Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Garagentoröffner 40 MHz abstimmen


von Hans S. (Firma: chemco e.U.) (schuellerhans)


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Ich habe einen Handsender für mein Garagentor. Am Quarz steht 40,685 
MHz.
An der großen Spule ist eine Lötung aufgegangen (die ich wieder 
angelötet habe), und nun ist der Sender offenbar verstimmt, da ich nur 
mehr aus sehr geringer Entfernung das Tor öffnen kann.
Ich habe nur Grundkenntnisse in der Elektrotechnik und die einfachste 
Ausstattung an Messgeräten; aber auch ein altes 2 Kanal 100 MHz 
Oszilloskop.
Nun würde ich gerne versuchen, an den Spulen 1 und 2 sowie dem 
Kondensator 3 die Senderstärke wieder optimal abzustimmen (Amplitude, 
Verzerrung,..?).
Kann mir jemand bitte erklären ob ich das mit meinem Oszilloskop 
hinbekommen kann (ohne durch den Anschluss am Sender (wo?) den 
Schwingkreis zu stark zu beeinflussen), bzw. wo ich eine Aufbauanleitung 
für eine Senderabstimmung finden kann? Bedanke mich im Voraus für 
hilfreiche Unterstützung

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Ohne Eingriff in den Sender:
(Sharp)SDR mit einem gut gebrauchten DVBT Stick

von Hans S. (Firma: chemco e.U.) (schuellerhans)


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Vielen Dank für den Tip mit dem SDR DVBT Stick. Das werde ich so einmal 
versuchen...

von Heiner B. (karadur)


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Wenn man bei einem Tastkopf des Scopes den Masseanschluss mit der 
Prüfklemme verbindet sollte der Sender induktiv einkoppeln und das 
Signal sollte zu sehen sein.

von Helmut -. (dc3yc)


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Hans S. schrieb:
> An der großen Spule ist eine Lötung aufgegangen (die ich wieder
> angelötet habe),

Zeige mal ein Foto deiner Lötung. Da der Sender quarzgesteuert ist, darf 
da an den Spulen und Kondis nichts verstellt werden. Die große "Spule" 
ist die Antenne! Und die hat nur einen Anschluss auf der Leiterplatte. 
Vielleicht hast du die kurzgeschlossen?

von Hans S. (Firma: chemco e.U.) (schuellerhans)


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Es gibt an der Spule 3 Anschlüsse. Jeweils am Beginn und am Ende der 
Wicklung und einen Anschluss nach etwa 2 Windungen. Einen Kurzschluss 
gibt es sicher nicht, da ich ja einerseits das Signal zum Öffnen habe 
bzw. mit einem Scanner Empfänger auf 40,625 MHz das Signal empfangen 
kann. Damit habe ich- rein akustisch- auf "optimale Lautstärke" des 
Signales an den Spulen eingestellt. Sauber ist das sicher nicht. Darum 
würde ich mir gerne die Kurve grafisch darstellen. Ich mache aber gerne 
ein Foto von der Spule, wo die Lösung genau zu sehen ist.

von Hans S. (Firma: chemco e.U.) (schuellerhans)


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Heiner B. schrieb:
> Wenn man bei einem Tastkopf des Scopes den Masseanschluss mit der
> Prüfklemme verbindet sollte der Sender induktiv einkoppeln und das
> Signal sollte zu sehen sein.

Das werde ich auch versuchen..
Danke

von Hans S. (Firma: chemco e.U.) (schuellerhans)


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@Heiner B: Danke, das geht sehr gut

von Hans S. (Firma: chemco e.U.) (schuellerhans)


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@Heiner B: Danke, das geht sehr gut
Und ein Bild der Lötung

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Eigentlich sollte nur der Trimmkondensator gedreht werden, den Rest 
lässt du so. Mit einem nichtmetallischen Dreher vorsichtig auf Maximum 
abstimmen. Logischerweise kannst du auch dein 100Mhz Oszi benutzen und 
mit einer kleinen Schleife ziwschen Tastkopfspitze und Masse genug vom 
Sender empfangen.

Helmut -. schrieb:
> Und die hat nur einen Anschluss auf der Leiterplatte.

Irrtum. Die Ferritantenne bildet zusammen mit den Trimmkondensator eine 
Induktive Antenne. Das ist nicht UHF, sondern VHF.

: Bearbeitet durch User
von Hans (piaggio)


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Ich glaub allerdings, dass es anders gemeint war:
Die Krokoklemme direkt an die Tastkopfspitze. Es entsteht eine Spule mit 
einer Windung. Im Nahbereich funktioniert das als Antenne -ohne direkte 
Berührung mit der Schaltung und ohne eine dadurch mögliche Verstimmung 
des Schwingkreises.

von Hans S. (Firma: chemco e.U.) (schuellerhans)


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Helmut -. schrieb:
> Hans S. schrieb:
>> An der großen Spule ist eine Lötung aufgegangen (die ich wieder
>> angelötet habe),
>
> Zeige mal ein Foto deiner Lötung. Da der Sender quarzgesteuert ist, darf
> da an den Spulen und Kondis nichts verstellt werden. Die große "Spule"
> ist die Antenne! Und die hat nur einen Anschluss auf der Leiterplatte.
> Vielleicht hast du die kurzgeschlossen?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Antenne ist vermutlich als Spartrafo geschaltet. Der Drehkondensator 
ist an der längsten Wicklung als Resonanzkreis dran. Die ganze "Antenne" 
ist aufgrund der zu geringen Baugröße im Verhältnis zur Weltenlänge 
letztlich eine magnetische Kopplung hin zum Empfänger, keine EM-Welle, 
also kein echter Funk!

Die kleine Wicklung ist der Anregungskreis von der Endstufe kommend.

---
Früher hat man die Abgleichpunkte vor Experimenten markiert. Heutzutage 
macht man einfach ein paar Fotos der Platine von allen Seiten. Dann 
passen zusätzlich auch die zwischenzeitlich abgelöteten Drähte wieder an 
die richtigen Stellen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Abdul K. schrieb:
> keine EM-Welle,
> also kein echter Funk!

Doch, das ist natürlich echter Funk. Ferritantennen sind den meisten nur 
als Empfangsantennen in Mittelwellenradios bekannt, aber natürlich kann 
man auch senden mit ihnen. Genau wie im Mittelwellenradio wird so eine 
Antenne mit einem Kondensator parallel abgestimmt.

von H. H. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> keine EM-Welle,
>> also kein echter Funk!
>
> Doch, das ist natürlich echter Funk. Ferritantennen sind den meisten nur
> als Empfangsantennen in Mittelwellenradios bekannt, aber natürlich kann
> man auch senden mit ihnen. Genau wie im Mittelwellenradio wird so eine
> Antenne mit einem Kondensator parallel abgestimmt.

Es geht dabei ums Nahfeld, das ist noch keine EM-Welle. Man redet in dem 
Fall von magnetischen Antennen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nahfeld_und_Fernfeld_(Antennen)

von Mani W. (e-doc)


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Hans schrieb:
> Ich glaub allerdings, dass es anders gemeint war:
> Die Krokoklemme direkt an die Tastkopfspitze. Es entsteht eine Spule mit
> einer Windung. Im Nahbereich funktioniert das als Antenne -ohne direkte
> Berührung mit der Schaltung und ohne eine dadurch mögliche Verstimmung
> des Schwingkreises.

Genau so haben wir in den 80ern die Sender geprüft und auf maximale
Amplitude gestellt...

von Hans S. (Firma: chemco e.U.) (schuellerhans)


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Also ich möchte mich bei allen sehr herzlich bedanken.
Ich habe nun die Prüfspitze so mit der Masse verbunden, wie ich glaube, 
dass es gemeint war.
Und das funktioniert bestens.
Auch habe ich mich an den Spulen 1 und 2 schrittweise an eine "optimale" 
Amplitude herangetastet - auch mit Kondensator Verstellung - und 
festgestellt, das der Handsender nun besser geht als je zuvor. Danke 
also für die Hilfe.
Da ich Chemiker bin und mich gerne mit Elektronik beschäftige noch eine 
Frage: kann mir jemand sagen, was man mit den Spulen 1 und 2 verstellt 
bzw. wo findet man solche Schaltpläne, die den Chip UM3750A verwenden?
Und schließlich: interessenshalber werde ich das mit einem USB DVBT2 
Stick auch probieren. Sollte das gut gehen, melde ich mich an dieser 
Stelle dazu.
Schöne Feiertage!

von Helmut -. (dc3yc)


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Matthias S. schrieb:
> Irrtum. Die Ferritantenne bildet zusammen mit den Trimmkondensator eine
> Induktive Antenne. Das ist nicht UHF, sondern VHF.

Dass das ein Ferritstab ist, kam aus dem ersten Bild nicht so heraus. 
Vielleicht brauche ich eine bessere Brille?

von Hans (piaggio)


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Hans S. schrieb:
> kann mir jemand sagen, was man mit den Spulen 1 und 2 verstellt

Es handelt sich um L-C Schwingkreise.
Diese Schwingkreise sind so abzustimmen, dass deren Resonanzfrequenz mit 
der durch den Quarz bestimmten Frequenz übereinstimmt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis

Der Chip UM3750A dient nur der Modulation und hat mit der Erzeugung und 
Verstärkung der 40 MHz nichts zu tun. Die Modulationsimpulse stellen den 
Code (die "Geheimzahl") zur Toröffnung dar.
Vermutlich ist es eine Folge von Impulsen mit 1ms od. 2ms Dauer, die als 
0 od. 1 intertretiert werden. Mit den DIP-Schaltern kann man die Dauer 
der einzelnen Impulse im Sender (u. Empfänger) einstellen.
-so war es zumindest bei meiner recht ähnl. alten 27MHz Torsteuerung.

Ich nehme an, es ist Amplitudenmodulation. Die könnte man am Oszi sehen.
(Setup wie beim Abgleich aber Horizontalablenkung auf etwa 50 ms)

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Diese 40,68 Mhz Quarze schwingen meist auf dem 3.Oberton, die Grundwelle 
läge bei etwa 13,56 Mhz. Deswegen ist auch der Oszillator schon so 
entworfen, das er garantiert bei etwa 40Mhz anschwingen will, damit der 
Quarz gar nicht erst auf die Idee kommt, auf der Grundwelle zu 
schwingen. Das sind also abgestimmte Kreise für 40 Mhz.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Helmut -. schrieb:
> Dass das ein Ferritstab ist, kam aus dem ersten Bild nicht so heraus.
> Vielleicht brauche ich eine bessere Brille

Könnte auch durchaus Eisenstaubkern sein. Vom hohen u(r) eines Ferrits 
bleibt bei der offenen Bauweise eh kaum was übrig! siehe Graphen bei 
micrometals oder in der Bibel Snelling - Soft Ferrites.

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