Forum: Haus & Smart Home Versagensmodus LED-Lampe


von Walter T. (nicolas)


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Guten Morgen,

ich habe hier gerade eine 30-Watt-LED-Lampe auf dem Tisch liegen, die 
nach 5 Jahren das Zeitliche gesegnet hat. Weil ich den Versagenmodus 
verstehen wollte (und mich auch interessiert, wieviel Licht der milchige 
Dom schluckt), habe ich sie aufgeknackt.

Es bietet sich das angehängte Bild. Die LEDs sind in drei Sektoren 
angeordnet. Wenn die Sektoren im Uhrzeigersinn laufen und der erste der 
rechts von der Stelle, an der das Kabel angelötet ist, ist mir als 
erstes aufgefallen, dass sich im zweiten Sektor die Leiterplatte nach 
oben gebogen hat, so dass die Alu-Leiterplatte deutlich schlechteren 
Kontakt mehr zum Kühlgehäuse hat. (Im Bild sieht man das durch die runde 
Leiterplatte nicht so deutlich wie in der Realität.) Durchs Aufknacken 
kann das nicht passiert sein - ich habe sehr sorgfältig darauf geachtet, 
nur den Kunststoff-Dom und nicht das Alu-Kühlgehäuse zusammenzudrücken.

Und im ersten Sektor sind die zwei LEDs mit den schwarzen Flecken - ich 
nehme an, hier ist magischer Rauch entwichen. In diesem und auch im 
dritten Sektor liegt die Leiterplatte allerdings satt auf der Kühlpaste 
auf.

Wie schubsteif die Leiterplatte am Alu-Kühlkörpergehäuse verschraubt 
war, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Die Schrauben saßen alle recht 
fest.

Die Leiterplatte sieht unauffällig aus. Ein wenig "elektrisch" roch es 
im Inneren.

Der Ausfall zeigte sich gestern, indem die Lampe morgens (Raumtemperatur 
ca. 14 °C immer wieder flackerte. Abends (Raumtemperatur ca. 17°C) ging 
sie erst normal, flackerte dann zweimal und verlosch für immer.

Jetzt interessiert mich der Versagensmodus - insbesondere, warum wohl 
ausgerechnet die LEDs durchgebrannt sind, die eher kein Kühlproblem 
hatten.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Walter T. schrieb:
> Jetzt interessiert mich der Versagensmodus - insbesondere, warum wohl
> ausgerechnet die LEDs durchgebrannt sind, die eher kein Kühlproblem
> hatten.

Das Übliche halt. Die LEDs werden strommäßig und thermisch so an der 
Kotzgrenze gefahren, bis sie durchbrennen. Die, die elektrisch noch i.o. 
sind, sind sicherlich schon so ausgelutscht, das sie nicht mehr die 
Helligkit, wie neu bringen.
Sorry, das ist auch für einen Bastler wirtschaftlicher Totalschaden. Du 
müßtest alle LEDs ersetzen, da die, die noch leben, so degeneriert sind, 
das sie weniger Licht und dafür mhr Wärme entwickeln. Wenn man alle LEDs 
tauscht, dann sollte man auch deren trom reduzieren, damit sie länger 
halten.
Außerdem sollte man sich den KK mal näher ansehen. oft hat der Guss 
Lunkern und ist nur mal huschhusch überfräst. Den KK sollte man an der 
Kontaktfläche mit einem Polierstein sehr eben abziehen. Danach reinigen 
und dünn mit Wärmeleitpaste einfetten.

von Walter T. (nicolas)


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Gerald B. schrieb:
> Das Übliche halt. Die LEDs werden strommäßig und thermisch so an der
> Kotzgrenze gefahren, bis sie durchbrennen.
>
> Sorry, das ist auch für einen Bastler wirtschaftlicher Totalschaden

Das war ja eigentlich auch nicht die Frage. Ich will die Lampe nicht 
reparieren. Ich hätte noch nicht einmal hochtemperaturtaugliches Lötzinn 
da.

Ich verstehe den Versagensmodus nicht. Wie können die LEDs zuerst 
versagen, die gerade NICHT thermisch das größte Problem haben? Oder 
können zu heiße LED eine Alu-Leiterplatte verbiegen? Oder was mag hier 
passiert sein?

von Klaus R. (klaus2)


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Walter T. schrieb:
> Ich hätte noch nicht einmal hochtemperaturtaugliches Lötzinn
> da.

WTF? :)

Man knackt von jedem Strang die gleiche (!) Anzahl an LEDs weg (mehr als 
2 ist aber ggf schwierig), brückt die und das Ding läuft wieder (mit 
etwas weniger Licht). Das Problem kann sein, dass die thermische 
Anbindung spricht Wärmelitpaste gealtert ist - erneuert man die 
ordentlich, laufen die Dinger oft nochmals Jahre.

Klaus.

von Harald W. (wilhelms)


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Walter T. schrieb:

> Ich hätte noch nicht einmal hochtemperaturtaugliches Lötzinn da.

Wenn das normale Lot beim Betrieb schmilzt,
wird die LED eindeutig zu heiss!

von Carsten-Peter C. (carsten-p)


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Moin,
vor einiger Zeit habe ich etliche 12V Glühlampen durch LED-Spots 
ausgetauscht. Einige starben nach einem halben Jahr, andere liefen 
länger oder gingen gar nicht kaputt. Selten starben die LED’s selbst. 
Fast immer lag es an den eingebauten Konstantstromquellen. Die hab ich 
dann zeitnah ausgebaut und die LED’s direkt an meinen Dimmer 
angeschlossen. Von denen ist danach keiner gestorben. Auch von den 230V 
Lampen, die am Phasenabschnittsdimmer hängen, hat sich noch keine 
verabschiedet. Das mag Zufall sein. Beim harten Einschalten sind einige 
draufgegangen.
Gruß
 Carsten

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