Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Luftspule oder Eisenkern in PM-Generator


von Großes F. (112)


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Hallo,

das gibt jede Menge YT-Videos, in denen mit Permanentmagneten kleine 
Generatoren / Motoren gebaut werden.

Meistens werden Luftspulen gewickelt und rechts und links Magnete vorbei 
gedreht.

Frage:
Warum wird da nicht ein Eisenkern verwendet? Damit würde doch der 
magnetische Fluss viel besser in die Spule geleitet werden und die 
induzierte Spannung wäre damit doch um längen größer.

: Verschoben durch Moderator
von H. H. (Gast)


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Großes F. schrieb:
> Warum wird da nicht ein Eisenkern verwendet?

Sieht halt ohne hübscher aus.

von Klaus R. (klara)


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Großes F. schrieb:
> das gibt jede Menge YT-Videos, in denen mit Permanentmagneten kleine
> Generatoren / Motoren gebaut werden.

Zeig mal einen Link.
mfg Klaus

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Großes F. schrieb:
> gibt jede Menge YT-Videos
Ja!


YT-Videos kann jeder Depp veröffentlichen.

Physik Schulbücher werden über Jahre Korrektur gelesen und kommen 
regelmäßig in neuen Auflagen.

Wir leben in einer Zeit, wo Meinungen häufig die Fakten überlagern.
Meinungen können einfach sein. Fakten sind es nicht immer.
Fakten benötigen manchmal mehr Aufmerksamkeitsspanne, als so manches YT 
Video liefern kann/will

von Großes F. (112)


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...oder sind am Ende die Ummagnetisierungsverluste so hoch, dass es 
günstiger ist, die Spule in Luft zu wickeln?

von Bernd K. (bmk)


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Es ist wohl das unerwünschte Cogging, was bei bei einem Eisenkern 
unvermeidlich ist und bei eisenlosen Generatoren völlig fehlt.

Bei einem Windgenerator ist das besonders ärgerlich, weil erst bei 
höherer Windstärke das Losbrechmoment überwunden wird.

von Großes F. (112)


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...OK, das Losbrechmomet macht Sinn.
Würde die Leistung denn mit Eisenkern nach Überschreiten des 
Losbrechmoments steigen, so dass es sich doch lohnen kann mit Eisenkern 
zu arbeiten?

von Mark S. (voltwide)


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Mit Eisenkern wird die magnetische Kopplung besser, der Rotor dreht 
schwerer und kann daher mehr mechanische Leistung umsetzen in 
Elektrizität als die Luftspule.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Großes F. schrieb:
> ...OK, das Losbrechmomet macht Sinn.
> Würde die Leistung denn mit Eisenkern nach Überschreiten des
> Losbrechmoments steigen, so dass es sich doch lohnen kann mit Eisenkern
> zu arbeiten?

Alternativ so bauen, dass der Eisenkern erst nach Anlaufen in 
Abhängigkeit von der Drehzahl immer weiter in die Luftspule eingeführt 
wird.
Das ergibt dann (in begrenztem Umfang) gleich eine Drehzahlregelung bei 
sich ändernden Windgeschwindigkeiten.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Beim Glockenankermotor ist der Rotor völlig eisenfrei, hat daher kein 
Losbrechmoment und wenig Eigenmasse, daher gut für Servomotoren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstrommaschine#Glockenanker-Maschinen

Trotzdem gibt es die auch für höhere Leistungen.

von Horst S. (Firma: Chaos Ltd) (hst)


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Bei den oben genannten Generatoren entsteht in den Spulen ein 
Wechselfeld bis zu einigen 100Hz, je nach Drehzahl. Daher entstehen in 
massiven Eisenkernen für die Spulen Wirbelströme, die zu starken 
Verlusten --> Wärme führen. Es müssten also Pakete aus sehr dünnen, 
voneinander isolierten Blechen (Trafobleche) verwendet werden, was ein 
zu großer Aufwand für solche Basteleien wäre.

von Peter R. (pnu)


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Großes F. schrieb:
> Meistens werden Luftspulen gewickelt und rechts und links Magnete vorbei
> gedreht.

Weil die YT - Heinis nur ein Filmchen haben wollen in dem sich etwas 
bewegt.

Und keinen brauchbaren Motor oder Generator.

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