Hallo Leute, ich bin im Besitz eines alten Epson LQ-550 Nadeldruckers. Das Gehäuse ist optisch nicht im besten Zustand, aber mechanisch/elektrisch ist der Drucker voll funktionsfähig. Vor einiger Zeit habe ich zufällig einen Umbau eines alten Nadeldruckers zum Plotter auf YouTube gesehen. https://m.youtube.com/watch?v=H2bVMt_gZAc Hier wurde wahrscheinlich die komplette Ansteuerung ersetzt, die Mechanik wurde bis auf den Druckkopf beibehalten. Scheinbar wurden aber auch die Motoren durch Schrittmotoren aus dem CNC-Bereich ausgetauscht. Der Druckkopf wurde entfernt und stattdessen durch eine rotierbar gelagerte Klinge (Prinzip Einkaufswagenrad), die auf einem Hubmagneten angebracht wurde, ersetzt. Mittels eines CNC-Programms wurde die Ansteuerung der drei Achsen realisiert. Ich frage mich, ob es möglich ist, möglichst mit vollständiger Nutzung der originalen Komponenten(Druckermotoren- /Elektronik und -Schnittstellen) einen solchen Plotterumbau zu realisieren. Natürlich müsste mindestens ein Hubmagnet und eine rotierende Klinge anstelle des Druckkopfes angebracht werden, das ist klar. Hat jemand schon einmal so etwas umgesetzt oder ähnliche Ideen realisiert? Die alten Nadeldrucker sind schnittstellentechnisch sehr gut dokumentiert, das könnte ein Vorteil sein. Viele Grüße, Alexander
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Verschoben durch Moderator
Du müsstest den Drucker dazu überreden von einer zeilenweisen Ansteuerung auf xy Koordinaten hin und herzufahren. Da wünsche ich viel Spaß. Nagelneue Schneidplotter gibts fürn schmalen Taler. Das musst Du erstmal billiger hinbekommen.
Alexander H. schrieb: > rotierbar gelagerte Klinge Nennt sich Schleppmesser. Alexander H. schrieb: > mit vollständiger Nutzung der originalen Komponenten Vielleicht. Du müsstest nur herausfinden, wie die einzelnen Komponenten angesteuert werden und dann Dein eigenes, völlig neues Programm für den enthaltenen Prozessor schreiben.
Nadeldrucker bewegen das Papier nur in einer Richtung; sie sind für einen Rückwärtstransport eher ungeeignet. Zwar gibt es auch welche, die nach dem Druck einer Zeile das Papier so weit vortransportieren können, daß die letzte gedruckte Zeile lesbar ist, aber der Rücktransport beim Weiterdrucken erfolgt auch nur mit endlicher Präzision. Wenn Du mit einem Schleppmesser (so heißt die "rotierende Klinge") arbeitest, würdest Du bei einem Nadeldrucker mehr oder weniger zwangsweise in die Gummiwalze schneiden, die dadurch nicht besser wird. Dazu kommt, daß das Schneidgut nicht unbedingt mit den engen Biegeradien im Nadeldrucker zurechtkommt; wenn Du beispielsweise mit Klebefolie arbeitest, könnte die sich vom Untergrund ablösen, insbesondere, wenn bereits geschnittene Folie rückwärts durch den Drucker transportiert wird. Einfache Schneidplotter sind aus diesen Gründen i.d.R. Flachbettplotter, die das Schneidgut in y-Richtung liegend hin- und hertransportieren (und das Schleppmesser in x-Richtung verfahren). Das Schneidgut wird bei diesen Geräten auf eine Opfermatte geklebt, die nach ein paar Durchläufen ersetzt wird. (So macht es die "Cameo"-Reihe des Herstellers Silhouette) Als Bastelgrundlage für einen DIY-Schneidplotter ist vermutlich ein 3D-Drucker besser geeignet, natürlich schränkt der die Größe des Schneidguts etwas ein ...
Harald K. schrieb: > der Rücktransport beim Weiterdrucken erfolgt auch nur mit endlicher > Präzision. Im Besonderen, wenn das Papier auf der Rolle zwischendurch zerschnitten wurde...
Alternativ wäre so ein Umbau hier auch interessant. Kosten ca. 50-60€. https://m.youtube.com/watch?v=jZMQ3P8K2wE&pp=ygUHI2FsZHVubw%3D%3D Mich hätte es aber interessiert inwieweit mehr Originalteile des Druckers beibehalten werden können.
Lothar M. schrieb: > Im Besonderen, wenn das Papier auf der Rolle zwischendurch zerschnitten > wurde... Man muss im Grunde genommen eine Opferschicht verwenden, ganz so, wie es auch bei den von mir beschriebenen Flachbettschneidplottern der Fall ist. Die ist bei denen eine recht stabile Kunststoffolie, die mit Klebstoff beschichtet ist, der das Schneidgut hält. Mit dem Schleppmesser wird das Schneidgut durchtrennt, aber nicht die Opferschicht, die wird nur angeritzt. Das aber funktioniert ziemlich sicher nicht brauchbar, wenn die Opferschicht und das daraufgeklebte Schneidgut durch die Rollenmechanik des Nadeldruckers gezogen werden muss. In den 80ern gab es mal einen Versuch, aus einem Nadeldrucker einen Scanner zu basteln, da wurde auf dem Druckkopf ein Bildsensor befestigt, der dann zeilenweise über das Papier geführt werden sollte ... das war auf dem Papier eine nette Idee, in der Praxis aber eher unbrauchbar.
Alexander H. schrieb: > Mich hätte es aber interessiert inwieweit mehr Originalteile des > Druckers beibehalten werden können. Keine Ahnung. Wie gut bist Du denn darin die Firmware des Druckers zu verstehen und umzuprogrammieren? Ich würde nun eigentlich Fragen wollen ob Du denn verstanden hast was die mechanischen Probleme sind, aber das erübrigt sich wohl. Sag bescheid wenn Du den Drucker umprogrammiert hast. ich schau mir dann gerne das Video an wie der Drucker nach monatelanger Arbeit mehr schlecht als recht Streifen aus seiner Gummiwalze schneidet. Wenn ich einen Schneidplotter brauche habe ich die <300€ dafür über mir den zu kaufen.
Harald K. schrieb: > Einfache Schneidplotter sind aus diesen Gründen i.d.R. Flachbettplotter, Der von dir erwähnte Cameo ist kein Flachbettplotter, sondern ein Rollenplotter wie alle günstigen Geräte. Die Schneidematte ist für Materialien ohne Trägerfolie. Harald K. schrieb: > Man muss im Grunde genommen eine Opferschicht verwenden, Wenn die Klinge durchschneidet läuft was Falsch.
J. R. schrieb: > Der von dir erwähnte Cameo ist kein Flachbettplotter, sondern ein > Rollenplotter wie alle günstigen Geräte. Das Schneidgut wird nicht um eine Rolle gewickelt. Das ist der ganz essentielle Unterschied zum Vorschub im Nadeldrucker.
Alexander H. schrieb: > > Hier wurde wahrscheinlich die komplette Ansteuerung ersetzt, die > Mechanik wurde bis auf den Druckkopf beibehalten. > Scheinbar wurden aber auch die Motoren durch Schrittmotoren aus dem > CNC-Bereich ausgetauscht. > Der Druckkopf wurde entfernt Also ein Messer ohne Klinge, bei dem der Griff fehlt und beides durch Neuteile ersetzt wurde.
Alexander H. schrieb: > Mich hätte es aber interessiert inwieweit mehr Originalteile des > Druckers beibehalten werden können. Wahrscheinlich nur das Netzkabel.
Harald K. schrieb: > Wenn Du mit einem Schleppmesser (so heißt die "rotierende Klinge") > arbeitest, würdest Du bei einem Nadeldrucker mehr oder weniger > zwangsweise in die Gummiwalze schneiden, die dadurch nicht besser wird. Die üblichen Halter für Schleppmesser liegen beim Schneiden (Pen down) auf dem Medium auf, die Schnittiefe wird am Halter so eingestellt daß das Trägerpapier nicht durchschnitten wird. Kein Hexenwerk. Es braucht kein zusätzliches Opfermedium außer man möchte Dinge ausschneiden die nicht auf Trägerpapier pappen. (z.B. Dichtungspapier, Overheadfolie zum Erstellen von Lötpastenstencils > Dazu kommt, daß das Schneidgut nicht unbedingt mit den engen Biegeradien > im Nadeldrucker zurechtkommt; wenn Du beispielsweise mit Klebefolie > arbeitest, könnte die sich vom Untergrund ablösen, Das ist ein Argument. Bei kleineren Objekten wird das passieren. > Als Bastelgrundlage für einen DIY-Schneidplotter ist vermutlich ein > 3D-Drucker besser geeignet, natürlich schränkt der die Größe des > Schneidguts etwas ein ... Eher eine der billigen CNC- "Fräsen". Nebenbei, ich hätte einen Houston DMP50 A1 Rollenplotter zu verschenken. Kann auch Vinyl schneiden, muß man sich nur einen Messerhalter basteln. Mit SignGo Lite plottert der auch unter aktuellem Windows, Linux sollte auch gehen. Aber, kein Versand, Abholung Nähe Minden. Uwe Uwe
Uwe B. schrieb: > Die üblichen Halter für Schleppmesser liegen beim Schneiden (Pen down) > auf dem Medium auf, die Schnittiefe wird am Halter so eingestellt daß > das Trägerpapier nicht durchschnitten wird. Wenn es ein Trägerpapier gibt. Nicht alles, was man auf einem Schneidplotter schneidet, hat ein Trägerpapier. Deswegen haben ja die bereits erwähnten Geräte i.d.R. eine Opferschicht.
Harald K. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> Die üblichen Halter für Schleppmesser liegen beim Schneiden (Pen down) >> auf dem Medium auf, die Schnittiefe wird am Halter so eingestellt daß >> das Trägerpapier nicht durchschnitten wird. > > Wenn es ein Trägerpapier gibt. Nicht alles, was man auf einem > Schneidplotter schneidet, hat ein Trägerpapier. Das schrieb ich im weiteren Text.. > Deswegen haben ja die bereits erwähnten Geräte i.d.R. eine Opferschicht. Zum Schneiden von Medien ohne Trägerpapier auf Rollenplottern gibt es Schneidematten, eine etwas stärkere Kunststoff-Folie welche oft leicht klebrig beschichtet ist. Diese Matten werden von den Transportrollen des Plotters gegriffen (die Hauptfunktion) und üblicherweise nicht zerschnitten. Außer man vergisst das Messer entsprechend der Dicke des Mediums einzustellen. Irgendwas ist ja immer. Flachbett-Schneidplotter sind weniger gebräuchlich, im Hobbybereich gibt es, eben gegoogelt, offensichtlich nur ein Gerät. Ich kenne Flachbettschneidplotter als raumfüllende Maschinen in der Herstellung von Verkehrsschildern bei einigen meiner Kunden, sind aber weitgehend durch Digitaldruck ersetzt. Das Medium auf prof. Flachbettplottern wird meist per Vakuum fixiert, soll es durchschnitten werden wird eine Filzmatte zwischengelegt. Alternativ gibt es Fixierung durch Elektrostatik, (wie der gute alte Papier-Flachbettplotter) dann verwendet man eine Kunststoffolie als Zwischenlage. Der Flachbettplotter ist aber nicht Thema dieses Threads. Die Idee einen alten Nadeldrucker zum Schneidplotter umzubauen ist so blöde auf der ersten Blick ja nun auch nicht. Man würde die beiden Schrittmotoren mit eigener Elektronik befeuern, angetrieben z.B. mit grbl. Man kann die vorhandenen Treiber ja schonmal benutzen. Aber, ob die Mechanik stabil genug ist wäre nur ein Problem. Uwe
Moin, vielleicht ist ja ein kleiner Laser eine Alternative zu Deinem Schneidmesser. Da ist der Abstand nicht so wichtig und Du kannst sehr kleine Stege zur Fixierung stehen lassen. Eigentlich wollte ich mal eine Fräse bauen, aber mit dem Laser war das alles sehr viel einfacher. Beitrag "Re: Zeigt her eure Kunstwerke (2021)" Gruß Carsten
Uwe B. schrieb: > Flachbettschneidplotter als raumfüllende Maschinen So kenne ich das auch, zur LKW Beschriftung. Die haben dann auch meist ein Tangentialgeführtes Messer. Uwe B. schrieb: > z.B. mit > grbl. Kann grbl die Offsetkorrektur für Schleppmesser?
Alexander H. schrieb: > ich bin im Besitz eines alten Epson LQ-550 Nadeldruckers. Ein alter ausgeleierter Nadeldrucker... Das ist genauso wie die Leute, die aus einem alten auf dem letzen Loch pfeifenden DVD Laser noch einen Schneidbrenner bauen wollen.
J. R. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> z.B. mit >> grbl. > Kann grbl die Offsetkorrektur für Schleppmesser? Eher nicht. Es gibt aber CAM-Software die das übernehmen kann. (z.B. OpenBuilds CAM) Uwe
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