Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Aixun T3A mit Toolcraft 50W Lötkolben?


von Thorsten R. (ikarisan)


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Hi!

Meine "Aixun T3A T245" ist auf dem Weg zu mir und ich frage mich gerade, 
ob ich an diese auch den Lötkolben meiner "Toolcraft ST - 50D" Station 
von Conrad anschließen kann. Der Stecker würde wohl passen, aber 
eventuell ist die Belegung ja völlig anders.

Wieso ich das machen möchte? Ich habe für Ruthex Schmelzmuttern 
Lötspitzen-Einsätze, die ich dann und wann benötige. Und ich habe keine 
Lust für diesen Zweck zwei Lötstationen herumstehen zu haben.

Einen einzelnen 936er Kolben habe ich spontan nicht gefunden. Der sieht 
an der Spitze nämlich so aus, als könnte er für die Ruthex Spitzen 
passen.

Viele Grüße
  Thorsten

von Harald K. (kirnbichler)


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Thorsten R. schrieb:
> und ich frage mich gerade,
> ob ich an diese auch den Lötkolben meiner "Toolcraft ST - 50D" Station
> von Conrad anschließen kann.

Ziemlich sicher nicht. C245-Lötspitzen enthalten ein Thermoelement, mit 
dem die Lötstation die Temperatur misst.

Zwar wird der 936-Kolben auch irgendein Thermoelement enthalten, aber 
weder ist sicher, daß das die gleiche Temperaturcharakteristik hat wie 
das in C245-Lötspitzen genutzte, noch, daß die Steckerbelegung auch nur 
irgendwas miteinander zu tun hat.

Probier's besser nicht aus.

von Uli S. (uli12us)


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Wie sehen denn die Spezialspitzen aus, womöglich lässt sich da einfach 
ein Adapter basteln. Es gibt ja sogar bei den Chinesen fertige Aufsätze 
für die C245 Spitzen, mit denen man andere Spitzenformen mit aber 
natürlich deutlich schlechterer Lötleistung bauen kann. Aber für mal 
schnell eine Spitze, die man sonst so gut wie nie braucht, mag das 
reichen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Uli S. schrieb:
> Wie sehen denn die Spezialspitzen aus

936 ist eine Lötspitzenvariante von Hakko.

Das ist wohl einfach nur ein Hohlzylinder.

Hier hat jemand so etwas wie eine Art "Maßzeichnung" veröffentlicht:

https://www.zeusbtc.com/Upload/image/202304/16824911961555738.jpg
(Quelle: 
https://www.zeusbtc.com/ASIC-Miner-Repair/Parts-Tools-Details.asp?ID=1834)

Also: Hohlzylinder mit 4.2mm Innendurchmesser und vielleicht 25mm 
Innenlänge.

von Thorsten R. (ikarisan)


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Harald K. schrieb:

> Ziemlich sicher nicht. C245-Lötspitzen enthalten ein Thermoelement, mit
> dem die Lötstation die Temperatur misst.

Ja, ist mir gerade auch aufgefallen. Das Conradding hat nur +/- am 
Stecker und einen LM324N OP auf der Platine. Den muss man wohl bei jedem 
neuen Kolben auf der Platine über Potis kalibrieren.

> Zwar wird der 936-Kolben auch irgendein Thermoelement enthalten, aber
> weder ist sicher, daß das die gleiche Temperaturcharakteristik hat wie
> das in C245-Lötspitzen genutzte, noch, daß die Steckerbelegung auch nur
> irgendwas miteinander zu tun hat.

Also laut "Aixun T3A" Anleitung erkennt der µC in der Station 
automatisch, ob die Spitze T245, T12 oder 936 ist. Daher wird wohl die 
Steckerbelegung bei allen drei identisch sein.

von Thorsten R. (ikarisan)


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Uli S. schrieb:

> Wie sehen denn die Spezialspitzen aus

So wie auf diesen Fotos :)

Innendurchmesser: 4mm
Tiefe für Heizelement: 25mm

von Thorsten R. (ikarisan)


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Harald K. schrieb:
> 936 ist eine Lötspitzenvariante von Hakko.

Ja, stimmt. Die Lötstation von Conrad nutzt "Hakko 900M" Spitzen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Thorsten R. schrieb:
> Also laut "Aixun T3A" Anleitung erkennt der µC in der Station
> automatisch, ob die Spitze T245, T12 oder 936 ist. Daher wird wohl die
> Steckerbelegung bei allen drei identisch sein.

Der Stecker wird eine Codierung für die Art des verwendeten Handgriffs 
haben. Und zwar der zur Lötstation gehörende Handgriff, nicht 
irgendeiner, der für eine andere Lötstation (aber ähnliche Lötspitzen) 
gedacht ist.

Manche Lötstationshersteller verwenden bei solchen Fällen auch 
abweichende Steckverbinder - meine Yihua 982 beispielsweise macht das 
so, die mit T245 und T210-Handgriffen für C245 bzw. C210-Lötspitzen 
funktioniert.

Ich wäre also an Deiner Stelle vorsichtig, einen von einer anderen 
Lötstation stammenden 936-Lötkolben an der "Aixun"-Lötstation 
anzuschließen.

Man müsste den schon mit einem von "Aixun" selbst stammenden Lötkolben 
vergleichen.

Thorsten R. schrieb:
> Innendurchmesser: 4mm
> Tiefe für Heizelement: 25mm

Ich hab' jetzt gerade meine Lötstation nicht hier, aber ich bin mir doch 
recht sicher, daß C245-Lötspitzen an der Stelle, an der das Heizelement 
sitzt, zu dick dafür sind. Bei C210-Lötspitzen sieht das schon anders 
aus, die sind deutlich kleiner.

Heut' abend kann ich mal nachmessen.

von Michael L. (nanu)


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Thorsten R. schrieb:
> Ja, ist mir gerade auch aufgefallen. Das Conradding hat nur +/- am
> Stecker und einen LM324N OP auf der Platine.

Wenn dem so ist und tatsächlich nur 2 Pins belegt sind, vergiß es.

Thorsten R. schrieb:
> Also laut "Aixun T3A" Anleitung erkennt der µC in der Station
> automatisch, ob die Spitze T245, T12 oder 936 ist.

Nur, weil Dein Lötkolben wie ein 936(Nachbau) aussehen mag, ist es aber 
keiner. Deinem Lötkolben fehlt scheinbar der Temperaturfühler im 
Heizelement.

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael L. schrieb:
> Deinem Lötkolben fehlt scheinbar der Temperaturfühler im
> Heizelement

Das muss nicht zwingend so sein; T12-Lötspitzen beispielsweise verwenden 
das Heizelement selbst als Thermoelement. Die haben zwar drei 
Anschlüsse, einer davon ist aber nur zur ESD-Erdung der Lötspitze da.

Im Betrieb wird bei T12 ständig zwischen Heizen und Messen umgeschaltet.

Ich hab mir mal anhand dieses Projektes hier eine T12-Station 
selbstgebaut:
https://github.com/wagiminator/ATmega-Soldering-Station

Dort wird das Verfahren beschrieben.

Der 936-Kolben könnte daher auch so betrieben werden.

Beitrag #7545866 wurde vom Autor gelöscht.
von Thorsten R. (ikarisan)


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Michael L. schrieb:
> Wenn dem so ist und tatsächlich nur 2 Pins belegt sind, vergiß es.

Nach einiger Suche im Netz und teilweise widersprüchlicher Angaben bzgl. 
der Steckerbelegung habe ich mir nun die aus den zwei Bildern 
(conrad.png + aixun.png) zusammengereimt. Die Pinbelegung der 
Conrad-Station habe ich aus einem gefundenen Schaltplan. Die der T3A aus 
einem Projekt für einen ESD-Filter für die T3A.

Scheint also echt nicht zu funktionieren. Habe einmal eine Mail an 
aixuntech geschrieben. Die sollen mir einfach einen Store bei AE nennen. 
:D

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (nanu)


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Thorsten R. schrieb:
> Nach einiger Suche im Netz und teilweise widersprüchlicher Angaben bzgl.
> der Steckerbelegung habe ich mir nun die aus den zwei Bildern
> (conrad.png + aixun.png) zusammengereimt.

Du sollst nicht im Netz suchen, sondern Dir Deinen Lötkolben Deiner 
ST-50D anschauen, wenn Du den weiterverwenden willst. Wenn da aus dem 
Keramikheizkörper nur 2 Käbelchen rauskommen, hat der keinen 
Temperaturfühler. So war das früher mal bei den ST-50A. Ob das bei der 
ST-50D, die es derweil ja auch in verschiedenen Ausführungen je nach 
Alter gibt, auch so ist, ist mir nicht bekannt. Da hilft aber eben 
nachschauen.

> Habe einmal eine Mail an aixuntech geschrieben. Die sollen mir einfach einen
> Store bei AE nennen.

Das auch das dann nur Kopien sein können, ist Dir klar?

: Bearbeitet durch User
von Thorsten R. (ikarisan)


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Michael L. schrieb:
> Du sollst nicht im Netz suchen, sondern Dir Deinen Lötkolben Deiner
> ST-50D anschauen, wenn Du den weiterverwenden willst.

Es sind drei Adern.

1+2 : rot
3 : schwarz
4+5 : blau

von Michael L. (nanu)


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Thorsten R. schrieb:
> Es sind drei Adern.
>
> 1+2 : rot
> 3 : schwarz
> 4+5 : blau

Rot und Blau gehen ans Heizelement, Schwarz über eine Feder an die 
Metallteile des Lötkolbens. Also kein Temperaturfühler.

von Harald K. (kirnbichler)


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So, ich hab' jetzt mal den Außendurchmesser des aktiven Endes meiner 
C210- und C245-Lötspitzen gemessen. C210 ist mit 2.7mm doch deutlich zu 
klein, C245 aber ist mit 4.8mm etwas zu groß. Möglicherweise lässt sich 
so etwas abdrehen, um auf den Innendurchmesser der 936-Lötspitzen zu 
kommen. Die von mir verlinkte Zeichnung schreibt was von 4.2mm, Thorsten 
hat 4mm gemessen.

Wenn man nur genau eine 936-Spitze verwenden will, kann man natürlich 
auch versuchen, die aufzubohren; sind ja nur ein paar Zehntel.

Wenn die verwendete C245-Spitze nicht zu lang ist, muss man noch nicht 
mal deren Vorderteil entfernen. Je nach Form des Endes des Sacklochs in 
der 936-Lötspitze wird dort aber eh' kein besonders guter Wärmeübergang 
erfolgen.

Zum Mutterneinschmelzen sollte es aber reichen.

von Uli S. (uli12us)


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Ich würde da eher deine Hülse etwas aufbohren, dass sie grade eben nicht 
über die C245 Spitze drüberpasst, dann nen Schlitz reinsägen und falls 
das allein nicht reicht, damits sauber klemmt einfach ne Schlauchschelle 
drüber.
Sieht zwar dann wild aus, aber solangs funzt. Du solltest dann aber 
irgendwas dazwischen schmieren, damits nicht dauerhaft festpappt, 
Kupferfett, WLP, Nivea.

von Thorsten R. (ikarisan)


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Michael L. schrieb:
> Also kein Temperaturfühler.

Dann ist der von Conrad eh raus. Schade.

von Thorsten R. (ikarisan)


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Harald K. schrieb:
> Wenn man nur genau eine 936-Spitze verwenden will, kann man natürlich
> auch versuchen, die aufzubohren; sind ja nur ein paar Zehntel.
>
> Zum Mutterneinschmelzen sollte es aber reichen.

Ja, klar. Ob die Spitze dann 240°C hat oder 250°C ist nicht so kritisch. 
Die 900er Spitze sollte halt nur nicht abfallen. :)

Muss ich dann aber mal gucken, ob sich das lohnt.

von Thorsten R. (ikarisan)


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Michael L. schrieb:
>> Habe einmal eine Mail an aixuntech geschrieben. Die sollen mir einfach einen
>> Store bei AE nennen.
>
> Das auch das dann nur Kopien sein können, ist Dir klar?

Ob Kopie oder nicht ist mir eigentlich total egal. Das Ding muss nur 
heiß werden, einigermaßen die gewünschte Temperatur halten und mit den 
M900 Spitzen kompatibel sein. Für 3-4 Einsätze im Jahr sollte das 
reichen.

Das hat mir Aixun geschrieben:

"Sorry to confirm with you that 936 handle has suspended production.
The T3A soldering station only supports T245 nad T12 handles right now."

:(

von Harald K. (kirnbichler)


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Thorsten R. schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Also kein Temperaturfühler.
>
> Dann ist der von Conrad eh raus. Schade.

Wenn die Lötstation auch mit T12-Spitzen zurechtkommt, muss das nicht so 
sein; wie ich weiter oben schon schrieb, haben T12-Spitzen keinen 
separaten Anschluss für einen Temperaturfühler, sondern nutzen die 
Heizung selbst als Thermoelement.

Die Spitzen können also mit nur zwei Kontakten betrieben werden (auch 
wenn sie drei haben, der dritte aber ist nur zum ESD-konformen Erden der 
Spitze vorgesehen).

Sollte die Heizung im Conrad-936-Nachbau also zufälligerweise ähnliche 
Thermoelement-Eigenschaften wie die in T12-Spitzen haben, müsste man der 
Lötstation beim Anschluss des Conrad-Nachbaus also nur weismachen, da 
wäre das Handstück für T12-Lötspitzen angeschlossen.

: Bearbeitet durch User
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