Forum: Offtopic Pünktlich zum Freitag: Der erste Flachbildfernseher!


von Tim 🔆 (solarlicht)


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Weltneuheit.

von Harald K. (kirnbichler)


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Die Erweiterung des Ablenkwinkels in der Fernsehröhre wurde damals als 
großer Fortschritt gefeiert.

Ist es nicht schön, daß man diese Trümmer nicht mehr bei sich zu Hause 
herumstehen hat?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Interessant. Das linke Gerät mit der wohl 90°-Röhre erinnert von der 
Seite (Konturen der Rückwand) an deutsche Loewe-Geräte (bin aber nicht 
sicher, müsste ich genauer recherchieren). Ist der schwedische Löwe ein 
Ableger aus Kronach?

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Harald K. schrieb:
> Ist es nicht schön, daß man diese Trümmer nicht mehr bei sich zu Hause
> herumstehen hat?

Doch, ich weiß es zu schätzen, noch viel mehr bei Computermonitoren.

Meine Eltern waren bei neuer Technik immer schnell dabei und hatten mit 
Einführung des Farbfernsehens auch bald einen Farbfernseher von Graetz 
angeschafft. Der war so tief wie breit und ging gefühlt alle paar Wochen 
spektakulär mit viel Rauch kaputt. Für mich als Kind natürlich spannend 
bei der Reparatur zuzusehen. Wenn ich die kaputten Teile dann haben 
durfte war das natürlich das Highlight ;-)

von Michael O. (michael_o)


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Mein Vater den Job für Blaupunkt gemacht. Es ging darum den Ablenkwinkel 
der Röhren immer weiter zu vergrößern ohne die Konvergenz ausarten zu 
lassen. Es gab ein Patent von ihm das die Zahl der Einstellelemente von 
gut 100 auf 25 Reduziert hat. Gab dann einen langen Patentstreit mit 
Grundig, den Blaupunkt gewonnen hat, weil ein ex Mitarbeiter meines 
Vaters etwas zu viel Industriespionage zu offensichtlich betrieben 
hatte.

RiP
Dipl. Ing. Rolf Ohlhorst

MfG
Michael

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Michael O. schrieb:
> Mein Vater den Job für Blaupunkt gemacht.

Glückwunsch für den Job, den Dein Vater gemacht hat. Wusste bisher nur 
nicht, dass Blaupunkt nur irgendwas mit Bildröhrenproduktion zu tun 
hatte?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer Z. schrieb:
> Wusste bisher nur nicht, dass Blaupunkt nur irgendwas mit
> Bildröhrenproduktion zu tun hatte?

Hat er doch gar nicht behauptet.

Die produzierte Bildröhre ist halt nur nutzlos, wenn man dann hinterher 
die Konvergenzeinstellung dafür nicht beherrscht. Ich erinnere mich auch 
noch mit Grausen an das Prozedere für sowas.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Jörg W. schrieb:
> Die produzierte Bildröhre ist halt nur nutzlos, wenn man dann hinterher
> die Konvergenzeinstellung dafür nicht beherrscht. Ich erinnere mich auch
> noch mit Grausen an das Prozedere für sowas.

Okay, danke, jetzt habe ich verstanden. Ja, die Tafeln mit den gefühlt 
100 Einstellern kenne ich, da musste ich systematisches Vorgehen auch 
erst lernen und üben. War natürlich Sache der Fernseher-Hersteller, 
nicht des Bildröhre-Lieferanten. Du hast Recht.

von Ralf X. (ralf0815)


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Tim 🔆 schrieb:
> Meine Eltern waren bei neuer Technik immer schnell dabei und hatten mit
> Einführung des Farbfernsehens auch bald einen Farbfernseher von Graetz
> angeschafft. Der war so tief wie breit und ging gefühlt alle paar Wochen
> spektakulär mit viel Rauch kaputt. Für mich als Kind natürlich spannend
> bei der Reparatur zuzusehen. Wenn ich die kaputten Teile dann haben
> durfte war das natürlich das Highlight ;-)

Mein erster Farb-TV war ein Philips der ersten? Generation, also ein 
Goya o.ä. mit ~60kg.
Teilweise mehr Zeit mit Reparaturen/Einstelle als fernsehen verbracht..😢

von Joachim B. (jar)


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Ralf X. schrieb:
> Mein erster Farb-TV war ein Philips der ersten? Generation, also ein
> Goya o.ä. mit ~60kg.

kann ich mithalten den ersten Telefunken Chassis 708 mit Röhren und 
durchgebrannter Platine ein Flickwerk, aber bevor ich den fertig hatte 
bekam ich auch schon Besseres, einen K9 Philips.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Ralf X. schrieb:
> Mein erster Farb-TV war ein Philips der ersten? Generation, also ein
> Goya o.ä. mit ~60kg.
> Teilweise mehr Zeit mit Reparaturen/Einstelle als fernsehen
> verbracht..😢

Mein erster FS war ein Philips-SW mit Schutzscheibe und VHF-Trommeltuner 
von 1953. Die Firma hat damals Wartung von Gemeinschaftsantennenanlagen 
für alle Baugenossenschaften der Stadt gemacht, da wurden noch Röhren 
getauscht. Aus der Ecke hatte ich zwei UHF-VHF-Umsetzer neben dem FS 
liegen, um ZDF und N3 zu gucken.

Danach kam ein Kuba-SW-FS mit dem M100-Chassis, damals ein verdammt 
modernes und recht gutes Chassis - leider war der Name Kuba da wegen 
häufiger Ausfälle schon verbrannt, müssten 1823- oder 1923-Chassis 
gewesen sein.

Jahre später kam ein Blaupunkt Farbfernseher mit Multinorm (für DDR-FFS) 
und Stereoton, dessen Modulchassis vermutlich ein Grundig war.

Irgendwie hatten alle ihre Wehwehchen, aber das war lange Zeit 
beherrschbar.

Dann keine Lust mehr, einen Medion mit 100Hz-Digitalchassis gekauft. 
Totale Scheißtechnik, der hat sich seine Klötzchen im Bild selber 
gemacht - wie es auch teurere Markengeräte taten.

Das war dann wohl auch der Zeitpunkt, wo die Fernsehpruckler den Bach 
runter gingen: Keine Röhren mehr wechseln, Bauteiletausch mangels 
Ausrüstung und Verfügbarkeit nicht machbar.

Ich bin froh, rechtzeitig verschwunden zu sein.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Pffft, nur Jungspunde. Mein erster TV war mit Nibkow Scheibe.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Frank D. schrieb:
> Pffft, nur Jungspunde. Mein erster TV war mit Nibkow Scheibe.

Und damit hast du Nedflix geschaut? ;-)

Beitrag #7548695 wurde vom Autor gelöscht.
von Ralf X. (ralf0815)


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Manfred P. schrieb:
> Mein erster FS war ein Philips-SW mit Schutzscheibe und VHF-Trommeltuner
> von 1953. Die Firma hat damals Wartung von Gemeinschaftsantennenanlagen
> für alle Baugenossenschaften der Stadt gemacht, da wurden noch Röhren
> getauscht. Aus der Ecke hatte ich zwei UHF-VHF-Umsetzer neben dem FS
> liegen, um ZDF und N3 zu gucken.

Naja, meinen ersten sw hatte ich mit 12 “repariert“, der stammte auch 
irgendwo aus den 50ern, Bildrohr mehr rund als eckig und natürlich auch 
mit externem UHF-VHF Umsetzer, Marke/Typ weiss ich nicht mehr, da mein 
Bestand zu schnell wechselte und ich mir damit mein Taschengeld 
finanzierte.
Zuerst erfolgten die Reparaturen natürlich überwiegend durch Wechsel von 
Röhren, Sicherungen und verdächtig aussehenden Bauteilen aus 
Schlachtware vom Sperrmüll.
Aber die Fernsehtechniker, die ab und zu dem TV meiner Eltern kamen, 
machten das an sich genauso..😁

von Harald W. (wilhelms)


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Frank D. schrieb:

> Pffft, nur Jungspunde. Mein erster TV war mit Nibkow Scheibe.

Der arme Mann hat sich jetzt wohl im Grabe rumgedreht...
https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Nipkow

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Ralf X. schrieb:
> Mein erster Farb-TV

Frank D. schrieb:
> Mein erster TV war mit Nibkow Scheibe.

OT

Wenn SW aber mitzählen das war der 12cm Universum mit Bleiakku wo ich 
schon im Auto die WM ´74 verfolgte, sehen konnte ich die Tore aber nur 
in der Wiederholung, rechts ran gefahren Antenne gerichtet und das Tor 
geschaut.
12cm SW Röhre, kann man sich heute kaum noch vorstellen, aber die Augen 
waren ja auch besser.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Manfred P. schrieb:
> Mein erster FS war ein Philips-SW mit Schutzscheibe und VHF-Trommeltuner
> von 1953.

Da habe ich noch lange nicht gelebt. Aber was mit Schutzscheibe und 
Trommeltuner kann ich auch bieten. Mit der Schutzscheibe war das Geräte 
vorne dann auch fast flach...

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Harald K. schrieb:
> Die Erweiterung des Ablenkwinkels in der Fernsehröhre wurde damals als
> großer Fortschritt gefeiert.

Ein Glück, daß es nur Bremsstrahlung und keine Ablenkstrahlung gibt. :)

> Ist es nicht schön, daß man diese Trümmer nicht mehr bei sich zu Hause
> herumstehen hat?

Immerhin war so die Grundlast für die Atomkraftwerke gesichert. Der 
Megawatt-Stromverbrauch der Fabriken ging direkt nach Feierabend auf die 
Fernsehgeräte über. Millionen Fernseher als Lastwiderstände der 
Atomindustrie.

Ich habe gerade mal wieder alle Teile von Zurück in die Zukunft 
geschaut. Daß man da im Jahr 2015 an Faxgeräte geglaubt hat, kann ich 
noch nachvollziehen. Aber im "Restaurant der 80er" schweben fette 
Röhrenfernseher an den Gästen vorbei und nehmen die Bestellung auf. 
Wobei in der zeitgenössischen Wohnung Fernsehen und Bildtelefonate 
quadratmetergroß direkt auf der flachen Wand erscheinen. Also haben die 
Klötze zur angenommenen Retro-Ausstattung gehört und waren überholt.

Mittlerweile finde ich schon selbst ältere Laptops zu fett. Wiegen 3 kg, 
Deckel 1 cm, Hauptteil 2 cm dick. Da gehen fast drei moderne rein.

Yalu X. schrieb:
> Frank D. schrieb:
>> Pffft, nur Jungspunde. Mein erster TV war mit Nibkow Scheibe.
>
> Und damit hast du Nedflix geschaut? ;-)

Nibkow, das war doch diese Ballettänzerin? Und Nad Flix der Nachbar von 
Homer Simpson? :)

: Bearbeitet durch User
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Harald K. schrieb:
> Ist es nicht schön, daß man diese Trümmer nicht mehr bei sich zu Hause
> herumstehen hat?

Einerseits ja...

von Joachim B. (jar)


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Enrico E. schrieb:
> Einerseits ja...

und es werden immer noch set top Boxen verkauft, verdammt die bleiben 
auf den Flachschirmen nie stehen.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Frank D. schrieb:
> Pffft, nur Jungspunde. Mein erster TV war mit Nibkow Scheibe.

Ich hatte zumindest ein Buch über Paul Nipkow, als ich 10 oder 11 war. 
Zählt das auch? ;-)

von Dieterich (einermehr)


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Hallo

Harald K. schrieb:
> Ist es nicht schön, daß man diese Trümmer nicht mehr bei sich zu Hause
> herumstehen hat?

Absolute Zustimmung:

Ich erinnere mich noch an die Zeiten, als ich mir beim Computermonitor 
wünschte, man könnt die Wand in der Mietwohnung teilweise durchbrechen, 
um wenigstens etwas Platz auf den Schreibtischchen (es war und ist ein 
Witz, mit welchen Hasenställen Mieter leben müssen, wenn es bezahlbar 
sein soll) in der Tiefe zu haben.

Der erste nach heutigen Ansprüchen lächerlich kleine Monitor war eine 
Offenbarung:

Endlich Platz in der Tiefe, aber auch eine strahlende Leuchtdichte (was 
für Funzeln doch die bezahlbaren CRT waren, man kannte ja nichts 
anderes...) und endlich wirklich runde Kreise, knack scharfe Bilder, 
durchgehend gerade horizontale und vertikale Linien.
Und das schon damals für weniger Geld als ein (damals) "hochwertiger" 
CRT kostete.

Beim TV habe ich das nicht so deutlich wahrgenommen, bzw. hätte ich auch 
noch länger mit der Bildröhre leben können bis die "großen" TV bezahlbar 
wurden (groß für Bildrühren TV Verhältnisse... heute eher die 150 Euro 
Klasse vom Discounter entsprechend).

Nein bei Monitoren, TV Geräten und auch Videobändern und Videorekordern 
besteht bei mir Null Nostalgie und Trauer um deren verschwinden.

Meine Güte:

Zwei, drei Schränke voller Videokassetten, Audiokassetten und 
Schallplatten  für das was "heute" locker auf eine externe 8TB 
Festplatte passt, die nicht mal die Größe einer Videokassette hat.
Und ja, mit ein wenig wollen und nicht viel darüber erzählen bekommt man 
die "Software" auch auf die Festplatte.

Kein "TV-Tisch" mehr notwendig, man kommt ohne 60cm tiefen Schreibtisch 
aus, wenn man nicht direkt mit der Nase vor dem Bildschirm hängen will, 
Mann muss nicht mehr viele tausend DM (mit den Euro verschwanden zum 
Glück auch im mehr die CRT - reiner Zufall, aber auch irgendwie witzig) 
abgeben, um runde Kreise und durchgängig gerade und scharfe Linien 
dargestellt zu bekommen.

: Bearbeitet durch User
von Tim 🔆 (solarlicht)


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Lindh, Steene & Co war wohl ein Elektronikgroßhandel (1957 gegründet). 
Es sind zwei Namen angegeben, "Löwe" und "Südfunk". Vielleicht waren die 
ja ein Fachverband, ähnlich Interfunk / Ruefach.

https://runeberg.org/handkal/1971alfa/0380.html

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Dieterich schrieb:
> man kommt ohne 60cm tiefen Schreibtisch
> aus, wenn man nicht direkt mit der Nase vor dem Bildschirm hängen will,

Hä? Wie tief ist denn Dein Schreibtisch jetzt?

Zu Röhrenkübelzeiten war der, als er vor einer Wand stand, 110cm tief, 
damit zwischen mir und dem Kübel noch ausreichend Platz war - heute ist 
er 80cm tief, und die Monitore stehen an der Hinterkante des Tisches 
(dank ihrer ausladenden Standfüße ist die Bildfläche dann ca. 65..70cm 
von der Vorderkante entfernt).

Bei 60cm müssten die Monitore schon sehr, sehr flach auf der Wand 
kleben.

von Dieterich (einermehr)


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Hallo

O.K da habe ich mich wohl vertan, aber mehr als 70cm waren es ganz 
bestimmt nicht - das mit der Nase vor dem Bildschirm was tatsächlich nur 
leicht übertrieben...

Mein heutiger Schreibtisch ist aber auch nur 70cm tief, viel mehr ist 
leider nur umständlich möglich, aber eigentlich auch nicht notwendig.

110cm Tiefe - wow, bei breit war das Ding denn und vor allem:
Wo hat der (privater Wohnhaushalt, keine 150m² Wohnung oder eigenes 
"Computerzimmer mal vorausgesetzt)  den gestanden.

Das ist ja tiefer (breiter) als viele Einzelbetten...!

von Harald K. (kirnbichler)


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Dieterich schrieb:
> 110cm Tiefe - wow, bei breit war das Ding denn und vor allem:
> Wo hat der (privater Wohnhaushalt, keine 150m² Wohnung oder eigenes
> "Computerzimmer mal vorausgesetzt)  den gestanden.

Der hat im Büro gestanden. Breit war er 2.50m

Der jetzige ist 2m breit, das reicht für die drei Monitore.

Ich habe allerdings auch kein "Tiny House".

von Dieterich (einermehr)


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Hallo

Na ja - also haben den Tisch, und den Raum dir letztendlich deine Kunden 
und Steuerrückerstattungen bezahlt.
Bei mir und den weiteren betroffenen war es aber halt eine reine private 
(Hobby) Nutzung in einer Mietwohnung und typischerweise einer mindestens 
dreiköpfigen Familie...
Auch war der CRT bei den meisten Privatnutzern in der unter 500 DM 
Klasse.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Dieterich schrieb:
> und den Raum dir letztendlich deine Kunden und Steuer-
> rückerstattungen bezahlt.

Nö, den hat mein Arbeitgeber bezahlt. Wie es bei den meisten 
Angestellten der Fall ist, die nicht im "home office" arbeiten. Der 
Arbeitgeber besitzt oder mietet die Geschäftsräume und stellt 
Einrichtung und Infrastruktur für den Arbeitnehmer bereit.
Der Arbeitgeber hat auch den Röhrenkübel bezahlt, das war mein Werkzeug.

Dieterich schrieb:
> Auch war der CRT bei den meisten Privatnutzern in der unter 500 DM
> Klasse.

Aha. Das sahen meine Monitore, die ich privat zu Hause verwendete, 
anders.

Schon zur Studentenzeit, als die Bude klein und das (selbstverdiente) 
Geld knapp war. Der erste Farbmonitor war ein NEC Multisync 3D. (Der 
brauchte keinen 1.10m tiefen Schreibtisch, aber der stand ja auch nicht 
bei mir im Büro).

von Manfred P. (pruckelfred)


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Rainer Z. schrieb:
>> Mein erster FS war ein Philips-SW mit Schutzscheibe und VHF-Trommeltuner
>> von 1953.
> Da habe ich noch lange nicht gelebt.

Ich auch nicht, aber man konnte Elektronik noch nicht auf 2,5 Jahre 
optimieren, die hielt länger.

von Harald K. (kirnbichler)


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Manfred P. schrieb:
> aber man konnte Elektronik noch nicht auf 2,5 Jahre
> optimieren, die hielt länger

und konnte dafür viel weniger bei gleichzeitig viel höherer 
Leistungsaufnahme.

von Falk B. (falk)


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Enrico E. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> Ist es nicht schön, daß man diese Trümmer nicht mehr bei sich zu Hause
>> herumstehen hat?
>
> Einerseits ja...

Das geht heute auch mit Menschen, deren Format sich invers proportional 
zum Flachbildschirm verändert hat . . .

von Falk B. (falk)


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Harald K. schrieb:
>> aber man konnte Elektronik noch nicht auf 2,5 Jahre
>> optimieren, die hielt länger
>
> und konnte dafür viel weniger bei gleichzeitig viel höherer
> Leistungsaufnahme.

Für die einen war es ein Farbfernseher, für andere das kleinste 
Blockheizkraftwerk der Welt! ;-)

von C. D. (derschmied)


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Falk B. schrieb:
> Für die einen war es ein Farbfernseher, für andere das kleinste
> Blockheizkraftwerk der Welt! ;-)

Mit Strom heizen ist doch wieder en Vogue, das Kind hat nur einen neuen 
Namen.

DerSchmied

von Al. K. (alterknacker)


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Hier erscheint es das es nur die bis jetzt benannten Fernsehgeräte in 
Deutschland gab.
Es gab aber auch noch zu der damaligen Zeit ein Deutschland welches die 
anerkannte DDR war.

Durch meine Amateurtanzmusik habe ich an dem Familienverdienst
so nach und nach ca. 4000 DDR Mark heimlich abzweigen können.

Glaube 1986 habe ich meine Überraschung, ein Farb TV  der Familie 
vorstellen dürfen.
Mit 800 M im Monat Nominalverdienst ist das schwierig.
Das war ein DDR Gerät , kein Russe.
Na ja, 1992 gab es einen neuen aus kapitalistischer Produktion.;-))

MfG
alterknacker

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Al. K. schrieb:
> Das war ein DDR Gerät , kein Russe.

Hatte ich hier auch um die Zeit. Von Quelle

von Al. K. (alterknacker)


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Bruno V. schrieb:
> Hatte ich hier auch um die Zeit. Von Quelle

Du hattest ein DDR Gerät von Quelle 1986.
Das ist interessant...

MfG
alterknacker

von Manfred P. (pruckelfred)


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Al. K. schrieb:
>> Hatte ich hier auch um die Zeit. Von Quelle
>
> Du hattest ein DDR Gerät von Quelle 1986.
> Das ist interessant...

Dir ist entgangen, dass die DDR in westliche Länder exportiert hat?

von Al. K. (alterknacker)


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Manfred P. schrieb:
> Dir ist entgangen, dass die DDR in westliche Länder exportiert hat?
Da hast du wirklich den Falschen erwicht...

Ich war in sehr vielen Betrieben der DDR welche NSW exportierten, aber 
immer unter einen anderen Namen, welche gefordert waren.
;-))

Das haben manche Altbundesbürger bis heute noch nicht geschnallt..

MfG
alterknackere

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von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Al. K. schrieb:
> Das haben manche Altbundesbürger bis heute noch nicht geschnallt..

Das ist sicher so. Nur sollte man nicht vergessen, was das DDR-Regime 
damit bezweckte: Einnahme von West-Devisen, denn mit Ost-Mark (= 
Aluminium-Chips) konnte die DDR auf dem Weltmarkt nix koofen.

So kam es, dass sich Waren im Katalog von Meckermann & Qualle ähnlich 
sahen wie im Kaufhaus Centrum am Alex in Ost-Berlin. Nur dass auf dem 
Label der Geräte im Osten "RFT" stand und bei Meckermann & Qualle sowas 
wie "Bruns" oder "Palladium".

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Manfred P. schrieb:

> Dir ist entgangen, dass die DDR in westliche Länder exportiert hat?

Genau. Es gab auch Ikea "Swedish Design. Made in GDR"

von Heinrich K. (minrich)


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Was hätten wir im armen, technologisch unterlegenem Westen nur getan 
ohne die Hilfsgüterlieferungen aus der DDR!
Bekannt sind nicht nur die heimlich umettiketierten Quellelieferungen, 
pünktlich zum Advent gab es Bananen, Orangen, Südfrüchte eben, und 
echten Bohnenkaffee aus der Sowjetzone. Omas kennen ihn noch, den guten 
"Jaagops Gröönung" ungemahlen, oder auch vakuumverpackt, bereits 
gemahlen, für die armen Wessis. Die hatten ja nicht mal Kaffeemühlen. 
"Ächt Dollmayer" oos Sachsänn war da nur die zweite Wahl. Die DDR 
produzierte sogar heimlich den Golf 1, weil VW das "alleine" einfach 
nicht hinbekam.

von Harald K. (kirnbichler)


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Und nicht nur das, der Megabitchip, den Siemens stolz präsentierte, 
wurde gar nicht mit von Toshiba aus Japan eingekaufter Technik 
produziert, sondern kam --woher auch sonst?-- aus dem Zentrum 
Mikroelektronik Dresden. Weil das ja klar ist; und um diese 
Wirtschaftförderung geheimzuhalten, wurde die Mär von Toshiba 
aufgebracht. Die Genossen gingen sogar soweit, mit ihrer eigenen 
Leistung bis 1988 hinter dem Zaun zu halten und den sozialistischen 
Triumph erst da offiziell zu verkünden. Alles nur, damit die 
gabbidalisdischen Brüder und Schwestern ihr Gesicht bewahren konnten.

Hier sieht man, wie schlecht es um den vermeintlichen Technologieführer 
Siemens tatsächlich stand:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/projekt-mega-a-3709edd2-0002-0001-0000-000013513341

von Falk B. (falk)


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Heinrich K. schrieb:
> Die DDR
> produzierte sogar heimlich den Golf 1, weil VW das "alleine" einfach
> nicht hinbekam.

Hehehe ;-)
Da gab es den Ossiwitz zum neuen Wartburg 1.3, kurz vor 1989.
Warum heißt der neue Wartburg 1.3?
1 Auto, 3 Hersteller
-Karosse aus Eisenach
-Motor von VW
-Preis von Mercedes

;-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Wartburg_1.3#Preise_und_zugrundeliegende_Kalkulation

von Falk B. (falk)


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Harald K. schrieb:
> Hier sieht man, wie schlecht es um den vermeintlichen Technologieführer
> Siemens tatsächlich stand:

"Für 1987 ist zunächst die Serienfertigung von 1-Megabit-Speichern 
geplant, von 1989 an sollen dort dann auch 4-Megabit-Chips hergestellt 
werden. Diese Winzlinge packen Daten in kaum noch vorstellbarer Dichte 
in ihre Schaltkreise. Das 1-Megabit-Chip kann den Inhalt von etwa 70 eng 
beschriebenen Schreibmaschinenseiten speichern."

Köstlich! Aber das ist auch schon 40 Jahre her! ;-))
Ufff!!

"Entscheidend sind bei dem 1-Megabit-Chip nicht die Erfolge im Labor, 
sondern das Beherrschen der fehlerfreien Massenproduktion. "

Wohl wahr!

von Heinrich K. (minrich)


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Immens war auch die Abwanderung aus der Bähh!-Err-Dee in das 
sozialistische Arbeiter- und Bauernparadies. Die Demogratdsche, doitsche 
Republik musste extra Überstunden schieben, auf den Höfen ihrere 
Verwaltungen und Botschaften Warteschlangen verköstigen, um die 
massenhaft einreisewilligen Flüchtlinge ausm gabbiddalistischen Westen 
einzubürgern. Gut, daß die DDR soo liberale Einwanderungsbestimmungen 
hatte. Und Ausreisebestimmungen erst: Man konnte seinen ganzen Plempel, 
Haus und Hof, einfach da lassen. Als Rentner. In den Westen. Damit dort 
die Städte nicht aussterben. Vereinsamen... Ja, die DDR war einfach 
pfundig. Schade, daß sie untergegangen ist.

von Heinrich K. (minrich)


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Al. K. schrieb:
> Das haben manche Altbundesbürger bis heute noch nicht geschnallt..

Ja, da hat er recht, der Al. K., sie sind echt rückständig, diese 
Altbundesbürger. Manche bis heute... schnallen einfach nichts.

von Falk B. (falk)


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Heinrich K. schrieb:
> Immens war auch die Abwanderung aus der Bähh!-Err-Dee in das
> sozialistische Arbeiter- und Bauernparadies. Die Demogratdsche, doitsche
> Republik musste extra Überstunden schieben, auf den Höfen ihrere
> Verwaltungen und Botschaften Warteschlangen verköstigen, um die
> massenhaft einreisewilligen Flüchtlinge ausm gabbiddalistischen Westen
> einzubürgern.

STIMMT! War ein geiler Film! ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=bznjeEx98uM

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> "Entscheidend sind bei dem 1-Megabit-Chip nicht die Erfolge im Labor,
> sondern das Beherrschen der fehlerfreien Massenproduktion. "

"Fehlerfreie Massenproduktion" gibt es bei Halbleitern eh nicht (auch, 
wenn es mittlerweile, je nach Produkt, Ausbeuten von 90 % und darüber 
gibt).

Für den Ostblock war außerdem nur entscheidend, überhaupt eine 
Massenproduktion geschafft zu haben – danach verschwand das Teil von der 
Cocom-Liste, ab da hat man dann lieber Geschäft als Politik gemacht. Ob 
die Ausbeute nun 30 oder 70 % betrug, war daher nicht das Entscheidende 
(wäre es nur, wenn man sie hätte international verkaufen wollen).

"Erfolge im Labor" ist ohnehin Unsinn: Speicher mit großer 
Speicherdichte brauchten und brauchen so viel Investition, dass die 
keiner lediglich als Labormuster baut. Es wird also in jedem Falle eine 
Serienproduktion angegangen, ist dann nur die Frage, wann die jeweilige 
Technologie auch läuft. Das Kuriosum des ZMD-1-Mbit-Speichers war dabei, 
dass er seinen 256-kbit-Vorgänger mehr oder weniger überholt hat.

Aber von Fernsehern sind wir jetzt ziemlich weit weg.

von Harald W. (wilhelms)


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Heinrich K. schrieb:

> Bekannt sind nicht nur die heimlich umettiketierten Quellelieferungen,

Übrigens hat früher auch Telefunken Geräte für Quelle gebaut. Die wurden 
bereits im Telefunkenwerk mit Quellebeschriftung versehen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Harald W. schrieb:
> Übrigens hat früher auch Telefunken Geräte für Quelle gebaut.

Ich glaube, Du hast nicht so genau verstanden, worauf Heinrich 
hinauswollte ...

Beitrag #7551325 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Falk B. schrieb:
> Das geht heute auch mit Menschen, deren Format sich invers proportional
> zum Flachbildschirm verändert hat . . .

Ja tatsächlich, hier ist sogar der Beweis ;)

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