Hallo zusammen Ich besitze mehrere Plattenspieler (Philips, Palladium, Fisher, Technics). Bei Plattenspielern ist das Problem mangelnder Dämpfung des Tonarmlifts hinlänglich bekannt. Nach 40-jähriger Nutzung ist das Dämpfungsmaterial oftmals verbraucht (eingetrocknet). Jetzt ist eine Problembehandlung nötig. Hier meine allgemeinen Fragen: Welches Material ist für die neue Dämpfung am besten geeignet? Wie wird das Material am Tonarmlift aufgetragen? Ich hoffe auf eure Mithilfe beim Beheben des Problems. Wenn Fotos von dem jeweiligen Plattenspieler/Tonarm/Mechanik erforderlich sind, bitte ich um Mitteilung. Mir liegen auch Service-Manuals (PDF von Philips, Palladium) vor, falls jemand diese braucht, um Antworten liefern zu können. Lieben Gruß Günter
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Günter N. schrieb: > Welches Material ist für die neue Dämpfung am besten geeignet? > Wie wird das Material am Tonarmlift aufgetragen? Ich könnt' ja jetzt schreiben "Stift aus dem Dämpfer entfernen und ein paar Tropfen (Silikon-)öl drauf und wieder zusammensetzen", aber ob das auf genau Deinen Dreher zutrifft? Du wirst also nicht umhin kommen, die Salami zu schlachten.
Es gibt für solche Zwecke spezielle sehr zähe Fette. Ich verwende z.B. hier dazu eine uralte Dose mit der Aufschrift LOSOID AM, etwas zäher als Honig und in der Viskosität seit Jahrzehnten unverändert stabil. Das Zeug fühlt sich leicht klebrig an und zieht auch leichte Fäden. Vielleicht hilft das weiter.
Hallo Michael Hallo Jochen Vielen Dank für eure Vorschläge. Ihr seid bisher die einzigen, die reagiert haben. Ich habe mit mehr Resonanz/Beiträgen gerechnet. Vielleicht ist das Thema aber zu kompliziert, so dass manche/r sich zurückhält? Zumal das Zerlegen eines Tonarms nicht trivial ist. Oder liegt es daran, dass die Admin mein Thema in das Forum "Mechanik, Gehäuse, Werkzeug" verlegt hat? Lieben Gruß Günter
Günter N. schrieb: > Hallo Michael > Hallo Jochen > Vielen Dank für eure Vorschläge. Ihr seid bisher die einzigen, die > reagiert haben. Ich habe mit mehr Resonanz/Beiträgen gerechnet. > Vielleicht ist das Thema aber zu kompliziert, so dass manche/r sich > zurückhält? Da ist nix kompliziert, aber: 1. Ich wüßte nicht, daß das in meinem Umkreis bis auf einen Plattenspieler, und der stand Jahre lang im feuchten Keller, jemals notwendig gewesen wäre, trotz das die Teile älter als 40 Jahre sind. 2. Bei besagtem Plattenspieler war's mechanisch einfach. Problem war eher, so eine winzige Menge (ein paar Tropfen) Öl passender Viskosität zu bekommen, da man sonst den Rest seines Lebens eine Flasche da rumstehen hat, die man vermutlich niemals mehr braucht. 3. Jeder Dreher ist anders aufgebaut, aber für fast alle gibt's passende Anleitungen im Netz. Was willst Du da noch diskutieren? Ein Rezept für alle gibt's sowieso nicht. Aber natürlich kann man auch einen Thread mit hunderten Posts provozieren. 4. Wichtigster Punkt: Nenn Roß und Reiter.
Silikonöl und Plattenspieler ergibt bei ebä jede Menge Ergebnisse?
Thomas R. schrieb: > Silikonöl und Plattenspieler ergibt bei ebä jede Menge Ergebnisse? Klar, aber selbst eine kleine Menge von 5ml ist halt immer noch viel, wenn man nur 2-3 Tröpfchen benötigt und dazu dann auch noch sauteuer im Verhältnis zur benötigten Menge.
Du schreibst doch selbst von „mehreren Plattenspielern“? Und nach einer günstigen Lösung hast du auch nicht gefragt 🫢
also um das hemmfett nicht zu gefährden, würde ich kein silikonfett oder öl verwenden, weil es ja nie verdunstet. so ein eingetrocknetes spezialfett würde ich mit etwa benzin oder diesel etwas geschmeidiger machen. ansonsten gibt es da eine menge spezialfette für optische (mikroskoptrieb und fokusgewinde) zwecke von zb osim oder klüber. es ist auch billiger geworden. https://www.osimoptik.de/de/ https://www.klueber.com/de/de/ speziell versucht man ohne slip-stick zu schmieren.
Carypt C. schrieb: > würde ich kein silikonfett oder > öl verwenden, Als ich vor ca 50 Jahren bei Telefunken in einer Servicewerkstatt für braune Ware gearbeitet hab wurde für diese Dinge ausschliesslich Silikonfett verwendet. Womit dämpft man eigentlich die Lokusdeckel heutzutage?
aber silikonfett kann doch nicht verhärten, oder ? das ist doch inert.
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aber ja, silikonfett ist wohl das material um kunststoff zu schmieren, weil man nicht weiß wie anderer schmierstoff mit den kunststoff reagiert. deshalb wäre auch vorsicht mit benzin und diesel angesagt, also entschuldigung für den riskanten rat meinerseits. übrigens gibt es silikonöl ohne großen schnickschnack als gleitgel (anal) in der drogerie. ist eigentlich günstig dann.
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Gewöhnliche Vaseline ist nichts anderes. Oder wenns flüssiger sein soll Nähmaschinenöl.
Vaseline ist wie Nähmaschinenöl ein Kohlenwasserstoffprodukt, erdölbasiert. Vielleicht zur Hautpflege brauchbar, aber nichts für unbekannte Kunststoffe. Zur Kunststoffschmierung gibt's Silikonöl und -Fett.
Uli S. schrieb: > Gewöhnliche Vaseline ist nichts anderes. Oder wenns flüssiger sein soll > Nähmaschinenöl. Ich stell mir beides an meinem Plattenspieler (Dual) vor. Bei Vaseline würde der Tonarm vermutlich gar nicht mehr auf die Platte sinken, bei Nähmaschinenöl runter fallen. Mit anderen Worten: Das Öl sollte schon die passende Viskosität haben.
Ups... Jetzt bin ich aber fürbass erstaunt. Diese Flut an Meldungen habe ich nicht mehr erwartet. Vielen lieben Dank an alle für die Unterstützung. Die Vorschläge gehen aber erheblich auseinander und sind zum Teil auch gegensätzlich: Vaseline Ja/Nein, Silikon-Öl/Fett Ja/Nein, Nähmaschinen-Öl Ja/Nein, Benzin/Diesel Ja/Nein, Viskosität... Da gerät einer wie ich (Laie) schon leicht ins Schwitzen. Um nichts verkehrt zu machen, habe ich auch mal beim Dual-Forum reingeschaut. Da werden die Begriffe "...Öl" und "...Fett" synonym verwendet. Interessant dabei: es ist mehrheitlich von "Silikon..." die Rede, mal als Fett, mal als Öl. Wichtig: die Viskosität wird mit 300.000 und 500.000 angegeben. Rainer D. hat, wie er selbst schreibt, in der Werkstatt schon vor 50 Jahren Silikonfett verwendet. Also werde ich mich daran halten und auf die Suche nach einer kleinen Menge gehen. Bleibt aber die Frage offen, wie ich das Material auftrage. Geht das ohne Ausbau oder nur mit dem Zerlegen des Tonarm-Lifts. Fangen wir mal mit dem Palladium NSP 730 an. Der Dreher wurde von mir inzwischen aufwändig runderneuert und funktioniert bis auf den Lift einwandfrei. Hier habe ich unter anderem einen selbst gefertigten Hebel am Tonarm-Lift gegen den kaputten ausgetauscht. Das Foto 9 zeigt noch den Original-Aufbau (weißes Kuststoffteil) vor dem Austausch. Vielleicht hift das Foto bei der Antwort auf die Frage, ob und wie der Lift ausgebaut werden soll. Lieben Gruß Günter
Günter N. schrieb: > Die Vorschläge gehen aber erheblich auseinander und sind zum Teil auch > gegensätzlich: Vaseline Ja/Nein, Silikon-Öl/Fett Ja/Nein, > Nähmaschinen-Öl Ja/Nein, Benzin/Diesel Ja/Nein, Viskosität... Da gerät > einer wie ich (Laie) schon leicht ins Schwitzen. Nunja, die Vorschläge werden sich nach dem jeweiligen Gerät richten. Im Service Manual meines Dual CS607 steht halt, Zitat: "Wacker Siliconöl AK 300 000" > Um nichts verkehrt zu machen, habe ich auch mal beim Dual-Forum > reingeschaut. Da werden die Begriffe "...Öl" und "...Fett" synonym > verwendet. > Interessant dabei: es ist mehrheitlich von "Silikon..." die Rede, mal als > Fett, mal als Öl. Wichtig: die Viskosität wird mit 300.000 und 500.000 > angegeben. Ein Öl dieser Viskosität ist halt sehr zähflüssig. Mancher mag das schon als Fett ansehen. Günter N. schrieb: > Tonarm-Lift gegen den kaputten ausgetauscht. Das Foto 9 zeigt noch den > Original-Aufbau (weißes Kuststoffteil) vor dem Austausch. Vielleicht > hift das Foto bei der Antwort auf die Frage, ob und wie der Lift > ausgebaut werden soll Der Metallzapfen in Bild 9 bewegt sich auf und ab und ist im Bild eingefahren? Dann wird das Öl zwischen Zapfen und die Bohrung kommen, in der er sich bewegt. So ist es wenigstens bei Dual und man muß den Zapfen zu ölen ausbauen. Danach bewegt er sich quasi "schmatzend" in der Bohrung. Du kannst aber versuchen, auf den Zapfen in ausgefahrenem Zustand einen Tropfen passendes Öl aufzubringen. Möglicherweise wird das bei der Abwärtsbewegung ja mit in die Bohrung transportiert und Du kannst Dir Zerlegen ersparen. Es kann aber auch sein, daß unter dem Zapfen eine ganz andere Mechanik ist. Mußt Du halt selbst mal schauen, was unter dem Zapfen ist. Der Palladium ist doch baugleich zu einem NEC, oder? Dann besorg Dir mal da das Service Manual oder such im Web mal unter der Bezeichnung des NEC nach einer Anleitung. Palladium war nun damals nicht unbedingt die Marke, die jeder haben wollte. Unter der Bezeichnung von NEC, sofern es einer ist, dürfte mehr zu finden sein.
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Günter N. schrieb: > Wichtig: die Viskosität wird mit 300.000 und 500.000 angegeben. Hallo, den Link zur Abhandlung im Dual-Forum habe ich gerade nicht parat, aber als ich zum Thema mal gelesen hatte, war auch von diesen hohen Viskositätszahlen die Rede. Alleine unter diesen drei Begriffen "Tonarm Lift schmierung" findet man abendfüllende Mengen an Material. Günter N. schrieb: > Vielleicht ist das Thema aber zu kompliziert, so dass manche/r sich > zurückhält? Der Bereich HiFi und Plattenspieler ist hier eher ein bisher unentdecktes Nischenthema. Davon der Abkömmliung wäre das Reinigen und Schmieren der Laufbahn des Laserschlittens in CD-Playern, dann können wir noch Capstanwellen in Bandgeräten behandeln. Über die Restauration von Potentiometern gab es schon öfter Diskussion. Wenn Sie auf Einkaufstour gehen, würde ich empfehlen, gleich noch Ferrofluid für zukünftige Arbeiten an Hochtönern mit zu bestellen, davon kostet der Liter 8 k€ und es wird häufig in Miniaturfläschlein angeboten, wobei man davon auch immer nur ein paar Tropfen für den Luftspalt braucht. Das bewegliche Teil, z.B. den Stift, würde ich evtl mit Alkohol reinigen, wenn der Ausbau zu kompliziert ist, eben nur dort wo man dran kommt, dann den Stift mit dem neuen Öl einschmieren. Kompletter Ausbau, Reinigung, Schmierung, Wieder-Einbau wäre natürlich am besten. mfg
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Wir hatten in der HiFi Werkstatt ein Set Silikonöle unterschiedlicher viskositäten speziell für Tonarmlifte. Auswahl abhängig vom Modell, Auflagegewicht und Kundenwunsch. Lösungsmittel zum reinigen kamen nie zum Einsatz, nur Zellstoff. Andere Öle durften nicht verwendet werden.
2ml 500.000 3,45 +1,60 Versand https://www.ebay.de/itm/115329633633 Oder mit der örtlichen Modellbau-Car-Racerscene Verbindung aufnehmen, die verwenden Silikonöl in den Stoßdämpfern. Ich würde auch mal in einer Apotheke fragen, was die da haben (zum Salbenmischen?) und etwas in eine Spritze abfüllen können. Frage an die Chemiker/Physiker: Wenn ich einen Tropfen 500.000er mit einem Tropfen 100er mische, ergibt das 250.050er?
Hallo zusammen Um das Fett kümmere ich mich noch. @ Michael L. Der Tonarmlift des Palladium ist baugleich mit NEC AUP 7300E. Anbei ist ein Foto (Ausschnitt aus dem User-Manual). Der Stift wird wohl nur im mittleren Teil (rotes Oval), einer Art Hülse, geführt. Um dort hin zu kommen, muss ich den von mir neu gefertigten "Z-Hebel" und die Feder darüber entfernen. Ob sich dann der Stift mit dem Silikon-Öl behandeln lässt, muss ich ausprobieren. Wenn das wirkungslos bleibt, muss der Strift ausgebaut werden. Weiß jemand, wie das geht? Danke und Gruß Günter
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