Forum: Offtopic Happy Birthday: 100 Jahre Radio in Deutschland


von E34 L. (nostalgiker)


Lesenswert?

Edi ist mir zwar in einem Thread zuvorgekommen, aber ich wollte seinen 
Thread nicht kapern. Zumal es um seine Empfangstechnik ging ;)

Aber ich denke dennoch, dass es ein denkenswerter Tag ist, gerade die 
"älteren" unter uns haben sicher viele Erfahrungen. Damals war als 
Hobby-Elektroniker ein selbstgebautes Radio schon was Besonderes...

Ich besitze mehrere Radios aus verschiedenen Epochen (von Grundig 
Bj.1954 über DSR* und Ghettoblaster aus der Jugend mit "SWF3" Aufkleber 
bishin zu TechniSat DAB+) *15.1.99 abgeschaltet nach nur 10 Jahren

Erstes selbstgebautes Radio (komplett inkl. Chassis und Gehäuse, kein 
Bausatz!) habe ich noch immer, damals ein Geradeausempfänger für Mittel- 
und Kurzwelle 49m, einen Superhet hätte ich mit meinem jugendlichen 
Equipment nicht abgleichen können... aber das Teil spielt noch heute. 
Leider selten, aber bis Ende 2015 hab ich damit den DLF gehört auf 
576kHz. Mit gerade einmal einer ECC81 und einer ECL86 :)  Nach 
Dunkelheit kommen aber immernoch Stationen aus aller Welt rein, trotz 
des einfachen Prinzipes. Ja, das hat mich stolz gemacht und ohne 
Eigenlob auch meine spätere Berufswahl geprägt.

Klar, unter den Radios hier ist "Rainer Z." der König mit seinem SABA 
Freiburg Vollautomatik, den ich mir mie leisten konnte oder wollte, weil 
immer was anderes dazwischen kam.

Also genug geredet, was sind eure Geschichten zum Thema??

@Cyblord: Bevor du zu früh in die Tasten haust: Warum sollte ich (wie 
gerade) ein Röhrenradio laufen lassen, welches mehr als zwei moderne PCs 
an Strom verbraucht? Weil ich's kann und weil es ein ganz anderes Gefühl 
ist als Streaming. Wobei ich das auch nutze ;)

Also her mit euren Geschichten, ist sicher viel interessantes dabei und 
das Thema Radio hat doch jeden von uns geprägt, mehr oder weniger.

Schönen Abend,
Nostalgiker

von Heinrich K. (minrich)


Lesenswert?

E34 L. schrieb:
> das Thema Radio hat doch jeden von uns geprägt, mehr oder weniger.

Spätere Generationen hat wohl eher das Nokia3310 geprägt, dann kamen 
Klingelton-Abos und zuletzt Smartphones. Seit dem ists wohl "instagram", 
früher wars "facebook". "TikTok"...

Radio spielt keine Rolle mehr.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

E34 L. schrieb:
> Also her mit euren Geschichten, ist sicher viel interessantes dabei

mein letztes Radio Sony Weltempfänger ICF-SW1 für 1000,- DM hat mich 
mehr als enttäuscht (obwohl ich mir schon früher schwor nie wieder 
Sonie)

Nach nur 10 Jahren war es fast unreparierbar kaputt (die blöden Elkos) 
denn die Sandwichplatinen auseinander fummeln ist eine Arbeit für 
Masochisten.
Aus genau diesem Grund gibt es für dieses Radio auch keinen 
Pauschalpreis für die Reparatur bei Sonie.

sonstiges Interessantes
https://www.youtube.com/watch?v=w9eRCPow6Io
https://www.youtube.com/watch?v=AVgrEMSi9BA

https://www.youtube.com/watch?v=54AdgRqv1os
https://www.youtube.com/watch?v=YacRl4rUaxA

ältestes Autoradio
https://www.youtube.com/watch?v=sWQBdqzIamE

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> mein letztes Radio Sony Weltempfänger ICF-SW1 für 1000,- DM hat mich
> mehr als enttäuscht

Radiomuseum ruft aber nur 698.00 DM auf.
https://www.radiomuseum.org/r/sony_icf_sw_1_s.html

Ich hab den etwas größeren Panasonic RF-B45, der läuft noch einwandfrei 
als Weckradio.
Im Gegensatz zu (fast) allen anderen kann man die Weckzeit bequem mit 
Zehnertastatur einstellen und muß sich nicht mit den unmöglichen 
Up-/Down-Tasten abquälen.
https://www.radiomuseum.org/r/panasonic_rf_b45.html

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

E34 L. schrieb:
> Also her mit euren Geschichten

"Erfurt 4", mit "Kurzwellen-Lupe" (über Variometer) und einer 
Gegentakt-PA mit hochohmigen Lautsprechern, damit man keinen Übertrager 
braucht. Leider waren die Lautsprecher ein wenig die Achillesferse: 
einmal defekt, bekam man sowas Jahrzehnte später nicht mehr als 
Ersatzteil.

BFO nachgerüstet, der mit einem Keramikfilter 455 kHz einspeist, damit 
dann meine ersten SWL-Aktivitäten im Amateurfunk gemacht.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Radiomuseum ruft aber nur 698.00 DM auf.
> https://www.radiomuseum.org/r/sony_icf_sw_1_s.html

die irren sich öfter, ich kaufte das 1989 vor den Trip zu den Malediven, 
im Koffer mit Antennenmodul, der 698,- Preis war nackig ohne 
Antennenmodul.

und saß dann abends vor der Hütte, das Antennenmodul aufs Dach und fing 
DW ein. Internet gab es erst 2004 auf der Insel.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Moin,

Da kommen Erinnerungen auf. Im Schüleralter schenkte man mir hin und 
wieder schöne alte Radios. Da waren meist 11er Röhren drin. War das 
damals ein Erlebnis am Abend so viele Fernsender auf MW und KW zu hören. 
Auf KW war kreuz und quer richtiges Gedränge. Auch über die mysteriösen 
Zahlensender stolperte man hin und wieder. Leider überlebte keiner der 
teilweise wirklich schönen Radios und mußten in meinem Unverstand ihr 
Leben als Teilespender für Amateurfunkbauten aushauchen.

Wenn ich wirklich mal KW hören will, dann suche ich mir einen Internet 
SDR Web RX irgendeiner Europäischen Institution and halte mich so auf 
den laufenden. Da die Antenne in Europa situiert ist, hört man da 
wesentlich besser als mit lokaler Antenne hier in Alberta.

Wenn ich heute den Äther abgrase, hört man hier hauptsächlich die 
hässlichen 60Hz verseuchten Störnebel und Breitband Brummsignale unserer 
modernen Zeit, speziell auf MW, die mit hohem Energiewirkungsgrad ihr 
teuflisches Werk verrichten und den Äther verschmutzen. Es gibt aber in 
der Nacht auf MW noch einigermassen brauchbares DX zu hören. KW ist 
meist nicht mehr so interessant. Ausser ein paar religiösen 
Platzhirschen tut sich da nicht mehr viel. Man hört allerdings noch jede 
Menge Datenfunkverkehr. Jetzt fühlt sich das Hören eigentlich für mich 
meist nur noch als Zeitverschwendung an. Als junger Mensch war damals 
alles noch so interessant und neu und man dachte einfach anders als ein 
Erwachsener. Es war schön damals jung zu sein. Man war noch so 
unbeschwert und aufgeweckt für alles Neue und Radio war bedeutete noch 
etwas und war "In".


Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


Lesenswert?

Eine sehr schöne Aufsatzreihe von verschiedenen Zeitzeugen, allesamt 
Redakteure der "Funkschau" findet sich zum 50. Jubiläum des Rundfunks in 
Deutschland in Heft 14, Jahrgang 1973.
Also vor 50 Jahren.

Kann man kostenlos durchblättern, in Farbe, Fotoqualität, komplett:

archive (dot) org

In der obersten Zeile auf die Lupe (=Suchfunktion) clicken, "Funkschau 
1973" eingeben.

Fritz Kühne, Otto Limann, ...

Beitrag #7526283 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Heinrich K. (minrich)


Lesenswert?

heute, 20:15 Uhr, rbb TV, eine unterhaltsame Doku über 100 Jahre Radio.

Beitrag #7526642 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rudi K. (ykabel)


Lesenswert?

Heinrich K. schrieb:
> heute, 20:15 Uhr, rbb TV, eine unterhaltsame Doku über 100 Jahre Radio.

kam schon ein paarmal auf diversen Sendern.  Ich finde die Doku nicht 
besonders toll.  Viel blabla, für technikinteressierte Zuschauer keine 
Informationen und eher langweilig. Würde ich nicht nochmal anschauen.

Da finden sich auf YouTube weitaus bessere Dokumentationen, die zudem 
keine GEZ-Gebühren verschlungen haben.

das ist MEIN Eindruck
Rudi

von Rbx (rcx)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Jetzt fühlt sich das Hören eigentlich für mich
> meist nur noch als Zeitverschwendung an. Als junger Mensch war damals
> alles noch so interessant und neu und man dachte einfach anders als ein
> Erwachsener. Es war schön damals jung zu sein. Man war noch so
> unbeschwert und aufgeweckt für alles Neue und Radio war bedeutete noch
> etwas und war "In".

Geht mir ganz ähnlich. Mein Beitrag oben wurde auch gelöscht, mit der 
Begründung, zu politisch. Nun war Radio aber schon immer auch ein 
Politikum.
Wer das nicht wissen will, und lieber was von 100 Jahre Lötzinngeruch, 
die coolsten Röhrenschaltungen usw. lesen will, ist dann doch ein wenig 
sehr einseitig.
https://www.youtube.com/watch?v=FOt3oQ_k008

von Lotta  . (mercedes)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb im Beitrag #7526283:
> Jetzt kriegt euch mal wieder ein. Es ist nur Radio. Nicht der heilige
> Gral.

Für mich ist "Radio" eine neue Welt.
Wenn ich so höre, was Radio früher mal war, muß
es damals ein Paradies gewesen sein!

Die Beschäftigung mit Radio ist absolut geil und
öffnet auch das Verständnis für alle anderen Systeme
wie multimedia, Telefon und Signalverarbeitung.

Gut, Radio ist nicht der heilige Gral.
Aber es hat Geschichte(n) geschrieben und die Bundeslade
ist es auf jeden Fall! ;-P

mfg

von E34 L. (nostalgiker)


Lesenswert?

Lotta  . schrieb:
> Die Beschäftigung mit Radio ist absolut geil und
> öffnet auch das Verständnis für alle anderen Systeme
> wie multimedia, Telefon und Signalverarbeitung.

Wohl wahr!

Wenn Radio den Leuten nicht wichtig wäre, gäbe es das auch schon lange 
nicht mehr...

Der Vorteil neben Hobby, Kenntnissen der HF-Technik und Selbstbau (wer 
mag), ist auch die Schnelligkeit und Aktualität.

Ich höre morgens auf dem Weg zur Arbeit die "Informationen am Morgen" 
vom DLF und Abends nochmals die 20 Uhr Nachrichten, um zu wissen, was in 
der Welt so los ist. Während des Tages dann noch einen Lokalsender (hält 
man nicht lange aus), aber da erfahre ich, was genau in meiner Umgebung 
los ist. Welche Straße gesperrt ist etc... schneller als das Navi es 
könnte.

Außerdem ist Radio prima ein "nebenbei" Medium. Ich muss mich nicht 
starr vor einen Bildschirm setzen und Nachrichten schauen. Darüber 
hinaus kann ich Stationen aus aller Welt empfangen, ganz ohne Internet 
und Datenverbrauch.

- Ich verbrauche kein Datenvolumen
- Ich hinterlasse keine Spuren
- So kann man kein Nutzerprofil von mir erstellen
- Radio funktioniert auch, wenn übrige Infrastruktur mal ausfällt, zur 
Not Mittelwelle ausm Ausland, die werden schon durchsagen, was los ist 
(mehrere Sprachen sprechen ist ein Vorteil ;)

Ich gehöre nicht zu der Fraktion "ich besitze aus Prinzip keinen 
Fernseher", nein ich benutze ihn nur selten. Ich weiß auch Podcasts sehr 
zu schätzen, da viel interessantes kommt, wenn die meisten Leute 
arbeiten.

Und Radios kann man noch heute selber bauen. Ob als UKW-Super mit Röhren 
oder als Ein-Chip-Lösung, jeder wie er mag.

Sollte jedenfalls erhalten bleiben. Internet ist viel zu 
angreifbar/unsicher nur das hat die junge Generation eben nicht mehr 
gelernt. Die wissen auch oft nicht, wie Internet überhaupt funktioniert, 
die nutzen es einfach nur.

Also lang lebe Radio! ;)

Grüße, kein "Forumsrentner",
Nostalgiker

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb im Beitrag #7526283:
> Jetzt kriegt euch mal wieder ein. Es ist nur Radio. Nicht der heilige
> Gral.

Da muss einer mal seine Antenne erden

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

E34 L. schrieb:
> Internet ist viel zu
> angreifbar/unsicher nur das hat die junge Generation eben nicht mehr
> gelernt. Die wissen auch oft nicht, wie Internet überhaupt funktioniert,
> die nutzen es einfach nur.

Hast du mir da bitte Zahlen und Quelle?
Ich hätte vermutet dass die "alte Generation" weniger oft weiß wie 
Internet funktioniert, kann mich aber natürlich auch täuschen.

Letzlich, das Wissen darüber dürfte generationenübergreifend in der 
Breite nicht vorhanden sein, und muss es auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von E34 L. (nostalgiker)


Lesenswert?

Hallo Le X.

Das stimmt wohl. Wer sich zu µC.net verirrt, hat meistens zumindest eine 
grobe Ahnung von Computertechnik, Netzwerken, Internet etc...

Ich ging von der Allgemeinheit aus, da sitzen die jungen Mädels im Park 
mit ihren Smartphones und solange WhatsApp und Tinder funktionieren ist 
alles gut.

Wobei meine Aussage auch etwas dumm war. Wer früher Radio hörte, wusste 
auch nicht wie das funktioniert, also nehme ich die zurück.

Ging mehr eher darum, dass die "jungen" außer Internet nichts mehr 
kennen. Wenn das mal ausfällt, dann ist Chaos (bei denen). Ist aber 
nicht böse gemeint. Technik verändert sich eben.

Grüße,
N.

von Re D. (Gast)


Lesenswert?

E34 L. schrieb:
> Sollte jedenfalls erhalten bleiben. Internet ist viel zu
> angreifbar/unsicher nur das hat die junge Generation eben nicht mehr
> gelernt. Die wissen auch oft nicht, wie Internet überhaupt funktioniert,
> die nutzen es einfach nur.

Eier du den wir man Kühe züchtet, melken tut und aus der Milch Käse nach 
oder kauft du den Käse einfach?

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

Re D. schrieb:
> Eier du den wir man Kühe züchtet, melken tut und aus der Milch Käse nach
> oder kauft du den Käse einfach?

Ich habe nicht mal ansatzweise eine Idee was du uns sagen möchtest.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

E34 L. schrieb:
> Ging mehr eher darum, dass die "jungen" außer Internet nichts mehr
> kennen. Wenn das mal ausfällt, dann ist Chaos (bei denen). Ist aber
> nicht böse gemeint. Technik verändert sich eben.

Halt Standard Jugend Bashing. Nichts neues.

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Le X. schrieb:
> Ich hätte vermutet dass die "alte Generation" weniger oft weiß wie
> Internet funktioniert, kann mich aber natürlich auch täuschen.

Ich meine daß die aktuelle "alte Genreration" das Internet entwickelt 
hat und es oft ohne Krücken wie die sogenannten "Sozialen Medien" zu 
nutzen weiß...

Uwe

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Ich meine daß die aktuelle "alte Genreration" das Internet entwickelt
> hat und es oft ohne Krücken wie die sogenannten "Sozialen Medien" zu
> nutzen weiß...

Auch für dich gilt:
bitte Zahlen nennen.
Wieviele dieser Generation haben denn "das Internet entwickelt"?
Warens ein hundertsel Promille? Weniger? Ein paar Hundert, verteilt auf 
eine handvoll Unis und Firmen?

Wie hoch schätzt du den Anteil derjenigen ein die in der Breite ein 
tieferes Verständnis des Internets haben?

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Le X. schrieb:

> Wie hoch schätzt du den Anteil derjenigen ein die in der Breite ein
> tieferes Verständnis des Internets haben?

Ein Sandkörnchen in der Sahara. Das gilt allerdings sowohl für die 
"alte" als auch für die "junge" Generation. Wobei ich die Fähigkeit mit 
einem Framework eine Webseite oder einen Blog erstellen zu können noch 
nicht als tiefes Verständnis werte.
Ich stelle jedoch fest daß sich insbesondere für die "junge Generation" 
das Internet auf die sogenannten "Sozialen Medien" beschränkt wobei ich 
eine echte Kompetenz zur sinnvollen Nutzung dieser kommerziellen und 
manipulativen Angebote mit eingebauter Datenkrake durchweg bezweifeln 
möchte. (Auf Facebook stand...)



Uwe

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Ein Sandkörnchen in der Sahara. Das gilt allerdings sowohl für die
> "alte" als auch für die "junge" Generation.

D'accord. Schrieb ich auch bereits:

Le X. schrieb:
> Letzlich, das Wissen darüber dürfte generationenübergreifend in der
> Breite nicht vorhanden sein, und muss es auch nicht.

Uwe B. schrieb:
> Ich stelle jedoch fest daß sich insbesondere für die "junge Generation"
> das Internet auf die sogenannten "Sozialen Medien" beschränkt wobei ich
> eine echte Kompetenz zur sinnvollen Nutzung dieser kommerziellen und
> manipulativen Angebote mit eingebauter Datenkrake durchweg bezweifeln
> möchte. (Auf Facebook stand...)

Was soll man da großartig drauf antworten?
Du beginnst zwar mit "Ich stelle fest...", richtigerweise müsste es aber 
lauten "Ich behaupte...".
Und alles was danach folgt sind halt so grundlagenbefreite 
Opi-Plattitüden. Da lohnt es sich noch nichtmal, dich nach einer Quelle 
zu fragen. Sind halt so gefühlte Wahrheiten.
Aber eigentlich zeigst du mit deinem letzten Satz ja schon ganz gut dass 
du eigentlich überhaupt keine Vorstellung hast was "die junge 
Generation" heutzutage so treibt (Facebook? Echt jetzt??)

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Le X. schrieb:

> Und alles was danach folgt sind halt so grundlagenbefreite
> Opi-Plattitüden. Da lohnt es sich noch nichtmal, dich nach einer Quelle
> zu fragen. Sind halt so gefühlte Wahrheiten.

Diese Reaktion habe ich erwartet. Geht immer. Natürlich habe auch ich 
dereinst so auf die ach so ahnungslosen Alten eingedroschen. Ein 
Privileg der Jugend.

> Aber eigentlich zeigst du mit deinem letzten Satz ja schon ganz gut dass
> du eigentlich überhaupt keine Vorstellung hast was "die junge
> Generation" heutzutage so treibt (Facebook? Echt jetzt??)

Das Facebookzitat habe ich so im Ohr, es zeigt wie unkritisch mit den 
"Sozialen Medien" umgegangen wird. Von allen Generationen. 
Selbstverständlich weiß ich daß die Honigtöpfe für junge Menschen andere 
sind.

Uwe

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Diese Reaktion habe ich erwartet. Geht immer.

Klar, eine ganze Generation bausch und bogen über einen Kamm zu scheren 
geht ja offensichtlich auch.

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:

> Klar, eine ganze Generation bausch und bogen über einen Kamm zu scheren
> geht ja offensichtlich auch.

Wer tut das?

Uwe

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>
>> Klar, eine ganze Generation bausch und bogen über einen Kamm zu scheren
>> geht ja offensichtlich auch.
>
> Wer tut das?

Du, lies dir deinen "Ich stelle fest…"-Satz oben doch nochmal durch.

von E34 L. (nostalgiker)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Halt Standard Jugend Bashing. Nichts neues.

Ich wollte nicht ALLE über eine Leiste ziehen, hab meine Aussae auch 
revidiert.
Nur glaubst Du, die 16-jährigen Mädels hätten eine Ahnung davon, was 
genau hinter Facebook (nutzt heute kaum noch wer), WA und X steckt?

Ein Prozent davon wird vielleicht mal Informatik studieren und ich bin 
absolut dafür, mehr Frauen in MINT Berufe zu bringen.

Selbst ich, der das Internet seit 1995 nutzt und Windows schon lange 
durch Linux ersetzt hat, weiß wohl vieles nicht, es war also kein 
Bashing.

Die "alte" Generation hat das Internet zwar nicht aufgebaut, aber 
wesentlich dazu beigetragen, es zu füllen. Die ersten Webseiten damals 
waren oft von Funkamateuren und Computer-Enthusiasten, lange bevor es 
Google, Wikipedia und sozale Netzwerke gab.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

E34 L. schrieb:
> Selbst ich, der das Internet seit 1995 nutzt und Windows schon lange
> durch Linux ersetzt hat, weiß wohl vieles nicht

und genau DAS war es, was mit "Neuland" gemeint war.

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> Jörg W. schrieb:
>>
>>> Klar, eine ganze Generation bausch und bogen über einen Kamm zu scheren
>>> geht ja offensichtlich auch.
>>
>> Wer tut das?
>
> Du, lies dir deinen "Ich stelle fest…"-Satz oben doch nochmal durch.

Ich habe das Generationenbashing nicht angefangen und ich habe die 
Generationen bewußt in Gänsefüsschen getippt.
Meine Welt ist nicht schwarz/weiß, es gibt Zwischentöne. (und -Farben)

Uwe

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

E34 L. schrieb:
> Nur glaubst Du, die 16-jährigen Mädels hätten eine Ahnung davon, was
> genau hinter Facebook (nutzt heute kaum noch wer), WA und X steckt?

Naja, siehe oben: was glaubst du, wieviele von denen, die vor der Glotze 
Fußball oder Seifenopern geguckt haben wussten, dass das Bild da in 
Zeilen aufgebaut war und sequentiell gesendet worden ist – um mal nur 
das allergrundlegendste technische Detail einer Fernsehsendung zu 
nennen. Da reden wir noch nicht über Synchronimpulse, Austastlücken, 
Schwarzschultern, Schwarzwertklemmung und dergleichen tiefergehende 
Einzelheiten.

von Lotta  . (mercedes)


Lesenswert?

Jörg meinte:
> Naja, siehe oben: was glaubst du, wieviele von denen, die vor der Glotze
> Fußball oder Seifenopern geguckt haben wussten, dass das Bild da in
> Zeilen aufgebaut war und sequentiell gesendet worden ist – um mal nur
> das allergrundlegendste technische Detail einer Fernsehsendung zu
> nennen. Da reden wir noch nicht über Synchronimpulse, Austastlücken,
> Schwarzschultern, Schwarzwertklemmung und dergleichen tiefergehende
> Einzelheiten.

Eine mindestens.
Wir haben in der Bibliothek auch ein altes Buch über
das mechanische Fernsehen mit der Nipkowscheibe.
Och, vor dem hab ich manche Nacht verbracht!
Was die Leuts damals für Ideeen hatten, gerade mit
den Problemen der Synconisierung und Belichtung.
Wer möchte schon gern im absolut dunklen Studio arbeiten
um dort vom "flying spot scanner" grell angeblitzt zu werden? ;-O

Und schon damals wurden die eigendlichen "Macher"
von ihren besten Freunden betrogen und ausgenutzt.

--Und ist der handel noch so klein, bringt er Dir mehr als Arbeit ein!-

mfg

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Der kritische Umgang mit Medien ist sicher kein Verdienst der 'alten 
Generation', das war schon beim Buchdruck, der Tagespresse, dem Radio 
und dem Fernsehen so - immer musste man sein eigenes Hirn benutzen, um 
Lüge und Wahrheit (und alles dazwischen) auseinanderzufusseln und sich 
daraus ein eigenes Bild machen.

Das Internet hat das nur auf eine breite Basis an Produzenten gestellt.

Radio/Audiostreaming/Podcast sind insofern eben anders als andere 
Medien, daß sie nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit des Hörers 
erfordern. Dabei war eben das Radio zuerst da.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Lotta  . schrieb:
> Wir haben in der Bibliothek auch ein altes Buch über
> das mechanische Fernsehen mit der Nipkowscheibe.

Die Nipkowscheibe wurde nur kurz eingesetzt, da veraltet. Ihren 
Höhepunkt hatte sie 1936 bei der Olympiade in Kameras nach dem 
Zwischenbildverfahren.

von Lotta  . (mercedes)


Lesenswert?

Ich weiss.
Manfred v. Ardenne hat ja unter anderem dann
die Grundlagen fürs elektronische Fernsehen geschaffen.
Trotzdem sind die Anfänge des Fernsehens genau so spannend
wie die Anfänge des Radios.
mfg

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

E34 L. schrieb:
> Ich wollte nicht ALLE über eine Leiste ziehen,

Warum auch, statt sie über einen Leisten zu schlagen?

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Naja, siehe oben: was glaubst du, wieviele von denen, die vor der Glotze
> Fußball oder Seifenopern geguckt haben wussten, dass das Bild da in
> Zeilen aufgebaut war und sequentiell gesendet worden ist – um mal nur
> das allergrundlegendste technische Detail einer Fernsehsendung zu
> nennen. Da reden wir noch nicht über Synchronimpulse, Austastlücken,
> Schwarzschultern, Schwarzwertklemmung und dergleichen tiefergehende
> Einzelheiten.

Wer an seinem Hausaltar noch Einsteller  mit der Bezeichnung "Bildfang" 
bzw "Bildstand" hatte (und damit auch umzugehen wusste!), war schon 
einmal ein gutes Stück weiter. Das hat freilich kaum jemand daran 
gehindert, die Einsteller "Helligkeit" und "Kontrast" entsprechend ihrer 
Bezeichnung und damit sinnwidrig einzusetzen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.