Forum: PC Hard- und Software Wie kann man in Foxit ein PDF unterschreiben (*nicht* signieren)?


von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ich möchte in Foxit ein PDF mit meiner handschriftlichen Unterschrift 
versehen, um es nicht ausdrucken und wieder einscannen zu müssen. Foxit 
scheint aber nur die Funktion "(kryptografisch) signieren" zu kennen. 
Ebenso wird in sämtlichen Suchtreffern im Netz das Wort Unterschrift 
verwendet, obwohl elektronische Signatur gemeint ist.

Bei mir gibt es zwar einen Menüpunkt E-Sign, in dem ich auch etwas malen 
kann. Aber verwendbar ist das Gemalte nur, wenn ich es in ein gültiges 
elektronisches Zertifikat verwandle, wozu ich weder Lust noch Anlaß 
habe.

Ich will einfach nur eine ver1§%§te Grafik in das besch1$@!! 
Unterschriftenfeld einfügen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Also zumindest in der Handy-App von Foxit gibt es ein "Bleistift"-Icon, 
mit dem man an beliebiger Stelle im PDF irgendwas hinein kritzeln kann. 
Das Touchfeld dafür hast du bei so einem Gerät gleich inklusive. ;-)

von Jann S. (pycta)


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Wollvieh W. schrieb:
> Ich will einfach nur eine ver1§%§te Grafik in das besch1$@!!
> Unterschriftenfeld einfügen.

Nutze zum bearbeiten der PDF doch lieber einen PDF-Editor und keinen 
Reader, die können das alle Problemlso. Foxit Editor kostet anscheinend 
Geld, PDF XChange Editor kann das aber z.B. auch in der kostenlosen 
Version.

Foxit reader kann das trotzdem: Benutzerdefinierter Stempel-> 
Benutzerdefiniertern Stempel erstellen, dann eine PDF, die vollformatig 
deine Unterschrift enthält, auswählen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Jörg W. schrieb:
> Also zumindest in der Handy-App von Foxit gibt es ein "Bleistift"-Icon,
> mit dem man an beliebiger Stelle im PDF irgendwas hinein kritzeln kann.

So sieht das dann aus. (Für den Pixelhaufen ist der Firefox zuständig, 
der das so in das PDF „gedruckt“ hat, nicht Foxit Reader.)

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #7546886 wurde vom Autor gelöscht.
von Joe (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:

> Ich will einfach nur eine ver1§%§te Grafik in das besch1$@!!
> Unterschriftenfeld einfügen.

Wer ungeeignete SW falsch anwendet muss leiden. Die richtige Frage wäre 
gewesen:
Mit welcher Software kann ich das machen? Dann wärst du jetzt schon 
weiter.

Probiere es mal mit Inkscape (1.3 ff) oder Scribus (ab 1.58 ff)


Hier im Forum scheint es einige zu geben die lieber Fragen:

Wie komme ich am Besten mit dem Kopf durch die Wand ins nächste Zimmer, 
als sich die Tür zeigen zu lassen. Also ich fühle mich dabei oft etwas 
auf den Arm genommen (getrollt).

von Motopick (motopick)


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> Wie kann man in Foxit ein PDF unterschreiben?

Mit dem Foxit PDF Editor.

Als Datei einfuegen, skalieren und eigentlich fertig.
Damit nicht jeder H0nk die Unterschrift direkt als Element
"herausklauben" kann, dass Ganze dann noch einmal "distillen".

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Joe schrieb:
> Wollvieh W. schrieb:
>
>> Ich will einfach nur eine ver1§%§te Grafik in das besch1$@!!
>> Unterschriftenfeld einfügen.
>
> Wer ungeeignete SW falsch anwendet muss leiden. Die richtige Frage wäre
> gewesen:
> Mit welcher Software kann ich das machen? Dann wärst du jetzt schon
> weiter.
>
> Probiere es mal mit Inkscape (1.3 ff) oder Scribus (ab 1.58 ff)
>
>
> Hier im Forum scheint es einige zu geben die lieber Fragen:
>
> Wie komme ich am Besten mit dem Kopf durch die Wand ins nächste Zimmer,
> als sich die Tür zeigen zu lassen. Also ich fühle mich dabei oft etwas
> auf den Arm genommen (getrollt).

Foxit bietet eine Eingabefunktion für PDF-Formulare. Für das 
Unterschriftenfeld hat es eine mehrstufige Menüstruktur, die an 
Komplexität die Steuerung jeder Mondlandefähre übertrifft. Insbesondere 
kann man an zwei verschiedenen Stellen, bzw. auf verschiedene Weisen, 
eine grafische Unterschrift erzeugen und abspeichern. Bloß einfügen kann 
man sie halt nicht.

Auf die Idee, daß die Ersteller von Foxit das mit Absicht machen, um 
tausenden Menschen Lebenszeit zu stehlen, wäre ich nicht gekommen. Das 
hat ja schon was von den Artikeln von Etel-Tuning (Dunkellampen, 
Getriebesand und WLAN-Kabel.) Viel naheliegender ist doch, daß es die 
Funktion gibt, aber sie halt nur durch einen Polkatanz bei Vollmond 
ausgelöst werden kann.

von Oliver S. (oliverso)


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Bleibt die Antwort, die anscheinend niemand hören will:

Acrobat Reader.

Oliver

von Rolf (rolf22)


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Joe schrieb:
> Wer ungeeignete SW falsch anwendet muss leiden. Die richtige Frage wäre
> gewesen:
> Mit welcher Software kann ich das machen?

Das ist in dieser Allgemeinheit Unfug.

Wer kein Software-Fummel-Freak ist sondern SW zum Arbeiten benutzt und 
bereits eine SW installiert hat, die von einer Art ist, die die 
gewünschte Detailfunktion bieten könnte, der versucht natürlich 
zuallererst mal, diese SW zu nutzen. Er weiß ja logischerweise zunächst 
nicht, ob diese SW geeignet ist.

> Dann wärst du jetzt schon weiter.

Wenn man das bei jeder SW macht, bei der man eine gewünschte Funktion 
nicht sofort findet (obwohl sie möglicherweise vorhanden ist), dann hat 
man über kurz oder lang seinen Rechner mit 999 Programmen vollgemüllt 
und viel Zeit (vielleicht auch Geld) damit verschwendet, auszuprobieren, 
ob und wie die für das Gewünschte nützlich sind.

> Hier im Forum scheint es einige zu geben die lieber Fragen:
> Wie komme ich am Besten mit dem Kopf durch die Wand ins nächste Zimmer,
> als sich die Tür zeigen zu lassen.

Der Vergleich klemmt vorn und hinten: Jeder weiß, dass es in jedem 
Zimmer mindestens eine Tür gibt, die man nur suchen/finden muss. Aber 
wer weiß, ob die bei ihm installierte Software X das Detail Y 
beherrscht?

> Also ich fühle mich dabei oft etwas auf den Arm genommen (getrollt).

Du hast ein Problem in deiner Gefühlswelt und versuchst es, auf falsche 
Weise zu lösen.

An der Endstation mehrerer Buslinien: "Guten Tag. Fahren Sie nach X?" 
--- (Busfahrer hat seit drei Tagen Streit mit seiner Frau): "Draußen 
hängt ein Plakat, da steht alles dran!"

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ich will einfach nur eine ver1§%§te Grafik in das besch1$@!!
> Unterschriftenfeld einfügen.

Also ich hoffe mal das sowas garnicht geht!
Wenn jede Dumpfbacke da draussen in der Welt einfach ein Bild
deiner Unterschrift in jedes PDF so reinkopieren koennte,
wuerdest du dann diesem Dokument irgendeine Form von Rechtssicherheit
zugestehen?

Da scheint mir ordentlich signieren doch eindeutig die kluegere
Wahl zu sein.

Vanye

von Harald K. (kirnbichler)


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Wenn man nicht krampfhaft darauf besteht, den Vorgang "unterschreiben" 
zu nennen, dann kann man das Problem mit dem Foxit Reader lösen. Sogar 
Computer-"BILD" veröffentlicht Anleitungen dafür, wie's geht:
1
1 - Starten Sie den Foxit Reader.
2
2 - Nun ziehen Sie die PDF-Datei, die bearbeitet werden soll, 
3
    in das Programm.
4
3 - Im nächsten Schritt klicken Sie oben links auf „Startseite“ 
5
    und dann rechts auf „Bildanmerkung“.
6
4 - Ziehen Sie ein Rechteck an die Stelle, an der das Bild in 
7
    die PDF-Datei eingefügt werden soll.
8
5 - Es öffnet sich automatisch ein Fenster, in dem Sie das 
9
    gewünschte Bild auswählen. Bevor das Bild eingefügt wird, 
10
    können Sie es durch einen Doppelklick entsprechend anpassen 
11
    und ausrichten.
12
6 - Zuletzt wird die bearbeitete Datei gespeichert.

https://www.computerbild.de/artikel/cb-Tipps-Software-Bild-in-PDF-einfuegen-31574123.html

Die Transferleistung, daß die "Unterschrift" nichts anderes ist als ein 
Bild, sollte man schon hinbekommen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Vanye R. schrieb:
> wuerdest du dann diesem Dokument irgendeine Form von Rechtssicherheit
> zugestehen?

Selbst Faxgeräten hat man hierzulande ziemlich viel Rechtssicherheit 
zugestanden. Keine Frage, dass eine echte elektronische Signatur 
deutlich rechtssicherer ist, aber der Absender muss über einen 
passenden, öffentlich signierten Schlüssel verfügen und/oder der 
Empfänger in der Lage sein, diesen zu verifizieren.

Letztlich ist eine gekritzelte Unterschrift sowieso nur so viel wert, 
dass du sie im Falle eines Rechtsstreites als deine anerkennst, wenn sie 
dir vorgelegt wird.

von René H. (mumpel)


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Du könntest auch Geld in die Hand nehmen. Ein Unterschriften-Pad (z.B. 
"Evolis SIG 100", baugleich mit "Signotec Sigma", da steht nur vorne 
"Evolis" drauf" und hinten "Signotec"), dazu das Adobe-Add-On von 
Signotec. Manche Händler bieten das "Evolis SIG 100" im Bundle mit 
"Signotec signoSign/2". Dann könntest Du immer "frisch unterschreiben", 
in Verbindung mit einem Softwarezertifikat (84,- Euro für 2 Jahre, z.B. 
bei D-Trust) bekommt man eine fortgeschrittene digitale Signatur. 
(Evolis bietet die Geräte auch Privatkunden an, Signotec bedient nur 
Firmen).

Vanye R. schrieb:
> wuerdest du dann diesem Dokument irgendeine Form von Rechtssicherheit
> zugestehen?

Rechtssicherheit gibt es nur mit fortgeschrittener elektronischer 
Signatur oder qualifizierten elektronischen Signatur. Nur wenige Bürger 
haben das. Eine händische Unterschrift per Bildsignatur oder 
Unterschrift per Signaturpad mit selbsterstelltem Zertifikat bieten 
keine Rechtssicherheit. Erst wenn zusätzlich ein Zertifikat von einem 
zertifizierten Vertrauensdienst (z.B. D-Trust) eingebunden wird, am 
besten noch mit biometrischen Daten (dabei wird z.B. die Druckstärke 
aufgezeichnet), ist Rechtssicherheit hergestellt. Einfache digitale 
Signaturen bieten keine Rechtssicherheit, sind aber bei den meisten 
Firmen anerkannt (sonst müsste man bei Online-Verträgen immer erst zur 
Post zur Post-Ident, oder am PC eIdent über sich ergehen lassen).

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Motopick schrieb:
> Damit nicht jeder H0nk die Unterschrift direkt als Element
> "herausklauben" kann

Das kann man trotzdem, per Bildschirmfoto.

von Motopick (motopick)


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> Das kann man trotzdem, per Bildschirmfoto.

Jein. Eine so "herausgeklaubte" Unterschrift, wuerde bei der
Zweitverwertung naemlich noch einmal interpoliert (= gerendert),
und waere recht leicht als solche zu erkennen.
Dazu muesste man dann schon, dass 2. Dokument mit dem exakt
gleichem Setup erstellen. Nur dann koennte man "unbemerkt"
die Grafik einfuegen.

von René H. (mumpel)


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Nur wer kontrolliert eine Unterschrift wirklich?

von Motopick (motopick)


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> Nur wer kontrolliert eine Unterschrift wirklich?

Wenn es mal hart auf hart kommt, koenne man dann schon genauer hinsehen.

Viel interessanter ist es, subtile :) Aenderungen an Vertragstexten
vorzunehmen, und diese dann unterschrieben zurueckzusenden.
Da greift das Argument der (Nicht-)Kontrolle naemlich auch.

von René H. (mumpel)


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Motopick schrieb:
>> Nur wer kontrolliert eine Unterschrift wirklich?
>
> Wenn es mal hart auf hart kommt, koenne man dann schon genauer hinsehen.
>
> Viel interessanter ist es, subtile :) Aenderungen an Vertragstexten
> vorzunehmen, und diese dann unterschrieben zurueckzusenden.
> Da greift das Argument der (Nicht-)Kontrolle naemlich auch.

Als PDF/A gespeichert werden nachträgliche Änderungen "signalisiert". 
Wer dann nicht prüft ist selber schuld. Bei sachgerechter Einbringung 
der digitalen Signatur sollten nachträgliche Änderungen jederzeit 
angezeigt werden werden, dann sollte man auch prüfen.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Wollvieh W. schrieb:
> Ich will einfach nur eine ver1§%§te Grafik in das besch1$@!!
> Unterschriftenfeld einfügen.

Beim Acrobat Reader geht das über Stempel, und nachdem das Stichwort 
hier ja auch schon gefallen ist, wirds wohl beim Foxit Reader auch damit 
gehen.

Oliver

von Motopick (motopick)


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> Als PDF/A gespeichert werden nachträgliche Änderungen "signalisiert".

Ausgedruckt und unterschrieben ist jede dickethale Signatur verloren.

von Andreas M. (amesser)


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Wollvieh W. schrieb:
> Auf die Idee, daß die Ersteller von Foxit das mit Absicht machen, um
> tausenden Menschen Lebenszeit zu stehlen, wäre ich nicht gekommen.

Niemmand zwingt dich das kostenlose Tool "FoxIt Reader" zu benutzen. Es 
gibt ausreichend käufliche Programme die das können.

von Bernd S. (bernds1)


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Andreas M. schrieb:
> Niemmand zwingt dich das kostenlose Tool "FoxIt Reader" zu benutzen. Es
> gibt ausreichend käufliche Programme die das können.

Er will doch nur seine handschriftliche Unterschrift unter das Dokument 
setzen und KEINE elektronische Signatur. Und diese Unterschrift kann er 
mittels STEMPEL ausführen. Das ist selbstverständlich auch mit dem Foxit 
Reader möglich. Das wurde weiter oben auch schon gesagt!

von Andreas M. (amesser)


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Bernd S. schrieb:
> Er will doch nur seine handschriftliche Unterschrift unter das Dokument
> setzen und KEINE elektronische Signatur. Und diese Unterschrift kann er
> mittels STEMPEL ausführen. Das ist selbstverständlich auch mit dem Foxit
> Reader möglich. Das wurde weiter oben auch schon gesagt!

Natürlich kann er das. Mir geht einfach das ständig Gejammer über 
fehlende Funktionen von kostenloser Software auf den Sack. Als ob man 
einen Anspruch darauf hätte das ein frei verfügbares Tool auch nur 
irgendeine Funktion erfüllt. Statt sich darüber zu freuen, dass es ein 
kostenloses Tool gibt wird darüber genörgelt, dass es nicht alles kann, 
oder es anders kann als man meint wie es sein müsste oder es einfach nur 
nicht auf Anhieb bedient bekommt.

Wenn's beim Bäcker altbackene Brötchen für lau gibt beschwert sich doch 
auch keiner dass sie etwas trocken sind. Wie wäre es die Arbeit Anderer 
einfach mal wertzuschätzen, insbesondere wenn sie nichts kostet.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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René H. schrieb:
> Du könntest auch Geld in die Hand nehmen. Ein Unterschriften-Pad (...)

Ich wollte eigentlich nur viel Zeit und etwas Porto sparen :) (wobei ein 
Brief auch bald einen Wochenlohn kostet.) Das mit der gesparten Zeit 
wird sich nur dann erfüllen, wenn ich im Lauf der nächsten Jahre mehrere 
Hundert Formulare per Email statt per Brief schicken kann. :)

Bei meinem letzten Autokauf, privat, hat mich der Hipster einen 
PDF-Vertrag an seinem Mac unterschreiben lassen und selbst dasselbe 
getan. Bin mir sicher, daß man die Unterschrift für alles mögliche 
weiterverwenden kann und keine Chance besteht, gegen eventuellen 
Mißbrauch vorzugehen.

Die Auto- bzw. Geldübergabe habe ich mir deshalb ganz altertümlich auf 
einem Blatt Papier bestätigen lassen. Bis heute kam keine 
Mitropa-Kaffeemaschine oder ähnliches an, das lag aber sicher in der 
(zufälligen) Zuverlässigkeit der Person und nicht des Verfahrens.

Viele Länder werden ja gelobt, weil sie so "digital" sind. Ich habe mich 
aber noch nicht damit befaßt, wie sicher das alles ist. Es krankt doch 
schon daran, daß weder Rechner noch Smartphone sicher vor Angriffen 
sind. Ganz anders als eine Wohnung oder ein Büro. Das kann zwar jemand 
ausräumen, aber damit hat er noch lange keine Möglichkeit, Verträge 
abzuschließen oder Geld abzuheben (außer er findet Handys oder 
TAN-Generatoren ohne Pin. Ununterschriebene Schecks waren sicherer.)

Rolf schrieb:

> An der Endstation mehrerer Buslinien: "Guten Tag. Fahren Sie nach X?"
> --- (Busfahrer hat seit drei Tagen Streit mit seiner Frau): "Draußen
> hängt ein Plakat, da steht alles dran!"

"Behalt doch deinen blöden Hammer, du Drecksack!"
(Paul Watzlawick)

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Wer zufällig einen Mac benutzt:

Die im System enthaltene "Vorschau" verfügt über eine Funktion 
"Signieren", mit der man gespeicherte Unterschriften oder (mit etwas 
"Gefummel") auch Stempel in jedes PDF implantieren kann.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Wollvieh W. schrieb:
> Bin mir sicher, daß man die Unterschrift für alles mögliche
> weiterverwenden kann

Nein, das kann man nicht. Wenn die Unterschrift per Signaturpad (oder 
alternativ per Pen an einem geeigneten mobilen Gerät, wenn es die 
Software erlaubt) erfolgt, wird die Unterschrift nach dem Signieren aus 
dem Signaturpad gelöscht. Sie wird nur im Dokument gespeichert und 
danach aus dem Signaturpad enfernt. Eine Speicherung im System ist nicht 
möglich, das würde auch der eIDAS-Verordnung widersprechen. Es sei denn 
der Autohändler nutzt ein selbsprogrammiertes Programm, bei welchem die 
Unterschriften als Bild auf dem PC gespeichert werden (das habe ich 
testweise mal in Excel- und Word-VBA gemacht), was aber extrem teuer für 
ihn werden würde falls sowas rauskommt. Standardmäßig ist das Speichern 
einer digital erfassten Unterschrift nicht vorgesehen und auch nicht 
erlaubt.

: Bearbeitet durch User
von Joe (Gast)


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René H. schrieb:
> Es sei denn
> der Autohändler nutzt ein selbsprogrammiertes Programm, bei welchem die
> Unterschriften als Bild auf dem PC gespeichert werden (das habe ich
> testweise mal in Excel- und Word-VBA gemacht), was aber extrem teuer für
> ihn werden würde falls sowas rauskommt.

Nennt sich "Bildschirmschuss" auf Neudeutsch Screenshot und gibts für 
umme.

von René H. (mumpel)


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Bei gut konfigurierten Signaturprogrammen ist in der Unterschrift ein 
Zeitstempel eingebracht, das mache ich so, dann ist es nicht leicht mit 
dem Bildschirmfoto, es sei denn man schafft es den Zeitstempel 
unkenntlich zu machen.

von Joe (Gast)


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René H. schrieb:
> Bei gut konfigurierten Signaturprogrammen ist in der Unterschrift
> ein
> Zeitstempel eingebracht, das mache ich so, dann ist es nicht leicht mit
> dem Bildschirmfoto, es sei denn man schafft es den Zeitstempel
> unkenntlich zu machen.

Trivial zu umgehen. Worin soll da der Schutz bestehen? Ich wundere mich 
auch öfters, das sowas selbst bei manchen Behörden von den dortigen 
Sachbearbeitern anerkannt wird. Sehr komfortabel! Wie soll man bei 
solcher "Bildung" dann erklären, wieso man gerade Opfer eines 
Missbrauchs wurde? Sieht aus als hätte der "Brunnen einen breiten 
Trichter": Kind fällt leicht rein und ist sehr schwer wieder 
rauszuholen. Oje! Da kann man nur hoffen, das man selbst nicht dran ist!

von René H. (mumpel)


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Joe schrieb:
> Worin soll da der Schutz bestehen?

Sobald ein Schutz umgangen wird, ist das Zertifikat raus. Dann sieht der 
Bürokrat, dass das die Zertifikat-Informationen fehlen. Das sollte er 
zum Anlaß nehmen, die Unterschrift prüfen zu lassen, wenn er die 
Unterschrift bzw. das Zertifikat nicht verifizieren kann. Aber wie immer 
sind Theorie und Praxis zwei paar Schuhe.

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (amesser)


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René H. schrieb:
> Bei gut konfigurierten Signaturprogrammen ist in der Unterschrift ein
> Zeitstempel eingebracht, das mache ich so, dann ist es nicht leicht mit
> dem Bildschirmfoto, es sei denn man schafft es den Zeitstempel
> unkenntlich zu machen.

Das Bild einer Unterschrift in ein PDF einzufügen ist keine Signatur. 
Das ist einfach nur ne Fotocollage. Da spielt es auch keine Rolle ob da 
ein Datum bei ist oder nicht.

Ein Programm, was den Namen "Signaturprogramm" verdient erstellt eine 
kryptoggraphisch abgesicherte Signatur auf Basis von Zertifkaten. Das 
hat überhaupt nichts mit dem Krakel zu tun den wir unter so ein Dokument 
malen. Um genau zu sein bräuchte es nicht mal ein Unterschriftenfeld 
dafür. Das ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, das es eben nicht nur 
an der Politik/Behörden liegt das wir im Bereich IT nicht vorwärts 
kommen sondern an der allgemeinen Unfähigkeit im Bereich IT. Den Perso 
mit eID gibt nun lange genug. Der ist genau dafür vorbereitet, es fehlen 
nur noch die Zertifikateanbieter. Und da ist die Privatwirtschaft 
gefragt.

von Pete K. (pete77)


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Vielleicht hilft ja auch diese Toolsammlung:
https://tools.pdf24.org/de/

von René H. (mumpel)


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Andreas M. schrieb:
> Den Perso
> mit eID gibt nun lange genug. Der ist genau dafür vorbereitet, es fehlen
> nur noch die Zertifikateanbieter. Und da ist die Privatwirtschaft
> gefragt.

Gab es die ersten vier Jahre auch. Aber der Preis dafür ist vielen zu 
hoch. Die ersten zwei Jahre gab es das Zertifikat für 9,95 Euro im Jahr. 
Das hatte ich selber. Danach war der Preis schon bei 29,95 Euro pro 
Jahr. Das hatte ich dann nicht mehr. Nur wenige Privatanwender leisten 
sich diesen Preis. 2014 wurde es dann mangels Akzeptanz wieder 
abgeschafft. Jetzt muss man für 84,- Euro für zwei Jahre ein 
Softwarezertifikat kaufen. Das wird aber kaum einer ausgeben, zumal es 
sehr umständlich ist so ein Zertifikat zu beantragen. Ich wünsche mir 
eine Kombination aus Signaturpad und ePA-Zertifikat/Zertifikatskarte. 
Ich bevorzuge noch immer die händische Unterschrift, da diese etwas 
Persönliches hat.

: Bearbeitet durch User
von Rolf (rolf22)


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> es fehlen nur noch die Zertifikateanbieter. Und da ist die Privatwirtschaft
> gefragt.

Solche Anbieter gibt es seit Jahren. Schon vor dem ePerso konnte man 
Chipkarten bekommen, mit denen (plus Kartenleser) man am PC signieren 
konnte.
https://eidas.ec.europa.eu/efda/tl-browser/#/screen/home

Das Problem ist nur, dass kaum jemand qualifizierte Zertifikate kauft.

Warum kauft es keiner? Weil er es nicht kennt und keinen Nutzen sieht. 
Und da ist eben der Staat gefragt: Er sollte die nötigen Informationen 
verbreiten und dafür sorgen, dass ein gewisser Nutzen da ist. Dann 
würden die Diensteanbieter auf den anfahrenden Zug aufspringen (und es 
würde automatisch billiger werden).

Das Beziehen der Zertifikate könnte man deutlich bürgerfreundlicher 
machen, wenn z. B. die Meldeämter Zertifikate ausgeben und auf den 
ePerso schreiben würden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rolf schrieb:
> Warum kauft es keiner? Weil er es nicht kennt und keinen Nutzen sieht.

Siehe Beitrag über deinem: weil es, privatwirtschaftlich getan, schlicht 
zu teuer ist. Da kann ich viele Kugelschreiber leer schreiben für das 
Geld.

Wenn dem Staat daran gelegen wäre, würde er dafür die Infrastruktur 
finanzieren und man könnte die Zertifikate bei den entsprechenden Ämtern 
für maximal eine kleine Bearbeitungsgebühr bekommen – die deutlich unter 
der für den Perso selbst liegen muss, damit das Akzeptanz erlangt.

Bis dahin kritzeln wir einfach weiter unseren Otto unter die Dokumente.

von Andreas M. (amesser)


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René H. schrieb:
> Ich bevorzuge noch immer die händische Unterschrift, da diese etwas
> Persönliches hat.

Ja, mache ich auch so.

Rolf schrieb:
> Und da ist eben der Staat gefragt: Er sollte die nötigen Informationen
> verbreiten und dafür sorgen, dass ein gewisser Nutzen da ist. Dann
> würden die Diensteanbieter auf den anfahrenden Zug aufspringen (und es
> würde automatisch billiger werden).

Es sind doch die Unternehmen die den Nutzen davon hätten. Weil dann die 
ganzen Verträge ohne weiteres von Papier auf Elektronisch umgestellt 
werden können. Warum soll der Staat (also wir) eine Infrastruktur 
finanzieren von der ausschließlich die Unternehmen einen Nutzen haben?

Rolf schrieb:
> Das Beziehen der Zertifikate könnte man deutlich bürgerfreundlicher
> machen, wenn z. B. die Meldeämter Zertifikate ausgeben und auf den
> ePerso schreiben würden.

Und die Kosten für die dafür notwendige Infrastruktur bezahlt Du dann 
natürlich auch gerne beim nächsten Perso gleich mit. Die privaten 
Zertifikateanbieter verlangen ja nicht zum Spaß ne Gebühr.

von René H. (mumpel)


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Jörg W. schrieb:
> für maximal eine kleine Bearbeitungsgebühr

Eine Bearbeitungesgebühr alleine reicht nicht immer. Eventuell muss auch 
eine Datenbank geführt werden, mit der die Zertifikate abgeglichen 
werden können.

Jörg W. schrieb:
> die deutlich unter
> der für den Perso selbst liegen muss

Es ist ja nicht nur der Ausweis. Auch das Equipment kostet viel Geld. 
Reiner-SCT ist nahezu noch der einzige Hersteller, der vernünftige 
QES-fähige Kartenlesegeräte liefert. Und auch das wollen viele nicht 
investieren, für die paar mal im Leben. Selbst den Online-Dienst von 
sign-me nutzt kaum einer, weil die Gebühren dafür vielen zu hoch sind.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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René H. schrieb:
> Es ist ja nicht nur der Ausweis. Auch das Equipment kostet viel Geld.

Das heißt dann aber im Umkehrschluss, dass das ganze System dahinter 
eine Totgeburt ist – für die der nette Bürger trotzdem Geld bezahlen 
muss, denn sie ist ja drin im Ausweis (mit all ihren Kosten).

von René H. (mumpel)


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So sieht es aus.

von Harald K. (kirnbichler)


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Andreas M. schrieb:
> Die privaten Zertifikateanbieter verlangen ja nicht zum
> Spaß ne Gebühr.

Komisch, SSL-Zertifikate gibt es komplett kostenfrei. Nicht 
"reklamefinanziert", sondern kostenfrei.
Let's Encrypt macht sowas.

Die Tarife der privaten Zertifikatsanbieter dienen wohl eher der 
Finanzierung anderer Dinge, als der eigentlichen 
Zertifikatsinfrastruktur.

von Andreas M. (amesser)


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Harald K. schrieb:
> Komisch, SSL-Zertifikate gibt es komplett kostenfrei. Nicht
> "reklamefinanziert", sondern kostenfrei.
> Let's Encrypt macht sowas.

Ein Let's Encrypt Zertifikat taugt maximal zum Aufbau einer 
verschlüsselten Verbindung. Um die Authentizität des Anbieters zu 
beweisen ist das Legitimationsverfahren von Let's Encrypt viel zu 
angreifbar. Nicht umsonst haben Lets Encrypt Certificate den niedrigsten 
level (DV). Darum geht es bei Lets Encrypt auch gar nicht. Ziel ist nur 
die Verschlüsselung der Verbindung.

Infos dazu:
https://www.digicert.com/de/difference-between-dv-ov-and-ev-ssl-certificates

Unternehmen die was von sich halten, erstellen Ihre Zertifikate bei 
einem anständigen Zertifikatanbieter. Der prüft aber nicht nur die IP 
sondern ruft auch gerne mal per Telefon an und/oder prüft die 
Postanschrift. Das Zertifikat kommt dann auch nicht einfach übers 
Internet. Und das kostet Geld. Dafür ist die Gültigkeit oft auch länger. 
Das Gleiche ist bei der elektronischen Signatur. Der Vertragspartner 
will ja sichergehen, das auch wirklich die richtige Person hinter dem 
Zertifikat steht und nicht jemand der einfach nur Deinen Namen in das 
Zertifikat geschrieben hat. Die Validierung ist nunmal aufwändig, kostet 
also.

von René H. (mumpel)


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Andreas M. schrieb:
> Der prüft aber nicht nur die IP sondern ruft auch gerne mal per Telefon
> an

Ich lasse mein SSL-Zertigikat vom Hoster verlängern, der übernimmt auch 
die Legitimation.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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René H. schrieb:
> Ich lasse mein SSL-Zertigikat

Um genau die geht es aber nicht …

von Joe (Gast)


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Rolf schrieb:
> An der Endstation mehrerer Buslinien: "Guten Tag. Fahren Sie nach X?"
> --- (Busfahrer hat seit drei Tagen Streit mit seiner Frau): "Draußen
> hängt ein Plakat, da steht alles dran!"

Der ist gut! Den merk'ich mir.

von Joe (Gast)


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Motopick schrieb:
>> Nur wer kontrolliert eine Unterschrift wirklich?
>
> Wenn es mal hart auf hart kommt, koenne man dann schon genauer hinsehen.
>
> Viel interessanter ist es, subtile :) Aenderungen an Vertragstexten
> vorzunehmen, und diese dann unterschrieben zurueckzusenden.
> Da greift das Argument der (Nicht-)Kontrolle naemlich auch.

Kannst du das mit dem Argument der Nichtkontrolle mal an einem fiktiven 
Beispiel erläutern?

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