Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kann ein Schweiß Trafo Leistung verlieren


von Mein_erstes_Mal (peter_s158)



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Schönen guten Tag,
ich habe ein MAG Schweißgerät das auf einmal keine Leistung mehr hat.
Am Trafo kommen die 3 Phasen an und der Leistungsschalter schaltet die 
die entsprechende Wicklung auf.
Aus meiner Sicht alles so wie es sein soll.
Kann der Trafo massiv an Leistung verlieren oder ist der Fehler eher im 
Gleichrichter zu suchen? Was meint Ihr?

Beitrag #7551589 wurde vom Autor gelöscht.
von Michael B. (laberkopp)


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Mein_erstes_Mal schrieb:
> Kann der Trafo massiv an Leistung verlieren

Der Trafo nicht, aber bei 3-Phasen kann eine Diode kaputt gehen, oder 
die Leitung zu einer Diode ab sein.

Bei 1 Phase wäre der Schweisstrafo dann eher aus.

von Falk B. (falk)


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Mein_erstes_Mal schrieb:
> Kann der Trafo massiv an Leistung verlieren

Nein.

> oder ist der Fehler eher im
> Gleichrichter zu suchen?

Ja

von C. D. (derschmied)


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Ersma die üblichen Verdächtigen:

Masseklemme in Ordnung, Kabel zw Buchse und Trafo auch? Verschraubung 
fest? Gleiches beim Schlauchpaket, irgendwas dort verkokelt?

Wenn ja, dann wohl tatsächlich Gleichrichter. Ist aber nicht allzu 
teuer. Die alten Trafos sind zwar Schluckspechte, aber dafür robust.

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Mein_erstes_Mal (peter_s158)


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C. D. schrieb:
> Ersma die üblichen Verdächtigen:
>
> Masseklemme in Ordnung, Kabel zw Buchse und Trafo auch? Verschraubung
> fest? Gleiches beim Schlauchpaket, irgendwas dort verkokelt?
>
> Wenn ja, dann wohl tatsächlich Gleichrichter. Ist aber nicht allzu
> teuer. Die alten Trafos sind zwar Schluckspechte, aber dafür robust.
>
> DerSchmied

Ja 4 Dioden haben kein DUrchgang mehr.
Danke für die Hilfe

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Ist aber selten, dass Dioden hochohmig durchbrennen, meistens satter 
Kurzschluss

von Rainer W. (rawi)


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Mein_erstes_Mal schrieb:
> Ja 4 Dioden haben kein DUrchgang mehr.

Vielleicht in Gegenrichtung ...

scnr

von H. H. (Gast)


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So ein Schweißtrafo hat genug Leistung, um die Dioden auf die Weise 
sterben zu lassen.

von Andrew T. (marsufant)


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Mein_erstes_Mal schrieb:

>
> Ja 4 Dioden haben kein DUrchgang mehr.
> Danke für die Hilfe


Bitte in dem Fall den kompletten Gleichrichter tauschen, also nicht nur 
die vier Dioden.

von H. H. (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Bitte in dem Fall den kompletten Gleichrichter tauschen, also nicht nur
> die vier Dioden.

Naja, man kann die Dioden schon im Viererblock tauschen, so wie sie 
parallel geschaltet sind.

von C. D. (derschmied)


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https://www.elefthiko.com/product/gleichrichter-240a-290a-330a-350a-400a-450a-380v-mig-mag-schutzgas-schweissgeraet/

Gibt jede Menge fertige, da würde ich nicht viel reparieren wollen. Nimm 
einen eine Nummer größer, dann bist auf der sicheren Seite.

DerSchmied

von H. H. (Gast)


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von Ron-Hardy G. (ron-hardy)


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H. H. schrieb:
> Naja, die Dioden sind ja nicht besonders teuer.

Aber das aus-&wiedereinpressen in den KK stell ich mir schwierig vor

von H. H. (Gast)


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Ron-Hardy G. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Naja, die Dioden sind ja nicht besonders teuer.
>
> Aber das aus-&wiedereinpressen in den KK stell ich mir schwierig vor

Fehlvorstellung.

von Ron-Hardy G. (ron-hardy)


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H. H. schrieb:
> Fehlvorstellung.

OK, wenn Du das sagst...

von C. D. (derschmied)


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H. H. schrieb:
> Naja, die Dioden sind ja nicht besonders teuer.

Hast sicher Recht, ich hätte auch kein Problem mit dem Tausch. Hab aber 
keine Ahnung wie es da beim TO aussieht... sparen kann er sich da dann 
schon 'nen Fuffi.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja, ganz so unberechtigt ist der Einwand nicht, den kompletten 
Gleichrichter zu tauschen. Die neuen Dioden müssen wieder richtig fest 
in den Kühlkörper eingesetzt werden, so daß sie mit möglichst viel Druck 
und Fläche mit diesem verbunden sind. Sonst hat man da 
Übergangswiderstände, zusätzlich zur Verlustwärme der Diode sorgt das 
dafür, daß der Kühlkörper keinen guten Job machen kann und dann platzt 
den neuen Dioden evtl. auch recht zeitnah wieder der Arsch. Spätestens 
dann hat's sich mit dem Fuffi sparen erledigt.

von H. H. (Gast)


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Du hast das also noch nie gemacht.

von Andreas B. (bitverdreher)


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H. H. schrieb:
> Du hast das also noch nie gemacht.

Ich habe es zwar auch noch nie gemacht, aber da alles nur Alu ist, 
sollte das einfach sein: passendes Rohr und reinkloppen.

von H. H. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Du hast das also noch nie gemacht.
>
> Ich habe es zwar auch noch nie gemacht, aber da alles nur Alu ist,
> sollte das einfach sein: passendes Rohr und reinkloppen.

So ähnlich, aber besser mit Schraubstock/Schraubzwinge statt Hammer. 
Etwa so wie man Kugellager wechselt.

von Christian M. (likeme)


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Krasser Trafo, mein Lorch hat nur eine Phase mit 230V/400V :-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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was mir an Trafos immer nicht so zusagt sind die Schweissnähte,
die die einzelnen Bleche im Kern allesamt wieder verbinden

von C. D. (derschmied)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> was mir an Trafos immer nicht so zusagt sind die Schweissnähte,
> die die einzelnen Bleche im Kern allesamt wieder verbinden

Nuja, beim Schweißtrafo stand Zuverlässigkeit & Belastbarkeit im 
Vordergrund; Strom & Kupfer waren noch bezahlbar. Verluste sind nicht so 
sehr ins Gewicht gefallen wie heute, also stand das im Hintergrund. 
Bumms mußte er haben, und idealerweise die Spannung unter 42V bleiben. 
Ein Lichtbogen beim Schweißen ist lang nicht so anspruchsvoll wie 
empfindliche Unterhaltungselektronik, der lebt simpel von schierer 
Leistung. Wärme muß ins Material, viel und schnell.

Nicht einen von den alten Trafos habe ich während meiner Karriere 
geschafft zu himmeln, sauteuere moderne Inverter von Marktführern jedoch 
schon mehrere.

DerSchmied

von Udo S. (urschmitt)


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C. D. schrieb:
> Nimm
> einen eine Nummer größer, dann bist auf der sicheren Seite.

Nützt bei gleichbleibender Kühlkörpergröße nur bedingt.
Und das kann nach hinten losgehen. Das Teil hat bei großen Strömen sehr 
wahrscheinlich keine Ed von 100%. Machst du den Gleichrichter robuster, 
dann gibt bei der nächsten Überlastung halt der Trafo zuerst nach.
Das wäre dann aber ein Totalschaden.

von C. D. (derschmied)


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Udo S. schrieb:
> Machst du den Gleichrichter robuster, dann gibt bei der nächsten
> Überlastung halt der Trafo zuerst nach.
> Das wäre dann aber ein Totalschaden.

Gutes Argument, ich beuge mich.

von Falk B. (falk)


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Udo S. schrieb:
> C. D. schrieb:
>> Nimm
>> einen eine Nummer größer, dann bist auf der sicheren Seite.
>
> Nützt bei gleichbleibender Kühlkörpergröße nur bedingt.
> Und das kann nach hinten losgehen. Das Teil hat bei großen Strömen sehr
> wahrscheinlich keine Ed von 100%. Machst du den Gleichrichter robuster,
> dann gibt bei der nächsten Überlastung halt der Trafo zuerst nach.

Nicht wirklich. Die Dioden sind KEINE Sicherung oder Überlastabschaltung 
für den Trafo! Der muss die Maximallast, auch Kurzschluß, dauerhaft 
aushalten oder per Übertemperaturschalter abschalten. Und wenn er 
gescheit dimensioniert UND gebaut ist, tut er das auch. Das Ding sollte 
ein Streufeldtrafo sein, der ist dauerhaft kurzschlußfest.

von Jörg K. (joergk)


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Falk B. schrieb:
> Das Ding sollte
> ein Streufeldtrafo sein, der ist dauerhaft kurzschlußfest.

Dieser nicht: Ist eine MIG/MAG-Maschine, die fährt (näherungsweise) 
Konstantspannung. Der Strom stellt sich durch die Abbrandgeschwindigkeit 
des Drahtes ein.
Du gingst wahrscheinlich von einer E-Hand-Maschine aus, das sind 
tatsächluch Streufeldtrafos und damit Konstantstromquellen.

Aber unabhängig davon gebe ich Dir recht: So einen Trafo bekommt man 
-einen funktionierenden Thermoschalter vorausgesetzt- nicht kaputt.

Ich würde allerdings auch alle Dioden tauschen...

Jörg

von Udo S. (urschmitt)


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Falk B. schrieb:
> Und wenn er
> gescheit dimensioniert UND gebaut ist, tut er das auch

Bei wieviel % der preiswerten Geräte glaubst du daran?
Bei einem alten Eisenschwein eines namhaften Herstellers gebe ich dir 
Recht.

von Falk B. (falk)


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Udo S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Und wenn er
>> gescheit dimensioniert UND gebaut ist, tut er das auch
>
> Bei wieviel % der preiswerten Geräte glaubst du daran?

Je billiger und neuer und chinesischer, umso weniger ;-)

von Andrew T. (marsufant)


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H. H. schrieb:
> Ron-Hardy G. schrieb:
>> H. H. schrieb:
>>> Naja, die Dioden sind ja nicht besonders teuer.
>>
>> Aber das aus-&wiedereinpressen in den KK stell ich mir schwierig vor
>
> Fehlvorstellung.

Hinz irrt.

von Andrew T. (marsufant)


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H. H. schrieb:
>
>> Ich habe es zwar auch noch nie gemacht, aber da alles nur Alu ist,
>> sollte das einfach sein: passendes Rohr und reinkloppen.
>
> So ähnlich, aber besser mit Schraubstock/Schraubzwinge statt Hammer.
> Etwa so wie man Kugellager wechselt.

Bosch empfiehlt
Kniehebelpresse als Handmodell.

Bevor man sich den Krampf antut, kauft man mehrere neue komplette 
Gleichrichter.

von H. H. (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Ron-Hardy G. schrieb:
>>> H. H. schrieb:
>>>> Naja, die Dioden sind ja nicht besonders teuer.
>>>
>>> Aber das aus-&wiedereinpressen in den KK stell ich mir schwierig vor
>>
>> Fehlvorstellung.
>
> Hinz irrt.

Könnte man denken, wenn man zwei linke Hände hat...

von H. H. (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Bosch empfiehlt
> Kniehebelpresse als Handmodell.

Für Leute, die damit ihr Geld verdienen müssen. Als Bastler hat man mehr 
Zeit.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das sind nur Dioden und Alu-Platten. Wenn man nicht gerade einen 
Schraubstock aus Plastik benutzt, schafft der das von der Kraft her 
locker, die Dioden in die Löcher zu pressen. Alternativ hat jede 
Werkstattbude, die so ein doch schon etwas größeres Schweißgerät 
einsetzt, auch eine hydraulische Werkstattpresse. Damit geht's auch wenn 
man das Loch nicht genau trifft - aber dann nennt man es Stanzen und der 
Diode geht's danach dreckig.

von Manfred K. (4for)


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wer keine Kniehebelpresse hat nimmt ne Ständerbohrmaschine mit einem 
Stück Rohr ins Futter eingespannt. Geht bequem.

von Nevs (noname_user)


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Bei so nem einfachen Eisenschwein ist die Fehlersuche doch ein Klacks.
Wenn vor dem Gleichrichter von die volle U anliegt u. dahinter nichts 
mehr kommt, kann man ja über jede Diode messen u. wird die Ursache so 
ganz einfach finden. Ist ja nun kein SNT.
In einem Bohrmaschinenständer wird man nicht viel Druck aufbauen können, 
dazu ist der nicht konstruiert.

von Ralf X. (ralf0815)


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Unwichtig schrieb:
> In einem Bohrmaschinenständer wird man nicht viel Druck aufbauen können,
> dazu ist der nicht konstruiert.

Bitte nicht von einem Dremel oder Proxxon ausgehen...

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ben B. schrieb:
> Das sind nur Dioden und Alu-Platten.

Mit Waermeleitpaste kann noch etwas nachgeholfen werden oder endet in 
einer Sauerei.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Dieter D. schrieb:
>> Das sind nur Dioden und Alu-Platten.

Wie beim Lichtmaschinengleichrichter der MZ-ETZ250 oder BMW-R100, da 
heipen die "Diodenplatte".

> Mit Waermeleitpaste kann noch etwas nachgeholfen werden oder endet in
> einer Sauerei.

Eine absolut sinnfreier Vorschlag, Sauerei ohne irgendwelchem Gewinn.

von Mein_erstes_Mal (peter_s158)


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Guten Morgen,
nach endloser Odyssee endlich den neuen Gleichrichter eingebaut.
Und nun hat das Schweißgerät wieder Leistung:)

Danke für die Unterstützung

von C. D. (derschmied)


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Hört man gerne! Was hat der Spass denn gekostet?

Danke für die Rückmeldung...

DerSchmied

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