Guten Morgen, ich versuche gerade, einen Drehgeber zu verstehen. Es handelt sich um einen PIB408-400Z-G05L-2M. Hier der Link zu einem Datenblatt eines ausreichend ähnlichen: http://www.sfencoder.com/products/Solid_Shaft_Encoders/188.html http://www.sfencoder.com/uploads/soft/190801/1-1ZP1134531.pdf Ich verstehe die elektrische Signalform nicht. Was mag "Line Drivers" bedeuten? Nach dem "Datenblatt" erst einmal nur, dass es keine TTL-Pegel sind. Die Verkabelung legt nahe, dass es ein differenzielles Signal ist. Gibt es da einen Standard oder Quasi-Standard, den man kennen müsste? (Ich weiss, dass es zumindest einen gibt, der zur Auswertung einen TIA/EIA-422-Line-Driver-IC zur Auswertung nutzt, aber das bedeutet natürlich nicht, dass das die korrekte Auswertung ist.)
Kenne ich nicht. Bei mir gehen die Links. Allerdings soll es "moderne" Browser geben, die HTTP-Links nicht mehr akzeptieren. Hier ist noch das "Datenblatt" eines Wiederverkäufers mit HTTPS: https://www.rocketronics.de/download/datasheet/pib4-8/PIB408.pdf Da passt die Beschreibung V_H und V_L aber gar nicht zu den differenziellen Kabeln, sondern zu TTL.
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Walter T. schrieb: > Da passt die Beschreibung V_H und V_L aber gar nicht zu den > differenziellen Kabeln, sondern zu TTL. Das Ding hat offenbar einen HTL-Treiber drin. Bei 5 V liefert er in etwa RS422, bei höherer Versorgungsspannung knapp unterhalb der Speisespannung. Nix neues auf der Welt der Drehgeber.
Woran machst Du das "offenbar" fest? Wenn ich den Encoder mit 5V versorge und die Adern hochohmig mit dem Oszilloskop abtaste, fange ich nur Netzfrequenz ein. Irgendein niederohmiges Signal gegen GND ist es also auf jeden Fall schon einmal nicht. Open Collector gegen GND ist es auch nicht. (Also dass A und Nicht-A jeweils unabhängig Open Collector gegen GND sind.) (Was ist noch nicht ausschließen kann, ist das A und Nicht-A ein potenzialfreier Ausgang ist. Aber ich würde so langsam lieber wissen als spekulieren. Ich will nichts kaputtmachen.)
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Walter T. schrieb: > Woran machst Du das "offenbar" fest? Ich habe das Ding nicht vor mir auf dem Tisch und sehe nur ein minimalistisches Datenblatt. Vllt hast du auch nur ein mechanisches Muster bekommen? Speisespannung 5 V o r 10-30 V deutet normalerweise darauf hin, dass die Teile in zwei Speisespannungsausführungen geliefert werden. Ein 10-30-V-Teil liefert bei 5 V möglicherweise gar nichts.
Ja, Du hast Recht, das geht aus meinem Post nicht hervor, wenn man die ersten beiden Links nicht öffnen kann. Aus der Typnummer und dem (ersten) Datenblatt kann man entnehmen, dass es sich um eine 5V-Version handelt. Ich nahm an, dass es sich um eine einfache Frage handelt, wenn man mit den Anschlußtypen (preisgünstiger) industrieller Sensoren vertraut ist. Hier ist noch ein Bild des Etiketts angehängt.
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Und was sagt ein Multimeter zwischen A und /A, B und /B? Jeweils mit 120 Ohm belasten.
hallo, bei "meinen" drehencodern, die ich im handrad verwende, werden einfach VCC (in meinem fall +5v) + GND angelegt, und bei A/B kommt einfach ein high/low signal, was einem normalen quadraturdrehgeber entspricht. Z ist der index der immer nur einmal pro drehung kommt. bei /A und /B bzw. /Z entsprechend umgekehrt. hier nachtraeglich noch ein link, wie der "line driver output" intern aussehen sollte: https://knowledge.ni.com/KnowledgeArticleDetails?id=kA00Z0000019MXOSA2 HTH & gruss, -- randy
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Bernd G. schrieb: > Und was sagt ein Multimeter zwischen A und /A, B und /B? 0V bei hochohmiger Messung, egal ob sich die Welle dreht oder nicht. Randy schrieb: > hier nachtraeglich noch ein link, wie der "line driver output" intern > aussehen sollte: Hmm...also ein "open emitter" oder wie auch immer das heißen mag. Sollte sich ja leicht testen lassen. Jetzt muss ich aber mal langsam den Strippenwust hier zu einem soliden Testaufbau konsolidieren, sonst bringe ich mich selbst durcheinander.
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Finale: Es handelt sich um einen klassischen Fall für das Meßstrippenmahnmal. Eine Masseleitung hatte einen Wackler. Ich hatte es dreimal geprüft, aber erst beim vierten Mal hat sich der Wackler auch dann gezeigt, wenn das Oszi dran ist. Für die Nachwelt auf der Suche nach Infos zum PIB408-400Z-G05L-2M: - Es ist ein Signal auf TTL-Pegeln, der "line driver" kann aber anscheinend nur hochziehen, eine "push"-Stufe, je nach Leitungslänge wird also ein pull-down-Widerstand benötigt. - A und Nicht-A sind einfach zueinander invertierte Signale, kein differenzielles Leitungspaar. Ein TIA/EIA-422-Receiver kann das natürlich aber genauso auswerten, was auch wegen des Gray-Codes keine Probleme machen wird. Danke für die hilfreichen Anregungen!
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Naja, immerhin weiß ich jetzt, was mit "line driver output" gemeint ist. Hätte auf Anhieb alles geklappt, hätte ich das vermutlich ignoriert und mental mit "TTL-Signal" gleichgesetzt.
Walter T. schrieb: > A und Nicht-A sind einfach zueinander invertierte Signale, kein > differenzielles Leitungspaar. Das hängt doch davon ab, was der Empfänger daraus macht. Wenn der die beiden Signale differentielle auswertet, besteht eine wunderbare Gleichtaktunterdrückung und das ist das Ziel einer differentiellen Übertragung. Es hängt ganz an deinem Signalempfänger, was er daraus macht.
Rainer W. schrieb: > Das hängt doch davon ab, was der Empfänger daraus macht. Das würde m.E. nur dann passen, wenn es push-pull-Stufen wären. So sitzt der High-Treiber im Sender, der pull-down im Empfänger und das Signal ist alles andere als symmetrisch.
Die Sache hat mir keine Ruhe gelassen, deswegen habe ich alles nochmal nachgemessen und -geprüft. Der Ausgang ist tatsächlich Push-Pull, allerdings reichlich unsymmetrisch. Der Drain-Teil hat einen sehr niedrigen Innenwiderstand, der Source-Teil einen recht hohen. (Die Meßtechnik ist in der eiskalten Bastelbude ziemlich ungenau, deswegen nur Hausnummern): Betrieben an 4,8V liefert der Drehgeber an allen Adern (A, B, Z und die drei invertierten Adern) an einem Pull-Up-Widerstand von 10 Kiloohm einen Low-Pegel von 320 mV. An der gleichen Versorgungsspannung liefert er an wieder allen Adern (A, B, Z und die drei invertierten Adern) an einem Pull-Down-Widerstand von 10 Kiloohm einen High-Pegel von 3,4 V. Das bedeutet, alle Ausgänge sind gleich aufgebaut, egal ob invertiert oder nicht, und der Source-Widerstand liegt bei grob 4 Kiloohm und der Drain-Widerstand bei 700 Ohm. Das Signal ist also alles andere als symmetrisch. Aber warum gibt es dann die invertierten Signale überhaupt, wenn das Signal sowieo nicht symmetrisch ist? (Edit: Für erhöhte Sicherheitsanforderung, Detektion von Adernbruch o.Ä. sieht er mir zu billig aus.)
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