Ich suche eine Standbohrmaschine für gelegentliche Nutzung in der Institutswerkstatt, sie sollte aber durchaus in der Lage sein auch mal ein ein 16mm Loch in Baustahl oder auch mehr in ein Schaltschrankgehäuse zu bohren. Da die Maschine für die Arbeit gedacht ist kann ich leider keine Gebrauchtmaschine auf die Einkaufsliste setzen, es braucht ein Neugerät mit Bezugsquellen etc. Kennt ihr wahrscheinlich ;-) Welcher Hersteller liefert heute robuste, möglichst simple Maschinen denen eine lange Lebensdauer zuzutrauen ist und die das immer knappe Budget nicht übermäßig belasten?
Wie hoch ist denn das "das immer knappe Budget"? Ansonsten, ne Flott: https://www.flott.de/produkt/saeulenbohrmaschine-sb-18-plus/
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Naja also das Budget ist begrenzt weil auch noch andere Spielsachen zum Jahresende gekauft werden sollten... Ich hatte die Hoffnung, dreistellig zu bleiben, aber dafür kann sie auch auf der stabilen Werkbank stehen.
Dreistellig gibt es, das sind dann aber Chinakracher. Ich hoffe, das ist dir bewusst? https://bernardo-shop.de/metall/metallbearbeitung/bohrmaschinen/saeulenbohrmaschinen-mit-keilriemenantrieb/4739/bernardo-saeulenbohrmaschinen-mit-keilriemenantrieb-b-610-pro
Luky S. schrieb: > sie sollte aber durchaus in der Lage sein auch mal > ein ein 16mm Loch in Baustahl oder auch mehr in ein Schaltschrankgehäuse > zu bohren. Dann Griffel weg von den Billigheimern mit nur einer elektronischen Drehzahlverstellung. Die haben genau dann wenn man Leistung braucht, nämlich bei niedrigen Drehzahlen für große Durchmesser kaum noch Leistung und viel zu wenig Drehmoment. Dazu zählt auch diese unsägliche Bosch PBD irgendwas. Also wenn preiswert dann auf jeden Fall mit einer mehrstufigen Keilriemenübersetzung. Man muss sich bewusst sein, dass die Säulen und dünnen Tische der "Billigmaschinen" für einige Hundert Euro nicht sehr verwindungssteif sind. Also ist die Präzision eingeschränkt. So große Durchmesser in Schaltschrank macht man eher mit einem Stufen oder Schälbohrer.
Luky S. schrieb: > Ich suche eine Standbohrmaschine für gelegentliche Nutzung in der > Institutswerkstatt, Für gelegentliche Nutzungwürde ich eine Metabo BE850-2 mit einem gusseisernen Ständer von Wabeco empfehlen. Dann bleibt auch der Preis im Rahmen.
Ich habe jetzt nicht wirklich vor, mit meiner Standbohrmaschine Deutsch zu sprechen, also ist es mir egal wenn die aus China kommt. Beim Budget wäre sogar die Bernardo Bohr- und Fräsmaschine KF 25 D Vario drinnen, ist zu einer solchen Maschine irgendwas negatives zu sagen? Sie ist wie erwähnt nicht im Dauerbetrieb, es werden alle paar Tage oder Wochen mal ein paar Dinge für Prototypen gebohrt
Luky S. schrieb: > Bernardo Bohr- und Fräsmaschine KF 25 D Vario > drinnen, ist zu einer solchen Maschine irgendwas negatives zu sagen? Man kann damit arbeiten, Ob es reicht um Stahl zu fräsen weiß ich nicht, aber Alu sollte gehen. Allerdings solltest du beachten daß die Maschine weniger Spindelhub und Ausladung hat als eine Tischbohrmaschine für den gleichen Preis. Das ist das was ganz schnell am ehesten weg tut. Überlege dir also gut vorher welchen max. Spindelhub (Materialdicke) und Ausladung (Abstand Loch zum Bauteilrand) du brauchst.
Luky S. schrieb: > Beim Budget wäre sogar die > Bernardo Bohr- und Fräsmaschine KF 25 D Vario > drinnen, ist zu einer solchen Maschine irgendwas negatives zu sagen? Musst halt Glück haben, dass die einigermaßen kompetent zusammengebaut wurde und du kein Montagsmodell erhälst. Und wenn du nur gelegentlich etwas bohren willst, wozu dann ausgerechnet noch beim Chinesen so ein Kombigerät?
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Day ist eine schwierige Frage wenn man über Jahre an Prototypen rumbastelt. Tendenziell sind die Teile recht klein und leicht, auf jeden Fall von einer Einzelperson zu transportieren
> oder auch mehr in ein Schaltschrankgehäuse zu bohren. Für Schaltschrankgehäuse kannst Du keine normale Säulenbohrmaschine nehmen, da ist die Ausladung (Abstand Säule-Bohrermitte) zu gering. Evtl käme ein Wabeco Bohrständer in Betracht https://www.wabeco-remscheid.de/bohrstander-zubehor/bohrstander-frasstander-bf/bf-modellvarianten.html, z.B. 1242 oder 1243, die sind schon recht stabil, aber halt nicht so satbil wie eine echte Säulenbohrmaschine.
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Und welche Bohr/Fräsmaschine würde man in einen z.B. Wabeco Ständer einspannen?
Luky S. schrieb: > Standbohrmaschine für gelegentliche Nutzung in der Institutswerkstatt Luky S. schrieb: > dafür kann sie auch auf der stabilen Werkbank stehen. Also was jetzt, Standbohrmaschine oder Tischbohrmaschine ? Luky S. schrieb: > es werden alle paar Tage oder Wochen mal ein paar Dinge für Prototypen > gebohrt Luky S. schrieb: > in Baustahl oder auch mehr in ein Schaltschrankgehäuse Was willst du da mit einer fest montierten Bohrmaschine, dazu musst du den Schaltschrank bzw. den Stahlträger dort hin schleppen und auf den winzigen Aufspanntisch bekommen. Ein AKKUschrauber mit Stufenbohrer und Schälbohrer hingegen ist leichter als ein Schaltschrank oder Stahlträger, da kommt das Werkzeug zum Werkstück. Ein guter Körner, was zum abmessen, scharfe aber nicht aggressiv angeschliffene Bohrer, z.B. für Plastik und Alu nicht die üblichen HSS, hilft da mehr. Und für dicken Baustahl eine Magnetständer Kernlochbohrmaschine. Beim Bohren zentriert sich der Bohrer selbst im angekörnten Loch, daher hat die Pinole einer Bohrmaschine auch Spiel und wackelt, im Gegensatz zur Fräse. Wenn man mit Bohrmaschine versucht, eine Frontplatte (ob Alu oder Stahl) mit gleichmässig verteilten Löchern zu versehen, wird man entdecken, dass die Löcher nicht in Reih und Glied stehen und nicht unbedingt ganz rund werden, von SubD oder eckigen Durchbrüchen ganz zu schweigen. Mit einer Fräse hingegen wie BF25 und Schaftfräsern kommt das Loch dort hin, wo es hin sollte, und ist sauber rund mit 90 Grad senkrechter Wandung fast ohne Grat. Das ergibt eine ganz andere Qualität, übersteigt aber dein Budget. Nicht, dass man so etwas mit der (Stand-)Bohrmaschine nicht auch hinkriegen würde, aber dazu muss man genau passend zum Bohrer tiefen Krater ankörnern (zu klein und Bohrerspitze wird gar nicht geführt, zu gross und Loch wird genau um das daneben sitzen), der Bohrer sollte Kreuzanschliff haben und nicht aggressiv sein, man bohrt für runde Löcher kleiner und reibt dann mit einer Reibahle (ein ganzer Satz kostet mehr als dein Budget) auf und unrunde Durchbrüche werden eben gefeilt. Geht, wird nur gut mit Mezallverarbeiterausbildung und erfordert Geduld.
Ständerbohrmaschine finde ich praktisch weil man da halt exakt senkrecht bohren kann und ein Tiefenanschlag wäre in der Vergangenheit auch shcon mehrfach praktisch gewesen, um mehrere Sacklöcher zu bohren. Was wir damit machen wollen sind diverse Halterungen, Abdeckungen, Montagebohrungen in Kühlkörpern, Ausschnitte in Gehäuse (Stahlblech, Alu, Kunststoff) für Kabeldurchführungen etc. Das dicksste was ich hätte bohren wollen war ein 4mm dickes Stahlprofil für eine Halterung und die größten Löcher sind z.B. für M20 Kabelverschraubungen in allerdings dünnem Blech von einem Schaltschrank. Die Präzision ist dabei nicht extrem hoch, wichtig ist vor allem, das der Prototyp / Versuchsobjekt auf den ersten und zweiten Blick nicht hingepfuscht ausschaut, war ja schließlich teuer ;-) Reproduzierbarkeit wäre noch ein Thema, oft müssen Dinge gleich ausschauen, wobei die absoluten Toleranzen recht unwichtig sind. Reibahlen und die damit verbundenen Toleranzen hab ich seit meiner Ausbildung nicht mehr gebraucht. Mal angenommen ich hätte 3000€ für eine Grundausstattung zur Verfügung. Akkuwerkzeuge brauchbarer Qualität (Bosch Blau) und Handwerkzeuge gibt es bereits einige, was fehlt ist halt die Ausrüstung für gröbere Sachen. Etwas in der Art der BF25 würde mich schon reizen, weil es halt doch öfters Langlöcher oder Displayausschnitte zu fertigen gibt und da habe ich halt bisher mit Bohrmaschine, Säge und Feilen improvisiert und geflucht. Was würde größenordnungsmäßig noch zur Grundmaschine an Zubehör (ordentliche Fräser, Bohrer etc.) dazukommen?
Michael B. schrieb: > zu gross und Loch wird genau um das daneben sitzen Was bedeutet das? (Nur Grundpraktikum)
eventuell sowas? https://www.hbm-machines.com/de/p/hbm-professionelle-standbohrmaschine-20-mm?kk=a4c6294-18b8a893980-45c8e&kgclid=CjwKCAjw7oeqBhBwEiwALyHLMwOHQ-HV0YcZ2HsFdBmRJ2QpUbL-oq8G1gj2bwffBTj4PO8hry9taRoCMJsQAvD_BwE&utm_campaign=HBM+20+mm+Profi-S%C3%A4ulenbohrmaschine&utm_content=&utm_source=kelkoo&utm_medium=cpc&utm_term=7863 Auf jeden Fall würde ich darauf achten, das sie ein echtes Getriebe mit 12 Gänge hat. Diese Maschine im Link hat zwar im langsamsten Gang noch immerhin 220 U/Min ( meine 30 Jahre alte Westfalia geht bis 120U/min runter ). von Bohrmaschinen welche nur 6 Gänge haben und die niedrigste Drehzahl 600 U/Min haben würde ich absehen. Für Schälbohrer ist das viel zu schnell, und auserdem reicht das Drehmoment dann nicht aus. Ralph Berres
Bruno V. schrieb: > Was bedeutet das? (Nur Grundpraktikum) Schau dir eine Bohrerspitze an, waagerechte Querschneide in der Mitte und 118 Grad Kegel an, und den Krater den ein Körner hinterlässt. Die müssen zusammenpassen damit der Bohrer sein Ziel findet. Krater zu klein und die Querschneide tanzt auf dem Kraterrand rum, Krater zu gross und die Bohrerspitze tanzt im Krater rum, und um genau das sitzt das Loch dann nicht dort wo man abgemessen und angekörnert hat.
Michael B. schrieb: > Krater zu gross und die Bohrerspitze tanzt im Krater rum Es ging ja nur um zu groß, und da kann ich Dir nicht folgen. Der Krater wird ja kaum größer als Bohr-Durchmesser sein. Meine Körner haben deutlich weniger als 118°. Wenn der Bohrer den Krater halbwegs senkrecht trifft, pendelt er sich in die Mitte des Konus. Oder meinst Du Bohrer mit zentrierspitze (so wie bei Holzbohrern)
Bruno V. schrieb: > Oder meinst Du Bohrer mit zentrierspitze Eher spitzenangeschliffene Bohrer in flachem Krater.
Luky S. schrieb: > Ich suche eine Standbohrmaschine für gelegentliche Nutzung in der > Institutswerkstatt, Ich kann mit vorstellen daß die Epple TB23 - 400V geeignet ist, kenne die Maschine aber nicht aus eigener Erfahrung. - Rechts-/Linkslauf - Rundlauf < 0,02mm spezifiziert - Schnellspannfutter - 12 Untersetzungen, min 120 U/min Letzteres ist von großem Vorteil für Arbeiten mit Kreisschneider, Lochsäge oder größeren Stufenbohrern. http://www.epple.com/bohrmaschinen/detail/tb_23_400_v/anzeigen.html > sie sollte aber durchaus in der Lage sein auch mal > ein ein 16mm Loch in Baustahl oder auch mehr in ein Schaltschrankgehäuse > zu bohren. Für Schaltschranklöcher seien hartmetallbestückte Lochsägen z.B. von Alfra empfohlen, die machen auch mit der Handbohrmaschine große, saubere, Löcher. https://www.alfra.de/de/produkte/stahl-und-metallbau/zerspanungswerkzeuge/hartmetallbestueckte-lochsaege/hm-lochsaege-flachschnitt/ Uwe
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Als Tischbohrmaschine habe ich auch einen Chinaböller, obwohl ich sonst ein Qualitätsfanatiker bin. Es ist die SBN SB 20 PB. Ich bin damit ganz zufrieden. Für anspruchsvolles Heimwerken geht sie, für die Luft- und Raumfahrttechnik ist sie natürlich nicht geeignet. Als ich die vor Jahren ausgesucht habe, habe ich mich eingehend informiert. Die Firma SBN kontrolliert selbst die Qualität in China. Gekauft habe ich sie in einem Fachhandel, der hauptsächlich industrielle Betriebe beliefert - also kaum den letzten Schrott verkaufen wird. In dem Geschäft wurde ich gut beraten. Ich habe nach der Version ohne polumschaltbaren Moter gefragt. Davon wurde mir abgeraten, da diese den Bohrtisch der kleineren Modelle besitzt und dieser sich beim Bohren verbiegt. Aber: Ein Freund hat sich letztes Jahr die gleiche Maschine gekauft. Die Qualität scheint nachgelassen zu haben. Er musste noch das Bohrfutter wechseln, da mit dem werksmäßigen Futter der Bohrer sichtbar unrund lief. Ansonsten gelten von den Chinamaschinen die Quantum / Optimum als recht gut. Das sieht man auch daran, dass diese gebraucht noch relativ hohe Preise erzielen.
12 stufiges Getriebe wär zwar nett, ist aber nicht unbedingt nötig. Es gibt ja schliesslich noch polumschaltbare Motoren. Da hat man, wenns nicht überdeckend ausgelegt ist, gleich mal die doppelte Anzahl an Drehzahlen zur Verfügung.
Ich hatte vor 30 Jahren bei Westfaliadie TB20/12 gekauft. Sie entspricht exakt der https://www.industrysearch.com.au/qws-drill-press-machine-zqj4119-f/p/205045 Ich hatte damals 495DM bezahlt. Uli S. schrieb: > 12 stufiges Getriebe wär zwar nett, ist aber nicht unbedingt nötig. Es > gibt ja schliesslich noch polumschaltbare Motoren. Da hat man, wenns > nicht überdeckend ausgelegt ist, gleich mal die doppelte Anzahl an > Drehzahlen zur Verfügung. Es geht um die hohe Übersetzung, um bei niedrigen Drehzahlen auch ein entsprechend hohes Drehmoment zu bekommen. 120U/min passt halbwegs für einen 40mm Schälbohrer. 500U/min und mehr ist dafür zu schnell. Und eine Säule mit 80mm Durchmesser ist auch nicht zu verachten. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Und eine Säule mit 80mm Durchmesser ist auch nicht zu verachten. Wenn du dir allerdings mal anschaust wie diese Säule mit dem Fuß verbunden ist, und zum Vergleich dir mal eine gleich große Ixion, Alzmetall oder Flott anschaust, dann liegen da Welten dazwischen. Aber man kann damit bohren. Man muss auch bedenken, dass die von mir genannten Maschinen dafür ausgelegt waren Jahrzehntelang in der Produktion eingesetzt zu werden. Allerdings kommen diese "preiswerten" Maschinen bei den von dir genannten hohen Drehmomenten und dem dann oft entsprechend notwendigen Anpressdruck an ihre mechanischen Grenzen.
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Udo S. schrieb: > Wenn du dir allerdings mal anschaust wie diese Säule mit dem Fuß > verbunden ist, und zum Vergleich dir mal eine gleich große Ixion, > Alzmetall oder Flott anschaust, dann liegen da Welten dazwischen. mag sein. Es liegen aber auch preislich Welten dazwischen. Und so schlecht ist meine nun auch wieder nicht. Die Säule steckt mindestens 5cm tief in der Halterung am Fuß der Maschine drin. Die Maschine wiegt über 70Kg. Zu der Zeit gab es entweder die 6 Gang Maschinen aus dem Baumarkt, bei denen die niedrigste Drehzahl so um die 600U/min gängig waren, oder im Fachmarkt brauchbare Maschinen ab 1600DM aufwärts. Die Rundlaufgenauigkeit mag vielleicht nicht ganz so gut sein , wie bei einer Profimaschine, aber für den Hobbybereich ist sie ausreichend. Jedenfalls schlackert die Welle in der Pinole auch nach 30 Jahren noch nicht fühlbar. Ich habe gerade gesehen das die Maschine im folgenden Link weitgehend meiner entspricht. Nur hat meiner einen Motor für 230V mit Kondensator. http://www.epple.com/bohrmaschinen/detail/tb_23_400_v/anzeigen.html Ralph Berres
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Udo S. schrieb: > Ralph B. schrieb: >> Und eine Säule mit 80mm Durchmesser ist auch nicht zu verachten. > > Wenn du dir allerdings mal anschaust wie diese Säule mit dem Fuß > verbunden ist, und zum Vergleich dir mal eine gleich große Ixion, > Alzmetall oder Flott anschaust, dann liegen da Welten dazwischen. Ja, irgendwo muss man Abstriche machen. Halbwegs sicher stehen sollte sie schon ;-) Aber die Kraftübertragung läuft ja nur vom Bohrfutter über Kopf und Säule bis zum Tisch, daher ist ein leichterer Fuß nicht so kritisch. Man kann ihn ja zur Not verankern oder weiter beschweren. Wichtig ist eine ordentliche Säule. Grundsätzlich würde ich dem OP dazu raten, sich nach einer gebrauchten Maschine umzusehen. Wir haben hier einen gebrauchten (offenbar) Lizenznachbau einer Arboga. Unverwüstliche Schwedenqualität, Säule hat 100mm bei 15mm Wandstärke und vor allem sowohl Kopf- als auch Tischverstellung bei 40cm Ausladung und vor allem 150mm(!) Hub. Hat vor wenigen Jahren keine 800€ gekostet und ist jeden Cent wert. Vier Getriebestufen und Polumschaltung gibt acht Geschwindigkeiten von 75/min bis 3000/min bis 30mm-Bohrer. Sehr schön ist die simple und gute Austreibhilfe für den MK3: einfach Sperrhebel leicht zur Seite ziehen, Pinole mit einem Ruck nach oben drücken: plopp! Das geht ohne Ausrichten, lästigen Keil etc. Habe ich sonst noch nicht gesehen, k.A. ob es das noch irgendwo gibt/gab. Ich habe meine mit einem entsprechenden Gestell fahrbar gestaltet, so dass man bei langen Trägern etc. schön in die Hallenmitte fahren kann. Und bei normaler Nutzung nimmt sie in der Ecke wenig Platz weg. > Allerdings kommen diese "preiswerten" Maschinen bei den von dir > genannten hohen Drehmomenten und dem dann oft entsprechend notwendigen > Anpressdruck an ihre mechanischen Grenzen. Ja. Wobei man sich dann oftmals mit entsprechenden Zwischenschritten beim Aufbohren helfen kann. Ich habe jahrelang mit einer 35€-CMI-Tischmaschine vom Obi (satte 250W) gebohrt, auch 16er-Löcher. Das geht alles :-D Aber man investiert das gesparte Geld dann eben in Zeit. Wichtig: ein gutes Bohrfutter verwenden. Hier gibt's nur Albrecht, aber das kostet heute auch schon an die 180€. Kauft man aber nur einmal im Leben. Hier auf der Boley 5LZ läuft ein Albrecht, das schon sicher seine 50 Jahre auf dem Buckel hat. Das spannt immer noch so weich und sauber wie das neue. Da rutscht kein Bohrer durch. Einfach eine herausragende Qualität, das muss ich sagen.
Ralph B. schrieb: >> 12 stufiges Getriebe wär zwar nett, ist aber nicht unbedingt nötig. Es >> gibt ja schliesslich noch polumschaltbare Motoren. Da hat man, wenns >> nicht überdeckend ausgelegt ist, gleich mal die doppelte Anzahl an >> Drehzahlen zur Verfügung. > > Es geht um die hohe Übersetzung, um bei niedrigen Drehzahlen auch ein > entsprechend hohes Drehmoment zu bekommen. Meine Solid TB13S hat zwei Motordrehzahlen und einen stufenlos verstellbaren Riementrieb, sehr nette Sache. An der klappert nichts, die war in einer Sonderwerkstatt mit überschaubarer Nutzungszeit. Hat in den 80ern weit über 5000 DM gekostet und konnte etwa 1996 zu mir umziehen. Etwas unhandlich, ich schätze sie auf 100 kg Eigengewicht.
Ralph B. schrieb: > Und so schlecht ist meine nun auch wieder nicht. Die Säule steckt > mindestens 5cm tief in der Halterung am Fuß der Maschine drin. > Die Maschine wiegt über 70Kg Ralph, die Maschinen aus der Zeit sind mit den Heutigen nicht mehr zu vergleichen! Ich hab auch noch so eine. Hieß damals Interkrenn und hat noch eine Säule aus Guß und wog um die 80kg. Die heutigen Maschinen haben lediglich noch ein gefühlt viel zu dünnwandiges Blechrohr als Säule. Die Motoren waren allerdings im Vergleich zu damals europäischer Markenware, unterirdisch weswegen ich meine, als mir der richtige Antrieb in die Finger kam, auch gerne mit einem Servomotor auf Drehzahlvariabel umbaute.
Als jemand, der sich aus geiz fast täglich mit einer schlechten Bohrmaschine herum schlagen muss, kann ich dir nur dringlich von den billigen Maschinen abraten. Viele billige Maschinen haben zwar einen passablen Rundlauf, aber sobald man die Pinole voll heraus dreht, einen extremen Schlag. Schaltschränke muss ich des öfteren bohren. Man glaubt nicht, wie spröde und hart das blech von Rittal ist und wie viel die Bohrmaschine da arbeiten muss. Und wenn man dann noch ständig Riemen schmeißen muss, geht das nurnoch auf die Nerven. Es gibt zu Alzmetall und Flott durchaus Alternativen aber Optimum und Co zählen sicher nicht dazu.
Für Löcher im Schaltschrank bietet sich ggf. aber auch ein Lochknacker an. Kleines aber sehr effektives Tool und gibt es sogar in eckig. Gruß M.
Martin S. schrieb: > Als jemand, der sich aus geiz fast täglich mit einer schlechten > Bohrmaschine herum schlagen muss, kann ich dir nur dringlich von den > billigen Maschinen abraten. > > Viele billige Maschinen haben zwar einen passablen Rundlauf, aber sobald > man die Pinole voll heraus dreht, einen extremen Schlag. Schaltschränke > muss ich des öfteren bohren. Man glaubt nicht, wie spröde und hart das > blech von Rittal ist und wie viel die Bohrmaschine da arbeiten muss. Wobei ich erst vor zwei Wochen recht problemlos mit einem kleinen Akkuschrauber (Bosch GSB-12V) und einem (guten!) Stufenbohrer einige Kabeldurchführungen (16-22mm) in eben so einen Rittal-Schrank geschnitten habe. Mit dem Stufenbohrer hat man auch direkt die Entgratung, wenn man von beiden Seiten vorsichtig anfast. Allerdings hatte ich früher auch schon Stufenbohrer, die einfach nur gequalmt hätten. Der hier ist von B+C und lag um die 50€. Aber der hält auch schon einige Jahre bei regelmäßiger Nutzung. Ansonsten ist so ein Lochknacker sicher eine gute Wahl - die Löcher müssen auch nicht nachbearbeitet werden. Und ein Vorteil beider Methoden: man muss den Schaltschrank bzw. die Tür nicht unter eine Bohrmaschine wuchten.
Was mich bei der Stufenbohrer/Akkuschrauber-Kombi stört, ist die Tatsache, dass man durch den fehlenden Hebel/Pinole nach der Stufe reinrutscht, und sich (ein guter Stufenbohrer) sofort ins Material frisst. Abgesehen davon reicht diese Variante für ab und an mal ein Loch bohren vollkommen aus.
Also würde die Empfehlung klar in Richtung hochwertige Werkzeuge gehen? Von BC Bohrern habe ich schon gehört, ist das die empfehlenswerte Nobelmarke? Bei den Lochstanzern bräuchte es aber eben mehrere in unterschiedlichen, noch unbekannten Durchmessern und mal schnell bei Bedarf die benötigten Werkzeuge bestellen geht bei mir wegen der nötigen Bürokratie nicht. Da kauft man lieber auf Verdacht ein Komplettset und lässt die Formulare nur 1x unterschreiben, der Aufwand ist bei 10€ genauso groß wie bei 1000€.
Puncher (wie sie neuerdings genannt werden) sind ein Premium-Werkzeug. Wer sowas sein Eigen nennt, bohrt über D=11,5 eigentlich nicht mehr. Kurz Loch rein, kurz den Puncher rein, und fertig ist ein sauberes und vor allem rundes Loch. Aber da reden wir mit den Matrizen eher > 1000 Euro. 500 Euro rum kostet schon die Hydraulikpresse, die Matrizen sind horrend teuer. Für unsere üblichen Ausschnitte für die Kaltgerätebuchsen (mit Netzfilter) haben wir eine Matrize anfertigen lassen. Die alleine hat schon 1500 Euro gekostet. Luky S. schrieb: > Also würde die Empfehlung klar in Richtung hochwertige Werkzeuge gehen? Das tut sie doch immer. Klar ist jedenfalls: Scheppach, Güde, Einhell, Holzmann (zumindest die billigen), Optimum, SNT haben alle den exakt gleichen Auflagetisch und stammen damit auch alle aus der gleichen Chinabude. Das muss nicht per se schlecht sein, aber irgendwoher kommt der billige Preis.
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