Ich versuche ein sporadisches Auslösen des FI/RCD zu finden. Mittels selektiven Deaktivierens der LSS habe ich den Verursacher noch nicht gefunden. Jetzt wollte ich im Anschlusskasten messen, jedoch alles zu beengt um z.b. L1,L2,L3 und N in die Zange zu bekommen. Macht es Sinn an den einzelnen PE Adern zu messen? Ich hab da 3,5mA von einer alten Mikrowelle identifiziert, aber das löst den FI nicht aus. Der FI selbst löst bei 24mA aus in 38ms. Das scheint mir noch gut zu sein. Gibt es noch Tricks außer die Einzeladern zu verlängern, was ich nur ungern tun würde. Nein ich bin kein Elektriker.
Thomas W. schrieb: > Macht es Sinn an den einzelnen PE Adern zu messen? > Ich hab da 3,5mA von einer alten Mikrowelle identifiziert, aber das löst > den FI nicht aus. Nein, das macht keinen Sinn. Sinnvoller ist es die Anlage auf zwei FI aufzuspalten und zu schauen, ob er immer noch auslöst, dann mit "binärer Suche" das Thema eingrenzen. Oder noch besser: Schmeiß alles raus, bau RCBO ein (Kombination aus FI und LS) und du siehst genau, welcher Stromkreis auslöst. Mit solch einem Problem kannst du Wochen verbringen...
Ich schmeiß mal ein paar Ideen in den Raum: Altbau? Baumwollumsponnene teergetränkte 2-adrige Verkabelung? Da können die Leckströme so hoch sein, dass der FI rausspringt. Das kann auch Wetter (Feuchtigkeitsabhängig) sein. Aussenkabel, Aussensteckdosen, Aussenlampen, ... ? Überall wo UV oder Frost oder Wind und Regen hinkommen können, können Isolierungen leiden. Moos und andere Pflanzen können in Ritzen gehen. Bei einem PIR Melder, den ich kürzlich verbaut habe, stand in der Anleitung, wo man ein Abflussloch bohren muß, damit da Wasser auch wieder raus kommt ... Herd? Bei einem kaum 20 Jahre alten Herd schmeißt es den FI Schalter, wenn man die Umluft länger als ein paar 1/10 Sekunden einschaltet ... Dunstabzug, Badezimmerventilator, Kühlschrank, Waschmaschine, Geschirrspüler - da kann Feuchtigkeit sein. Ineskten in elektrischen Geräten? Schimmel? Staub? Kann alles leiten. Sumpfpumpe im Keller mit Schwimmerschalter? Schreib mal mehr dazu, wann es den FI schmeißt. Ständig? Nur abends? Nur im Winter? Nur bei Neumond? Wenn das häufig passiert, müßte man das ja einfach über die LSS herausfinden. In Deinem Fall wahrscheinlich so selten, dass es nicht nachvollziehbar erscheint. Wenn das erst seit kurzem auftritt - auch an die Heizungsanlage denken, Dinge wie zum Beispiel eine Speicherladepumpe laufen nicht ständig. Immer um die gleiche Uhrzeit? Automatische Rolladenantrieb? Funkamateur? Die arbeiten manchmal mit interessanten Erdungen ...
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Ernest schrieb: > Wenn das häufig passiert, müßte man das ja einfach über die LSS > herausfinden. In Frankreich vielleicht, aber nicht in Deutschland. LSS sind hier üblicherweise nur einpolig. Solange der N nicht getrennt wird, bringt dir Abschalten gar nichts. Eine Verbindung zwischen N und PE löst den FI aus, da braucht es keinen L dafür.
Baujahr ca 1980 geschätzt. Ich hab die PE alle durchgemessen, da ist das Maximum auf einem 3,5mA, sonst im Bereich 0,2 bis 1mA. Recht stabile Messwerte. (PE aufgetrennt und multimeter dazwischen wegen der Platzproblematik mit der Leckstromzange) Feuchtes Außenzeug könnte sein, weiß ich aber nicht, da kein Plan vorhanden und Beschriftungen auf einem LSS sowas wie "Küche Bad Kammer Flur Weg Garage". Also alles auf einer Sicherung.... Herd und Spülmaschine schon abgeklemmt über LSS, passiert trotzdem noch. Deswegen hatte ich die über dreißig Jahre alten Mikrowelle im Verdacht, aber die ist stabil bei etwa 3,5mA Fehlerstrom, egal ob aktiv oder Standby. Dunstabzug. Genau. Mist denn hab ich noch nicht gemessen. Danke. Es passierte eigentlich dieses Jahr das erste Mal im Sommer, und jetzt seit zwei Wochen ist es schon etwas zehn Mal passiert. Keinerlei identifizierbare Tätigkeit dabei erkennbar. Teils mitten in der Nacht, Teils am Tag. Einmal ist der FI dann nicht mehr reingegangen, kurz drauf ging es wieder für viele Stunden. Hab schon den Marder im Verdacht. Eine schöne Suchaufgabe für lange Winterabende.
Zum einphasigen LSS, der die Fehlersuche erschwert: Ja, stimmt. Da kommt dann zur Liste der Möglichkeiten noch die Nullung mit zusätzlichem PE Anschluß in fest verkabelten Geräten oder (nicht zulässig, findet man aber in älteren Gebäuden noch) Steckdosen dazu ... Zu Deiner Such: Viel Erfolg. Alles, was automatisch über Thermostat, Feuchtigkeitsfühler, Schwimmerschalter, Infrarotschalter oder Timer geschaltet wird, steht recht weit oben auf der Liste. Marder oder andere Tiere können das natürlich auch sein. Immerhin - 2-adrig teerisoliert baumwollumsponnen gab es 1980 nicht mehr ... Und Nullung in Steckdosen sollte es da auch nicht mehr gegeben haben.
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Lars R. schrieb: > Ernest schrieb: >> Wenn das häufig passiert, müßte man das ja einfach über die LSS >> herausfinden. > > In Frankreich vielleicht, aber nicht in Deutschland. LSS sind hier > üblicherweise nur einpolig. > > Solange der N nicht getrennt wird, bringt dir Abschalten gar nichts. > Eine Verbindung zwischen N und PE löst den FI aus, da braucht es keinen > L dafür. es muss aber dennoch ein Strom fließen um den FI auszulösen Wenn man ein bisschen Ahnung hat lässt sich der Fehler relativ schnell eingrenzen
Das Auslösen des FI lässt sich auch oft provozieren, wenn der entsprechende Stromkreis höher belastet wird. Also mal mit einen Heizlüfter o.ä. durch die Wohnung gehen und in allen Steckdosen testen.
Die Schleifenwiderstände schauen überall gut aus, der Profitest hat meist 300-400A Kurzschlusstrom an den Steckdosen gemessen. Aber die Dunstabzugshaube schaut wirklich übel aus. Am Motor fließen über PE bei Volllast 10mA . Ich glaube das ganze nehme ich außer Betrieb.
Thomas W. schrieb: > Aber die Dunstabzugshaube schaut wirklich übel aus. Was zeigt uns das Bild? Sieht das nach Gebastel aus, oder sieht das nach Gebastel aus?
Thomas W. schrieb: > Die Schleifenwiderstände schauen überall gut aus, der Profitest hat > meist 300-400A Kurzschlusstrom an den Steckdosen gemessen. Wenn ein RCD auslöst hat das weniger mit Schleifenwiderständen zu tun... Alle Geräte abstecken und mal eine ISO Messung machen, halte ich für sinnvoller. Heinz R. schrieb: > es muss aber dennoch ein Strom fließen um den FI auszulösen > > Wenn man ein bisschen Ahnung hat lässt sich der Fehler relativ schnell > eingrenzen Um einen RCD auszulösen reicht es wenn in einem Stromkreis Strom fließt und man dann N und PE irgendwo auch in anderen Stromkreisen, die zum gleichen RCD gehören zusammenbringt.
Sven L. schrieb: > Um einen RCD auszulösen reicht es wenn in einem Stromkreis Strom fließt > und man dann N und PE irgendwo auch in anderen Stromkreisen, die zum > gleichen RCD gehören zusammenbringt. Beispiel? Ich hab mal beim Anbringen einer Deckenlampe mit einer der Befestigungsschrauben zwischen Lampe und Decke das blaue Kabel leicht gestreift. Es flog dann sporadisch der FI-Schalter raus, besonders wenn die Sauna (an einem ganz anderen Sicherungskreis) in Betrieb war. Hat gedauert die Ursache zu finden! LG, Sebastian
Harald K. schrieb: > Was zeigt uns das Bild? Sieht das nach Gebastel aus, oder sieht das nach > Gebastel aus? Woll. Aber nicht von mir. Sven L. schrieb: > Alle Geräte abstecken und mal eine ISO Messung machen, halte ich für > sinnvoller. Das hätte ich auch gemacht, aber in den Kreisen sind vielleicht ein Viertel der Verbraucher gesteckt. Der Rest fest verdrahtet. Und dann meist ohne Zugang zum Kabel hinter Küchenschränken z.b. Alles keine Freude
Thomas W. schrieb: > Macht es Sinn an den einzelnen PE Adern zu messen? Klar , aber besser den N abklemmen und den (Isolations)Widerstand zu PE bestimmen. Der Strom muß nicht zwingend über den PE zurückkommen, er kann auch gleich in die Erde fließen. ( Heizung, Außenleitungen)
Man darf zur Ferndiagnose hier gerne auch mal
ein Bild des Sicherungskastens haben.
auch noch ein paar Ideen:
Steckt ein Trafo dicht am FI?
Hat der Si-Kasten eine Blechtür und klemmt da ein Magnet dran?
>>was hat das damit zu tun?
man führe mal einen Magnet an den FI heran.
Der wird dabei auslösen O_°
Selbst beim frisch ausgepackten und noch nicht angeschlossenen
Neugerät klappt das.
FI sind auch auf externe Magnetfelder empfindlich.
●DesIntegrator ●. schrieb: > Man darf zur Ferndiagnose hier gerne auch mal > ein Bild des Sicherungskastens haben. Hab ich leider nicht gemacht. Nächsten Samstag gehts weiter. > auch noch ein paar Ideen: > > Steckt ein Trafo dicht am FI? Kein Trafo, nur LSS und ein Stromstoßschalter. > Hat der Si-Kasten eine Blechtür und klemmt da ein Magnet dran? Blech ja, aber kein Magnet. Ich hab den Profitest den RCD von mehreren Stellen aus auf Auslösestrom und -Zeit gemessen, und das war konstant ok. Ich denke, die Mikrowelle und das üble Gebastel in der potentiell feuchten Dunstabzughaube sind - vermutlich - die Übeltäter. Gestern hatte ich noch mit dem Foto den PE vom Dunstabzughauben-Motor gemessen, und da waren über 10mA. Vielleicht Motorisolation oder der Motorkondensator der da hängt. Vielen Dank schonmal hier an Alle.
Dann klemme die Dunstabzugshaube ab (Auch N und PE) und schaue ob der Fehler dauerhaft weg ist. Nachtrag: Man könnte sich auch mal den Motor anschauen, es kann gut sein dass da ein Entstörfilter drin ist mit Kondensatoren gegen PE und wenn man das Alter der Haube schätzt kann der Filter schon am Ende seiner Lebensspanne sein.
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