Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik einfache Frage zu Kondesatoren


von Gio B. (sanshine)


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Hallo zusammen,
spielt die Spannung, die auf einem Kondensator steht, eine Rolle, 
ausser, dass man sie nicht überschreiten sollte? Ich habe hier einen 
Kondensator mit 400V und 4,7uF und will ihn mit 5V verwenden. Daher 
meine Frage. In Schaltplänen wird immer nur von der Kapazität 
gesprochen, daher nehme ich an die Spannung spielt keine Rolle.

von Klaus H. (hildek)


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Gio B. schrieb:
> spielt die Spannung, die auf einem Kondensator steht, eine Rolle,
> ausser, dass man sie nicht überschreiten sollte?

Nein, man darf sie nur nicht überschreiten.
Aber ein 400V-Kondensator ist riesig im Vergleich zu einem mit der 
selben Kapazität, der aber nur 10V aushält.

von Gio B. (sanshine)


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Klaus H. schrieb:
> Gio B. schrieb:
>> spielt die Spannung, die auf einem Kondensator steht, eine Rolle,
>> ausser, dass man sie nicht überschreiten sollte?
>
> Nein, man darf sie nur nicht überschreiten.
> Aber ein 400V-Kondensator ist riesig im Vergleich zu einem mit der
> selben Kapazität, der aber nur 10V aushält.

Einfach von der Grösse her meinst du? Aber sonst hat es keine Nachteile, 
verstehe ich das richtig?

von Jens G. (jensig)


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Ja, die Spannung ist erstmal nur als Maximum zu betrachten, und hat auf 
die eigentliche Funktion erstmal keinen Einfluß. "erstmal" und 
"eigentlich" deswegen, weil es C gibt, deren C-Wert sich mit der 
Spannung stark ändert, vornehmlich bei den MLCC (SMD-Teile), also bei 
den geometrisch kleinen, aber hochkapazitiven SMD-Cs. Da steht die 
Abhängigkeit dann auch in den Datenblättern drin.
Auch bei anderen C-Typen gibt es eine Spannungsabhängigkeit, aber die 
ist dann so klein, daß es eher nicht erwähnenswert ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Gio B. schrieb:
> Ich habe hier einen Kondensator mit 400V und 4,7uF und will ihn mit 5V
> verwenden.

Man darf die Maximalspannung unterschreiten.

Schliesslich muss der Kondensator auch mal aufgeladen werden und da 
durch

Das ist ähnlich der Maximalstromangabe auf einer Spule. Oder beidem auf 
Halbleitern.

Allerdings hat eine viel zu hohe Spannung auch Nachteile. Erst mal 
grösser und teurer. Dann hat so ein grosser Kondensator auch eine höhere 
Zuleitungsinduktivität und damit Resonanzfrequenz.

Es hat aber auch Vorteile, drunter zu bleiben. Längere Haltbarkeit, oft 
geringerer Reihenwiderstand und Leckstrom, höherer erlaubter Ripplestrom 
(Ladestrom), und insbesondere Z5U Kondensatoren haben bei höherer 
Spannung einen deutlichen Kapazitätsverlust, den man so umgeht.

Nur Lithium-Ionen Kondensatoren dürfen nicht unter 2.2V entladen werden.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Wenn man Schwingkreise baut ist es von Vorteil wenn
man die Spannungsfestigkeit etwas überdimensioniert,
die Güte ist dann meistens besser.

von Gio B. (sanshine)


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Okay gut, ich danke euch für euer Wissen! Das war es schon.

von Klaus H. (hildek)


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Gio B. schrieb:
> Einfach von der Grösse her meinst du?

Ja, von den reinen Abmessungen her.

von Marcel V. (mavin)


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Man darf aber nicht vergessen, dass ein 100uF / 350V Elko mehr 
elektrische Energie speichern kann, als ein 100uF / 16V Elko!

Es gibt also schon noch Unterschiede vom speicherfähigen Energiegehalt 
her, trotz gleicher Kapazität!

von Klaus H. (hildek)


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Marcel V. schrieb:
> Man darf aber nicht vergessen, dass ein 100uF / 350V Elko mehr
> elektrische Energie speichern kann, als ein 100uF / 16V Elko!

Könnte, ja.
Aber nicht, wenn beide nur auf 5V aufgeladen werden.

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