Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Standbohrmaschine NEU


von Luky S. (luky)


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Ich suche eine Standbohrmaschine für gelegentliche Nutzung in der 
Institutswerkstatt, sie sollte aber durchaus in der Lage sein auch mal 
ein ein 16mm Loch in Baustahl oder auch mehr in ein Schaltschrankgehäuse 
zu bohren.
Da die Maschine für die Arbeit gedacht ist kann ich leider keine 
Gebrauchtmaschine auf die Einkaufsliste setzen, es braucht ein Neugerät 
mit Bezugsquellen etc. Kennt ihr wahrscheinlich ;-)
Welcher Hersteller liefert heute robuste, möglichst simple Maschinen 
denen eine lange Lebensdauer zuzutrauen ist und die das immer knappe 
Budget nicht übermäßig belasten?

von Ada J. Quiroz (inschnier)


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Wie hoch ist denn das "das immer knappe Budget"?

Ansonsten, ne Flott: 
https://www.flott.de/produkt/saeulenbohrmaschine-sb-18-plus/

: Bearbeitet durch User
von Luky S. (luky)


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Naja also das Budget ist begrenzt weil auch noch andere Spielsachen zum 
Jahresende  gekauft werden sollten... Ich hatte die Hoffnung, 
dreistellig zu bleiben, aber dafür kann sie auch auf der stabilen 
Werkbank stehen.

von Ada J. Quiroz (inschnier)


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von Udo S. (urschmitt)


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Luky S. schrieb:
> sie sollte aber durchaus in der Lage sein auch mal
> ein ein 16mm Loch in Baustahl oder auch mehr in ein Schaltschrankgehäuse
> zu bohren.

Dann Griffel weg von den Billigheimern mit nur einer elektronischen 
Drehzahlverstellung. Die haben genau dann wenn man Leistung braucht, 
nämlich bei niedrigen Drehzahlen für große Durchmesser kaum noch 
Leistung und viel zu wenig Drehmoment.
Dazu zählt auch diese unsägliche Bosch PBD irgendwas.
Also wenn preiswert dann auf jeden Fall mit einer mehrstufigen 
Keilriemenübersetzung.
Man muss sich bewusst sein, dass die Säulen und dünnen Tische der 
"Billigmaschinen" für einige Hundert Euro nicht sehr verwindungssteif 
sind. Also ist die Präzision eingeschränkt.

So große Durchmesser in Schaltschrank macht man eher mit einem Stufen 
oder Schälbohrer.

von Bernd G. (Gast)


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Luky S. schrieb:
> Ich suche eine Standbohrmaschine für gelegentliche Nutzung in der
> Institutswerkstatt,

Für gelegentliche Nutzungwürde ich eine Metabo BE850-2 mit einem 
gusseisernen Ständer von Wabeco empfehlen. Dann bleibt auch der Preis im 
Rahmen.

von Luky S. (luky)


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Ich habe jetzt nicht wirklich vor, mit meiner Standbohrmaschine Deutsch 
zu sprechen, also ist es mir egal wenn die aus China kommt.
Beim Budget wäre sogar die
Bernardo Bohr- und Fräsmaschine KF 25 D Vario
drinnen, ist zu einer solchen Maschine irgendwas negatives zu sagen?
Sie ist wie erwähnt nicht im Dauerbetrieb, es werden alle paar Tage oder 
Wochen mal ein paar Dinge für Prototypen gebohrt

von Udo S. (urschmitt)


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Luky S. schrieb:
> Bernardo Bohr- und Fräsmaschine KF 25 D Vario
> drinnen, ist zu einer solchen Maschine irgendwas negatives zu sagen?

Man kann damit arbeiten, Ob es reicht um Stahl zu fräsen weiß ich nicht, 
aber Alu sollte gehen.
Allerdings solltest du beachten daß die Maschine weniger Spindelhub und 
Ausladung hat als eine Tischbohrmaschine für den gleichen Preis.
Das ist das was ganz schnell am ehesten weg tut.

Überlege dir also gut vorher welchen max. Spindelhub (Materialdicke) und 
Ausladung (Abstand Loch zum Bauteilrand) du brauchst.

von Ada J. Quiroz (inschnier)


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Luky S. schrieb:
> Beim Budget wäre sogar die
> Bernardo Bohr- und Fräsmaschine KF 25 D Vario
> drinnen, ist zu einer solchen Maschine irgendwas negatives zu sagen?

Musst halt Glück haben, dass die einigermaßen kompetent zusammengebaut 
wurde und du kein Montagsmodell erhälst.

Und wenn du nur gelegentlich etwas bohren willst, wozu dann ausgerechnet 
noch beim Chinesen so ein Kombigerät?

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Udo S. schrieb:
> am ehesten weg tut

Sollte "weh tut" heißen.

von Luky S. (luky)


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Day ist eine schwierige Frage wenn man über Jahre an Prototypen 
rumbastelt. Tendenziell sind die Teile recht klein und leicht, auf jeden 
Fall von einer Einzelperson zu transportieren

von Stephan S. (uxdx)


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> oder auch mehr in ein Schaltschrankgehäuse zu bohren.

Für Schaltschrankgehäuse kannst Du keine normale Säulenbohrmaschine 
nehmen, da ist die Ausladung (Abstand Säule-Bohrermitte) zu gering. Evtl 
käme ein Wabeco Bohrständer in Betracht 
https://www.wabeco-remscheid.de/bohrstander-zubehor/bohrstander-frasstander-bf/bf-modellvarianten.html, 
z.B. 1242 oder 1243, die sind schon recht stabil, aber halt nicht so 
satbil wie eine echte Säulenbohrmaschine.

: Bearbeitet durch User
von Luky S. (luky)


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Und welche Bohr/Fräsmaschine würde man in einen z.B. Wabeco Ständer 
einspannen?

von Michael B. (laberkopp)


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Luky S. schrieb:
> Standbohrmaschine für gelegentliche Nutzung in der Institutswerkstatt

Luky S. schrieb:
> dafür kann sie auch auf der stabilen Werkbank stehen.

Also was jetzt, Standbohrmaschine oder Tischbohrmaschine ?

Luky S. schrieb:
> es werden alle paar Tage oder Wochen mal ein paar Dinge für Prototypen
> gebohrt

Luky S. schrieb:
> in Baustahl oder auch mehr in ein Schaltschrankgehäuse

Was willst du da mit einer fest montierten Bohrmaschine, dazu musst du 
den Schaltschrank bzw. den Stahlträger dort hin schleppen und auf den 
winzigen Aufspanntisch bekommen.

Ein AKKUschrauber mit Stufenbohrer und Schälbohrer hingegen ist leichter 
als ein Schaltschrank oder Stahlträger, da kommt das Werkzeug zum 
Werkstück. Ein guter Körner, was zum abmessen, scharfe aber nicht 
aggressiv angeschliffene Bohrer, z.B. für Plastik und Alu nicht die 
üblichen HSS, hilft da mehr. Und für dicken Baustahl eine Magnetständer 
Kernlochbohrmaschine.

Beim Bohren zentriert sich der Bohrer selbst im angekörnten Loch, daher 
hat die Pinole einer Bohrmaschine auch Spiel und wackelt, im Gegensatz 
zur Fräse. Wenn man mit Bohrmaschine versucht, eine Frontplatte (ob Alu 
oder Stahl) mit gleichmässig verteilten Löchern zu versehen, wird man 
entdecken, dass die Löcher nicht in Reih und Glied stehen und nicht 
unbedingt ganz rund werden, von SubD oder eckigen Durchbrüchen ganz zu 
schweigen.

Mit einer Fräse hingegen wie BF25 und Schaftfräsern kommt das Loch dort 
hin, wo es hin sollte, und ist sauber rund mit 90 Grad senkrechter 
Wandung fast ohne Grat. Das ergibt eine ganz andere Qualität, übersteigt 
aber dein Budget.

Nicht, dass man so etwas mit der (Stand-)Bohrmaschine nicht auch 
hinkriegen würde, aber dazu muss man genau passend zum Bohrer tiefen 
Krater ankörnern (zu klein und Bohrerspitze wird gar nicht geführt, zu 
gross und Loch wird genau um das daneben sitzen), der Bohrer sollte 
Kreuzanschliff haben und nicht aggressiv sein, man bohrt für runde 
Löcher kleiner und reibt dann mit einer Reibahle (ein ganzer Satz kostet 
mehr als dein Budget) auf und unrunde Durchbrüche werden eben gefeilt. 
Geht, wird nur gut mit Mezallverarbeiterausbildung und erfordert Geduld.

von Luky S. (luky)


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Ständerbohrmaschine finde ich praktisch weil man da halt exakt senkrecht 
bohren kann und ein Tiefenanschlag wäre in der Vergangenheit auch shcon 
mehrfach praktisch gewesen, um mehrere Sacklöcher zu bohren.
Was wir damit machen wollen sind diverse Halterungen, Abdeckungen, 
Montagebohrungen in Kühlkörpern, Ausschnitte in Gehäuse (Stahlblech, 
Alu, Kunststoff) für Kabeldurchführungen etc.
Das dicksste was ich hätte bohren wollen war ein 4mm dickes Stahlprofil 
für eine Halterung und die größten Löcher sind z.B. für M20 
Kabelverschraubungen in allerdings dünnem Blech von einem Schaltschrank.
Die Präzision ist dabei nicht extrem hoch, wichtig ist vor allem, das 
der Prototyp / Versuchsobjekt auf den ersten und zweiten Blick nicht 
hingepfuscht ausschaut, war ja schließlich teuer ;-)
Reproduzierbarkeit wäre noch ein Thema, oft müssen Dinge gleich 
ausschauen, wobei die absoluten Toleranzen recht unwichtig sind.
Reibahlen und die damit verbundenen Toleranzen hab ich seit meiner 
Ausbildung nicht mehr gebraucht.
Mal angenommen ich hätte 3000€ für eine Grundausstattung zur Verfügung. 
Akkuwerkzeuge brauchbarer Qualität (Bosch Blau) und Handwerkzeuge gibt 
es bereits einige, was fehlt ist halt die Ausrüstung für gröbere Sachen. 
Etwas in der Art der BF25 würde mich schon reizen, weil es halt doch 
öfters Langlöcher oder Displayausschnitte zu fertigen gibt und da habe 
ich halt bisher mit Bohrmaschine, Säge und Feilen improvisiert und 
geflucht.
Was würde größenordnungsmäßig noch zur Grundmaschine an Zubehör 
(ordentliche Fräser, Bohrer etc.) dazukommen?

von Bruno V. (bruno_v)


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Michael B. schrieb:
> zu gross und Loch wird genau um das daneben sitzen

Was bedeutet das? (Nur Grundpraktikum)

von Ralph B. (rberres)


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eventuell sowas?
https://www.hbm-machines.com/de/p/hbm-professionelle-standbohrmaschine-20-mm?kk=a4c6294-18b8a893980-45c8e&kgclid=CjwKCAjw7oeqBhBwEiwALyHLMwOHQ-HV0YcZ2HsFdBmRJ2QpUbL-oq8G1gj2bwffBTj4PO8hry9taRoCMJsQAvD_BwE&utm_campaign=HBM+20+mm+Profi-S%C3%A4ulenbohrmaschine&utm_content=&utm_source=kelkoo&utm_medium=cpc&utm_term=7863

Auf jeden Fall würde ich darauf achten, das sie ein echtes Getriebe mit 
12 Gänge hat. Diese Maschine im Link hat zwar im langsamsten Gang noch 
immerhin 220 U/Min ( meine 30 Jahre alte Westfalia geht bis 120U/min 
runter ).

von Bohrmaschinen welche nur 6 Gänge haben und die niedrigste Drehzahl 
600 U/Min haben würde ich absehen. Für Schälbohrer ist das viel zu 
schnell, und auserdem reicht das Drehmoment dann nicht aus.

Ralph Berres

von Michael B. (laberkopp)


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Bruno V. schrieb:
> Was bedeutet das? (Nur Grundpraktikum)

Schau dir eine Bohrerspitze an, waagerechte Querschneide in der Mitte 
und 118 Grad Kegel an, und den Krater den ein Körner hinterlässt.

Die müssen zusammenpassen damit der Bohrer sein Ziel findet. Krater zu 
klein und die Querschneide tanzt auf dem Kraterrand rum, Krater zu gross 
und die Bohrerspitze tanzt im Krater rum, und um genau das sitzt das 
Loch dann nicht dort wo man abgemessen und angekörnert hat.

von Bruno V. (bruno_v)


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Michael B. schrieb:
> Krater zu gross und die Bohrerspitze tanzt im Krater rum

Es ging ja nur um zu groß, und da kann ich Dir nicht folgen. Der Krater 
wird ja kaum größer als Bohr-Durchmesser sein. Meine Körner haben 
deutlich weniger als 118°. Wenn der Bohrer den Krater halbwegs senkrecht 
trifft, pendelt er sich in die Mitte des Konus. Oder meinst Du Bohrer 
mit zentrierspitze (so wie bei Holzbohrern)

von Michael B. (laberkopp)


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Bruno V. schrieb:
> Oder meinst Du Bohrer mit zentrierspitze

Eher spitzenangeschliffene Bohrer in flachem Krater.

von Uwe B. (uwebre)


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Luky S. schrieb:
> Ich suche eine Standbohrmaschine für gelegentliche Nutzung in der
> Institutswerkstatt,

Ich kann mit vorstellen daß die Epple TB23 - 400V geeignet ist, kenne 
die Maschine aber nicht aus eigener Erfahrung.

- Rechts-/Linkslauf
- Rundlauf < 0,02mm spezifiziert
- Schnellspannfutter
- 12 Untersetzungen, min 120 U/min

Letzteres ist von großem Vorteil für Arbeiten mit Kreisschneider, 
Lochsäge oder größeren Stufenbohrern.

http://www.epple.com/bohrmaschinen/detail/tb_23_400_v/anzeigen.html

> sie sollte aber durchaus in der Lage sein auch mal
> ein ein 16mm Loch in Baustahl oder auch mehr in ein Schaltschrankgehäuse
> zu bohren.

Für Schaltschranklöcher seien hartmetallbestückte Lochsägen z.B. von 
Alfra empfohlen, die machen auch mit der Handbohrmaschine große, 
saubere, Löcher.

https://www.alfra.de/de/produkte/stahl-und-metallbau/zerspanungswerkzeuge/hartmetallbestueckte-lochsaege/hm-lochsaege-flachschnitt/


Uwe

: Bearbeitet durch User
von Alfred K. (alfred-k)


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Als Tischbohrmaschine habe ich auch einen Chinaböller, obwohl ich sonst 
ein Qualitätsfanatiker bin. Es ist die SBN SB 20 PB. Ich bin damit ganz 
zufrieden. Für anspruchsvolles Heimwerken geht sie, für die Luft- und 
Raumfahrttechnik ist sie natürlich nicht geeignet.

Als ich die vor Jahren ausgesucht habe, habe ich mich eingehend 
informiert. Die Firma SBN kontrolliert selbst die Qualität in China. 
Gekauft habe ich sie in einem Fachhandel, der hauptsächlich industrielle 
Betriebe beliefert - also kaum den letzten Schrott verkaufen wird.

In dem Geschäft wurde ich gut beraten. Ich habe nach der Version ohne 
polumschaltbaren Moter gefragt. Davon wurde mir abgeraten, da diese den 
Bohrtisch der kleineren Modelle besitzt und dieser sich beim Bohren 
verbiegt.

Aber: Ein Freund hat sich letztes Jahr die gleiche Maschine gekauft. Die 
Qualität scheint nachgelassen zu haben. Er musste noch das Bohrfutter 
wechseln, da mit dem werksmäßigen Futter der Bohrer sichtbar unrund 
lief.

Ansonsten gelten von den Chinamaschinen die Quantum / Optimum als recht 
gut. Das sieht man auch daran, dass diese gebraucht noch relativ hohe 
Preise erzielen.

von Uli S. (uli12us)


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12 stufiges Getriebe wär zwar nett, ist aber nicht unbedingt nötig. Es 
gibt ja schliesslich noch polumschaltbare Motoren. Da hat man, wenns 
nicht überdeckend ausgelegt ist, gleich mal die doppelte Anzahl an 
Drehzahlen zur Verfügung.

von Ralph B. (rberres)


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Ich hatte vor 30 Jahren bei Westfaliadie TB20/12 gekauft.

Sie entspricht exakt der
https://www.industrysearch.com.au/qws-drill-press-machine-zqj4119-f/p/205045

Ich hatte damals 495DM bezahlt.

Uli S. schrieb:
> 12 stufiges Getriebe wär zwar nett, ist aber nicht unbedingt nötig. Es
> gibt ja schliesslich noch polumschaltbare Motoren. Da hat man, wenns
> nicht überdeckend ausgelegt ist, gleich mal die doppelte Anzahl an
> Drehzahlen zur Verfügung.

Es geht um die hohe Übersetzung, um bei niedrigen Drehzahlen auch ein 
entsprechend hohes Drehmoment zu bekommen.
120U/min passt halbwegs für einen 40mm Schälbohrer.

500U/min und mehr ist dafür zu schnell.

Und eine Säule mit 80mm Durchmesser ist auch nicht zu verachten.

Ralph Berres

von Udo S. (urschmitt)


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Ralph B. schrieb:
> Und eine Säule mit 80mm Durchmesser ist auch nicht zu verachten.

Wenn du dir allerdings mal anschaust wie diese Säule mit dem Fuß 
verbunden ist, und zum Vergleich dir mal eine gleich große Ixion, 
Alzmetall oder Flott anschaust, dann liegen da Welten dazwischen.

Aber man kann damit bohren. Man muss auch bedenken, dass die von mir 
genannten Maschinen dafür ausgelegt waren Jahrzehntelang in der 
Produktion eingesetzt zu werden.
Allerdings kommen diese "preiswerten" Maschinen bei den von dir 
genannten hohen Drehmomenten und dem dann oft entsprechend notwendigen 
Anpressdruck an ihre mechanischen Grenzen.

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Udo S. schrieb:
> Wenn du dir allerdings mal anschaust wie diese Säule mit dem Fuß
> verbunden ist, und zum Vergleich dir mal eine gleich große Ixion,
> Alzmetall oder Flott anschaust, dann liegen da Welten dazwischen.

mag sein. Es liegen aber auch preislich Welten dazwischen.

Und so schlecht ist meine nun auch wieder nicht. Die Säule steckt 
mindestens 5cm tief in der Halterung am Fuß der Maschine drin.
Die Maschine wiegt über 70Kg.
Zu der Zeit gab es entweder die 6 Gang Maschinen aus dem Baumarkt, bei 
denen die niedrigste Drehzahl so um die 600U/min gängig waren, oder im 
Fachmarkt brauchbare Maschinen ab 1600DM aufwärts.

Die Rundlaufgenauigkeit mag vielleicht nicht ganz so gut sein , wie bei 
einer Profimaschine, aber für den Hobbybereich ist sie ausreichend.

Jedenfalls schlackert die Welle in der Pinole auch nach 30 Jahren noch 
nicht fühlbar.

Ich habe gerade gesehen das die Maschine im folgenden Link weitgehend 
meiner entspricht. Nur hat meiner einen Motor für 230V mit Kondensator.
http://www.epple.com/bohrmaschinen/detail/tb_23_400_v/anzeigen.html

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Udo S. schrieb:
> Ralph B. schrieb:
>> Und eine Säule mit 80mm Durchmesser ist auch nicht zu verachten.
>
> Wenn du dir allerdings mal anschaust wie diese Säule mit dem Fuß
> verbunden ist, und zum Vergleich dir mal eine gleich große Ixion,
> Alzmetall oder Flott anschaust, dann liegen da Welten dazwischen.

Ja, irgendwo muss man Abstriche machen. Halbwegs sicher stehen sollte 
sie schon ;-) Aber die Kraftübertragung läuft ja nur vom Bohrfutter über 
Kopf und Säule bis zum Tisch, daher ist ein leichterer Fuß nicht so 
kritisch. Man kann ihn ja zur Not verankern oder weiter beschweren. 
Wichtig ist eine ordentliche Säule.

Grundsätzlich würde ich dem OP dazu raten, sich nach einer gebrauchten 
Maschine umzusehen. Wir haben hier einen gebrauchten (offenbar) 
Lizenznachbau einer Arboga. Unverwüstliche Schwedenqualität, Säule hat 
100mm bei 15mm Wandstärke und vor allem sowohl Kopf- als auch 
Tischverstellung bei 40cm Ausladung und vor allem 150mm(!) Hub. Hat vor 
wenigen Jahren keine 800€ gekostet und ist jeden Cent wert. Vier 
Getriebestufen und Polumschaltung gibt acht Geschwindigkeiten von 75/min 
bis 3000/min bis 30mm-Bohrer. Sehr schön ist die simple und gute 
Austreibhilfe für den MK3: einfach Sperrhebel leicht zur Seite ziehen, 
Pinole mit einem Ruck nach oben drücken: plopp! Das geht ohne 
Ausrichten, lästigen Keil etc. Habe ich sonst noch nicht gesehen, k.A. 
ob es das noch irgendwo gibt/gab.

Ich habe meine mit einem entsprechenden Gestell fahrbar gestaltet, so 
dass man bei langen Trägern etc. schön in die Hallenmitte fahren kann. 
Und bei normaler Nutzung nimmt sie in der Ecke wenig Platz weg.

> Allerdings kommen diese "preiswerten" Maschinen bei den von dir
> genannten hohen Drehmomenten und dem dann oft entsprechend notwendigen
> Anpressdruck an ihre mechanischen Grenzen.

Ja. Wobei man sich dann oftmals mit entsprechenden Zwischenschritten 
beim Aufbohren helfen kann. Ich habe jahrelang mit einer 
35€-CMI-Tischmaschine vom Obi (satte 250W) gebohrt, auch 16er-Löcher. 
Das geht alles :-D Aber man investiert das gesparte Geld dann eben in 
Zeit.

Wichtig: ein gutes Bohrfutter verwenden. Hier gibt's nur Albrecht, aber 
das kostet heute auch schon an die 180€. Kauft man aber nur einmal im 
Leben. Hier auf der Boley 5LZ läuft ein Albrecht, das schon sicher seine 
50 Jahre auf dem Buckel hat. Das spannt immer noch so weich und sauber 
wie das neue. Da rutscht kein Bohrer durch. Einfach eine herausragende 
Qualität, das muss ich sagen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Ralph B. schrieb:
>> 12 stufiges Getriebe wär zwar nett, ist aber nicht unbedingt nötig. Es
>> gibt ja schliesslich noch polumschaltbare Motoren. Da hat man, wenns
>> nicht überdeckend ausgelegt ist, gleich mal die doppelte Anzahl an
>> Drehzahlen zur Verfügung.
>
> Es geht um die hohe Übersetzung, um bei niedrigen Drehzahlen auch ein
> entsprechend hohes Drehmoment zu bekommen.

Meine Solid TB13S hat zwei Motordrehzahlen und einen stufenlos 
verstellbaren Riementrieb, sehr nette Sache.

An der klappert nichts, die war in einer Sonderwerkstatt mit 
überschaubarer Nutzungszeit. Hat in den 80ern weit über 5000 DM gekostet 
und konnte etwa 1996 zu mir umziehen. Etwas unhandlich, ich schätze sie 
auf 100 kg Eigengewicht.

von Armin X. (werweiswas)


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Ralph B. schrieb:
> Und so schlecht ist meine nun auch wieder nicht. Die Säule steckt
> mindestens 5cm tief in der Halterung am Fuß der Maschine drin.
> Die Maschine wiegt über 70Kg

Ralph, die Maschinen aus der Zeit sind mit den Heutigen nicht mehr zu 
vergleichen! Ich hab auch noch so eine. Hieß damals Interkrenn und hat 
noch eine Säule aus Guß und wog um die 80kg. Die heutigen Maschinen 
haben lediglich noch ein gefühlt viel zu dünnwandiges Blechrohr als 
Säule.
Die Motoren waren allerdings im Vergleich zu damals europäischer 
Markenware, unterirdisch weswegen ich meine, als mir der richtige 
Antrieb in die Finger kam, auch gerne mit einem Servomotor auf 
Drehzahlvariabel umbaute.

von Martin S. (sirnails)


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Als jemand, der sich aus geiz fast täglich mit einer schlechten 
Bohrmaschine herum schlagen muss, kann ich dir nur dringlich von den 
billigen Maschinen abraten.

Viele billige Maschinen haben zwar einen passablen Rundlauf, aber sobald 
man die Pinole voll heraus dreht, einen extremen Schlag. Schaltschränke 
muss ich des öfteren bohren. Man glaubt nicht, wie spröde und hart das 
blech von Rittal ist und wie viel die Bohrmaschine da arbeiten muss.

Und wenn man dann noch ständig Riemen schmeißen muss, geht das nurnoch 
auf die Nerven.

Es gibt zu Alzmetall und Flott durchaus Alternativen aber Optimum und Co 
zählen sicher nicht dazu.

von Martin S. (mmaddin)


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Für Löcher im Schaltschrank bietet sich ggf. aber auch ein Lochknacker 
an.

Kleines aber sehr effektives Tool und gibt es sogar in eckig.

Gruß
M.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> Als jemand, der sich aus geiz fast täglich mit einer schlechten
> Bohrmaschine herum schlagen muss, kann ich dir nur dringlich von den
> billigen Maschinen abraten.
>
> Viele billige Maschinen haben zwar einen passablen Rundlauf, aber sobald
> man die Pinole voll heraus dreht, einen extremen Schlag. Schaltschränke
> muss ich des öfteren bohren. Man glaubt nicht, wie spröde und hart das
> blech von Rittal ist und wie viel die Bohrmaschine da arbeiten muss.

Wobei ich erst vor zwei Wochen recht problemlos mit einem kleinen 
Akkuschrauber (Bosch GSB-12V) und einem (guten!) Stufenbohrer einige 
Kabeldurchführungen (16-22mm) in eben so einen Rittal-Schrank 
geschnitten habe. Mit dem Stufenbohrer hat man auch direkt die 
Entgratung, wenn man von beiden Seiten vorsichtig anfast.

Allerdings hatte ich früher auch schon Stufenbohrer, die einfach nur 
gequalmt hätten. Der hier ist von B+C und lag um die 50€. Aber der hält 
auch schon einige Jahre bei regelmäßiger Nutzung.

Ansonsten ist so ein Lochknacker sicher eine gute Wahl - die Löcher 
müssen auch nicht nachbearbeitet werden.

Und ein Vorteil beider Methoden: man muss den Schaltschrank bzw. die Tür 
nicht unter eine Bohrmaschine wuchten.

von Martin S. (sirnails)


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Was mich bei der Stufenbohrer/Akkuschrauber-Kombi stört, ist die 
Tatsache, dass man durch den fehlenden Hebel/Pinole nach der Stufe 
reinrutscht, und sich (ein guter Stufenbohrer) sofort ins Material 
frisst.

Abgesehen davon reicht diese Variante für ab und an mal ein Loch bohren 
vollkommen aus.

von Luky S. (luky)


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Also würde die Empfehlung klar in Richtung hochwertige Werkzeuge gehen?
Von BC Bohrern habe ich schon gehört, ist das die empfehlenswerte 
Nobelmarke?
Bei den Lochstanzern bräuchte es aber eben mehrere in unterschiedlichen, 
noch unbekannten Durchmessern und mal schnell bei Bedarf die benötigten 
Werkzeuge bestellen geht bei mir wegen der nötigen Bürokratie nicht. Da 
kauft man lieber auf Verdacht ein Komplettset und lässt die Formulare 
nur 1x unterschreiben, der Aufwand ist bei 10€ genauso groß wie bei 
1000€.

von Martin S. (sirnails)


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Puncher (wie sie neuerdings genannt werden) sind ein Premium-Werkzeug. 
Wer sowas sein Eigen nennt, bohrt über D=11,5 eigentlich nicht mehr. 
Kurz Loch rein, kurz den Puncher rein, und fertig ist ein sauberes und 
vor allem rundes Loch. Aber da reden wir mit den Matrizen eher > 1000 
Euro. 500 Euro rum kostet schon die Hydraulikpresse, die Matrizen sind 
horrend teuer.

Für unsere üblichen Ausschnitte für die Kaltgerätebuchsen (mit 
Netzfilter) haben wir eine Matrize anfertigen lassen. Die alleine hat 
schon 1500 Euro gekostet.

Luky S. schrieb:
> Also würde die Empfehlung klar in Richtung hochwertige Werkzeuge gehen?

Das tut sie doch immer.

Klar ist jedenfalls: Scheppach, Güde, Einhell, Holzmann (zumindest die 
billigen), Optimum, SNT haben alle den exakt gleichen Auflagetisch und 
stammen damit auch alle aus der gleichen Chinabude. Das muss nicht per 
se schlecht sein, aber irgendwoher kommt der billige Preis.

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Martin S. schrieb:
> Güde

Güde klingt ein wenig wie Güte, wird schon nicht schlecht sein.

von Uli S. (uli12us)


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Die vergessen immer die Vorsilbe "Ach du meine"

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