Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ubiquiti EdgeSwitch Reparatur


von Sebastian D. (djd1983)


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Moin Pros,

der mir vorliegende Switch von Ubiquiti, Model Edge Switch 24, kam wegen 
der typischen Bootschleifenproblematik zu mir.

Im Rahmen von Messungen wurden die vom Netzteil ausgegebenen Spannungen 
von 48V und 24 V kontrolliert. Diese liegen soweit an. Jetzt zu der von 
mir verursachten Problematik: Ich habe leider die beiden Stecker, die 
die beiden Spannungen führen, vertauscht angeschlossen. Es machte einmal 
kurz "pfff" und dann war ganz Ende. Obwohl, ein bisschen blinkt der 
noch.... Lüfter gehen aber nicht mehr und Geräusche sind auch leiser 
geworden :=)

Egal, jetzt gehts weiter und ich versuche das Problem in den Griff zu 
bekommen und ich hoffe Ihr könnt mir helfen:

Zum Bild
1) Rote Ellipse zeigt ein Bauteil was ich nicht kenne. Mit F2 bezeichnet 
und einer grünen Aufschrift "2R 7518" kann ich im Internet nichts 
Vergleichbares finden. Eine Widerstandsmessung ergab -auch nach Ausbau- 
keinen Durchgang und keinen Widerstandswert. Habt Ihr eine Idee? 
Verbunden werden damit augenscheinlich die 48 V mit der dadrunter 
liegenden Platine.

2) Das orangene Feld zeigt das Feld welches mit den 24 V versogt werden. 
Nun, durch mich gingen da 48 V drauf. Nach Ziehen des Steckers und 
Begutachtung der Platine von vorne und hinten konnte der R1411 
(schwarzer Kreis) als einzige Verbindung zu den danach folgenden 
Schaltungen ausgemacht werden. Der R1411 ist auf der Oberfläche auch 
leicht beschädigt und ich vermute stark, dass durch meinen Fehlanschluss 
das Bauteil in Mitleidenschaft gezogen wurde. Komischerweise weist der 
Widerstand noch einen Wert von ca. 102KOhm auf. Gibt es eine Möglichkeit 
den originalen Wert zu checken bzw zu erfahren?

3) Würdet Ihr in diesem Falle von einer MultiLayer Platine ausgehen? Ich 
gehe hier nur von einer Zwei-Seitigen aus.

Vielen Dank für Eure Zeit,
Sepp

: Verschoben durch Moderator
von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Zu 1)
Das ist ein Blitzschutz und der darf auch keinen Durchgang haben.
Das Teil ist so gut wie nicht kaputt zu bekommen.

Zu 2)
Auf dem Foto ist die orangene Linie exakt mittig durch den Widerstand 
gezeichnet. Ein neues Foto wäre hilfreich.

von Kilo S. (kilo_s)


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Sebastian D. schrieb:
> als einzige Verbindung zu den danach folgenden Schaltungen ausgemacht
> werden.

Nö, die leiterbahn am unteren Ende (Schrift R1478 darüber) geht an 
weitere Widerstände und Bauteile.

von Andreas M. (amesser)


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Sebastian D. schrieb:
> ach Ziehen des Steckers und
> Begutachtung der Platine von vorne und hinten konnte der R1411
> (schwarzer Kreis) als einzige Verbindung zu den danach folgenden
> Schaltungen ausgemacht werden.

Na aber sicher doch. Die haben da nur zum Spaß zig VIAs in die 
Kupferfläche gemacht. Sowohl die 24V als auch die 48V gehen innerhalb 
der Platine an die vielen kleinen mit UT4421G beschrifteten Mosfets. Die 
Spannungen werden für PoE benötigt.

Sebastian D. schrieb:
> 3) Würdet Ihr in diesem Falle von einer MultiLayer Platine ausgehen? Ich
> gehe hier nur von einer Zwei-Seitigen aus.

Natürlich ist das Multilayer. Ersten ist die Packdichte viel zu hoch, 
zweitens sieht man schön die oberen Enden von VIAs die mit nichts 
verbunden sind ergo müssen das mindestens drei Lagen sein. Also eher 
vier, vermutlich eher 6 oder gar 8.

4) Den Interessanten Teil der Platine hast Du natürlich nicht 
fotografiert, da wo die Spannungsregler sind

von Sebastian D. (djd1983)


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Markus M. schrieb:
> Zu 1)
> Das ist ein Blitzschutz und der darf auch keinen Durchgang haben.
> Das Teil ist so gut wie nicht kaputt zu bekommen.

Danke, das hilft mir weiter.

Markus M. schrieb:
> Zu 2)
> Auf dem Foto ist die orangene Linie exakt mittig durch den Widerstand
> gezeichnet. Ein neues Foto wäre hilfreich.

Da ist nichts zu erkennen außer eine kleine glänzende Fläche. Anbei aber 
nochmal das unverschmierte Foto.

Kilo S. schrieb:
> Nö, die leiterbahn am unteren Ende (Schrift R1478 darüber) geht an
> weitere Widerstände und Bauteile.

Das ist mir tatsächlich entgangen, Danke. die werde ich auch mal genauer 
checken.

von Sebastian D. (djd1983)


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Andreas M. schrieb:
> 4) Den Interessanten Teil der Platine hast Du natürlich nicht
> fotografiert, da wo die Spannungsregler sind

Meinst du die Spannungsregler im Netzteilbereich? Warum sollten die 
interessant sein?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Der R1411 hatte vermutlich 0 Ohm.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian D. (djd1983)


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Könntest du diese Vermutung für mich erläutern? 0 Ohm sozusagen nur als 
Drahtbrücke?

von Andreas M. (amesser)


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Sebastian D. schrieb:
> Meinst du die Spannungsregler im Netzteilbereich? Warum sollten die
> interessant sein?

Nein ich meine die Schaltregler auf der Platine die Du verpolt 
angeschlossen hast. Die, die statt den 24V die 48V draufbekommen haben. 
Die kommen direkt neben dem Kondensator neben der 0 Ohm Brücke. Mit 
Glück ist da eine TVS, die dafür gesorgt hat, das nur die Brücke 
abgebrannt ist. Wenn Du Pech hast, dann sind die Schaltregler ebenfalls 
durch.

Und ja R1411 hatte 0 Ohm, die Beschriftung ist eindeutig. Man sieht doch 
gut, das es verschiedene Bestückungsvarianten der Platine gibt, da 
braucht man eben solche Jumperwiderstände. Außerdem dient der gleich als 
Sicherung. Also, einfach wieder einen Einlöten. Alternativ mit dünnem 
Draht testweise Brücken.

von Sebastian D. (djd1983)


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Danke für den Tip.

Ich hatte tatsächlich gestern Abend diesen Null Ohm Widerstand mit nem 
Ampermeter gebrückt und festgestellt, dass kein konstanter Strom fließt. 
Ein Voltmeter zeigte mir auch, dass die Spannung von 24V immer 
einbricht. Wenn ich das Amperemeter wegnehme, bleibt die Spannung 
stabil. Verdacht auf Kurzschluss hat mich veranlasst, die Stelle hinter 
dem durchgebrannten 0Ohm Widerstand gegen Masse auf Druchgang zu prüfen. 
An dieser Stelle befindet sich tatsächlihc irgendwo ein Kurzschuss. Den 
dicken Kondensaotor, der für 35 V ausgelegt ist habe ich schon 
überprüft. Der isses nicht.

Die direkt benachbarten IC's -Z1212AI- scheinen ebenfalls in Ornung zu 
sein. Irgendwo hat sich also ein Kurzschluss eingeschlichen

Platine ist vollständig ausgebaut und somit isoliert. Ich suche mal 
weiter.

Andreas M. schrieb:
> Nein ich meine die Schaltregler auf der Platine die Du verpolt
> angeschlossen hast.

Die scheinen zumindest äußerlich in Ordnung zu sei. Ich werde aber auch 
da nochmal schauen

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (amesser)


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Sebastian D. schrieb:
> Die direkt benachbarten IC's -Z1212AI- scheinen ebenfalls in Ornung zu
> sein.

Das sind AOZ1212 Schaltregler. Und die sind vermutlich alle hinüber: 
Absolute Maximum Rating Vsupply 30V. Sei froh das die einen Kurzschluss 
fabrizieren. So besteht eine Chance das die Elektronik dahinter überlebt 
hat. Neben dem Elko befindet sich auch noch eine Diode. Möglicherweise 
eine TVS. Vielleicht hat sich die ja geopfert.

von Sebastian D. (djd1983)


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Andreas M. schrieb:
>Neben dem Elko befindet sich auch noch eine Diode. Möglicherweise
> eine TVS. Vielleicht hat sich die ja geopfert.

Tach, tatsächlich hat die Diode d223 in beide Richtung vollständigen 
Durchgang. Anbei ein Bild. Unter der Bezeichnung finde ich nichts. Auch 
das Label , die Marke ist mir unbekannt. Habt ihr da tips?

Und der Kurzschluss ist nach Ausbau der D auch weg.

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Sebastian D. schrieb:
> Anbei ein Bild. Unter der Bezeichnung finde ich nichts.

Ich tippe auf Littelfuse SMBJ26A.

Zum Testen kannst Du die auch erstmal weglassen, die fungiert nur als 
Überspannungs- und Verpolungsschutz.

: Bearbeitet durch User
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