Auf Aliexpress gibt es gerade für sehr wenig Geld elektronische Phasenprüfer. Ich habe einen bestellt und auseinander genommen. Anbei ein paar Bilder. Ich kenne mich mit dem Schaltungsdesign für Netzstrom nicht aus. In meinen Augen sieht das nicht wie ein Design aus, welches mit dem Netzstrom in Berührung kommen sollte. Insbesondere nicht, da man für die funktionalität des Geräts ja den Kreis durch berühren schließen muss. Meinungen?
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Tim . schrieb: > Auf Aliexpress gibt es gerade für sehr wenig Geld elektronische > Phasenprüfer. Aka. "Witwenmacher" und "Lügenstift": - https://www.selbst.de/was-ist-ein-phasenpruefer-18758.html > In meinen Augen sieht das nicht wie ein Design aus, welches mit dem > Netzstrom in Berührung kommen sollte. Kein Problem: du kannst das Ding schon mit Netzspannung in Berührung bringen. Nur solltest du dann dich mit dem Ding nicht in Berührung bringen. > Meinungen? Ich finde toll, mit wie wenig Strom die LEDs bereits leuchten. > Meinungen? Das hat nichts mit digitaler Elektronik zu tun --> verschoben.
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Tim . schrieb: > Meinungen Chinesen sind halt nicht solche Weicheier wie Europäer. Wer direkt importiert, muss halt robuster sein. Oder möchtest du, dass der Zoll jedes privat bestellte technische Gerät gleich zurückschickt, weil die Adresse des EU Verantwortlichen für CE und die deutsche Bedienungsanleitung fehlt ? Ist die Batterie leer, ist die Leitung spannungsfrei.
Tim . schrieb: > Auf Aliexpress gibt es gerade für sehr wenig Geld elektronische > Phasenprüfer. Man benutzt einfach keine Phasenprüfer. Kauf dir einen Duspol wenn du an Steckdosen messen willst oder lass es einfach sein.
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Lothar M. schrieb: > Ich finde toll, mit wie wenig Strom die LEDs bereits leuchten. Bist Du sicher, dass der Strom überhaupt begrenzt wird? In welcher Größenordnung siehst Du den Strom? (Vermutlich werden 99% in Summe keine 10 Minuten eingesetzt)
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Lothar M. schrieb: >> Meinungen? > Ich finde toll, mit wie wenig Strom die LEDs bereits leuchten. Die LEDs werden nicht mit geklautem Strom betrieben. Da sind ja noch 3 Knopfzellen in dem Ding. Unschön ist eigentlich nur, daß der Berührschutz nur durch einen SMD Widerstand 5.6M gewährleistet werden soll. 5.6M sind ja ok, aber die Spannungsfestigkeit ist auch bei einem Widerstand im 2010 (geschätzt) Gehäuse grenzwertig.
Axel S. schrieb: > Da sind ja noch 3 Knopfzellen in dem Ding. Ach, dann ist das Ding sowieso genau in dem Augenblick leer und unbrauchbar, wenn man es braucht. Axel S. schrieb: > 5.6M sind ja ok, aber die Spannungsfestigkeit ist auch bei einem > Widerstand im 2010 (geschätzt) Gehäuse grenzwertig. Und auch die Leiterbahnabstände taugen wohl eher nicht für die geplante Anwendung.
Michael B. schrieb: > Ist die Batterie leer, ist die Leitung spannungsfrei. Benning schreibt auch: "Der Phasen-/Kabelbruchprüfer BENNING VT 1 ist bei leerer Batterie nicht funktionsfähig!" Finde ich völlig logisch.
Georg M. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Ist die Batterie leer, ist die Leitung spannungsfrei. > > Benning schreibt auch: > "Der Phasen-/Kabelbruchprüfer BENNING VT 1 ist bei leerer Batterie nicht > funktionsfähig!" > > Finde ich völlig logisch. Diese Geräte haben allerdings eine Funktions- und oft auch Batterieanzeige. Da sieht man vorher ob die leer ist. Allerdings verlässt man sich sowieso nicht auf einen Lügenstift bevor man an eine Leitung fasst. Egal woher der ist und ob der Batterien hat. Die alten Glimmlampen konnten auch mal sterben. Und bei diesen verlinkten Kabelprüfern teste ich in der Tat immer vorher kurz an einer Spannungsführenden Leitung ob er geht. Das sollte einem das Leben wert sein.
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Cyblord -. schrieb: > Allerdings verlässt man sich sowieso nicht auf einen Lügenstift bevor > man an eine Leitung fasst Wenn man weiß, wie man damit umgehen muß schon. Wenn sie leuchten geht man davon aus, daß Spannung anliegt und arbeitet entsprechend. Wenn sie nicht leuchten geht man davon aus, daß nicht bekannt ist ob Spannung anliegt oder das Ding kaputt ist und arbeitet als ob Spannung anliegt. Wenn man sicher sein will nimmt man einen Duspol den man vorher an einer funktionierenden Steckdose prüft.
Oliver R. schrieb: > Wenn sie leuchten geht man davon aus, daß Spannung anliegt und arbeitet > entsprechend. Davon kann man aber nicht ausgehen, weil der auch leuchtet wenn da nur von einer nebenliegenden Leitung ein wenig rüber strahlt. Man kann sich also in beiden Fällen nicht drauf verlassen -> Unbrauchbar.
Oliver R. schrieb: > Wenn man weiß, wie man damit umgehen muß schon. Mit dem Ding kann man nachweisen ob Spannung vorhanden ist. Wenn es leuchtet ist Spannung da. Mit dem Ding kann man nicht eindeutig nachweisen, dass keine Spannung vorhanden ist. Wenn es nicht leuchtet ist vielleicht die Batterie leer oder der Benutzer steht mit Turnschuhen auf der Holzleiter zu hochohmig. Die Berufsgenossenschaft fordert, dass vor Beginn der Arbeiten Spannungsfreiheit nachzuweisen ist. Das geht mit einpoligen Phasenprüfer nicht eindeutig, daher sind sie nicht zulässig. Punkt. Natürlich kann man mit Kenntnis seines Messmittels eine Delta-Betrachtung machen: Einschalten, leuchtet. Ausschalten, leuchtet nicht mehr. Ok, wird wohl aus sein. Technisch ein einwandfreier Ansatz, aber rechtlich im beruflichen Umfeld unzulässig.
Was kann das Ding denn besser als ein klassischer Phasenprüfer mit Glimmlampe? Für mich ist letzterer immer noch die beste Wahl, wenn es um die Feststellung der Spannungsfreiheit in Steckdosen, Lampenfassungen und dergleichen geht. Richtig eingesetzt, lügt er auch nicht und macht auch keine Witwen.
Yalu X. schrieb: > Für mich ist letzterer immer noch die beste Wahl, wenn es um die > Feststellung der Spannungsfreiheit in Steckdosen, Lampenfassungen und > dergleichen geht. Ich verbinde (nötigenfalls mit einem Stück Draht) vor dem Drauflosschrauben zur Sicherheit alle fraglichen Leiter untereinander. Wenn es dabei funkt, war auf jeden Fall noch Strom drauf.
Yalu X. schrieb: > Für mich ist letzterer immer noch die beste Wahl, wenn es um die > Feststellung der Spannungsfreiheit in Steckdosen, Lampenfassungen und > dergleichen geht. Richtig eingesetzt, lügt er auch nicht und macht auch > keine Witwen. Genauso ist es. Aber wer Panik schieben mag, der soll halt. Ein richtiger Elektriker nimmt eh den Finger, um zu überprüfen ob Spannung drauf ist. Ein bekannter Elektriker hat den Finger sogar vorher angeleckt :) weil der soviel Hornhaut an der Spitze des Zeigefingers hatte. Wichtig ist eigenlich bloß die linke Hand in der Tasche.
Axel S. schrieb: > Ein richtiger Elektriker nimmt eh den Finger, um zu überprüfen ob > Spannung drauf ist. Ein bekannter Elektriker hat den Finger sogar vorher > angeleckt :) weil der soviel Hornhaut an der Spitze des Zeigefingers > hatte. Wichtig ist eigenlich bloß die linke Hand in der Tasche. Die Hand in der Tasche ist an Netzspannung und Schukosteckdosen völlig irrelavant, da der Strom über die Füße den Körper verlässt.
Lothar M. schrieb: > Ich verbinde (nötigenfalls mit einem Stück Draht) vor dem > Drauflosschrauben zur Sicherheit alle fraglichen Leiter untereinander. > Wenn es dabei funkt, war auf jeden Fall noch Strom drauf. Und erspart die lästige Suche nach dem richtigen LSS im Sicherungskasten...
Soul E. schrieb: > Die Berufsgenossenschaft fordert, dass vor Beginn der Arbeiten > Spannungsfreiheit nachzuweisen ist. Das geht mit einpoligen Phasenprüfer > nicht eindeutig, daher sind sie nicht zulässig. Punkt. Mit einem Duspol geht das auch nicht in jedem Fall. Wenn du an einem einfachen Wechselschalter misst, gegen welchen zweiten Punkt willst du dann messen, wenn kein N/PE/PEN als solcher erkennbar in erreichbarer Nähe ist? Übrigens gibt es auch Stellen, an denen man praktisch immer unter Spannung arbeiten muss, z. B. in Verteilungen. Man wird ja im Mehrfamilienhaus nicht den plombierten Hausanschlusskasten öffnen und die Sicherungen herausnehmen - darf der 08/15-Elwektriker auch gar nicht. Dafür gibt es VDE-isolierte Werkzeuge und Handschuhe.
Rolf schrieb: > Mit einem Duspol geht das auch nicht in jedem Fall. Wenn du an einem > einfachen Wechselschalter misst, gegen welchen zweiten Punkt willst du > dann messen, wenn kein N/PE/PEN als solcher erkennbar in erreichbarer > Nähe ist? Entweder man holt sich einen N/PE/PEN mit einem langen Draht von der Schalttafel oder man beutzt den "KLügenstiftmodus" des Duspols. Ich verwende Phasenprüfer nach wie vor, aber ich kenne eben auch seine Möglichkeiten und seine Grenzen.
Tim H. schrieb: > Die Hand in der Tasche ist an Netzspannung und Schukosteckdosen völlig > irrelavant, da der Strom über die Füße den Körper verlässt. In unserem Kulturkreis steht man während der Elektroarbeiten nicht mit nackten Füßen auf dem feuchten Erdboden.
Rolf schrieb: > Übrigens gibt es auch Stellen, an denen man praktisch immer unter > Spannung arbeiten muss, z. B. in Verteilungen. Das ist Arbeiten unter Spannung, dazu hat die Berufsgenossenschaft nochmal einen Haufen Sonderregelungen. Aber auch da hat der einpolige Phasenprüfer nichts verloren. Wie geschrieben, wenn man weiss was man tut kann man mit dem Ding durchaus arbeiten (mit der Glimmlampe, dem Chinateil traue ich noch weniger). Aber im beruflichen Umfeld ist es unzulässig, und das sollte man so seinen Azubis auch nicht beibringen. Der Leichtsinn kommt mit der Erfahrung von selber ;-)
Rolf schrieb: > Übrigens gibt es auch Stellen, an denen man praktisch immer unter > Spannung arbeiten muss, z. B. in Verteilungen. Das gibt es. Normal ist das aber sicher nicht. Selbst eine HAK kann man großteils über die Hauptsicherungen lahm legen. Gerade der 0815 Elektriker arbeitet nicht unter Spannung.
Tim H. schrieb: > Die Hand in der Tasche ist an Netzspannung und Schukosteckdosen völlig > irrelavant, da der Strom über die Füße den Körper verlässt. Ohmsches Gesetz: Der Strom teilt sich auf und fließt gleichzeitig über mehrere Wege. Zum Beispiel ist der Widerstand Hand-zu-Hand ebenso groß wie der Widerstand Hand-zu-Fuß. Bei gleichem Strom ist die Gefahr (des tödlichen Herzflimmerns) Hand-zu-Füße größer als die Gefahr Hand-zu-Hand. Aber: Die Füße haben in der Regel einen höheren Widerstand gegen Erde als eine Hand gegen einen stromführenden metallischen Punkt. Der Strom Hand-zu-Hand kann deswegen höher sein als der Strom Hand-zu-Füße. Pauschalaussagen sind also wenig sinnvoll.
Harald W. schrieb: > Ich verwende Phasenprüfer nach wie vor, aber ich kenne eben auch seine > Möglichkeiten und seine Grenzen. Klar. Inzwischen sind aber bei meinen beiden Exemplaren die jahrzehntealten Glimmlampen kaputt und Conrad/Reichelt haben keine Ersatzlampen mehr im Programm. :-(
Eventuell kriegen wir mal genaue Bilder ob nicht vielleicht doch noch was anderes in der Spitze des Teils steckt und nicht nur Eisen. Kann ja auch gut sein, dass da noch ein anderer hochohmiger Widerstand verbaut ist. Ich kann das aus den Bildern jedenfalls nicht erkennen.
Jürgen L. schrieb: > Kann ja auch gut sein, dass da noch ein anderer hochohmiger > Widerstand verbaut ist. Der Optimismus stirbt zuletzt.
Rolf schrieb: >> Ich verwende Phasenprüfer nach wie vor, aber ich kenne eben auch seine >> Möglichkeiten und seine Grenzen. > > Klar. Inzwischen sind aber bei meinen beiden Exemplaren die > jahrzehntealten Glimmlampen kaputt und Conrad/Reichelt haben keine > Ersatzlampen mehr im Programm. :-( Bei eineurofuffzig fürn neuen Phasenprüfer lohnt sich das auch nicht.
Jürgen L. schrieb: > Eventuell kriegen wir mal genaue Bilder ob nicht vielleicht doch > noch > was anderes in der Spitze des Teils steckt und nicht nur Eisen. Kann ja > auch gut sein, dass da noch ein anderer hochohmiger Widerstand verbaut > ist. Ich kann das aus den Bildern jedenfalls nicht erkennen. Das ist kein Widerstand mehr, die Metallspitze steht direkt mit der Seite des PCBs im Kontakt.
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