Hallo, Gibt hierzu ja schon einige Beiträge . Meist wird empfohlen die Spitze hochohmig zu Erden. Aber ist das bei normalen Schaltungen mit ESD empfindlichen Bauteilen wirklich nötig ? Sollte nicht bereits langsam entladen worden sein durch das ESD Zubehör bevor man mit der Lötspitze rankommt. Habe einen Pace TS-100 an einer Intelliheat Station die wie die meisten gar keine “weiche” Erdung anbietet , trotzdem ESD konform draufstehen hat? Danke.
Solange du keinen antistatischen Boden und Schuhe mit antistatischen Sohlen hast kannst du dich schnell mal statisch aufladen nur indem du dich mal anders in deinem Schreibtischstuhl räkelst. Fasst du jetzt den Lötkolbengriff an kann sich auch die Spitze durch Influenz (Ladungsträgerverschiebung) statisch aufladen. Also ist eine hochohmige Erdung des Lötkolbens durchaus sinnvoll.
Benjamin B. schrieb: > Sollte nicht bereits langsam entladen worden sein durch das ESD Zubehör Nein. Dauernde Ableitung von Ladungen ist sinnvoll.
Benjamin B. schrieb: > Meist wird empfohlen die Spitze hochohmig zu Erden. Hier mal ein amtlicher Richtwert: JBC-Werkzeuge sind über 220 kOhm mit dem Schutzleiter verbunden. Gerade eben selbst nochmal gemessen.
Ok , Danke. Wäre nicht die einzige Gefahr wenn ich an einer Stelle die Schaltung (fast) berühre und an einer anderen Stelle den Lötkolben (fast) draufhalte oder berühre so das die von mir durch Bewegung erzeugten Ladungen über die Schaltung zum Kolben entladen ? Wenn ich mich auflade - es noch nicht per Armband abgeleitet wurde - dann den Kolben anfasse und darüber entlade macht das der Schaltung vor mir doch nichts ? Die Schaltung selbst liegt auf der Hochohmig geerdeten Matte - sollte sich durch die Luft nichts aufbauen können was dann schädlich wäre wenn der Kolben kommt? Oder gibt es noch andere Wege oder ladet es sich doch auf trotz Matte oder schwankt das Erdpotenzial so stark das es Probleme gibt? Die Pace Intelliheat Einheiten gibt es scheinbar ausschließlich Hart geerdet und gibt auch keine frei verfügbaren Schaltpläne um zu schauen ob ein Umbau machbar wäre , das einzige zu ESD sind die Angaben ; Tip to Ground <2Ω // AC Leakage <2mV RMS // Transient Level <500mV
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Benjamin B. schrieb: > Tip to Ground <2Ω // Ist doch i.O. Früher (TM) waren die netzbetriebenen Lötkolben alle hart geerdet und niemand hat über irgendwelche Feinheiten nachgedacht. "Alle berührbaren Metallteile müssen mit PE verbunden sein" war die Glaubenslehre.
Bernd G. schrieb: > Früher (TM) Wurden immer mal wieder empfindliche Eingänge und Mosfet Gates vorgeschädigt oder gekillt. Heute haben Bauteile oft bessere interne Schutzbeschaltungen und man trifft mehr Vorkehrungen gegen ESD. Es hat(te) seinen Grund warum Firmen wie Simens (ich habe bei Siemens Dental (Heute Sirona) mein Fachpraktikum gemacht) so einen Riesen-Aufwand in Fertigung und Prüfung getrieben haben. Früher hat man die Röhren auch noch mit dem Engel Löter gebraten. Und Früher (TM) war nicht alles besser! Ich wollte nicht in einem 70er Jahre Haus mit 10m² Zimmer, Pril Blumen auf den orangenen KüchenfLiesen und Ockerfarben oder grün gekacheltem Bad wohnen.
Bernd G. schrieb: > JBC-Werkzeuge sind über 220 kOhm mit dem Schutzleiter verbunden. Meine war hart geerdet. Habe mir da selbst einen 1-MΩ-Widerstand reingebaut, weil ich weiß, dass ich irgendwann nicht dran denke und in einer unter Spannung stehenden Schaltung herum löten werde, an der noch der Oszi mit PE klemmt. Bei der analogen Weller-Station gibt's eine 3,5-mm-Klinkenbuchse: steckt nichts drin, ist sie hart geerdet. Steckt man nur einen Stecker rein, ist sie offen, und man kann im Stecker auch einen Ableitwiderstand seiner Wahl unterbringen.
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Ja , die Option hatten bisher alle Weller Stationen bei denen ich nachgesehen habe. Bei Pace gab es vor Umstellung auf Intelliheat auch Versionen die Weich geerdet waren. Scheinbar nicht viele verkauft (unüblich in USA??) , waren dafür gedacht an nicht Stromlos schaltbaren Telefonanlagen uä. zu arbeiten. Kann angeblich EOS Probleme verursachen (Spannungsaufbau an der Lötspitze).
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Die NASA Empfehlung für ESD Arbeitsplätze : Lötspitze <20Ω (Neue Spitze <1Ω) zu Erde & <2mV potentialunterschied. Haben scheinbar anderes Vorgehen in USA? Auch Filterung der Erdung und Stromversorgung vor dem ESD Platz falls nötig ( Noise / EMI).
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Bernd G. schrieb: > JBC-Werkzeuge sind über 220 kOhm mit > dem Schutzleiter verbunden. Gerade eben selbst nochmal gemessen. Besser als direkt, aber eigentlich Faktor 10 zu wenig. Bernd G. schrieb: > Ist doch i.O. Früher (TM) waren die netzbetriebenen Lötkolben alle hart > geerdet und niemand hat über irgendwelche Feinheiten nachgedacht. Mein Ersa30 hat ein zweipoliges Netzkabel, keine Erdung. Ist auch egal, Röhren waren unempfindlich.
MManfred P. schrieb: > Besser als direkt, aber eigentlich Faktor 10 zu wenig. Woran machst du das fest? Müsstest du mit JBC in Barcelona auskegeln. > Mein Ersa30 hat ein zweipoliges Netzkabel, keine Erdung. Ist auch egal, > Röhren waren unempfindlich. Jaja, die alte Geschichte. Als temporärer Lötknecht im Fernmeldeanlagenbau hatte ich auch einen extra für diesen Zweck gefertigten und schutzisolierten Delta-Lötkolben mit einer luxuriösen 5 m langen Anschlussleitung. Ist aber eher ein Sonderfall ohne Belang, weil dort tatsächlich auch mal unter Spannung gelötet werden musste und hat nichts mit ESD zu tun.
Bernd G. schrieb: > einen extra für diesen Zweck gefertigten und schutzisolierten > Delta-Lötkolben Die gab's auch frei im Handel, die hatten einen Euro-Stecker. Die waren auf Glaskörper gewickelt, gingen leider schneller kaputt als die schutzgeerdeten Keramik-Pendants. (Kann sein, dass deiner mit extra langer Anschlussleitung Sonderanfertigung war.)
> MManfred P. schrieb: > Besser als direkt, aber eigentlich Faktor 10 zu wenig. Ich habe mich an meine ERSA Digital 2000 erinnert und dort nachgemessen: 220 kOhm zwischen PE und Spitze. Das scheint ein im Lötgeräte-Geheimkartell abgesprochener Wert zu sein.
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