Hallo, in meinem Büro soll meine Kopfhörer HiFi Anlage aufgebaut werden. Ich möchte dazu ein Holzkasten bauen, schwarz lackieren als Abstellmöglichkeit/Regal für DAC, Vorverstärker und Kopfhörerverstärker. Der Kopfhörer wird über ~6m Kabel an den Schreibtisch geführt, ich möchte jetzt nicht jedes mal alle Geräte einzeln einschalten. Richtig super wäre es mit einem einfachen formschönen Taster (Omron B3W) auf dem Schreibtisch die Komponenten schalten zu können. Das ist keine große Herausforderung, 12V Steckernetzteil + elektronischer Stromstoßschalter (Eltako ES12-200-UC) in Verbindung mit dem Taster. Der schaltet dann die benötigten Steckdosen, ich möchte noch Schaffner Netzfilter die hier rumliegen vor jedes HiFi Gerät schalten. (nicht nötig, die sind aber übrig und helfen den Geräten vielleicht gegen Störungen vom Photovoltaik Wechselrichter im Keller) Ein zweites lineares Netzteilmodul soll den Triggereingang eines der HiFi Geräte steuern sonst bleibt es im Standby. So ein Modul z.B. https://www.tubeland.de/product_info.php?products_id=12 Die Verdrahtung wäre dann natürlich ähnlich offen wie in einem Schaltschrank, das Rack ist 24/7 am Netz. Die Komponenten sind natürlich nicht berührbar, trotzdem kann es mal passieren das das Schaltnetzteil einen Fehler bekommt (auch wenn ich nicht da bin) und eventuell heiß wird oder kokelt. Auch die Entstörkondensatoren der Filter verabschieden sich oft mit einem Knall bzw. Rauch, ich meine aber das sie nicht anfangen dürfen zu brennen. Ich frage mich ob das überhaupt zulässig ist, Elektroinstallation auf Holz? Alternativ könnte man Steckdosen mit 12V Triggereingang benutzen, dann liegt die Netzspannung nicht offen. Was meint Ihr? Gruß, Jan
Jan K. schrieb: > Ich frage mich ob das überhaupt zulässig ist, Elektroinstallation auf > Holz? Jein. 230V~ Komponenten dürfen nur direkt auf brennbaren Untergrund wie Holz geschraubt werden wenn sie das Möbelzeichen tragen. Aber du redest von 12V, also Schutzkleinspannung, da ist das unter 15W erlaubt. Wenn man heute noch mit 230V~ versorgte Geräte in Holzgehäusen findet, ist das Holz gegen Brennbarkeit imprägniert, früher mit Borax oder Brom, heute weissichnicht. Das möchte man mit Möbeln wohl ungern machen. Dann hilft es, auf das Holz eine Blechplatte oder Pertinaxplatte zu schrauben und erst darauf die 230V~ Komponenten. Besser aber gleich ein ganzes nach UL94 zertifiziertes Elektronikgehäuse. Bei Leitungen hilft ein Leerrohr.
Es gibt kleine Verteiler-/Sicherungskästen für Aufputzmontage, die für Hutschienenkomponenten vorgesehen sind. Wenn Du alle Komponenten als Hutschinenkomponenten ausführst, hast Du kein Problem mit Berührschutz, und der Kasten selbst ist auch flammhemmend. Da sollte dann nichts mehr passieren. fchk
Danke für Eure Antworten! im Bestfall wird es offene 230V geben, die Schaltbaren Steckdosen die 12V nehmen sind schweineteuer. Ich könnte mir auch eine Leiterplatte vorstellen die das 12V "Standby" Netzteilmodul enthält sowie das 12V Trigger Netzteil. Auf die Idee alles in ein extra Gehäuse zu packen bin ich garnicht gekommen, es gäbe auch Alu Spritzgussgehäuse die man an Oberflächen Schrauben kann (z.B. von Hammond) Für Hutschine gibt es sowieso alles was ich brauche, das ist vermutlich noch besser. Muss ich mir von den Kosten druchrechnen, die Lösung klingt aber sauber. Gruß Jan
Das Problem an dem Schaltkasten das ich gerade sehe ist das man Steckdosen, das Triggersignal etc nach außen führen muss. Ich überlege alles auf eine Aluplatte zu montieren, einen Ausschnitt in die (Holz) Rückwand von meinem Gehäuse zu setzen und die Aluplatte mit Bedienelementen und Ein/Ausgängen dorthin zu setzen. Die Elektronik wäre offen aber weit vom Holz entfernt.
Luky S. schrieb: > Wo steht das mit 15W maximal auf der Holzplatte? In den Vorgaben der UL, unterhalb derer auch im Fehlerfall man sich um Brennbarkeit keinen Kopf mehr machen muss. Gelten offiziell nicht in D, aber da wir keine eigenen haben... (und zudem gibt es den grossen Bereich was mit Kleinspannung oberhalb ist).
Sagt die UL auch wie viel bei Holz eine Wasserglasimprägnierung helfen würde?
Jan K. schrieb: > die Schaltbaren Steckdosen die > 12V nehmen sind schweineteuer. evtl. so was: https://www.voelkner.de/products/165874/Gembird-201010013-Master-Slave-Steckdosenleiste-5fach-Weiss-Schutzkontakt-1St..html Nimmst halt noch einen DC-DC-Wandler 12V/5V wenn es unbedingt 12V sein sollen
Luky S. schrieb: > Sagt die UL auch wie viel bei Holz eine Wasserglasimprägnierung > helfen würde? Es gibt einen Glühdrahttest, alles was den besteht darf sein, keine technische Umsetzungsvorgabe.
Michael B. schrieb: > Luky S. schrieb: >> Wo steht das mit 15W maximal auf der Holzplatte? > > In den Vorgaben der UL, unterhalb derer auch im Fehlerfall man sich um > Brennbarkeit keinen Kopf mehr machen muss. Gelten offiziell nicht in D, > aber da wir keine eigenen haben... (und zudem gibt es den grossen > Bereich was mit Kleinspannung oberhalb ist). Nur, dass die UL Vorschriften bei uns keine Relevanz haben... bei uns gibt's ENs von Cen/Cenelec oder ETSI (die aber teilweise ident mit den UL Normen sind, da beide aus dem IEC Fundus übernehmen). Die 15W sind übrigens nicht nur bei Netzspannung ein Thema... mach ein Funkmodul rein, und schon hast du das selbe "Problem"... Ganz nebenbei: Die EN 62386-1 davon aus, dass (min.) 6mm "Holz" (Hartfasterplatten stehen da auch als Beispiel dabei) V-1 Anforderungen erfüllt (ohne Tests; steht in Anhang S.4). Das ist teilweise schon ausreichend. 73
Hans W. schrieb: > Die 15W sind übrigens nicht nur bei Netzspannung ein Thema Daher erwähnte ich 12V. Hans W. schrieb: > EN 62386-1 Hartfaser halte ich für deutlich schwerer entflammbar als ein Fichtenbrettchen. Das Problem ist hier, dass es keine griffige Definition an einer Stelle gibt. UL ist teilweise härter, nie schwächer, und erlaubt auch den Export in die USA wenn man sich dran hält. Man macht halt manchmal mehr als hier nötig wäre.
Michael B. schrieb: > UL ist teilweise härter, nie schwächer, Hängt davon ab, welche Norm du da ansiehst. Bei der UL 1998 z.B. würde ich das so aber nicht unterschreiben... Michael B. schrieb: > und erlaubt auch den > Export in die USA UL ist in den USA "freiwillig" (zu lesen: für den Verkauf nicht notwendig - oft aber von den retailern gefordert)! Michael B. schrieb: > Hans W. schrieb: >> EN 62386-1 > > Hartfaser halte ich für deutlich schwerer entflammbar als ein > Fichtenbrettchen. > > Das Problem ist hier, dass es keine griffige Definition an einer Stelle > gibt In der Norm ist das finde ich schon klar definiert. Michael B. schrieb: > Glühdrahttest Das war jedenfalls schon mal ein guter Hinweis. Man sollte aber nicht den Raum darüber (50mm) und drumherum (13mm) vergessen. Michael B. schrieb: > Hans W. schrieb: >> Die 15W sind übrigens nicht nur bei Netzspannung ein Thema > > Daher erwähnte ich 12V. Naja, bei 12V bist du nicht in der Niederspannungsrichtline... also eigentlich keine Anforderungen... wobei man gut daran tun würde, das trotzdem zu berücksichtigen... Zugegebenermaßen binn ich aber etwas verwirrt. oben steht mal 230v, dann wieder 12V. Mir gings eigentlich nur darum, dass EN IEC 62368-1 (und wahrscheinlich auch UL62368-1) meint, Holz hätte V-1 aber 6mm Dicke. Damit lässt sich eigentlich schon recht viel anfangen... Da wundert es einen, dass es nicht mehr Produkte in Holzboxen gibt :) 73
Röhrenradios und Fernseher der 50er und 60er Jahre hatten überwiegend Holzgehäuse. Mir wäre neu, dass man die heute nicht mehr betreiben darf. Die Elektrik war auf einem Metallchassis montiert und die Röhren wurden zum Teil mächtig heiss. Vor allem die Gleichrichter - und Endröhren. Als Hitzeschutz wurde manchmal Alufolie in das Gehäuse getackert. Aber damals gab es noch keine EU-Richtlinien.... ja, ich sehe schon wie manchen hier die Haare zu Berge stehen Zimmerbrände gab es eigentlich nur, wenn die Feinsicherung vom Besitzer durch einen Nagel ersetzt worden war. Als Lehrling in einer Radiowerkstatt hat man das öfter gesehen.
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Rudi K. schrieb: > Mir wäre neu, dass man die heute nicht mehr betreiben darf. Bei Elektronik gibt's üblicherweise einen Bestandsschutz... Rudi K. schrieb: > ja, ich sehe schon wie manchen hier die Haare zu Berge stehen Wieso? Wie oben beschrieben, ist Holz gar nicht schlecht eingestuft. Das hat nix mit eu-richtlinien zu tun... Berühungsschutz und Brandschutz haben sich nicht so viel verändert wie man meinen würde. 73
Danke für die Hilfe, ich denke das ich den ganzen Aufbau in ein (Alu) Gehäuse baue, dieses dann erst in den Holzkasten schraube. Das ist auf jeden Fall die sichere Lösung. Die Verwirrung mit 12/230V: Das Steuersignal vom Taster, das sind 12 oder 24V. Das wird ein einfacher Kurzhubtaster, der von mir ausgewählte schaltet gerade mal 50mA. Die Geschaltete Steckdose läuft natürlich mit 230V. Gruß, Jan
Rudi K. schrieb: > Röhrenradios und Fernseher der 50er und 60er Jahre hatten überwiegend > Holzgehäuse. Auch deren Gehäuse waren brandschutzimprägniert, zumindest im Westen (Raduga,wohl nicht), zumindest nach dem Krieg (Frage ist nur ob 1. oder 2. WK). Aber was Rudi nicht sieht, gibt es für ihn nicht, und wenn er keinen Unterschied sieht, gibt es für ihn keinen Unterschied.
Michael B. schrieb: > 230V~ Komponenten dürfen nur direkt auf brennbaren Untergrund wie Holz > geschraubt werden wenn sie das Möbelzeichen tragen. Lasst doch die Kirche ein wenig im Dorf. Bei uns im Betrieb dürfen Kaffeemaschinen nur auf einer feuerfesten Unterlage, sprich Blech betrieben werden. Wer würde so was in der heimischen Küche haben wollen? Auch wüsste ich nicht, dass irgendein ein Küchengerät ein Möbelzeichen trägt.
Armin X. schrieb: > Bei uns im Betrieb dürfen Kaffeemaschinen nur auf einer feuerfesten > Unterlage, sprich Blech betrieben werden. Fällt bei euch Keramik unter brennbar? scnr
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Armin X. schrieb: > Michael B. schrieb: >> 230V~ Komponenten dürfen nur direkt auf brennbaren Untergrund wie Holz >> geschraubt werden wenn sie das Möbelzeichen tragen. > > Bei uns im Betrieb dürfen Kaffeemaschinen nur auf einer feuerfesten > Unterlage, sprich Blech betrieben werden. Sind die festgeschraubt bei euch ? Armin X. schrieb: > Lasst doch die Kirche ein wenig im Dorf Offenbar klaut man die bei euch sonst. > Wer würde so was in der > heimischen Küche haben wollen? Festgeschraubte Kaffeemaschinen ? Niemand. Sogar Laptops und deren Netzteile dürfen auf einem Holztisch liegen. Bei Netzteilen unter der Bettdecke soll es aber schon zu Bränden gekommen sein. https://web.archive.org/web/20160314093038/http://vds.de/fileadmin/vds_publikationen/vds_2024_web.pdf
Beitrag #7526219 wurde vom Autor gelöscht.
Michael B. schrieb: > Aber was Rudi nicht sieht, gibt es für ihn nicht, und wenn er keinen > Unterschied sieht, gibt es für ihn keinen Unterschied. hallo Laberkopp, Du machst Deinem Nickname ja alle Ehre. In Deinem Gelaber findet der TO Jan sicherlich die Lösung seines Problems.
Rudi K. schrieb: > In Deinem Gelaber findet der TO Jan sicherlich die Lösung seines > Problems Vermutlich Michael B. schrieb: > Besser aber gleich ein ganzes nach UL94 zertifiziertes > Elektronikgehäuse. Hat er wohl Jan K. schrieb: > Auf die Idee alles in ein extra Gehäuse zu packen bin ich garnicht > gekommen ... > Muss ich mir von den Kosten druchrechnen, die Lösung klingt > aber sauber. Dein Geschwätz hingegen...
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