Forum: PC Hard- und Software Gesvhwindigkeitsbegrenzung bei SATA-Wechselrahmen?


von Peter N. (alv)


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Hi

Ich habe hier einen SATA-Wechselrahmen für 3,5"-HDs.
Darauf steht "Serial ATA S 3.0Gb/s". Wieso nur 3G/s, insbesondere, wo 
die einzige "Elektronik" aus einem Steckadapter SATA-Buchse auf 
SATA-Stecker besteht?

von Εrnst B. (ernst)


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Zusätzliche Steckverbindungen (allgemein: Wechsel der Leitungsimpedanz 
zwischendurch) sind Gift für schnelle Datenübertragung.

von Philip S. (psiefke)


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Es gibt verschiedene Versionen des SATA Standards. Diese sind nicht 
gleichzeitig erschienen sondern zeitlich nacheinander.
Vermutlich ist dein gewähltes Produkt einfach in einer Zeit desigend 
worden, als SATA 2.x ganz neu war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Serial_ATA#Versionen_des_Serial-ATA-Standards

vermutlich wird auch eine Sata 3.x Verbindung damit zustandekommen. 
Garantieren wird Dir das aber niemand.

von Harald K. (kirnbichler)


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Selbst wenn der Wechselrahmen tatsächlich nicht mit 6-GBit-SATA 
zurechtkäme, wäre es ziemlich irrelevant, denn Festplatten sind i.d.R. 
langsamer als 3-GBit-SATA.

Eine SSD würde man damit nicht betreiben wollen, aber wer würde die auch 
in einen Wechselrahmen für 3.5"-Festplatten stecken?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Harald K. schrieb:
> Selbst wenn der Wechselrahmen tatsächlich nicht mit 6-GBit-SATA
> zurechtkäme, wäre es ziemlich irrelevant, denn Festplatten sind i.d.R.
> langsamer als 3-GBit-SATA.

Die senden dann aber nicht langsamer, sonder schnelle Bursts mit langen 
Pausen.
D.h. wenn der Controller und das LW 6GBit aushandeln (obwohl die Platte 
das gar nicht nutzt) und der Stecker keine 6GBit schafft, hagelt es 
Fehler.
Stellt man dann am Controller oder LW 3 oder gar 1,5GBit ein, klappt es, 
weil man dann eben die Aushandlung kastriert.

Harald K. schrieb:
> Eine SSD würde man damit nicht betreiben wollen,

Abgesehen vom Mechanischen: Warum nicht? Man kann ja ein LW einbauen und 
einfach mal 100GB mit H2TestW machen lassen. Wenn die durchgehen wird 
das schon klappen.
Ich hatte jedenfalls noch keine Probleme, moderne SATA-SSDs mit 
steinalten Kabeln noch völlig ohne Beschriftung (also vmtl. "SATA 
1.5GBit") zu betreiben.
Die Kabel sind m.W. ja auch mit Absicht nicht geändert worden, im 
Gegensatz zu z.B. USB.

von Harald W. (wilhelms)


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Harald K. schrieb:

> Eine SSD würde man damit nicht betreiben wollen, aber wer würde die auch
> in einen Wechselrahmen für 3.5"-Festplatten stecken?

Die Frage ist, ob man SSDs auch zur langjährigen Aufbewahrung von
Daten benutzen kann. Dann wäre ein Wechselrahmen sicherlich sinnvoll.

von Harald K. (kirnbichler)


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Harald W. schrieb:
> Die Frage ist, ob man SSDs auch zur langjährigen Aufbewahrung von
> Daten benutzen kann.

Dafür sollen sie ungeeignet sein, schreibt zumindest Heise an 
verschiedenen Stellen. SSD als Archiv im Schrank ist denen zufolge keine 
gute Idee.

von Εrnst B. (ernst)


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Harald W. schrieb:
> Die Frage ist, ob man SSDs auch zur langjährigen Aufbewahrung von
> Daten benutzen kann.

Nur wenn du sie regelmäßig an Strom anschließt.

Etwas ältere Daten: Garantiert 2 Jahre Datenerhalt bei 25°C, bei 30°C 
nur noch 1 Jahr. Anderer Hersteller sichert 1 Jahr bei 40°C zu bei TLC.

Bei moderneren QLC-SSDs mag das noch schlechter aussehen.
Bei fabrikneuen SSDs, die noch nicht viele Schreibzyklen gesehen haben, 
besser.

Also: Definitiv nix um das Backup im Safe wegzuschließen.

von Harald W. (wilhelms)


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Harald K. schrieb:

>> Die Frage ist, ob man SSDs auch zur langjährigen Aufbewahrung von
>> Daten benutzen kann.
>
> Dafür sollen sie ungeeignet sein, schreibt zumindest Heise an
> verschiedenen Stellen. SSD als Archiv im Schrank ist denen zufolge keine
> gute Idee.

"Mechanische" Festplatten sollen da m.W. gut geeignet sein.
im Gegensatz zu selbstgebrannten CDs.

von Peter N. (alv)


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Harald K. schrieb:
> Eine SSD würde man damit nicht betreiben wollen, aber wer würde die auch
> in einen Wechselrahmen für 3.5"-Festplatten stecken?

Der entsprechende SATA-Steckadapter bei 2,5"-Wechselrahmen sieht auch 
nicht anders aus...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Harald W. schrieb:
> "Mechanische" Festplatten sollen da m.W. gut geeignet sein.
> im Gegensatz zu selbstgebrannten CDs.

Ich hatte nie Probleme mit Back-Ups, aber man komme mir nicht mit 
selbstgebrannten CD's. Bei einigen Fabrikaten blätterte nach wenigen 
Jahren das Silbrige ab. War unerheblich, weil ich mindestens monatlich 
neu gebrannt/aktualisiert habe. HDD's sind offenbar die beste 
Alternative.

SD-Cards gehen auch, ich nehme drei Stück im Wechsel, bisher keine 
Probleme.

Soweit meine Erfahrungen.

von Ge L. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> SD-Cards gehen auch, ich nehme drei Stück im Wechsel, bisher keine
> Probleme.

Flash-Medien, egal ob SATA-SSD, CF-Karte (IDE-SSD), USB-Stick oder 
SD-Karte, müssen regelmäßig an Strom, damit der interne Controller seine 
Flashzellen prüfen und ggf refreshen kann. Bei einer Nutzung regelmäßig 
im Wechsel ist das gegeben. Beim Archivieren nicht.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Soul E. schrieb:
> Flash-Medien, egal ob SATA-SSD, CF-Karte (IDE-SSD), USB-Stick oder
> SD-Karte, müssen regelmäßig an Strom, damit der interne Controller seine
> Flashzellen prüfen und ggf refreshen kann.

Danke, das ist mir in diesem Forum schon einmal mitgeteilt worden. Ich 
habe SD-Karten, die nicht regelmäßig genutzt werden, bei denen sorge ich 
dafür, dass sie mindestens einmal im Jahr an Strom kommen.

Was ich ergänzend fragen wollte: Wie lange sollte man die Flash-Medien 
an Strom hängen? Reichen wenige Sekunden? Ich habe sie meist 10 Minuten 
angesteckt, manchmal länger, wenn ich mit Anderem am Notebook 
beschäftigt war...

Probleme gab es bisher nicht, auch viele Jahre alte Karten 
funktionieren.

von Ge L. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Was ich ergänzend fragen wollte: Wie lange sollte man die Flash-Medien
> an Strom hängen? Reichen wenige Sekunden? Ich habe sie meist 10 Minuten
> angesteckt, manchmal länger, wenn ich mit Anderem am Notebook
> beschäftigt war...

Der Controller muss jeden Block einmal lesen und prüfen. Das macht er in 
den Pausen, während er vom Host keine Zugriffe hat, und zusätzlich 
nebenher bei den Blöcken, die aktiv gelesen werden. Wie lange das dauert 
und wann er damit anfängt weiss nur der Hersteller. Und an 
Endverbraucher gibt es dazu keine aussagefähigen Datenblätter.

Was Du machen kannst: mit einem Testprogramm (z.B. HD Tune) einmal alle 
Blöcke lesen. Error Scan als Quick Scan reicht aus. So kann man sicher 
sein, dass auf jede Zelle zumindest einmal zugegriffen wurde. Dann das 
Medium über das Betriebssystem auswerfen bzw unmounten. Damit ist 
sichergestellt, dass auch alle internen Vorgänge abgeschlossen wurden.


> Probleme gab es bisher nicht, auch viele Jahre alte Karten
> funktionieren.

Die data retention time hängt von der Anzahl der Löschzyklen ab. Wenn Du 
Deine SSD mit der Datenmenge vollgeschrieben hast, die im Datenblatt 
steht ("600 TBW" oder sowas), dann garantiert Dir der Hersteller 1 Jahr 
Datenerhalt. Wenn Du nur 1/10 des Kontingents ausgeschöpft hast, sind es 
vielleicht 5 oder 10 Jahre. Umgekehrt, wenn Du das zehnfache der 
spezifizierten Datenmenge geschrieben hast, bleiben die Daten vielleicht 
nur noch drei oder sechs Monate erhalten.

D.h. eine SSD, die als Temp-Speicher beim Videoschnitt diente, sollte 
man hinterher nicht unbedingt für Backups nehmen. Die wird ohne Strom 
(ohne aktives Management) ziemlich schnell kaputt sein. Umgekehrt, ein 
quasi neues Medium hält auch ohne Refreshzyklen relativ lange durch.

Die genauen Faktoren hängen indiviuell vom Herstellungsprozess ab, aber 
die Größenordnungen passen ungefähr.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Soul E. schrieb:
Interessantes und Wissenswertes zum Refresh

Danke Dir für die Infos!

von Michael M. (do7tla)


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Könnte man für das Refresh nicht eine umgebaute Powerbank nehmen, die 
sich einmal im Jahr für ein paar Minuten einschaltet und die 
angeschlossene SSD oder den Speicherstick mit Strom versorgt?
Ich weiß nicht, wie lange so ein Refresh Vorgang dauert?

Sowas sollte sich doch bauen lassen.

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