Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur eines wireless charging boards (micro usb port)


von Johannes (jo_sxh)



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Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag auf dem Forum, schreibt mir gerne falls ich 
einer der Regeln missachtet habe, damit ich das beim nächsten mal besser 
machen kann.

Ich habe ein Board eines Qi Wireless chargers, bei dem der micro usb 
port kaputt gegangen ist (siehe Fotos). Ich möchte das Ladegerät 
allerdings nicht direkt wegschmeißen, da es an sich noch funktioniert.

Nun würde ich an sich einfach den Port auslöten und einen neuen einlöten 
und die Sache wäre erledigt, allerdings werde ich das mit meinem 
derzeitigen Equipment nicht hinbekommen (Lötspitze viel zu groß).

Ich dachte mir dann, dass ich einfach die größeren (wahrscheinlich für 
die erste Programmierung des Boards vom Hersteller verwendeten) 
Lötstellen auf der Rückseite des Borads verwenden kann und einfach eine 
5V Spannungsquelle auf VCC und GND anlöte, allerdings ist mir 
aufgefallen, dass auch die Datenleitungen des USB-Ports vom Hersteller 
aufgelötet wurden und diese auch im Kreislauf irgendeinen Sinn haben 
(Vlt. Erkennung wie viel Strom das Netzteil liefern kann?), deswegen 
meine Frage ob sich irgendjemand damit auskennt oder mit einem Blick auf 
das Board ableiten kann, welchen Sinn die Datenleitungen haben könnten 
und ob das Ladegerät mit 5V Spannung ohne angelötete Datenleitungen auch 
noch funktionieren könnte.

Vielen Dank für eure Hilfe und Denkanstöße

: Verschoben durch Moderator
von Keks F. (keksliebhaber)


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Ganz kurz gesagt.

Ob und wohin die Datenleitungen gehen, ist von der Qualität der Fotos 
her nicht ersichtlich. Grundsätzlich können über die Datenleitungen 
entweder per Spannungssetzen, oder Datenaustausch verschiedene 
Ladeströme ausgehandelt/angefragt werden.
Wenn das Equipment und/oder Wissen nicht vorhanden ist, die Reparatur 
nicht selber machen(?)
Entweder in die Tonne oder zu einem Reparaturcafé/Makerspace gehen.

: Bearbeitet durch User
von Max I. (powermeter)


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Johannes schrieb:
> Nun würde ich an sich einfach den Port auslöten und einen neuen einlöten

Ja, geht fix.

> derzeitigen Equipment nicht hinbekommen (Lötspitze viel zu groß).

Wie groß? Zu klein ist ein beliebter Anfängerfehler. Reichlich Flux 
drauf und mit einer 2mm- Spitze einmal auf die Pins getippt. Ähnlich wie 
hier...

https://www.youtube.com/watch?v=nyele3CIs-U

...nur ohne ziehen.

> einfach eine 5V Spannungsquelle auf VCC und GND anlöte

Kann man versuchen, aber unbedingt vorher messen, ob das auch die 
5V-Leitung von der Buchse ist.

> auch die Datenleitungen des USB-Ports vom Hersteller
> aufgelötet wurden

Kann für die Signalisierung/Aushandlung mit dem Netzteil verwendet 
werden. Kann, muss aber nicht. Wieviel Ladeleistung schafft der nicht 
näher benannte Lader?

Edit:
Keine Angst vor großen Spitzen:
https://www.youtube.com/watch?v=cp07EHngH4U

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Johannes schrieb:
> ist mir aufgefallen, dass auch die Datenleitungen des USB-Ports vom
> Hersteller aufgelötet wurden und diese auch im Kreislauf irgendeinen
> Sinn haben (Vlt. Erkennung wie viel Strom das Netzteil liefern kann?)

So ähnlich: Es wird erkannt, ob es sich um einen "echten" USB-Port (max. 
500mA) oder einen Dedicated Charging Port, also i.d.R. ein Ladegerät, 
handelt.

Wenn Du die beiden Datenleitungen miteinander verbindest, sollte Dein 
Netzteil als solches erkannt werden.

von Johannes (jo_sxh)


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Danke für deine Antwort Max,

Ich habe eine Runde Lötspitze mit ca. 1mm Durchmesser und eine 
Flachspitze die etwas größer ist (2,5mm lang ca.). Das Video schaue ich 
mir später mal an, vielen Dank!

An sich habe ich auch ein bisschen Erfahrung mit Löten, ich habe schon 
mehrere Arduino und ESP32 Projekte auf Lochrasterplatinen 
zusammengelötet..

Das Ladegerät hat eine Ausgangsleistung von 10W, ist ein Choetech T555.

Also du hast mir Mut gemacht es mal zu probieren den Port auszutauschen, 
bevor ich das Teil wegschmeiße. Wenn ich es nicht hinbekomme gibt es 
wenigstens ein bisschen Erfahrung.

von Johannes (jo_sxh)


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Antwort an Hmmm:

Danke für den Input!

Die Datenleitungen gehen in den MCU, ich hab nur leider kein technisches 
Datenblatt finden können, sonst hätte ich da vielleicht Anhaltspunkte.

Im „schlimmsten“ Fall würde das Ladegerät dann bei Anlegen einer 5V 
Spannung ohne Datenleitungen dann nur mit 2,5W laden, hab ich das 
richtig verstanden? Oder kann man das ohne das Datenblatt des 
Ladereglers nicht sagen?

So oder so denke ich, dass ich einfach versuchen werde den Port mitsamt 
Datenleitungen zu tauschen, dann muss ich mir darüber keine Gedanken 
machen, trotzdem danke, ist immer schön etwas dazuzulernen.

von Hmmm (hmmm)


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Johannes schrieb:
> Im „schlimmsten“ Fall würde das Ladegerät dann bei Anlegen einer 5V
> Spannung ohne Datenleitungen dann nur mit 2,5W laden, hab ich das
> richtig verstanden?

Möglicherweise auch gar nicht oder mit 1/2 Watt, weil streng genommen 
auch 500mA erst nach Aushandlung erlaubt sind - ansonsten eigentlich nur 
100mA, woran sich aber die meisten Geräte nicht halten.

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