Forum: PC Hard- und Software Transparentes NAT für Netzwerkdrucker


von Walter T. (nicolas)


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Guten Morgen,

ich habe einen Multifunktionsdrucker (Kyocera FS-3040MFP+) "geerbt", 
d.h. das Gerät war vor mehreren Jahren woanders im Einsatz und der alte 
Admin ist nicht mehr greifbar, scheint aber seine Sache sehr sorgfältig 
gemacht zu haben.

Diese Geräte sind dazu gedacht, in größeren Büroumgebungen im Flur zu 
stehen und entsprechend abgesichert zu sein.

Hier soll er allerdings nur lokal zum Drucken und Scannen genutzt 
werden. Das Problem: Über USB geht beides nur rudimentär *, und die 
aktuelle Netzwerkadresse passt nicht zur Netzwerkstruktur.

Die IP-Adresse lässt sich nicht umstellen, der IP-Adressfilter ist so 
eingestellt, dass es effektiv der Subnetzmaske FF.FF.FF.C0 entspricht.

Einem alten Laptop konnte ich (lokal) so die IP-Adresse einstellen, dass 
es mir zumindest gelungen ist, die Kontrolloberfläche zu lesen. (Daher 
kenne ich die Maske.) Änderungen geht allerdings nicht, weil mir das 
Login fehlt.

Damit hat das Gerät im Moment ungefähr den Nutzwert eines sehr teuren 
Ziegelsteins.

Von besagtem Laptop mit der passenden lokalen Adresse geht allerdings 
alles einwandfrei.

Gibt es eine Möglichkeit, eine Art NAT einzurichten, mit der der Drucker 
unter einer anderen Adresse im lokalen Netzwerk ansprechbar ist? Würde 
dazu ein Raspberry Pi 1 mit zwei Netzwerkkarten reichen?


*) Sehr rudimentär: Scannen und Drucken gehen jeweils nur einzelne 
Seiten.

von Εrnst B. (ernst)


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Walter T. schrieb:
> Würde
> dazu ein Raspberry Pi 1 mit zwei Netzwerkkarten reichen

Auch ein Raspi mit nur einer Netzwerkkarte reicht.
Ethernet ist es egal, ob da mehrere IP-Subnetze gleichzeitig über's 
Netzwerk laufen.

von Motopick (motopick)


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Du koenntest deinen Geraeten auch einfach eine Aliasadresse im
Netz des Druckers eintragen. Das setzt aber eine statische
IP-Konfiguration voraus.
Dann funktioniert z.B. auch "Scan to SMB-Share".
Das waere bei NAT eher nicht so.

Hat der alte Admin auch ein Gateway auf dem Drucker eingetragen,
koenntest auf deinem Router auch einfach dieses Subnetz eintragen.
Dazu musst du ebenfalls auf deinem Router eine Alias-IP-Adresse
einrichten, die dieses Druckergateway dann bedient.

Viel Erfolg!

von S. M. (lichtmensch)


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Eventuell factory Reset des Druckers. Google hat einige Einträge 
gelistet.
https://www.youtube.com/watch?v=TtI1qfM3lI0

von Max M. (jens2001)


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Walter T. schrieb:
> Die IP-Adresse lässt sich nicht umstellen

Glaub ich nicht.

Master Reset, und dann an der default IP mit dem default User/Password 
anmelden.
Sollte eigendlich auf einem Sticker unter dem Drucker stehen.

von Walter T. (nicolas)


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Max M. schrieb:
> Master Reset, und dann an der default IP mit dem default User/Password
> anmelden.
> Sollte eigendlich auf einem Sticker unter dem Drucker stehen.

Beides leider nein. Factory Reset war so ziemlich das erste, was ich 
probiert habe. Die IP war danach zwar auch Default (ließ sicht pingen), 
aber die Weboberfläche war nicht verfügbar. Erst, als wieder die letzte 
IP (war zum Glück auf einem Aufkleber) eingestellt war, war sie für 
einen Rechner, der zur Subnetzmaske passt, sichtbar.

Motopick schrieb:
> Du koenntest deinen Geraeten auch einfach eine Aliasadresse im
> Netz des Druckers eintragen.

Ich will im anderen Subnetz keinen Ärger machen. *) Momentan sind da 
noch freie Adressen und auch an der alten Adresse des Druckers läßt sich 
nichts anpingen, aber ich kann nicht sicherstellen, daß das so bleibt.

*) Das ist auch der Grund, warum ich dem Rechner, von dem gedruckt und 
gescannt werden soll, nicht einfach eine USB-Netzwerkkarte im richtigen 
Subnetz spendiere.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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> Ich will im anderen Subnetz keinen Ärger machen.

Du betreibst also einen "Schwarzdrucker". :)
Nur, wenn du ihn wirklich erreichen willst, wirst du schon in
irgendeinen sauren Apfel beissen muessen.

Mein Favorit waere ja das Subnetz im Router.
Der hat auch genug "Firewall" um das "unauffaellig" zu regeln.

Edith:
Der koennte/muesste das dann natuerlich per NAT machen.

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Motopick schrieb:
> Du betreibst also einen "Schwarzdrucker". :)

Ja, trotz seines beachtlichen Alters hat der Kyocera immer noch ein 
hervorragendes Druckbild. Deswegen will ich ihn ja wieder in Betrieb 
nehmen.

Motopick schrieb:
> Mein Favorit waere ja das Subnetz im Router.

Du meinst irgendetwas mit OpenWRT als eigener Router für NAT? Am Routing 
nach draußen kann und darf ich nichts machen. Ansonsten ist alles 
erlaubt, "solange DHCP".

Nachtrag: OpenWRT gibt's tatsächlich für den Raspberry Pi, allerdings 
erst ab Version B+. Das ist einen Versuch wert.

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


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Walter T. schrieb:
> Motopick schrieb:
>> Mein Favorit waere ja das Subnetz im Router.
>
> Du meinst irgendetwas mit OpenWRT als eigener Router für NAT?

Nein, er meinte dass der bereits vorhandene Router das zusätzlich macht, 
weil dann alle PCs etc. im Netzwerk schon passende Default-Routes 
gesetzt haben.

Walter T. schrieb:
> OpenWRT gibt's tatsächlich für den Raspberry Pi

Overkill.
Standard-Raspian, Alias-IP auf's interface, zwei, drei 
iptables-Anweisungen würde auch reichen.

von Walter T. (nicolas)


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Ich denke ich habe eine Lösung gefunden:

Mein Rechner hat eine USB-Netzwerkkarte bekommen und ich habe den 
"Bridge"-Treiber deaktiviert und eine feste IP4 spendiert.

Von einem anderen Rechner aus ist dieser "Zweig" nicht anpingbar. Jetzt 
hoffe ich mal, mir nicht noch anderweitig ein Ei ins Netz gelegt zu 
haben.

: Bearbeitet durch User
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