Immer wieder taucht der Wunsch im Forum auf, eigene Projekte zu verkaufen und dann folgt auf der Suche nach Anforderungen die große Ernüchterung durch Vorgaben unserer Gesetzgeber. Dabei dürfte es doch eigentlich nicht so schwer sein, ein "Etsy für Mikrocontroller-Projekte" aufzusetzen. Folgende Anforderungen wären meine Idee, damit das gelingt: Die Plattform "Ätzi" o.ä. bietet an, eigene Projekte einzustellen, solange man bestimmte Anforderungen beachtet (s.u.) Die Plattform würde eine Einschätzung des Produktes machen (ob dieses akzeptiert oder abgelehnt wird). Sie bietet Produktversicherung, WEEE Nummer und eine Basis EMF. Für das Einstellen erfolgen einmalig und monatlich Kosten. Verkauf erstmal nur innerhalb der EU. Siehe Etsy: die meisten Produkte werden ohnehin keinen Abnehmer finden, machen aber den Hersteller stolz und der zahlt gern die Einstellungsgebür. Andere Produkte werden dagegen tatsächlich zum Renner. Anforderungen (beispielhaft): - die Platine muss nachweislich RoHS nach EU Standard entsprechen (Hersteller muss angegeben sein), auch bei selbst geätzten Platinen - die elektronischen Komponenten müssen gesondert aufgelistet werden inkl. Hersteller und Bezugsquelle, und nachweislich RoHS nach EU Standard entsprechen - die Verlötung muss bleifrei erfolgen, vorzugsweise SMD eines der bekannten zertifizierten Hersteller, Angabe der Zusammensetzung - das Gehäuse muss aus ABS gefertigt sein (auch 3D-Druck) Dafür muss eine Ausgangs-Datei verwendet werden, auf der das Gehäuse basiert (Vorgaben für die Schraubenlöcher,Versteifungen, Abstände zur Platine und Komponenten) - Netzteile Batterien und Akkus dürfen nicht mitverkauft werden, können aber separat über die Plattform miterworben werden - bei Stromanschluss mittels Akku / Batterie muss eine vorgegebene Schutzschaltung in die EDA-Datei übernommen werden und darf nicht abgeändert werden. Die Netzteile die verkauft werden bieten alle Verpolungsschutz, Überlastschutz, Überhitzungsschutz, ... - bei Anwendungen im Freien muss auf eines der vorgegebenen Gehäuse zurückgegriffen werden und andere Vorgaben eingehalten werden Um die Sache zu vereinfachen (zB. Für den Start) könnten einige Sachen ausgeschlossen werden, z.B. - Es dürfen keine Hochspannungskomponenten enthalten sein - es dürfen keine Aktuatoren (Servos, Motoren...) enthalten sein Usw. Sowas Machbar?
:
Verschoben durch Moderator
Daniel D. schrieb: > Die Plattform "Ätzi" o.ä. bietet an, eigene Projekte einzustellen, > solange man bestimmte Anforderungen beachtet (s.u.) Spätestens dann hat 99% keiner mehr Lust dazu.
Tindie: Ich verstehe das eher als "Ebay" für Maker. Glaube nicht dass ich darüber ein eigenes "Gerät" in die EU verkaufen kann, ohne mich doch wieder selbst um alle Anforderungen zu kümmern.
:
Bearbeitet durch User
alles kein Problem. Haftest Du dann? Oder wer? Denn die "Plattform" hat einen Verantwortlicher, und der haftet.
Vax W. schrieb: > alles kein Problem. Haftest Du dann? Oder wer? Denn > die "Plattform" hat einen Verantwortlicher, und der haftet. Ja haften tut der Betreiber, zahlen muss letztlich die Versicherung der Plattform, solange die Auskünfte der Einstellenden nicht unwahr sind. Damit die Plattform die Versicherung nicht verliert wäre es eben das besondere, Fremdprojekte realistisch einschätzen zu können, ob diese zu Problemen führen. Aber selbst "Bosch und Siemens" haben auch mal eine Kröte bei ihren Produkten dabei.* Oder was ist mit den ganzen Handels-GmbHs die schlecht gemachte Asienware unter einem eigenen Label vertreiben. Die verlassen sich vermutlich drauf, dass das schlimmste was passieren kann ein Haften mit den 25TEUR der GmbH ist. Scheint nicht allzu viel zu passieren. Handels-GmbHs mit schlechten Produkten gibt's haufenweise. *die genannten Firmen sind rein beispielhaft genannt
:
Bearbeitet durch User
Daniel D. schrieb: > Die Plattform "Ätzi" o.ä. bietet an, eigene Projekte einzustellen, Soweit, so gut > Die Plattform würde eine Einschätzung des Produktes machen (ob dieses > akzeptiert oder abgelehnt wird). Sie bietet Produktversicherung, WEEE > Nummer und eine Basis EMF. > Für das Einstellen erfolgen einmalig und monatlich Kosten. > Verkauf erstmal nur innerhalb der EU. Da wird jemand aber viel Geld in die Hand nehmen müssen, um den Punkt "Produktversicherung" übernehmen zu können. Auch der personelle Aufwand ("Einschätzung des Produkts") dürfte nicht unerheblich sein.
Daniel D. schrieb: > Sowas Machbar? Nein. Daniel D. schrieb: > WEEE Nummer und eine Basis EMF. Muss der Hersteller machen dessen Name auf dem Produkt klebt. Dein Ätzi soll ja nur Plattform sein, und offensichtlich keine Haftungsgfragen übernehmen. Verpackungsgesetz auch nicht. Leistet Ätzi pro Produkt WEEE und EMV, kostet die Einmalgebühr sicher so viel wie bei https://bitkom-compliance-solutions.com/de zumal du ja noch EUROPAWEIT haben willst. Bei einer Einstellgebühr von 50000€ wird keiner kommen. ABER: es hindert dich niemand dran, wenn du zugriff auf ein EMV Labor hast, diese Marktgängigkeitsprüfung günstig anzubieten, und ggf. das Produkt auf deiner WebSeite als dein Produkt zum Verkauf anzubieten, bei entsprechendem Vertrag mit dem Erfinder. Siehe Pollin mit seinen Platinen. Zumal Platinen die kein Gerät bilden sowieso einfach sind.
> Dein Ätzi soll ja nur Plattform sein, und offensichtlich keine > Haftungsgfragen übernehmen. Verpackungsgesetz auch nicht. Die Analogie zu Esty passt nicht ganz. Du hast nicht aufmerksam gelesen. Die Plattform soll die Produkthaftung über die eigene Versicherung übernehmen. Dazu werden die Produkte als eigene behandelt, darum ist auch die WEEE Frage geklärt.
Michael B. schrieb: > Dein Ätzi soll ja nur Plattform sein, und offensichtlich keine > Haftungsgfragen übernehmen. Doch, da steht > Die Plattform würde eine Einschätzung des Produktes machen (ob dieses > akzeptiert oder abgelehnt wird). Sie bietet Produktversicherung, WEEE > Nummer und eine Basis EMF. Welchen Sinn hätte eine Produktversicherung, wenn sie nicht Haftungsfragen abdeckt?
Daniel D. schrieb: > Sie bietet Produktversicherung, WEEE > Nummer und eine Basis EMF. Super Idee. Mach mal bitte. Gehe in die volle und unbegrenzte Haftung als Produktinverkehrbringer der rechtlich die volle Verantwortung dafür trägt. Du versicherst das? Das wird nämlich keine Versicherung für Dich machen, die noch alle Latten am Zaun hat. Nicht ohne einen Haufen an Zertifikaten, die bestätigen das die sich damit nicht ein Ei ins Nest legen.
Michael schrieb: > Super Idee. > Mach mal bitte. > Gehe in die volle und unbegrenzte Haftung als Produktinverkehrbringer > der rechtlich die volle Verantwortung dafür trägt. Leute die genug Arsch in der Hose haben um als Unternehmer tätig zu sein machen das, und wer ewiger Jammerlappen ist, bleibt halt Angestellter und lebt von den Almosen die übrig bleiben. Es ist eine Charactersache, du bist eher der ängstliche Typ. Daniel D. schrieb: > Du hast nicht aufmerksam gelesen. Die Plattform soll die Produkthaftung > über die eigene Versicherung übernehmen. Das kann er, wenn auf dem Produkt sein Name als Inverkehrbringer steht, dann ist er halt keine Plattform mehr. Ist durchaus der Weg den Viele gehen, nichts erfinden, nur noch weiterhandeln. Selbst grosse Firmen kaufen gerne fertig billig ein. Ob Einhell oder Tchibo.
Michael B. schrieb: > Es ist eine Charactersache Also wer nicht als Unternehmer tätig ist, hat für dich keinen Arsch in der Hose und ist ein Jammerlappen? Trotzdem bin ich froh, nicht deinen Character zu haben. Ich respektiere meine Mitmenschen.
:
Bearbeitet durch User
> Trotzdem bin ich froh, nicht deinen Character zu haben. Ich respektiere > meine Mitmenschen. 10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. 11 Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst so: "Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme." 13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: "Gott, sei mir Sünder gnädig!" 14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. fiel mir nur grad so ein.
> Für das Einstellen erfolgen einmalig und monatlich Kosten. > Verkauf erstmal nur innerhalb der EU. Und wie hoch sollen die sein? Nur mal grob
Kann man erst kalkulieren, wenn man die Versicherungsfrage geklärt hat, den Aufwand für die WEEE-Kiste und die Personalkosten für die versprochene Prüfung. Ich fürchte, daß da nicht eine Zahl bei rauskommt, die dem einen oder anderen (begabten) Bastler hier das Verkaufen seiner Produkte über diese Plattform als attraktiv erscheinen lassen wird. Ich fürchte, daß diese Zahl eher zu unggläubigem Staunen führen wird, und letzendlich eine deutliche Abschreckungswirkung von ihr ausgehen wird.
> Und wie hoch sollen die sein? Nur mal grob
Das kann ich nicht einschätzen. Die Kosten sollen sich jedenfalls nicht
über die Einstellgebür tragen sondern über die monatlichen Kosten.
Vielleicht gibt's ja Fördergelder oder fördernde Unternehmen. Wäre doch
ein wirtschaftlich interessantes Projekt für die EU.
:
Bearbeitet durch User
Daniel D. schrieb: > Wäre doch ein wirtschaftlich interessantes Projekt für die EU. Der Thread zeigt doch schon wie uninteressant das alles geworden ist- wegen der EU. Ein Bürokratie-Wahnsinn der irgendwann dazu führt daß keiner mehr zu irgendwas Produktivem Lust hat. Entschuldigung, wollte jetzt nicht demotivieren... Bitte beweist mir das Gegenteil, es würde mich wirklich freuen.
Genau deshalb hätte die Plattform eine Chance.
:
Bearbeitet durch User
Daniel D. schrieb: > Genau deshalb hatte die Plattform eine Chance. Ich würde sie sehr gerne in Anspruch nehmen, da gäbs in der misslichen Lage bestimmt viel Bedarf. Vielleicht schaffst Du es- möglicherweise sind die Kosten für den Einzelnen aber dann zu hoch. Bürokratie-Abschirmung wird auch immer teurer.
Daniel D. schrieb: > Vielleicht gibt's ja Fördergelder Selbst wenn, die Plattform muss ohne Förderung auskommen, sonst hat sie keine Zukunft.
:
Bearbeitet durch User
Michael B. schrieb: > Leute die genug Arsch in der Hose haben um als Unternehmer tätig zu sein > machen das, Klar. Mache ich auch. Für MEINE Produkte. Und dafür brauche ich keine Produkthaftpflicht, weil ich nicht sorglos oder grob fahrlässig handel. Gegen den Super GAU hift dann die Rechtsform. Ich bin GF meiner UG und so lange ich nicht grob fahrlässig oder vorsätzlich handel, schützt die UG mich vor der Durchgriffshaftung. Und nein, das geht nicht ohne Papier, ohne Buchhaltung, ohne Kosten für Steuerberater, Notar, RA etc. pp. Michael B. schrieb: > Es ist eine Charactersache, du bist eher der ängstliche Typ. Ach deshalb bin ich seit >20J selbstständig. Was Du wüsstest wenn Du nicht so ein löcheriges Erinnerungsvermögen hättest und nicht den Überblick verlieren würdest wen Du alles ans Bein pinkeln willst. Ich erkläre es DIR nochmal: Daniels Börse soll das komplette Risiko für Leute tragen die nicht das kleinste bischen Papier und Bürokratie erledigt bekommen. Ein Freifahrschein für gefährlichen Mist für den er sich auch noch Förderungen erhofft. Natürlich ohne selbst mal wenigstens einen Pieps mehr dazu beisteuern zu können als eine dumme Idee ohne jeden Realitätsbezug. Mal einen Förderantrag geschrieben? Mal die Abrechnung für ein gefördertes Projekt geschrieben? Nein, natürlich nicht! Da ist WEEE + CE ein lustvolles Vergnügen gegen. Mal eine Betriebshaftpflicht oder Produkthaftpflichtversicherung abgeschlossen? Nein, natürlich nicht! Die versichern nur wenn die sich 100%tig sicher sind ein gutes Geschäft damit zu machen. Denn Versicherungen leben völlig überaschender Weise davon NICHT zu bezahlen. D.H. die wollen gegen Personenschäden ein GS Zeichen sehen. Also wer schon CE nicht auf die Kette bekommt und zu klamm ist für WEEE braucht darüber nicht nachzudenken.
> Ein Freifahrschein für gefährlichen Mist
Da hast du was missverstanden bzw. überlesen.
:
Bearbeitet durch User
Michael schrieb: > Denn Versicherungen leben völlig überaschender Weise davon NICHT zu > bezahlen. D.H. die wollen gegen Personenschäden ein GS Zeichen sehen. Versicherungen zahlen nie wenn sie nicht dazu gezwungen werden. Das ist ihr Geschaeftsmodell. Eine Sache die auch nicht beruecksichtigt wurde: IP (intellectual Property), insbesondere Patente. Und einen Rechtsstreit mit einer grossen Law-Firm kannst Du eigentlich nicht gewinnen, es geht so oder so nur um einen Vergleich der Deine kleine DanielDuese-Boerse (nennen wir es DDB) an die Wand drueckt.
Daniel D. schrieb: > Da hast du was missverstanden bzw. überlesen. Ich denke Dir ist einfach nicht klar was Du da schreibst. Es gibt einen rechtlich Verantwortlichen in der EU. IMMER. Und Du möchtest das die 'Ätzi' Börse das ist. Du träumst davon das die alles macht und alles absichert, was der Bastler nicht will, nicht kann, nie hinbekommt. Du hast nur keine Vorstellung was das im Einzelnen bedeutet und warum der GF der Börse mit 1,5 Beinen im Knast steht, wenn er nicht das ganz große Programm fährt um sich abzusichern, weil er Zeug von Leuten für eigen ausgibt die nicht wissen was sie tun und die es auch nicht kümmert, weil die Börse als Sicherungskonstrukt dazwischen hängt. Und wenn man das tut, dann ist es mit einer bastlerfreundlichen Pauschale nicht getan. Wir reden hier von echten Kosten für Profis, die all das geregelt bekommen was der Bastler nicht will. Also bleibt für das Kleinunternehmen nur eine seriöse Produktentwicklung, Kenntnis und Beachtung der Rechtslage und ggf eine Rechtsform die vor der Durchgriffshaftung schützt. Der Rest ist unternehmerisches Risiko Wer das nicht kann oder will, der kann seine Projekte OS stellen und sich daran erfreuen das auch andere die gut finden. Oder er verkauft die Entwicklung an jemanden der bereit ist das unternehmerische Risiko zu tragen.
Also ich verkaufe bei Etsy. Deine Idee hat mit Etsy ja mal so überhaupt garnichts am Hut: - Etsy bewertet meine Produkte nicht - Etsy prüft meine Produkte nicht - Etsy versichert meine Produkte nicht - Etsy vertreibt meine Produkte nicht unter seinen Namen - Etsy hat keine Vertragslaufzeit Also was hat deine Idee mit Etsy zu tun?!
Rene K. schrieb: > Also was hat deine Idee mit Etsy zu tun?! Egal, wir haben ihn trotzdem alle verstanden.
Rene K. schrieb: > Also was hat deine Idee mit Etsy zu tun?! Handgearbeitete 'Manufaktur' Produkte verkaufen. Zumindest war das früher das Thema bei etsy.
Man sollte die Idee wahrscheinlich weniger als "Verkaufsplattform" verstehen, sondern eher als Dienstleister der sich um die "Unanehmlichkeiten" kümmert, die der Verkauf von Elektro-Artikeln so mit sich bringt. Nachfrage gibt es dazu bestimmt. Die Interessante Frage ist eher, ob sich das in einem wirtschaftlich Interessanten Rahmen - sowohl für Dienstleister wie auch für "Hersteller" - betreiben lässt, ist die andere Frage. Auch, da man die "Hersteller" doch mit div. Auflagen "gängeln" muss. Und wer weiß, was sich da der eine oder andere Versicherer dazu noch einfallen lässt.
ein Beispiel kann zB Crowdsupply sein https://www.crowdsupply.com/ Die uebernehmen gleich die Fertigung. Und machen dann auch mit Kasse. Ohne jetzt die Lieferantenbedingungen zu kennen. Wahrscheinlich machst du die Entwicklung, haendigst die Produktionsunterlagen aus, und nach 2 Jahren geben sie dir den Prototypen zurueck .. sorry .. leider kein Stueck verkauft und du hast Null Kontrolle... Ohne etwas unterstellen zu wollen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.