Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Regelung PID Regler


von Sebastian M. (basti_481803)


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Bei Grundlagen Regelungstechnik werden die Unterschiede P I D PI PD PID 
Reglers erklärt.

Meine Frage ist wieso nimmt man nicht einfach immer einen PID Regler 
(ist ja alles in Matlab/Simulink sehr schnell gemacht und kann man ja in 
andere Projekte copy pasten

: Verschoben durch Moderator
von Patrick C. (pcrom)


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Kann sein Weil das gut einstellen der Regel parameters dann mehr zeit 
kostet. Sowieso kann man PID libary benutzen (wenn vorhanden) und Ki 
oder Kd auf 0 setzen. Dann kan man PD resp PI oder was man woll.

von Udo S. (urschmitt)


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Macht man doch. Dazu braucht man kein Matlab.
Man nimmt einen fertigen PID-Regler für die Hutschiene und parametriert 
den.

Wenn die Regelstrecke komplexer wird geht es eher zu adaptiven und/oder 
mehrgrößenregelungen.

von Joachim B. (jar)


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Sebastian M. schrieb:
> Meine Frage ist wieso nimmt man nicht einfach immer einen PID Regler

Diesen Fehler machte ich in meiner Diplomarbeit auch, nicht alles ist 
mit PID zu erschlagen.
Versuche mal eine Totzeit in PID unterzubringen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Totzeit_(Regelungstechnik)

von Andras H. (kyrk)


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1. Parameteridentifikation der Strecke
2. Regelstruktur wählen basierend auf 1.
3. Regelparameter wählen basierend auf 1.
4. Optimieren.

Ich würde sagen in vielen Fällen kannst du einfach einen PID nehmen und 
notfalls den I und/oder D Teil ausschalten.

Das geht nur dann nicht, wenn aus Punkt 2 eine Regelstruktur herauskommt 
was man nicht mit PID realisieren kann. Zum Beispiel Hysteresereglers.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Sebastian M. schrieb:
> Meine Frage ist wieso nimmt man nicht einfach immer einen PID Regler

Warum muß man als Feinmechaniker feilen lernen, wenn man einfach eine 
Fräsmaschine nehmen kann?
Weil man etwas dabei lernt :-)

von Rainer W. (rawi)


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Sebastian M. schrieb:
> Meine Frage ist wieso nimmt man nicht einfach immer einen PID Regler
> (ist ja alles in Matlab/Simulink sehr schnell gemacht und kann man ja in
> andere Projekte copy pasten

Weil du dir bei einer Regelstrecke, die bereits einen Integrator 
darstellt, den Integrator im Regler sparen kannst.

Die Trennung findet aus didaktischen Gründen statt.
Wenn Ressourcen keine Rolle spielen, kann man natürlich alles mit der 
allgemeinen Lösung erschlagen.
Aber auch PID-Regler sind nicht für alle Anwendungen die goldene Lösung. 
Speziell der Integralanteil kann einem im praktischen Einsatz viel 
"Freude" bereiten.

von Papa Q. (papa_q)


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Du kannst immer einen PID nehmen und die anderen Parameter auf 0 setzen.

Der D-Anteil dämpft. Bei einer PT1 Strecke brauchst Du keinen D-Anteil.
Also nur P oder PI.

Mit I erreichst Du deinen Sollwert genau. Dafür wird das System aber nur 
noch halb so schnell wie bei einem P oder PD Regler.

Für eine Totzeitstrecke kannst Du nur noch eine I-Regler nehmen.

Beispiele:
Inverses Pendel: PD
Analoges Modellbauservo: P
Stromregler in einem Kaskadierten Drehzahl/Lageregler: P oder PI, weil 
du ja die Drehzahl genau regeln willst. Strom ist nur noch zur 
Begrenzung.

von Joachim B. (jar)


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Papa Q. schrieb:
> Mit I erreichst Du deinen Sollwert genau.

klar in der Unendlichkeit, nur will keiner solange warten.

Papa Q. schrieb:
> Du kannst immer einen PID nehmen und die anderen Parameter auf 0 setzen.
>
> Der D-Anteil dämpft. Bei einer PT1 Strecke brauchst Du keinen D-Anteil.
> Also nur P oder PI.

Hattest du wirklich mal Regelungstechnik? (nur so gefragt, wann und wo?)

von Bruno V. (bruno_v)


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Es ist einfacher, einen P-Regler zu nehmen, wenn man den will, als per 
Kommentar zu erklären, dass I und D nicht zufällig sonder per Design 0 
sind.

Es ist auch einfacher, den P-Regler zu beschreiben, als einen PID im 
Spezialfall. Dass I und D trägt ncht zum Verständnis von P bei.

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