Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Strommessgerät in altes Batterieladegerät einbauen


von SiH H. (bumblebee217)


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Hallo,

ich möchte ein altes Batterieladegerät reparieren, bei dem die analoge 
Strom Anzeige defekt war. Eine neue analoge Anzeige, die ins Gehäuse 
passt konnte ich nicht finden, also habe ich mich für eine kleinere 
digitale Anzeige entschieden.

Problem: beim Anschluss der neuen Anzeige an den DC Ausgang des 
Batterieladegeräts (14,4V) zeigt diese entweder gar nichts an oder summt 
nur.

Beim Anschluss an mein Labornetzteil funktioniert die Anzeige problemlos 
und zeigt Spannung und Strom zuverlässig an.



Datenblatt neuer Spannungs-/Strommesser:
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/D100/JOY-IT_VAM10010_DB-DE.pdf

Vielen Dank
Simon

: Verschoben durch Moderator
von Monk (roehrmond)


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Du brauchst entweder ein rein mechanisches Instrument oder eins mit 
separater Stromversorgung (9V Batterie oder Netztei).

Dein Problem ist dass dein Ladegerät eine pulsierende Gleichspannung 
erzeugt.

von Gerald B. (gerald_b)


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Am Ausgang des Ladegerätes liegt keine echte Gleichspannung, sondern nur 
mit 100 Hz pulsierende Spannung an. Der Selengleichrichter kann nur die 
beiden Halbwellen auf eine Seite klappen, aber nicht die Pausen 
überbrücken ;-)

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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SiH H. schrieb:
> beim Anschluss der neuen Anzeige an den DC Ausgang des
> Batterieladegeräts (14,4V) zeigt diese entweder gar nichts an oder summt
> nur.

Wenn man 100 mal.in der Sekunde ein und ausgeschaltet wird, summdt du 
auch.

Hint: mit einer Batterie wirds besser

Hint2: wenn es nicht ICL7107 basiert ist sondern per uC, zeigt es 
sowieso nur Zufallszahlen an.

von SiH H. (bumblebee217)


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Michael B. schrieb:

> Hint: mit einer Batterie wirds besser

Also sobald ich eine Batterie anschließe müsste die Anzeige was 
anzeigen?
Mich interessiert natürlich hauptsächlich der Ladestrom.

Michael B. schrieb:
> Hint2: wenn es nicht ICL7107 basiert ist sondern per uC, zeigt es
> sowieso nur Zufallszahlen an.

Was wäre dann die einfachste Lösung? Gibt es irgendein Bauteil, welches 
ich noch mit in den Stromkreis einlöten kann, damit die Anzeige korrekte 
Werte anzeigt?
Ein separates Netzteil einzubauen war euch mein erster Gedanke, 
allerdings passt so gut wie nichts mehr ins Gehäuse.

von Roland E. (roland0815)


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Dreheisenmessgerät. Das ist träge genug, um brauchbare Hausnummern zu 
zeigen.

von Andrew T. (marsufant)


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Die einfachste und von mir mehrfach erprobte Lösung:

Schwarz an minus.
Rot an plus.
Gelb an einen 470uF 40v Elko (+), von dort über eine 1n400x Diode an 
rot.

Minus Elko an schwarz.


Läuft.

von HaJo (hajohausb)


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Andrew T. schrieb:
> Die einfachste und von mir mehrfach erprobte Lösung:

Die war auch mein erster Gedanke.

> Schwarz an minus.
Dickes

> Rot an plus.
Dickes

> Gelb
Die dünnen Gelb und Rot

> an einen 470uF 40v Elko (+), von dort über eine 1n400x Diode an rot.
Dickes

> Minus Elko an schwarz.
Dickes

> Läuft.
Jepp. Den Spannungsabfall muß man sich halt dazudenken, oder 
wegkalibrieren. Hatte von Joyit noch keins auf dem Tisch, nur so 
Yokowaschi-Teile mit gelacktem Einwegtrimmer.

von Michael B. (laberkopp)


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SiH H. schrieb:
> Was wäre dann die einfachste Lösung

Wieder ein Zeigerinstrument einbauen.

Andrew T. schrieb:
> Läuft

Misst aber Unsinn.

Da uC nur kurzes Sampling und keine Integration betreiben, bekommt man 
keinen Mittelwert sondern schwankende Ergebnisse, je nach dem wann das 
sample in Bezug auf den crest Wert genommen wird. Wenn der uC zufällig 
100 (oder 50, 25, 12.5..) mal pro Sekunde misst vielleicht stabil 
daneben, eher aber als Schwebung zur Netzfrequenz.

Ein ICL7107 basiertes Panelmeter (aka billiges altes Multimeter) liefert 
den Mittelwert, braucht aber eone galvanisch unabhängige Versorgung.

Und wenn das uC- Panelmeter mit TrueRMS wirbt, der Messwert ist hier 
auch falsch. Ob und wie gut andere Panelmeter durch Oversampling den 
Mittelwert bilden können  steht selten im Datenblatt.

: Bearbeitet durch User
von Michael O. (michael_o)


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Das ist kein Ladegerät sondern ein extrem zuverlässiger Akku Killer. Der 
bekommt jeden Akku tot, und benötigt dazu keinerlei Anzeige.
Die Dinger waren mit alten Bleibatterien vor vielen Jahren brauchbar um 
eine durch vergessenes Standlicht entladene Starterbatterie so weit 
aufzupeppeln das man wieder fahren konnte, haben in der nähe von Autos 
oder modernen Fahrzeugbatterien oder kleineren Typen nichts zu suchen.

MfG
Michael

von Xanthippos (xanthippos)


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Michael O. schrieb
> und benötigt dazu keinerlei Anzeige

Umgekehrt. Du musst kontrollieren, ob die 0,25C überschritten werden. 
Und du musst immer wieder schauen, ob die 14,5 Volt erreicht sind, 
rechtzeitig abklemmen.

Hätte eher Bedenken, das elektronische Messgerät zeigt bei pulsierender 
Spannung andere Werte an, als ein altes Dreheisen.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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SiH H. schrieb:

> DC Ausgang des
> Batterieladegeräts (14,4V)

Da ist schon die Vorkommastelle gelogen, es kommt irgendwas von 10-16V 
raus, wenns reicht.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Roland E. schrieb:
> Dreheisenmessgerät. Das ist träge genug, um brauchbare Hausnummern zu
> zeigen.
Jepp, in diesem Fall das einzige "einfache" Messmittel. Zeigt 
Wechselstrom und pulsierenden Gleichstrom einigermaßen korrekt an. ZB:
https://www.pollin.de/p/dreheisen-einbauinstrument-0-15-a-830490

von B. (overdrive)


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Michael O. schrieb:
> Das ist kein Ladegerät sondern ein extrem zuverlässiger Akku Killer. Der
> bekommt jeden Akku tot, und benötigt dazu keinerlei Anzeige.

Sooo isses.

Das Gerät ist damals für die sehr robusten Pb-Säure-Akkus vermarktet 
worden.
Die gibts heute (fast) nicht mehr ... welcher Akkutyp soll den geladen 
werden?

Rein funktional reicht eine 55W-H4-Birne in Reihe, um einen Stromfluss 
anzuzeigen. Ladespannungsschluss gibts ja auch keinen.

von Monk (roehrmond)


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Michael O. schrieb:
> Das ist kein Ladegerät sondern ein extrem zuverlässiger Akku Killer

Siehe das im Kontext seiner Zeit.

Damals hatten die Akkus noch Stöpsel zum öffnen. Man hatte sie unter 
Aufsicht so lange geladen, bis sie mit dem Ausgasen beginnen. Danach hat 
man das verlorene Wasser nachgefüllt. Die damaligen Batterien hatten das 
vertragen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Steve van de Grens schrieb:

> Die damaligen Batterien hatten das vertragen.

Es war sogar durchaus gut, wenn die Batterie "blubberte". Dadurch
wurde die Säure gut gemischt. Man musste nur darauf achten, immer
genügend Wasser nachzufüllen.

von Udo S. (urschmitt)


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Steve van de Grens schrieb:
> Damals hatten die Akkus noch Stöpsel zum öffnen. Man hatte sie unter
> Aufsicht so lange geladen, bis sie mit dem Ausgasen beginnen.

Normalerweise hat man einfach aufgehört wenn der Strom auf 1-2 A 
zurückgegangen war.
So mach ich das heute noch mit der Batterie meines alten Traktors mit so 
einem Ladegerät wenn der mal länger steht.
Die Batterie ist jetzt gerade am Ende, hat aber über 10 Jahre gehalten.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Harald W. schrieb:
> Es war sogar durchaus gut, wenn die Batterie "blubberte". Dadurch
> wurde die Säure gut gemischt.
Nö, kochen sollten die Batterien noch nie. Ab und zu mal ein Bläschen 
aufsteigen war normal, aber blubbern nicht. Es wurde einfach zuviel 
Bleischwamm aus den Platten gespült.

von Manfred P. (pruckelfred)


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B. schrieb:
> Das Gerät ist damals für die sehr robusten Pb-Säure-Akkus vermarktet
> worden.
> Die gibts heute (fast) nicht mehr ... welcher Akkutyp soll den geladen
> werden?

Eine (moderne) EFB-Batterie oder auch AGM sollte tolerant sein, wenn es 
etwas mehr Spannung wird. Mein PKW bläst regelmäßig 15 Volt drauf.

Udo S. schrieb:
> Normalerweise hat man einfach aufgehört wenn der Strom auf 1-2 A
> zurückgegangen war.

Richtig, aber in der Realität sitzt man nicht daneben.

> So mach ich das heute noch mit der Batterie meines alten Traktors mit so
> einem Ladegerät wenn der mal länger steht.

Ich habe einen elektronisch geregelten Eigenbau mit 14,1 Volt. Wird 
vielleicht nicht 100% voll, aber macht keinen Schaden, wenn mal einen 
Tag vergessen.

von C. D. (derschmied)


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Manfred P. schrieb:
> Richtig, aber in der Realität sitzt man nicht daneben.

Nuja, ich kann den Gedanken des TO schon nachvollziehen, mir ist er auch 
schon mal gekommen. Auch wenn es kaum noch Notwendigkeit gibt 
Fahrzeug-Akkus fremd zu laden.

Ich habe noch fertige JOY-IT Module hier die sich von der Prüfspannung 
ernähren können und halbwegs korrekt diese und gleichzeitig den Strom 
anzeigen. Ich denke schon dass sich hiermit ein Bleiakku unter 
Beobachtung schonender laden läßt als mit dem serienmäßigen Schätzeisen, 
eben weil ohne Ladeelektronik. Den Einwand weiter oben, die 
knochentrockene Trafospannung sei wenig geeignet für solche Elektronik 
ist mir einleuchtend, läßt sich aber doch aus der Welt schaffen?

Nur mal so aus der Luft gegriffen, ein Gedanke von mir der Bestätigung 
oder ein vernichtendes Urteil braucht.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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B. schrieb:
> Michael O. schrieb:
>> Das ist kein Ladegerät sondern ein extrem zuverlässiger Akku Killer. Der
>> bekommt jeden Akku tot, und benötigt dazu keinerlei Anzeige.
>
> Sooo isses.
>
> Das Gerät ist damals für die sehr robusten Pb-Säure-Akkus vermarktet
> worden.

So eines in unumschaltbar habe ich mir als Jugendlicher mit noch nicht 
viel Elektronikkenntnissen und vor allem ohne Multimeter gekauft, war 
mal spottbillig im Supermarkt zu haben (vielleicht 30 Mark statt 300 für 
echte Labornetzteile) und konnte laut Karton 10 Ampere. Daß das 
Amperemeter zwei Skalen hatte fand ich schon etwas merkwürdig. Heute 
weiß ich daß die eine PMPO war und die andere Marketing-Bullshit. :)

Als ich dann mit meinem ersten Multimeter die Leerlaufspannung messen 
konnte, bin ich schier vom Stuhl gefallen. Und der echte Strom war in 
Euro-Ampere, also ungefähr die Hälfte vom angezeigten.

Aber vielleicht kann man vom Gerät auf dem ersten Beitrag das hübsche 
Blechgehäuse und den Trafo für irgendwas weiterverwenden.

: Bearbeitet durch User
von SiH H. (bumblebee217)


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Andrew T. schrieb:
> Die einfachste und von mir mehrfach erprobte Lösung:
>
> Schwarz an minus.
> Rot an plus.
> Gelb an einen 470uF 40v Elko (+), von dort über eine 1n400x Diode an
> rot.
>
> Minus Elko an schwarz.
>
> Läuft.

Hab ich probiert, die Anzeige bleibt aber schwarz. Zumindest summt sie 
jetzt nicht mehr. Ich hab einen kleinen Plan gezeichnet wie ich alles 
angeschlossen hab, vielleicht liegt da ja der Fehler.

Wenn ich schwarz (dünn) und rot (dünn) an 12V DC von meinem 
Labornetzteil anschließe, funktioniert die Stromanzeige.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Manfred P. schrieb:
> Eine (moderne) EFB-Batterie oder auch AGM sollte tolerant sein, wenn es
> etwas mehr Spannung wird. Mein PKW bläst regelmäßig 15 Volt drauf.

Wenn man so rein gar nichts von Bleiakkutechnik versteht, kann man das 
glauben.

Der alte bis 13.8(Dauer)/14.4(Peak)V zu ladende Bleiakku besass eine 
andere Legierung mit Antimon, als die modernen wartungsfreien Autoakkus 
mit Calcium, daher unterscheidet sich auch die Ladespannung heute bis 
14.4V/15V.

Daher muss/kann man heutige Autos und deren Lichtmaschinen 
parametrisieren auf den richtigen Akkutyp, damit sie nicht in 2 Jahren 
totgekocht werden sondern über 5 Jahre halten.

Das billige Ladegerät hier lädt bis zu beliebiger Spannung auf, das ist 
eher eine Stromquelle die nicht abschaltet.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Deine Skizze ist nicht korrekt, guck Dir im Datenblatt das Schaltbild 
noch mal an. Das Rechteck, in dem LOAD steht, stellst Dir einfach als 
Deine Batterie vor, die Batterie geht also über das Modul an Trafo 
Minus. Exakt so verdrahten, dann klappt das. Wennst's noch nicht 
gegrillt hast.

Auf der Rückseite sollten zwei Micro-Potis sein, eines für Spannung, 
eines für Strom. Damit kann man das Modul kalibrieren, so es denn 
notwendig sein sollte.

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Ach ja, die Diode brauchts nicht. Laß die weg, die klaut Dir 0,7V von 
der Messpannung. Einfach erstmal ohne Batterie parallel zum dünnen roten 
und dünnen schwarzen Kabel einen Elko ca 470uF/25V klemmen und ans 
Ladegerät stöpseln, schwarz an Minus, Rot an Plus. Sollte dann leuchten 
und Null/Null anzeigen. Dann das dünne Gelbe auch an Plus, dann wird die 
Ladegerätspannung angezeigt. Anschließend Batterie einschleifen wie im 
Datenblatt, das dünne schwarze wird dann nicht mehr gebraucht.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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C. D. schrieb:
> Einfach erstmal ohne Batterie parallel zum dünnen roten
> und dünnen schwarzen Kabel einen Elko ca 470uF/25V klemmen und ans
> Ladegerät stöpseln, schwarz an Minus, Rot an Plus

Hat die Batterie nicht den selben Effekt?

von SiH H. (bumblebee217)


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C. D. schrieb:
> Ach ja, die Diode brauchts nicht. Laß die weg, die klaut Dir 0,7V von
> der Messpannung. Einfach erstmal ohne Batterie parallel zum dünnen roten
> und dünnen schwarzen Kabel einen Elko ca 470uF/25V klemmen und ans
> Ladegerät stöpseln, schwarz an Minus, Rot an Plus. Sollte dann leuchten
> und Null/Null anzeigen. Dann das dünne Gelbe auch an Plus, dann wird die
> Ladegerätspannung angezeigt. Anschließend Batterie einschleifen wie im
> Datenblatt, das dünne schwarze wird dann nicht mehr gebraucht.

Jetzt zeigt die Anzeige und mein Multimeter ohne Last 19.5V an, je nach 
Last sinkt dann die Spannung. Eine Batterie habe ich gerade nicht zur 
Verfügung.

von Monk (roehrmond)


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SiH H. schrieb:
> Jetzt zeigt die Anzeige und mein Multimeter ohne Last 19.5V an, je nach
> Last sinkt dann die Spannung. Eine Batterie habe ich gerade nicht zur
> Verfügung.

Das ist ohne Batterie plausibel. Unter Last wird die Spannung weiter 
runter gehen.

von SiH H. (bumblebee217)


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Vorher war das aber nicht der Fall, hat ohne Kondensator 14,4 V im 
Leerlauf angezeigt. Also das Multimeter, die Anzeige hat nicht 
funktioniert.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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SiH H. schrieb:
> hat ohne Kondensator 14,4 V im Leerlauf angezeigt. Also das Multimeter

Das ist plausibel. Der Gleichrichter deines Ladegerätes liefert eine 
pulsierende Gleichspannung, von der dein Multimeter je nach Bauart den 
Effektivwert oder den Mittelwert anzeigt. Mit Kondensator bekommst du 
hingegen fast den Spitzenwert, weil sich der Kondensator darauf auflädt.

Der Spitzenwert ist ungefähr um Faktor 1,4 höher als der Effektivwert.

Siehe https://fremo-hemsbach.de/tech/Gl_Dioden_01.htm

: Bearbeitet durch User
von SiH H. (bumblebee217)


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Ok jetzt mach das alles Sinn. Kann ich dann damit gefahrlos 
Autobatterien aufladen?

von Monk (roehrmond)


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SiH H. schrieb:
> Ok jetzt mach das alles Sinn. Kann ich dann damit gefahrlos
> Autobatterien aufladen?

Ja, aber

Wie gesagt ist dieses Ladegerät für Batterien gedacht, denen das 
Überladen wenig ausmacht, weil sie offen geladen werden und nachfüllbar 
sind.

Bei geschlossenen Batterien musst du mehr darauf achten, bei Erreichen 
der vorgeschriebenen Ladeschlussspannung (gemäß Datenblatt oder 
Aufdruck) auch wirklich Schluss zu machen. Sonst riskierst du 
irreparablen Wasserverlust, was mit einem Verlust an Kapazität einher 
geht.

Als nicht über Nacht unbeachtet stehen lassen, sondern besser stündlich 
kontrollieren.

Wenn der Transformator gut gemacht wurde und zur aktuellen Netzspannung 
passt (die war früher mal etwas geringer), dann sollte der Ladestrom bei 
Erreichen von ca 14 Volt auf ganz kleine Werte absinken.

Lade Batterien nur in gut gelüfteten Räumen auf! Es besteht sonst 
Gefahr, dass sich ein explosives Gasgemisch um die Batterie herum 
sammelt und beim Lösen der Kontakte durch Funken gezündet wird. Das gilt 
auch für geschlossene Batterien, weil sie (wenn genug Druck entsteht) 
auch Ausgasen.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Steve van de Grens schrieb:
> Hat die Batterie nicht den selben Effekt?

Schon, aber die hängt ja nicht immer dran, und ich weiß nicht wie 
sensibel das Modul ist.

@SiH H.: Das dünne schwarze Kabel kannst mitsamt Kondensator dauerhaft 
an Minus "Trafo" lassen, es ist intern mit dem dicken schwarzen 
gekoppelt. Im Schaltbild isses daher "abgeschnitten" gezeichnet. 
Batterie unbedingt exakt so einschleifen, sonst rauchts! Und nimm Dir 
die Worte von Steve zu Herzen.

Edit: ...und bau keinen Kurzschluss, der interne Shunt im Modul hält mit 
Müh und Not kurzfristig 10 Ampere, drüber gibt's Rauchzeichen. Ev. einen 
Sicherungshalter mit Glasrohrsicherung 5x20 mm 6,3A mit einbauen.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Michael B. schrieb:
> Daher muss/kann man heutige Autos und deren Lichtmaschinen
> parametrisieren auf den richtigen Akkutyp, damit sie nicht in 2 Jahren
> totgekocht werden sondern über 5 Jahre halten.

Und wie parametrisiere ich die Spannung im Fahrzeug? Die ist doch  wie 
sie ist, ebenso wie eine Tauschbatterie ist wie sie ist. Sind ja noch 
massenhaft ältere Fahrzeuge auf der Straße, nicht nur brandneue mit KI.

Welche Ladeschlussspannung empfiehlst Du also demnach dem TO damit er 
auf der sicheren Seite ist? Die Spannung zeigt der alte Knochen jetzt 
nämlich zusätzlich zum Strom an...

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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C. D. schrieb:
> Und wie parametrisiere ich die Spannung im Fahrzeug?

Du nicht, aber eine Fachwerkstatt kann das. Das ust seit vielen Jahren 
üblicherweise per Computer konfigurierbar.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Steve van de Grens schrieb:
> Du nicht, aber eine Fachwerkstatt kann das. Das ust seit vielen Jahren
> üblicherweise per Computer konfigurierbar.

Hmpf, ok, überzeugt mich. Ich weigere mich aber auch seit vielen Jahren 
mir neuere Fahrzeuge anzuschaffen, ich mag sie gut eingefahren und 
verbeult am liebsten. Finanziell gibt es nichts vernünftigeres.

von Michael B. (laberkopp)


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C. D. schrieb:
> Welche Ladeschlussspannung empfiehlst Du also demnach dem TO damit er
> auf der sicheren Seite ist?

Die, die auf dem Akku bzw. dessen Datenblatt als Ladeschlusspannung bei 
nicht-Dauerladung steht.

C. D. schrieb:
> Und wie parametrisiere ich die Spannung im Fahrzeug?

Daher steht in der Anleitung: Akkutausch in Fachwerkstatt.

> Die ist doch  wie
> sie ist, ebenso wie eine Tauschbatterie ist wie sie ist.

Eben nicht, weil die Einstellungen an die Tauschbatterie angepasst 
wurden.

> Sind ja noch
> massenhaft ältere Fahrzeuge auf der Straße, nicht nur brandneue mit KI.

Die Autos vertragen auch nur die damals vorgesehenen Akkus, also z.B. 
BleiSäure (Antimon) mit Stopfen. Baut man einen anderen Typ ein, 
wartungsfreie Akkus ohne Stopfen (Calcium), sind die halt in 2 Jahren 
kaputt.

von C. D. (derschmied)


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Michael B. schrieb:
> Die, die auf dem Akku bzw. dessen Datenblatt als Ladeschlusspannung bei
> nicht-Dauerladung steht.

Wird dem TO glaub zu komplex. Wenn er aber bei knapp 14 Volt den Stecker 
zieht sollte es doch passen, oder?

Michael B. schrieb:
> Die Autos vertragen auch nur die damals vorgesehenen Akkus, also z.B.
> BleiSäure (Antimon) mit Stopfen

Hmmm, hab mir da nie groß Gedanken gemacht, muss ich zugeben. Hab im 
Notfall in meine alten Schüsseln immer eingebaut was gerade da war, ob 
nun Neu oder aus Kumpels Garage requiriert. Fremde Fahrzeuge fass ich 
nicht an, gibt nur Ärger.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Michael B. schrieb:
>> Mein PKW bläst regelmäßig 15 Volt drauf.
> Wenn man so rein gar nichts von Bleiakkutechnik versteht, kann man das
> glauben.

Das ist ausschließlich Dir vorbehalten, ich vergaß es.

> Der alte bis 13.8(Dauer)/14.4(Peak)V zu ladende Bleiakku besass eine
> andere Legierung mit Antimon, als die modernen wartungsfreien Autoakkus
> mit Calcium, daher unterscheidet sich auch die Ladespannung heute bis
> 14.4V/15V.

Ach wirklich?

> Daher muss/kann man heutige Autos und deren Lichtmaschinen
> parametrisieren auf den richtigen Akkutyp, damit sie nicht in 2 Jahren
> totgekocht werden sondern über 5 Jahre halten.

Du gibst einen guten Kundenberater in der xxxx-Vetragswerkstatt her.

Es gibt PKWs, wo die Batterie kaum über zwei Jahre kommt, obwohl sie 
angeblich passend eingetragen ist.

Michael B. schrieb:
> C. D. schrieb:
>> Und wie parametrisiere ich die Spannung im Fahrzeug?
> Daher steht in der Anleitung: Akkutausch in Fachwerkstatt.

Na toll, Herr Kundenberater. Mein Vertragshändler sagt, dass er 
ausschließlich die ab Werk vorgesehene Batterie einbauen könne und 
keinen Zugriff auf die Parameter habe.

Ich lege da mal selbst Hand an, es kann nur besser werden.

von B. (overdrive)


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Steve van de Grens schrieb:
> Der Gleichrichter deines Ladegerätes liefert eine
> pulsierende Gleichspannung,  ...

Das trägt zur unerwünschten Erwärmung des Akkus bei.
Viel besser ist eine saubere Gleichspannung zum Laden.

Wenn´s wirklich nur um´s Akkuladen geht und nicht um Restaurierung vom 
Museumsexponat, dann wäre ein einfacher Switcher (ALDI < €20,-) optimal.

von Udo S. (urschmitt)


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Manfred P. schrieb:
> Es gibt PKWs, wo die Batterie kaum über zwei Jahre kommt, obwohl sie
> angeblich passend eingetragen ist.

Ja das hat dann aber ziemlich sicher einen Grund.

Ich hatte einen Ford Galaxy der Batterien gefressen hat. Ursache war, 
dass die Ladespannung im Winter wenn viele Verbraucher an waren max. 
13,7V war. Ursache war eine LiMa ohne zusätzliche Messung an der 
Batterie und eine lange Zuleitung mit einer zusätzlichen 200A 
Sicherungsbox. Also ist die Batterie (Starterakku) immer weiter 
sulfatiert. Zusätzlich hatte das Auto einen rel. hohen Ruhestrom von 
über 20mA und stand auch gerne mal 2 Wochen herum.
Ein Umbau auf eine andere LiMa mit zusätzlicher Spannungsmessung hätte 
mich mehr gekostet als die insgesamt 4 Starterakkus die das Auto in 10 
Jahren gefressen hat.

Ein weiterer Grund sind auch Billigbatterien, Geiz ist geil ist selten 
gut.
Mein PKW ist inzwischen 5 Jahre alt, der Akku ist noch der erste.
Im alten Deutz Traktor hat der Akku jetzt 10 Jahre gehalten (trotz 
GleichstromLima und längerer Standzeiten), die Neue hat 190 Euro beim 
Händler vor Ort gekostet.

Manfred P. schrieb:
> Na toll, Herr Kundenberater. Mein Vertragshändler sagt, dass er
> ausschließlich die ab Werk vorgesehene Batterie einbauen könne

Ja es gibt viele unfähige Handwerker und KFZ Schlosser. Versuche mal 
eine freie Werkstatt die einen guten Ruf hat, oder schau dich mal in den 
passenden Foren um.

von Udo S. (urschmitt)


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B. schrieb:
> Das trägt zur unerwünschten Erwärmung des Akkus bei.
> Viel besser ist eine saubere Gleichspannung zum Laden.

Nein, ob der Strom jetzt zwischen 0 und 10A pulsiert oder nicht juckt 
einen Starterakku der über 600A liefern kann nicht die Bohne.
Mit der Lima wird er bis zu 100A geladen und glüht da auch nicht.

B. schrieb:
> dann wäre ein einfacher Switcher (ALDI < €20,-) optimal.

Die halten meist 3 - 4 Jahre. Ich hatte schon zwei.

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Udo S. schrieb:
> Ein weiterer Grund sind auch Billigbatterien,
> Geiz ist geil ist selten gut.

Gegenbeispiel: Der Original Akku meines Citroen war nach 3 Jahren 
verschlissen. Der Ersatzakku vom Praktiker Baumarkt hat mehr als 10 
Jahre gehalten (danach habe ich ihn vorbeugend ausgetauscht).

von Manfred P. (pruckelfred)


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Udo S. schrieb:
> Ich hatte einen Ford Galaxy der Batterien gefressen hat.

Lass' mich raten: Nach etwa 2012 und mit Start-Stopp?

> Ein weiterer Grund sind auch Billigbatterien, Geiz ist geil ist selten
> gut.

Varta ist nicht in der Billigklasse, läuft als Original-Ersatzteil.

> oder schau dich mal in den passenden Foren um.
Da gibt es Threads mit hoch zweistelligen Kommentaren ohne zuverlässige 
Lösung.

Udo S. schrieb:
> B. schrieb:
>> dann wäre ein einfacher Switcher (ALDI < €20,-) optimal.
> Die halten meist 3 - 4 Jahre. Ich hatte schon zwei.

Bei maximal dreimal Nachladen pro Jahr?

Mein Ladegerät habe ich vor Jahren selbst gebaut, im Prinzip ein 
Labornetzteil mit 7,05/14,1 Volt bei max. 5 Ampere. War für 
Motorradbatterien gedacht und kann auch mal zwei Tage dran bleiben, ohne 
dass diese gleich leer kochen.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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SiH H. schrieb:
> Ok jetzt mach das alles Sinn. Kann ich dann damit gefahrlos
> Autobatterien aufladen?

Klar, ich hab mal eine Autobatterie mit einem 19V-Laptopnetzteil und 
einem Wickel Lautsprecherlitze als Vorwiderstand geladen. Man muß halt 
gut lüften. :)

Da mußte ich noch 200 km vom Hotel nachhause fahren und hatte schon auf 
der halben Hinfahrt die Ladekontrolleuchte an.

So habe ich vor der Rückfahrt die Batterie ausgebaut und im Zimmer mit 
dem Hilfskonstrukt geladen. Allerdings hatte ich mir zur Sicherheit 
vorher noch das billigste Multimeter bei Conrad gekauft, den es in der 
Stadt zum Glück gab.

Ich hätte aber auch einfach nur das Ohr an die Batterie drücken müssen. 
:) Wobei die auch bei zivilen Werten am Labornetzteil immer deutlich 
hörbar brodelte. Am Ende zeigte das Multimeter während der Fahrt eher 
zuviel Spannung an, Regler kaputt und/oder eine Diode der Lima 
gleichzeitig.

Besser geignet als das Selen-Monster wäre sogar noch ein 
Einbau-Schaltnetzteil, diese Dinger mit Platine in gelochtem 
Alurahmen/Gehäuse, das per Trimmer eine Korrekturmöglichkeit der 
Spannung in Richtung 13-14,5V bietet, vielleicht ein 12V oder 
15V-Modell. Viel kleiner, viel präziser. Kommt aber auf die Bauart an, 
ob sie bei Überstrom die Spannung anpassen (Konstantstrom auf dem 
Maximum) oder abschalten oder gar pulsieren.

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