Forum: Fahrzeugelektronik Flachstecker und Crimpen - was ist wirklich sicher?


von Gideon F. (flunzelord)


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Hi Leute.

Ich habe zwei Fragen zum Thema Vercrimpen von Flachsteckhülsen. Ich 
weiß, es gibt viele Themen dazu, aber so wirklich zufriedenstellend 
finde ich keines, welches ich finden konnte. Es driftet oft zu sehr vom 
Thema ab und lässt die eigentliche(n) Frage(n) offen. Daher hier mein 
verzweifelter Versuch es ganz präzise zu formilieren:

Zunächst gibt es ja die isolierten Hülsen - die ignorieren wir hier 
bitte mal vollständig. Eine Vercrimpung bzw. Verpressung, die man 
optisch nicht analysieren kann, ist für mich inakzeptabel. Kann jeder 
gerne machen, wie er will, ist aber nicht Bestandteil dieser Frage.

1.
Okay, also nehme man an, ich kaufe auf Chinazon günstige Flachstecker. 
Mir fällt auf, dass es fast unmöglich ist, Flachstecker mit 
Federkontakten zu finden. Ist denn sowas wirklich zulässig? Beispiel: 
Der Flachstecker ist mit 12 A angegeben und ich jage 10 A dauerhaft 
drüber. Vielleicht stecke ich den Flachstecker sogar 2 mal neu weil 
etwas nicht funktioniert. Wie in aller Welt soll man sich sicher sein, 
dass eine elektrisch einwandfreie Verbindung auftritt bei einem 
federlosen Stecksystem? (Der schmale Steg zwischen den beiden Bögen mit 
der nur andegeuteten Nase zählt für mich nicht - das ist elastisch viel 
zu wenig verformbar) Ist womöglich schon beim ersten Steckvorgang damit 
zu rechnen, dass der Kontakt nicht richtig hält? Ich beziehe mich auch 
darauf, dass man die Kabel vielleicht mal umlegt oder Vibrationen auf 
den Stecker wirken. Wie kann ich beim Kauf auf Nummer sicher gehen, dass 
ich da keinen Kabelbrand kaufe? Gleichzeitig soll der Stecker nicht 1€ 
das Stück kosten.

Bei so hohem Preis würde ich die Verbindung lieber löten und mit dicken 
Schrumpfschläuchen die Lötzone vor gefährlichem Biegen und damit 
Kabelbruch schützen. Habe ich tatsächlich schon oft gemacht, selbst bei 
hochbeanspruchten Kabeln - mit entsprechendem Knickschutz geht das 1A 
über inzwischen Jahre. - nur ist das nicht sonderlich wartungsfähig in 
meinen Augen - vor allem weil der gute Schrumpfschlauch mit Kleber 
unnötig schwer zu entfernen ist und vergleichsweise teuer.

Interessant ist: Ich habe 9-fach billig-KFZ-Stecker gekauft. Diese haben 
vorn am weiblichen Steckerteil eine lange Nase, die nach innen gebogen 
wurde als Feder. Die Federkraft ist nicht stark, aber aufgrund der 
Geometrie (Feder ist sehr lang, ohne steile Winkel) gehe ich davon 
aus, dass diese ihre Elastizität auch nach über 100 mal Stecken noch 
hat. Aufgrund der länge ist natürlich der Anpressdruck etwas schlechter. 
Also der beworbene Strom wird zwar gut geschafft, aber 0,2V 
Spannungsabfall pro Pin unter 10A ist auch nicht perfekt.

Diese Flachstecker sind aber leider für ein Steckergehäuse gedacht, also 
unter Zug zu leicht zu trennen. Für normale, einzelne Stecker finde ich 
die genau deswegen absolut ungeeignet. Schade eigentlich, denn so eine 
Feder kann viel ausgleichen, vor allem langfristig. Gibt es sowas in 
Günstig mit Arretierung?

->
TLDR#1: Wie bekommt man ohne Würth Account günstige und sichere 
Flachstecker, am besten mit leichter Verriegelung, die man auch mehrfach 
sicher stecken und dann noch voll belasten kann?


2.
Ich hatte schon Situationen, in denen ich ein Kabel vercrimpen musste, 
welches aber zu dünn ist. Ich habe das kabel auf 2-fache Länge 
abisoliert, umgefaltet und dann vercrimpt. Entstanden ist eine 
ausgezeichnet feste Verbindung (Kabel reißt hinter der Isolierung unter 
Zugtest). Spricht etwas gegen solche Methoden? Genauer gesagt geht es 
hier um eine "Steuerleitung" für einen 9 Pin Stecker. Die Steuerleitung 
soll aber auch ihrem Querschnitt entsprechend belastet werden können. Um 
ein Abreißen zu vermeiden, habe ich die Leitung etwas länger gelassen, 
als die anderen Leiter, damit diese als letztes Zug abbekommt. Ist das 
so eine gute Methode, oder spricht etwas dagegen?

->
TLDR#2: Ist die Litze zu dünn - Querschnitt durch gerades Umfalten 
verdoppeln und gut ist?



Ich bitte indes auch darum, dass dies keine religiöse Diskussion wird 
"ich mach das immer so, nie hat es gebrannt". Wirklich wertvoll wäre für 
alle Leser:

- Laut Standard XYZ darf man das tun/nicht tun
- Ich habe das genau getestet: Das sind die Ergebnisse

Wertlos ist:
- Ich habe im Keller vor Jahren eine Leitung für nen LED Strahler so 
gemacht, die ich nie wieder angefasst habe, also muss es ja zuverlässig 
halten.

In diesem Sinne: Die Spiele sind eröffnet.

Danke für eure Erfahrung und Wissensgunst

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Gideon F. schrieb:
> Okay, also nehme man an, ich kaufe auf Chinazon günstige Flachstecker.
> Mir fällt auf, dass es fast unmöglich ist, Flachstecker mit
> Federkontakten zu finden.

Bei Deinen Anwendungen - 10 A und mehr - würde ich auch Markenware 
nehmen, z.B. von Vogt. Mit Federkontakt meinst Du die Rastzunge?

von Harald K. (kirnbichler)


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Flachstecker haben Federkontakte, das sind die zwei "Bögen". Das 
Gegenüber ist nur für eine Verriegelung zuständig.

von Uli S. (uli12us)


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Es gibt auch Flachstecker mit ner zusätzlichen Feder drüber. Ich vermute 
mal, er meint solche, die gibts aber bei den KFZ-Flachsteckern von denen 
hier die Rede ist nicht. Warum sollte man so was auch machen, das System 
ist seit vielen Jahrzehnten bewährt. Wird heute zwar nicht mehr so 
häufig verwendet, was aber nicht den Kontakten geschuldet ist, sondern 
der Menge der Kabel, die heute in nem Auto verlegt werden. Da hat man 
doch gern mal 1 oder 2 Dutzend mit einem Handgriff verbunden.

von Michael B. (laberkopp)


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Gideon F. schrieb:
> Mir fällt auf, dass es fast unmöglich ist, Flachstecker mit
> Federkontakten zu finden.

Häh ?

Guck aufs Bild, jeder Flachstecker hat die Bögen, deren Enden auf die 
flachen Kontaktzungen drücken, sich eingraben beim draufschieben.

Es gibt aber billige Flachsteckhülsen aus dünnem Messingblech ohne viel 
Federkraft, normal dicke, und es gibt vernickelte Stahlstecker mit mehr 
Kontaktdruck die auch in Hitze ihre Federkraft beibehalten -> wähle 
immer den passenden Dtecker zur Aufgabe und die zum Stecker passende 
Zange dazu, sonst taugt es nichts

Gideon F. schrieb:
> Der schmale Steg zwischen den beiden Bögen mit der nur andegeuteten Nase

verhindert bloss dass der Flachstecker wieder abfällt.

Gideon F. schrieb:
> Spricht etwas gegen solche Methoden

Ja. Man kann zwar eine dünnere Litze zusammen mit einer passenden Litze 
verpressen, und dann die docke kurz anschneiden, aber die dünne Leitung 
passt nicht zum Stecker, es besteht die Gefahr dass sie abreisst.

Nimm passende Stecker und Pfusche nicht.

Gideon F. schrieb:
> Um ein Abreißen zu vermeiden, habe ich die Leitung etwas länger gelassen

Kann helfen oder auch nicht.

von Gideon F. (flunzelord)



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Harald K. schrieb:
> Flachstecker haben Federkontakte, das sind die zwei "Bögen". Das
> Gegenüber ist nur für eine Verriegelung zuständig.

Naja. Bei einem hochwertigen Stecker verstehe ich das als Feder. Hatte 
aber schon mehrere Steckhülsen gehabt, die sich von der Elastizität eher 
wie Gusseisen angefühlt haben. Mit ner besseren Geometrie hätte das 
vielleicht geklappt, aber nach nur einmal stecken war der Kontakt am 
klappern. Und bei einem der Hülsen ist sogar einer der Bögen beim ersten 
Mal stecken abgefallen. Ja, war aus dem Supermarkt und so ein primitives 
mit spröder Plastikisolierung. Auf jeden Fall bringt es so ein Stecker 
nicht. Und die Bögen allein sind auch keine wirklich gute Feder, außer 
das Material ist wirklich perfekt getroffen.

Was ich hatte und auch funktioniert, war so ein Kfz Stecker, der entlang 
der Steckrichtung eine Feder hatte, um den Stecker gegen die Bögen zu 
drücken. Ist für ne Steckverbinder in irgend einer Form auch nötig, 
sonst wird die unlösbar bei 10-20 Kontakten. Gibt es auf ebay für 
relativ wenig Geld. Material ist elastisch und aufgrund der Geometrie 
kann der Stecker viel schwerer ausleiern, als nur die extrem kurzen 2 
Bögen. Im Anhang sind die Stecker zu sehen. Habe aber kein genaues Bild 
von der Steckergeometrie. Kann ich zur Not nachreichen.


Wie meinst du das mit der dünnen Litze? Abreißen wird nicht leichter 
gehen als bei passendem Kontakt. Die gefalteten Adern sind nach oben 
liegend positioniert, damit die Spangen nicht die ausgehenden Adern 
beschädigen. Die Überlänge verhindert das Abreißen innerhalb des 
gesamten Stranges. Nur einzeln ist die Ader weniger belastbare als eine 
doppelt so dicke. Aber das ist ja klar. Einzelne dünne Kabel habe ich 
auch schon in vielen kommerziellen Steckersystemen gesehen. Häufigste 
Beispiel der 24 Pin ATX Stecker. Der graue Leiter ist oft nur halb so 
dick, die Pins aber identisch. Durch die restlichen umgebenden Kabel ist 
die Ader aber ziemlich gut geschützt. So habe ich es bei mir auch 
gemacht. Im 3x3 Stecker genau mittig positioniert. Die Zugentlastung 
quetscht die Isolierung ausreichend. Das Kabel sitzt bombenfest. Einzige 
Lösung wäre ein Stecksystem mit gemischten Kontakten. Sowas proprietäres 
ist aber eher den großen Auto-Firmen vorbehalten und nicht dem 
Privatmann, der nur wenige Stecker crimpt.

TLDR: die Bögen bei günstigen Steckverbindern sind oft gar nicht 
elastisch, weshalb die zwar schwer rein, aber leicht raus gehen. Die 
Nase, die ein herausrutschdn unterbinden soll ist oft homöopathisch und 
stellt kaum Kontakt her.

Klar Markenware hilft. Aber welche Marken für den nichtgewerblichen 
Kunden und wo günstig kaufen? Fakt ist: Viele der Stecker aus Supermarkt 
und 0815 Chinazon sind allein mechanisch ungeeignet im eine haltbare und 
wiederholbare Verbindung zu gewährleisten. Die Stecker in Elektrogeräten 
sind meistens ganz ordentlich, aber die sind auch optisch ganz klar 
besser gefertigt. Vielleicht kann ich dann mal ein Beispiel anheften als 
Vergleich.

von Matthias B. (turboholics)


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TLDR...

Wenn dir normale Flachstecker nix taugen, schau dir 4,8mm Power-Timer 
an.
Die gibts auch von Hella, aber nicht 100 Stk für 4€.

VG

von Harald K. (kirnbichler)


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Gideon F. schrieb:
> Hatte
> aber schon mehrere Steckhülsen gehabt, die sich von der Elastizität eher
> wie Gusseisen angefühlt haben. Mit ner besseren Geometrie hätte das
> vielleicht geklappt, aber nach nur einmal stecken war der Kontakt am
> klappern. Und bei einem der Hülsen ist sogar einer der Bögen beim ersten
> Mal stecken abgefallen.

Tja, Du hast es wortreich "zusammengefasst": Es gibt halt 
unterschiedlich gute Flachstecker. Für viele Anwendungen mögen die 
billigen no-Name-Teile reichen, für anspruchsvolle Anwendungen nimmt man 
halt welche von Herstellern, die mit ihrem Namen dafür einstehen.

Beispielsweise sowas hier:

https://www.te.com/de/products/brands/faston.html?tab=pgp-story

von Gideon F. (flunzelord)


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Also kurz gesagt, wenn es was taugen soll und vorherbar sein soll, kann 
man Chinazon oder Chinaby quasi vergessen. Ich bin aber ehrlich, ich 
zahle doch nicht 1 Euro um eine einzige Ader zu verbinden. Da lohnt es 
sich echt nicht die Investition zu tätigen. In 99% der Fälle gibt es 
eine günstigere Methode, die Ihren Job genauso zuverlässig erfüllt. Z.B. 
Wago - lösbar, guter Kontakt, ausgezeichnete Toleranzverträglichkeit. 
Oder Schraubkontakt vercrimpen. Da tut es auch fast jeder günstige.

Also wenn günstig heißt es wohl wie immer: Probieren, was hält und 
Lehrgeld zahlen - ist am Ende dennoch billiger, wenn man das auf eine 
100er Satz rechnet (oder halt mehrere 100er Sätze billig). Ich meine, 
man merkt sofort, ob der Verbinder was taugt und man kann sich locker 4 
Sätze kaufen - wie wahrscheinlich sind da 4 schlechte dabei? Wenn 
NASA-Qualität gefordert ist, würde ich solche Verbinder ohnehin nicht 
nutzen.

Mein Fazit: Marke ist Top, rechnet sich aber wahrscheinlich nur in der 
Massenfertigung aufgrund der hohen Kosten für kleine Stückzahlen.


-Offtopic-
Übrigens: Das Bewertungssystem finde ich Käse. Jeder Mensch weiß, dass 
wir Menschen bei Meinungsdifferenzen den Daumen runter betätigen. Also 
wirklich nutzlos, außer für Hater oder Schmoller. Sorry, aber muss mal 
gesagt werden. Beipiel der Kommentar direkt über meiner Antwort von 
Harald K. Warum nur -1? Was ist an dem Kommentar falsch gewesen? Wer 
auch immer das war, ist völlig kritikunfähig.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Gideon F. schrieb:
> -Offtopic-
> Übrigens: Das Bewertungssystem finde ich Käse.

Es muß Dir nicht gefallen. Mich wundert eher, dass Dein Geschwafel nur 
so wenige Minus hat.

Obendrein ignorierst Du die Antworten, weil sie nicht in Deine Welt 
passen:

Gideon F. schrieb:
> Also wenn günstig heißt es wohl wie immer: Probieren, was hält und
> Lehrgeld zahlen - ist am Ende dennoch billiger, wenn man das auf eine
> 100er Satz rechnet (oder halt mehrere 100er Sätze billig). Ich meine,
> man merkt sofort, ob der Verbinder was taugt und man kann sich locker 4
> Sätze kaufen

von Marie S. (marie_s)


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eindeutig vercrimpen, das macht heutzutage auch eine günstige Chinazange 
mit auswechselbaren Crimpeinsätzen.

Wenn man viel Leistung hat, bekommt man es auch hin das so schnell zu 
verlöten ohne das das Zinn die Litzen hochzieht und diese steif macht.

Die Flachsteckhülsen und Stecker finde ich eigentlich recht stabil, die 
sitzen auch eher zu fest als zu locker. Ich habe mal das Heck eines 
Fahrzeug für einen Freund neu verkabelt, da habe ich aber 
Rundsteckhülsen/-stecker genommen da die etwas bequemer zu lösen sind, 
dafür wirds wahrscheinlich aber keine Gehäuse geben. Ich habe die aber 
immer etwas versetzt an den einzelnen Adern angebracht so ist dann ein 
falsches anschließen nahezu ausgeschlossen, wenn er da selbst nochmal 
dran rumspielt.

von Gideon F. (flunzelord)


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Manfred P. schrieb:
> Gideon F. schrieb:
>> -Offtopic-
>> Übrigens: Das Bewertungssystem finde ich Käse.
>
> Es muß Dir nicht gefallen. Mich wundert eher, dass Dein Geschwafel nur
> so wenige Minus hat.
>
> Obendrein ignorierst Du die Antworten, weil sie nicht in Deine Welt
> passen:
>
> Gideon F. schrieb:
>> Also wenn günstig heißt es wohl wie immer: Probieren, was hält und
>> Lehrgeld zahlen - ist am Ende dennoch billiger, wenn man das auf eine
>> 100er Satz rechnet (oder halt mehrere 100er Sätze billig). Ich meine,
>> man merkt sofort, ob der Verbinder was taugt und man kann sich locker 4
>> Sätze kaufen

Ich glaube da liegst du falsch. Ich habe die Antworten nicht ignoriert. 
Ich habe 1 und 1 zusammengezählt und für mich entschieden: Markenstecker 
sind es anhand der Antworten und zuvor bereits gelesenem einfach nicht 
wert. Viel zu teuer und unhandlich. Ne Wago ist nicht teurer (wenn auch 
nicht billiger), wenn man eine große Packung kauft -> Jedoch deutlich 
einfacher und schneller zu verarbeiten. Wirklich schön sind solche 
Stecker auch nicht. Weiterhin sind viele der Markenprodukte auf 
unübersichtlichen Seiten, gegebenenfalls noch ausschließlich für 
Geschäftskunden wie bei Würth oder nur auf Anfrage - oder die 
Markenartikel kosten 5€ das Stück auf Ebay. Wer ist so blöd und kauft 
das dann noch?

Aber ich verzeihe dir, dass du mein Geschwafel nicht verstehen 
willst/kannst. Solche Leute wie dich gibt es wie Sand am mehr. Das 
beeindruckt mich nun wirklich nicht mehr. Und wenn man deine Wahrnehmung 
im Forum in der Gegenwart so betrachtet, brauche ich mir auch keine 
Gedanken über deine Worte machen - das kommt auch nicht besser an als 
ich. Die ganzen anderen hier haben konstruktiv etwas beigetragen. Mir 
tust du leid, ich war auch mal wie du und unglücklich damit... Das wird 
schon. Wenn du es zulässt... Aber jeder hat das Recht einsam zu sterben, 
wenn er will.

Und im Ernst, was ist falsch daran? Lieber kauf ich für 20€ 4 
verschiedene 100 Stück Sätze, wo garantiert ein oder zwei ne klasse 
Verbindung hinbekommen, anstelle nur einen einzigen teuren Satz mit 
Summe 100 Stück. Ich mein nur mal: 100Stück gegen 100-200 Stück? Für die 
Anwendungen, wo ich so einen Stecker auch nehmen würde, sind die 
billigen Okay, so lange sie nicht wie oben beschrieben spröde und 
brüchiger Müll sind. Bisher hatte ich das nur aus so einem 
Penny-Crimpzangen-Crimpstecker-Set. Ich nutze aber ohnehin keine 
isolierten, was typisch für die unterste Schublade an Qualität ist - wie 
in Mischpackungen üblich. ( Soll auch gute geben, aber die Zange müsse 
wohl passen - lohnt sich aber nicht jedes mal eine neue Zange im Mix-Set 
zu kaufen. :D )

Eine Frage bleibt mir noch übrig. Erwähnt wurde auch:

4,8mm Power-Timer

Das sieht mir aus, wie die KFZ Stecker. Die Weibliche Kontaktseite 
findet man wie Sand am mehr. Aber männlich und Gehäuse finde ich etwas 
kompliziert zu finden. Und wenn dann sehr teuer. Auf Ebay 1 Angebot für 
4€ ein Stück. Naja... :schluck:

Gibt es da ne Konsumentenfreundliche Bezugsquelle, oder lieber Finger 
weg für meine Anforderungen?

von Bruno V. (bruno_v)


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Gideon F. schrieb:
> Ne Wago ist nicht teurer (wenn auch nicht billiger), wenn man eine große
> Packung kauft -> Jedoch deutlich einfacher und schneller zu verarbeiten.

Nur überschneiden sich die Einsatzbereiche kaum. Wenn Du Wago statt 
Flachstecker nehmen kannst, nur zu.

von Jens P. (picler)


Angehängte Dateien:

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Manfred P. schrieb:
> Gideon F. schrieb:
>> -Offtopic-
>> Übrigens: Das Bewertungssystem finde ich Käse.
>
> Es muß Dir nicht gefallen. Mich wundert eher, dass Dein Geschwafel nur
> so wenige Minus hat.

Da gebe ich dir Recht. Der TO sollte sich mal mit Grundlagen zum Thema 
Steckverbindungen befassen. Auch interessant sind Aufbau und technische 
Daten der Stecker von Molex, JST und Co. Als Beispiel Molex Mini-Fit 
sind nicht gerade groß, haben relativ kleine Kontaktfedern und sind für 
9A zugelassen.

Das mit den wenigen negativen Bewertungen hat aber vermutlich einen 
anderen Grund, siehe Bild im Anhang. Seit wann gibt es eigentlich diese 
Bewertungs-Balance?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Gideon F. schrieb:
> Eine Vercrimpung bzw. Verpressung, die man
> optisch nicht analysieren kann, ist für mich inakzeptabel.

Das sehen viele Produktionsbetriebe anders,
weil diese Dinger Standard sind.
Wenn da was vergnaggelt wurde, liegt das nur an einer Fehlbedienung.
Kommt bei mir natürlich auch mal vor.

Aber wenn die gesamte Kollegenschaft in der 4ma
im Jahr vielleicht 10k Hülsen verpressen (und dazu noch andere Systeme)
und alle paar Tage ein Kontakt mal nicht OK ist,
gilt das System für mich als ausgereift.

: Bearbeitet durch User
von Gideon F. (flunzelord)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Gideon F. schrieb:
>> Eine Vercrimpung bzw. Verpressung, die man
>> optisch nicht analysieren kann, ist für mich inakzeptabel.
>
> Das sehen viele Produktionsbetriebe anders,
> weil diese Dinger Standard sind.
> Wenn da was vergnaggelt wurde, liegt das nur an einer Fehlbedienung.
> Kommt bei mir natürlich auch mal vor.
>
> Aber wenn die gesamte Kollegenschaft in der 4ma
> im Jahr vielleicht 10k Hülsen verpressen (und dazu noch andere Systeme)
> und alle paar Tage ein Kontakt mal nicht OK ist,
> gilt das System für mich als ausgereift.

Ich gebe dir zu 100% Recht! Wenn man die passende Zange/Maschine und 
hochwertige Hülsen, die genau zum Werkzeug passen nimmt ist da nichts 
dagegen einzuwenden. Nur ist die Kombination aus No-Name und 
nicht-Sichtbarkeit der Vercrimpung gruselig. In manchen Sätzen sind 
solche 2mm dünnen Blechzangen enthalten. Die verzieht es schon weit vor 
irgendeiner Quetschwirkung. Und die meißten Sätze im Netz, die günstig 
sind, sind oft im Bezug auf Hülsen/Stecker fragwürdiger Qualität. Also 
im Billigbereich würde ich ausschließlich ohne Isolierung arbeiten, um 
die Verbindung inspizieren zu können und dann ne Hülle drüber schieben 
oder einschrumpfen.

Ich würde halt das Fazit so schreiben:

1. Bei No-Name nur ohne Isolierung für Inspizierbarkeit und nur im 
"privaten" Bereich.
2. Bei kommerziellem oder mit Isolierung nur Markenware


@ Jens P.
Ich arbeite tatsächlich öfters mit JST Steckern.

Aber ich mache zu wenig um ein großes Arsenal an verschiedenen Steckern 
zu kaufen. Ist einfach eine Frage von Aufwand zu Nutzen. Gute Molex 
Stecker sind tatsächlich klasse. Aber das ist auch ein wenig zu viel OT. 
Geht ja eigentlich nur um die Flachstecker initial. Mit JST und Molex 
habe ich ja auch keine Bedenken. :D

Und warum so viel Hate? Anstelle eines unspezifischen Daumen runter wäre 
mir doch lieber konkret die Aussage zu nennen, an denen sich einer 
stößt.

Klar, mit Markensystem hat man keine Probleme mehr. Aber das ist ja 
nicht das Ziel. Soll ja billig sein. Billig muss nicht schlecht sein. 
Ist es oft - aber nicht immer. Und das genauer zu benennen ist 
eigentlich mein Ziel. Klar kann ich ein iPhone oder Samsung Flagschiff 
kaufen und habe keine Probleme mehr. Aber einfach nur Geldscheine zu 
wedeln ist keine Antwort.

Auch die Verwunderung an den fehlenden Federn, die ich erwähnt habe. 
Klar, der Stecker soll an für sich federn - aber das ist ja der 
Kritikpunkt bei billigen Steckern - die können das oft nur mangelhaft, 
weil die Geometrie einfach eine gewisse Materialqualität erwartet. Ist 
wie Glas: Dünnes Glas ist sehr flexibel, aber ist es dick bricht es 
einfach nur beim Biegen. Allerdings könnte man das dicke Glas auch 
elastisch machen durch die korrekte Geometrie, Stichwort komplientes 
System (klingt auf deutsch nicht so schön wie auf englisch). Oder man 
verwendet einfach ein geeigneteres Material, welches ohne komplexe 
Geometrie genug elastische Verformung zulässt. War dieser Gedanke denn 
unverständlich? Nicht immer davon ausgehen, dass der TE/TO dumm ist. Das 
ist nur überheblich. Ich verstehe schon wie gewisse Stecksysteme 
funktionieren. Aber ich suche nicht nach ner Markenlösung, die zu 
99-100% funktioniert aber die Verbindung einen Euro oder mehr kostet. 
Ich suche nach wirklich günstigen Lösungen - auch wenn das manchen sehr 
bitter aufstößt. Man kann natürlich immer das rauslesen, was man von dem 
anderen Menschen erwartet - in Foren wird gerne angenommen, dass alle 
dumm sind. Typisch Mensch einfach...

Eigentlich war meine Intention, dass jemand vielleicht ne Lösung mit 
diesem Stecksystem vorschlägt, die günstig ist. Und wenn jemand denkt, 
pro Leiter 1€ ist günstig, dann ist das für denjenigen Schön. Das geht 
dennoch billiger mit Lötkolben und Schrumpfschlauch. Die 
Schreckgeschichten von "Löten ist böse" kommen in der Regeln von Leuten, 
die keine Ahnung haben, wie man diese Technik risikoarm anwendet. 
Stichwort Dau

: Bearbeitet durch User
von Christoph Z. (christophz)


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Gideon F. schrieb:
> Wirklich wertvoll wäre für alle Leser:
>
> - Laut Standard XYZ darf man das tun/nicht tun

Damit hier noch ein frei verfügbarer Standard verlinkt ist, wenn jemand 
wirklich zuverlässige Verbindungen will:

ECSS-Q-ST-70-26C Rev.1  Crimping of high-reliability electrical 
connections
http://esmat.esa.int/ecss-q-st-70-26c.pdf

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Gideon F. schrieb:
> In manchen Sätzen sind
> solche 2mm dünnen Blechzangen enthalten. Die verzieht es schon weit vor
> irgendeiner Quetschwirkung.

solche Dinger zieht man ja auch nicht mal ansatzweise in Betracht.
auch nicht für den 3-Mal-Bedarf für privat.

Festool und Hilpress sind die Bezeichnungen, die hier am Werkplatz 
liegen.
gibt auch noch andere, aber NUR die mit Ratsche!
von Hilpress auch die Kabelschuhe.

In der Alt-Werkzeug Kiste gibts auch noch Zangen,
die wie Gripzangen funktionieren.
Ist für mich aber schon 2.Wahl wegen schlechterer Bedienbarkeit.

von Michael B. (laberkopp)


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Gideon F. schrieb:
> Ich würde halt das Fazit so schreiben:

Also ICH würde zusammenfassen:

Du bist mit Crimpverbindungen offenbar überfordert. Während der Rest der 
Welt keine Probleme hat, auch mit einer 10 EUR Crimpzange die 
handelsüblichen Flachsteckhulsen an Leitungen passenden Durchmessers zu 
crimpen so dass es hält,

greifst du zu 2mm Blechzangen um zu entdecken dass die nichts taugen, 
kaufst 100er Packungen Amazon Imitat Weichblechhülsen die keine 
Federwirkung haben, und crimpst viel zu dünne Leitungen ein so dass es 
nicht hält.

Irgendwas machst du zielsicher falsch. It's an attitude, das Prinzip 
crimpbare Flachsteckhülse ist nicht schuld.

Nein, man braucht keine Festool "die Firma die wegen unlauterer 
Verkaufsmethoden schon verurteilt wurde" Zange, keine Hülsen mit extra 
Federblech, und Löten ist keine Lösung sondern Eingeständnis der eigenen 
Unfähigkeit:

Gideon F. schrieb:
> Die Schreckgeschichten von "Löten ist böse" kommen in der Regeln von
> Leuten, die keine Ahnung haben

von Gideon F. (flunzelord)


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Ja weißt du Laberkopp, du liegst in vielen Aussagen einfach falsch. Ich 
habe nie gesagt, dass das, was ich Crimpe, nicht hält. Ich kenne die 
Blechzangen von Freunden, die damit rumpfuschen. Deshalb habe ich mir Ne 
Ratschenzange besorgt. Zwar nachgemacht in China, aber funktioniert gut. 
Für besonders große habe ich mir sogar ne Hydralische besorgt. 
Funktioniert auch gut.

Was nicht hält, sind billigst-Kabelschuhe. Nur sind die Billigstdinger 
das, was in jedem 2. Markt rumliegt für 5€.

Weiterhin bin ich mir sicher, dass die Dünnblechschuhe tatsächlich 
besser halten, als dieser Supermarkt-Müll. Das dünne Blech ist deutlich 
elastischer. Klar, der Anpressdruck ist geringer, aber ist nicht nach 
einmal Stecken verloren. Bei gleicher Bauform ist dünnes Material 
einfach elastischer. Punkt!

Und die 100er Packs habe ich mir noch gar nicht gekauft, ich überlege 
nur, ob es dort ein günstiges Sortiment gibt, was ganz okay ist. 
Eigentlich ist das eines der Ergebnisse, was ich mir erhofft habe. Ich 
suche nicht nach den teuren besten, sondern nach günstigen okay-en.

Und Löten ist für gewisse Dinge das eleganteste überhaupt. Z.B. man 
möchte ein bestehendes Chinchkabel in 5 Minuten verlängern. Abisoliert, 
Lötzinn drauf, Schrumpfschlauch auf die Adern und außen noch einen 
Selbstverschweißenden herum. Hält wie Ochse. Was würdest du tun? Lass 
mich raten, das Kabel komplett neu machen oder KAUFEN? Tut mir leid, 
aber ich schmeiße doch kein funktionierendes Kabel weg. Und Löten ist 
nicht gleich Löten - das sieht man selbst bei professionellen KFZ-lern, 
die nicht wissen, wie eine Lötstelle aussehen muss, damit die auch hält. 
(Und ja, es gibt immerhin eine Sache im Auto, bei der Löten absolut Sinn 
macht! Öl im Kabelbaum -> Lambdasonde Kaputt -> Lötstelle verhindert 
aber die Saugwirkung der Litze und schützt die neue Lambdasonde)

Und der Rest der Welt ist nicht zweifelsohne zufrieden mit den günstigen 
Sachen, wenn man auch mal kritischere Rezensionen bei Produkten liest. 
Es gibt immer Beanstandungen bei Produkten - nur weiß ich nicht wem ich 
glauben soll, da keiner so weitreichend bewertet, dass man sich aus 
irgendwas nehmen kann. Ne 5 Sterne Bewertung für "Produkt kam pünktlich" 
oder "Sieht gut aus" ist auf jedenfall wertlos.

Offensichtlich wird hierbei jedoch nur eins:

Keiner von euch hat ne wirklich differenzierte Ansicht zu günstigen 
Hülsen oder wirklich einen breiten Erfahrungsschatz damit - die sind 
laut fast allem, was man liest einfach nur schlecht oder top. Aber die 
Antwort liegt wie immer irgendwo in der Mitte. Und gerne hätte ich das 
hier genauer erfahren. Aber wie immer wird nur niveauloses Bashing 
draus. Kein Wunder dass es heutzutage kaum noch aktive Foren gibt.

von Udo S. (urschmitt)


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Gideon F. schrieb:
> Aber die
> Antwort liegt wie immer irgendwo in der Mitte. Und gerne hätte ich das
> hier genauer erfahren.

Du hättest gerne einen Hellseher, der dir sagt ob die Stecker die du 
irgendwoher aus ebay oder chinesischen Plattformen gekauft hast was 
taugen.
Den gibt es aber nicht.
Also nimmt man zertifizierte Markenware wenn man sichergehen will.

Gideon F. schrieb:
> ber wie immer wird nur niveauloses Bashing
> draus.

Wie man in den Wald hineinruft so schallt es heraus.
Wenn du immer nur auf deinen billigen Steckern beharrst und nicht 
einsehen willst dass der Kram nun mal Schrott zu sein scheint dann 
verlieren die Antworter irgendwann die Lust und werden deutlich.

: Bearbeitet durch User
von Gideon F. (flunzelord)


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Udo, einen Hellseher nicht.

Gewünscht hätte ich mir echte Erfahrungen:

"Meine Erfahrung ist, die Sorte funktioniert"
oder
"Meine Erfahrung ist, die Sorte funktioniert nicht, weil xyz, deshalb 
kaufe ich XYZ"

Ich höre hier aber eigentlich nur raus:

"Billig ist generell schrott"

Das ist nicht differenziert oder überhaupt fair. Kann doch nicht sein, 
dass keiner was billiges gutes kennt. Und wenn nicht, kann man das doch 
auch einfach ordentlich schreiben - Wie z.B. "Ich hatte die Sorte, die 
Sorte und auch die Sorte. Alle hatten das Problem XYZ"

Das sind doch wichtige und wertvolle Informationen, von denen jeder was 
lernen kann.

Wie gesagt, ich arbeite mit solchen Steckern im Grunde nie, weil ich 
spektisch und geizig bin und es meist schönere Lösungen gibt. Und die 
teuren sind es dann auch nicht unbedingt wert für ein bisschen Bastelei 
im low Budget Segment.

Nuja, wenn keiner nennenswerte Erfahrungsberichte mit günstigen Steckern 
teilen kann, kann das hier "geschlossen" werden. Dass die teuren 
"generell" funktionieren ist ja zu erwarten.

von Uli S. (uli12us)


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Du warst doch derjenige, der geschrieben hat, Vogt ist mir zu teuer.
Was jetzt, entweder gute Qualität, die aber was kostet, oder aber China 
Billigkram. Na gut, du kannst AMP auch kaufen, die dürften Vogt in 
nichts nachstehen. Vielleicht baut Amphenol auch solche Teile.
Übrigens, für die unisolierten brauchts spezielle Zangen. Und dann 
klappt das auch gut.

von Udo S. (urschmitt)


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Gideon F. schrieb:
> Ich höre hier aber eigentlich nur raus:
>
> "Billig ist generell schrott"

Du solltest an deiner Lesekompetenz arbeiten.

geschrieben wurde nämlich:
Bei Billig kannst du nie wissen ob es was taugt. Wenn du Zuverlässigkeit 
willst darfst du nicht bei ebay oder einen Chinaversender bestellen, 
sondern musst zertifizierte Hersteller nehmen.

von Ge L. (Gast)


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Gideon F. schrieb:
> Gewünscht hätte ich mir echte Erfahrungen:
>
> "Meine Erfahrung ist, die Sorte funktioniert"

AMP/TE funktioniert, Delphi funktioniert.

> "Billig ist generell schrott"

Billig ist nicht reproduzierbar. Wenn Du beim Chinesen kaufst, egal ob 
Reichelt, ebay oder Aliexpress, dann bekommst Du das, was der Händler 
gerade auf Lager hat. Zwei Wochen später hat der seinen Bestand verkauft 
und ordert im Großhandel eine neue Kiste.  Die kommt dann von einem 
anderen Hersteller, oder der Hersteller hat erkannt, dass er durch noch 
dünneres Blech und Weglassen einiger Knicke nochmal Geld sparen kann, 
und schon sind alle Deine Erfahrungen mit der ersten Lieferung nutzlos.

von Manfred P. (pruckelfred)


Angehängte Dateien:

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Gideon F. schrieb:
> In manchen Sätzen sind solche 2mm dünnen Blechzangen enthalten.

Mit Augenmaß und Gefühl bekommt man damit sogar funktionierende 
Crimpungen hin. Aussichtslos ist das aber bei den Presschuhen mit 
Isolierhülse.

Gideon F. schrieb:
> Gewünscht hätte ich mir echte Erfahrungen:
> "Meine Erfahrung ist, die Sorte funktioniert"

Die Antworten gab es, aber sie gefallen nicht, weil sie preislich den 
Rahmen der Privatanwender sprengen.

Ich habe Flachstecker sowohl blank als auch isoliert von Stocko 
(deutscher Hersteller) und dazu zwei passende Zangen, das ist absolut 
zuverlässig. Aber auch nur, weil ich sie aus einer Firmenauflösung 
ernten konnte, ich hätte die niemals regulär bezahlen wollen.

Ich habe viel Jahre in der Elektronikindustrie Prüfmittelbau gemacht, 
die Vorrichtungen mussten in der Fertigung zuverlässig funktionieren. 
Nachdem dort zweimal Netzleitungen aus den (unbekannten) Schuhen 
gerutscht sind, fiel mir die komplette Schublade Flachsteckschuhe in den 
Müllcontainer.

Meine deutlich sechsstelligen Kilometer mit Motorrädern incl. 
Winterbetrieb waren auch ohne selbst verursachte Elektrikausfälle, weil 
eben kein dubioses Zeug verbaut wurde.

von Gideon F. (flunzelord)


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Soul: Die Antwort finde ich hilfreich. Das ist ein unfassbar gutes 
Argument. Ohne Herstellerbezeichnung kann die nächste Lieferung 
abweichen und der Ärger ist groß.
AMP war in dem Kontext ein gutes Stichwort. Habe nach Flachsteckhülsen 
von Amp gekugelt und bin auf steckerladen gestoßen. Da gibt es günstige 
Modelle für 10 Cent ab 100 Stück, aber von einem deutschen Herstellerund 
nach Din. 10 Cent ist für mich echt völlig okay. Danke.


Manfred:
Okay, bei den unisolierten sehe ich so eine Zange zur Not ein. Aber die 
Kraft die man bei isolierten braucht biegt einfach nur sinnlos die 
Zange. Nicht ganz die beste Ware. Ich habe mir ne Zange von billig mit 
Ratsche besorgt, die die Geometrie hat Adern und Isolierung gleichzeitig 
zu pressen. Gekauft habe ich mir ein etwas seltener zu findendes billig 
Modell mit 4 Größen. Die kleine, so mein Gedanke, könnte man vielleicht 
für JST nehmen. Und tatsächlich, habe damit einwandfrei JST Stecker 
machen können. Aufgrund der Größe (und weil dazumal meine allererste 
Vercrimpung) habe ich aber erst nach zehn Versuchen den Dreh raus 
gekriegt. Bei den größeren Backen hatte ich nie Probleme. Ist manchmal 
nicht aaaabsolut perfekt symmetrisch, aber immer richtig fest. Und unter 
20€ die Zange incl. Lieferung. So lange die Mechanik durchhält, für 
meine Hobbyanwendung ne billige Anschaffung für ein ganzes Leben.

By the way. Die Dünnblechzange, die ich mir gekauft habe ist ne 
verstellbare Abisolierzange. Dafür habe ich das gekauft und funktioniert 
soweit okay. Aus Interesse wollte ich die beigelegten Hülsen mal 
verpressen - keine Chance! Zange biegt es lange vor den Hülsen. Aber 
Isolierung abgeschnitten und blank vercrimpt mit der guten Billigzange 
hat tatsächlich gut funktioniert (brauchte sehr dringend noch so einen 
Ringkabelschuh für ein Projekt am Sonntag) hatte aber keine 
Zugentlastung (also wie auch immer man die größere Klammer für die 
Isolation nennt). Für ne 10cm Brücke mit nem Querschnitt von 2,5mm² und 
ohne Vibrationen geht das schon mal zur Not. :D

Okay, also es gibt indirekt einen Gewinner für mich. Die durch die Suche 
nach AMP Steckhülsen gefundene Seite hat recht günstige, genormten 
Steckhülsen. Und sogar von Vogt gibt es wenn man bei der Suche Glück hat 
recht günstige bei Conrad. Da habe ich gar nicht erst gekuckt initial, 
weil ich in der Vergangenheit immer nur teures Zeug dort gesehen habe. 
Hätte nicht gedacht, dass der Tag kommt, das Conrad mal was günstiges 
anbietet. Die gehen teils auf 6 Cent das Stück runter. Nur die 
Lieferkosten... Muss ich wohl mal ne Sammelbestellung ausarbeiten, dann 
lohnt sich das auch. Ich liege in meinen Augen preislich dann auch nicht 
schlechter als beim Chinamann. (6 Euro Marke vs 4-5 Euro Chinamann auf 
100 Stk.) für meinen Bedarf ein Lebensvorrat, außer ich fange an, die zu 
mögen. :)

Gruß und out.

Edit:
Manfred, du sagtest, man bekommt mit Augenmaß gescheite Vercrimpungen 
hin. Was passiert ohne Augenmaß. Also nicht zu locker, sondern zu fest? 
Habe keine Ahnung, was beim übercrimpen passiert. Klar, mit ein paar 
Tonnen ist der Leiter in zwei, aber was ist, wenn man sag ich mal 200% 
Kraft drauf gibt?

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Gideon F. schrieb:
> Nur die Lieferkosten...

Wenn Du nur 10 km mit dem Auto z.B. zum Baumarkt fährst, zahlst Du schon 
mehr an Kfz-Betriebskosten als das Porto bei Conrad kostet.

von Musik og F. (musikog_f)


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Gideon F. schrieb:

> In diesem Sinne: Die Spiele sind eröffnet.
Soll das eine Konkurrenzveranstaltung zur DKE/K 651 werden?
Warum? Was macht die DKE/K 651 verkehrt? Wenn du eine Eingabe an die DKE 
machst, bekommst du diese beantwortet.

https://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/dke/nationale-gremien/wdc-grem:din21:54758935

von Musik og F. (musikog_f)


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Gideon F. schrieb:

> In diesem Sinne: Die Spiele sind eröffnet.
Soll das eine Konkurrenzveranstaltung zur DKE/K 651 werden? Was macht 
die DKE/K 651 verkehrt? Wenn du eine Eingabe an die DKE machst, bekommst 
du diese beantwortet.

https://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/dke/nationale-gremien/wdc-grem:din21:54758935

von Uli S. (uli12us)


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Für unisolierte Stecker kann ich dieses Teil empfehlen. 
https://www.pollin.de/p/crimpzange-fuer-unisolierte-flachstecker-500668
Obwohl mittlerweile erheblich teurer geworden, macht das Ding einfach 
bloss das, was es soll.
Ich brauchs hauptsächlich zum Crimpen von Thermosicherungen bei 
Kaffeemaschinen und ähnlichen Geräten. Dann hab ichs noch etwas 
angepasst, damit man die wasserdichten KFZ-Stecker crimpen kann. 
Superseal nenen sich die wohl. 
https://www.amazon.de/Superseal-Starter-Sortiment-Steckverbinder-Elektrik/dp/B016OFY3IE

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Richtige Crimps müssen gasdicht und formschlüssig verpresst sein. Damit 
wird Korrosion innerhalb der Pressung verhindert und der Formschluß 
(Material fließt) verhindert das "rausrutschen".

Ganz wichtig ist das Material der Steckhülsen: von einfachem Messing 
über BeMs Legierungen bis zu Stahl und Edelstahl gibt es alles für 
spezielle Zwecke.

In den frühen 90er Jahren war ich als Entwickler an einer Serie von 
"thermal events" beteiligt (= brennende Autos), allerdings auf der Seite 
der "guten" die die Lösung hatten.

JEDER Stecker hat einen Übergangswiderstand. Wenn der zu groß wird 
(durch Korrosion oder schlechte Crimpung) erhitzt sich die Kontaktstelle 
und es kommt zum Brand (bei genügend Strom). Messing ist dabei schon bei 
relativ niedrigen Temperaturen von ~80°C problematisch deshalb nimmt man 
da Stahl oder Edelstahlhülsen. Die wiederum haben höhere 
Übergangswiderstände womit man das Optimum für jeden Anwendungsfall 
finden muß. Daher gibt es eben so viele Ausführungen desselben Typs. Was 
30A trägt ist sehr "dickwandig" und muß auch mit dem richtigen 
Querschnitt angeschlossen werden. NUR der Querschnitt trägt die Wärme 
des Ü-Widerstandes aus der Verbindung.

Die Autos haben gebrannt weil der Strom des Heizungsgebläses (~28A) an 
dem einfachen 6,3mm AMP Flachstecker so viel Wärme erzeugte daß diese 
über das 2,5mm² nicht abgeleitet werden konnte.

Als Rep Satz wurden Beryllium/Messing Flachstecker (halten viel Hitze 
aus und sind immer noch "federnd") mit angecrimpten 4mm² Leitungsstücken 
geliefert. Dieser größere Querschnitt hat die Wärme aus der Verbindung 
geleitet, danach war Ruhe. Die Berylliumstecker waren zur Beruhigung der 
Nerven.

Millionenfach verkauftes Fahrzeug aus europäischer Produktion.

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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In den 80ern/90ern gabs ja genug Probleme mit der immer weiter 
ausufernden Elektronik. Grade bei AMP hatten die Probleme mit irgend nem 
Steuerungsteil,
das war zwar sicher weit weniger komplex war, als das was heutzutage in 
irgend ner Billigkiste drinsteckt, aber dass grade Autoelektronik ganz 
spezielle Anforderungen hat, weil einfach total unterschiedliche 
Umweltbedingungen, Staub, Feuchtigkeit, korrosive Umgebung und die 
Kontakte das alles Jahre teils Jahrzehnte mitmachen müssen, das ist halt 
der wesentliche Unterschied, zu irgend ner anderen Maschine.

von Bernard (Gast)


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