Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verzögerter Signalabfall bei Betrieb ohne Messung


von Wolfgang (enoenok)


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Hallo liebes Forum,

vorweg: ich bin Anfänger, daher bitte zart mit mir sein, danke :)

Ich habe mir einen kleinen Mikrofonverstärker mit einem Low-Noise Op-Amp 
gebaut (NE5534AP), Vorbild ist das "Hannoversche Mikrofon

https://www.transkommunikation.ch/dateien/schaltungen/gs_1_projekt/mikrofon_vorverstaerker/informationen/mic_vorverstaerker.pdf

=> nein ich möchte keine Geister damit hören, aber die Schaltung 
funktioniert prima :)

Die Ausgabe des Signals geht über eine Diode (schneidet den unteren / 
negativen Teil ab) an den Analogen Eingang eines Arduinos. Ich betreibe 
meine Schaltung und auch den Arduino mit 12V über ein Labornetzteil, so 
kommen am analogen Eingang des Arduino maximal 4,8V an (hier "clipped" 
das Signal), das passt erst mal alles super, damit bin ich zufrieden.

Wenn ich das Signal während des Betriebs mit dem Oszilloskop messe, ist 
es im Seriellen Plotter des Arduinos sehr responsiv und fällt sofort 
wieder auf 0. Wenn ich das Oszilloskop nicht betreibe / nicht während 
des Betriebs anschließe, fällt das Signal sehr langsam ab, wie mit einer 
Verzögerung, die Kurve geht nicht sofort auf 0 sondern sieht aus wie 
eine "Rampe".

Ich bin sicher, hierfür gibt es eine einfache Erklärung..? Hat es etwas 
mit der Erdung des Oszilloskops zu tun oder mit irgendwelchen inneren 
Bauteilen in dem Gerät, die das Signal beeinflussen..? Wie kann ich 
erreichen, dass es auch ohne gleichzeitige Messung sofort auf 0 fällt?

Herzlichen Dank!

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Wolfgang schrieb:
> Ich bin sicher, hierfür gibt es eine einfache Erklärung..? Hat es etwas
> mit der Erdung des Oszilloskops zu tun oder mit irgendwelchen inneren
> Bauteilen in dem Gerät, die das Signal beeinflussen..?

Der Innenwiderstand vom Oszilloskop!

von Monk (roehrmond)


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Eventuell hat auch die Erdung des Oszilloskopes einen Einfluss. Sobald 
du dessen GND Leitung an deine Schaltung anschließt ist sie ebenfalls 
geerdet.

von David (hameg)


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Hi,


Da du das signal gleichrichtest und dann auf den arduino eingang legst, 
lädst du eigentlich die eingangs -und zuleitungskapazität von deinem 
Arduino-pin auf. Wenn die sich nicht schnell entladen kann, dann geht 
das nur langsam über den eingangswiderstand des arduinos bzw über die 
leckage der diode.

Das sind beides sehr hohe Impedanzen. Deswegen entlädt sich das nur 
langsam.

Wenn du dann das oszi anschließt hast du schonmal 1MOhm 
(oszi-eingangswiderstand) auf Masse. Das reicht in deinem Fall dafür die 
Eingangskapazität schneller zu entladen und das signal so wieder 
"responsiver zu machen".

Schalte einfach 1kOhm direkt vom pin am arduino auf masse. (hinter der 
diode!).

Das wird dein Problem voraussichtlich lösen und den Eingang 
störungsunanfälliger machen.

lg

von Wolfgang (enoenok)


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Vielen herzlichen Dank für die Antworten und Hinweise!
Mit den 10K auf Masse funktioniert es jetzt ganz hervorragend :))

Wenn ich es richtig verstehe "entsorgt" der Widerstand sozusagen die 
Spannung, die sich an dem analogen Pin aufbaut. Und das hat vorher das 
Oszilloskop übernommen. Je höher dieser Widerstand, desto langsamer geht 
das von Statten? Klingt einleuchtend, danke nochmals :)

Viele Grüße!

: Bearbeitet durch User
von Monk (roehrmond)


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Wolfgang schrieb:
> Wenn ich es richtig verstehe "entsorgt" der Widerstand sozusagen die
> Spannung, die sich an dem analogen Pin aufbaut. Und das hat vorher das
> Oszilloskop übernommen. Je höher dieser Widerstand, desto langsamer geht
> das von Statten?

Das hast du richtig verstanden.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Wolfgang schrieb:
> Wenn ich es richtig verstehe "entsorgt" der Widerstand sozusagen die
> Spannung, die sich an dem analogen Pin aufbaut. Und das hat vorher das
> Oszilloskop übernommen. Je höher dieser Widerstand, desto langsamer geht
> das von Statten?

Der Widerstand entlädt den Ausgangskondensator. Kann man so sagen, ja.

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