zuverlässig mit geringeren Taktraten funktionieren (und dann 
gegebenenfalls weniger Waitstates).

Von den meisten "3rd-Party"-Assemblierern sollte man die Finger lassen, 
zu den wenigen Ausnahmen, denen es gelingt, vertrauenswürdige Ware zu 
liefern, gehören Kingston und Transcend.

Sonst würde ich Speicher z.B. von Samsung, Crucial oder SK Hynix 
verwenden.

von Herbert B. (Gast)


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Fang mit niedrigstem Takt, wenn es stabil läuft nächsthöhere Stufe bis 
du halt irgendwann am Limit bist. Vermutlich wirst du eh keinen 
Unterschied merken, wenn du einen niedrigen Takt fährst.

von Kilo S. (kilo_s)


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Der FX-6300 kann nur zwei RAM ansprechen, also von 4x8gb werden trotzdem 
nur 16GB wirklich verwendet.

https://www.cpu-monkey.com/de/cpu-amd_fx_6300


Ergo: um 32GB zu nutzen müssen es 2x16GB sein.

PS:

Über den RAM's im BIOS sogar dick und fett DUAL CHANNEL stehen. Fällt 
das sonst keine auf?

: Bearbeitet durch User
von Andreas H. (signore_rossi)


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Das ist Quatsch. Einfach mal ins Mainboard Handbuch schauen: "This 
motherboard also allows you to install four DDR3 DIMMs for dual channel
configuration, and please install identical DDR3 DIMMs in all four 
slots." Der FX-6300 hat zwei DDR3-RAM Kanäle, die jeweils mit mehreren 
Modulen bestückt werden können. Auf den meisten Boards sind 2 Module pro 
Kanal möglich. Das läuft beim TO ja auch mit voller Kapazität, nur halt 
nicht bei 1866 MHz. Eine kurze Suche bestätigt aber auch, dass die 
maximale Taktrate von 1866 MHz nur bei einem Modul pro Kanal erreicht 
wird.
https://www.computerbase.de/forum/threads/amd-fx-6300-welcher-speicher.1185685/

von Kilo S. (kilo_s)


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Andreas H. schrieb:
> Auf den meisten Boards sind 2 Module pro Kanal möglich. Das läuft beim
> TO ja auch mit voller Kapazität,

Wenn Windows läuft einfach mal unter System nachschauen.

32GB installiert, (15,9/16GB verwendbar).

Der speichercontroller nimmt nur zwei RAM an.

von Rene K. (xdraconix)


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Kilo S. schrieb:
> Der speichercontroller nimmt nur zwei RAM an.

Der obige Fall ist aber der: Der Controller nimmt die Riegel mit 1866 
an, versucht diese anzusteuern, scheitert dann kläglich und quittiert 
dies mit Bit-Swaps. Dieses billig-Brett ist halt dazu einfach nicht in 
der Lage - gut  allerdings, das dies in der Doku vermerkt ist.

Eventuell, sollte man denn dies wirklich brauchen, könnte man versuchen 
der NB - sofern dies über BIOS möglich - einen  kleinen schwuppen mehr 
Saft zu geben. Aber ich persönlich sehe keine Sinnhaftigkeit unbedingt 
1866 statt der üblichen 1333 zu geben. Der Unterschied liegt da nur in 
Messungen - für den Endanwender bringt dies keinerlei spürbaren 
Unterschiede.

von Kilo S. (kilo_s)


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Rene K. schrieb:
> Der obige Fall ist aber der: Der Controller nimmt die Riegel mit 1866
> an, versucht diese anzusteuern, scheitert dann kläglich und quittiert
> dies mit Bit-Swaps. Dieses billig-Brett ist halt dazu einfach nicht in
> der Lage - gut  allerdings, das dies in der Doku vermerkt ist.

Das machen die alle so.
Das BIOS zeigt immer alle riegel an, verwendet werden aber nur zwei.

Ich hab es meinem Stiefvater damals schon erklären müssen, genau beim 
FX-6300, das er nur dann die 32GB nutzen kann wenn er sie als 2x16GB 
bestückt.

Sonst laufen zwei riegel nutzlos mit und werden nicht verwendet.
Also selbst wenn er die runtertaktet und danach booten kann.

von Niklas (niklas_djkfghs)


Angehängte Dateien:

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Christian schrieb:
> Lad dir mal eben kurz memtest86 runter und boote das mit nem usb stick.
> Hier dann bitte berichten :)
Pass complete, no errors

Harald K. schrieb:
> Sonst würde ich Speicher z.B. von Samsung, Crucial oder SK Hynix
> verwenden.

Wie wäre es hiermit?
Crucial RAM CT102464BD160B 8GB DDR3 1600 MHz CL11
(https://www.amazon.de/Crucial-CT102464BD160B-Speicher-PC3L-12800-240-Pin/dp/B008KSHQBU)
Der Amazon Store wird auch auf www.crucial.de verlinkt.

Kilo S. schrieb:
> Wenn Windows läuft einfach mal unter System nachschauen.

Bild von den Systeminfos und Taskmanager im Anhang. Scheint zu 
funktionieren.
So wie ich den Wikipedia Artikel zu Dual_Channel verstehe pro 
Speicherkanal zwei Ram Riegel, also 4 in Summe

von Peter D. (peda)


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Niklas schrieb:
> Bild von den Systeminfos und Taskmanager im Anhang. Scheint zu
> funktionieren.

Ja, sieht alles fein aus.

von Kilo S. (kilo_s)


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Niklas schrieb:
> Bild von den Systeminfos und Taskmanager im Anhang.

Interessant. Bei Einführung gab's da noch Probleme mit.
Da hat AMD wohl mit Microcode Update nachgeholfen.

von Christian (dragony)


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Niklas schrieb:
> Christian schrieb:
>> Lad dir mal eben kurz memtest86 runter und boote das mit nem usb stick.
>> Hier dann bitte berichten :)
> Pass complete, no errors

Und die Taktfrequenz war im Bios auf Auto? Also memtest86 hat 
funktioniert, während Windows mit den gleichen Settings nicht wollte?

: Bearbeitet durch User
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