Forum: Offtopic Was habt Ihr denn so an benutzbaren alten Kameras? Nähkästchenplauderei


von Joe (Gast)


Lesenswert?

Bei mir steht die Kiste mit meiner Kamerasammlung seit dem letzten Umzug 
nur unausgepackt rum. Da sind von alten Mittelformat Rolleiflex und 35mm 
analog (Praktika, Pentax Spotmatic etc.) über Sony 5N und Canon 5D, 
Sigma SD9 -SD15 alle drinne. Nur mein Interesse hat nachgelassen. Viele 
habe ich gerne benutzt z.B. hat die Spotmatic eine sehr schöne Form mit 
einer unschlagbaren Haptik und diese Kameras funktionieren auch nach 
Jahren inkl Belichtungsmesser nach austauschen der Batterie problemlos 
wieder. Canon 5D Classic 12 MP hat enorm durchdachte und perfekt 
positionierte Bedienelemente. Fasst auch M42 Objektive mit Focuspiep 
mittels dünnem Adapter. Mit einem 130 mm Zeiss-Tessar echt scharf. Noch 
schärfere Bilder macht nur die Sigma SD9 mit obigem Tessar. Die sehen 
vergrössert fast wie Dias aus dem Trommelscanner aus, weil die 
Interpolierung durch den Bayer- Sensor fehlt, die SD9 hat einen 
Foveon-Sensor. Schon bei der SD10 wurde der Sensor mit einem "Filter" 
versehen. Der war zu scharf für Privatleute. Nominelle 4 MP die leicht 
die 12 MP der Canon 5D übertrumpft haben. Nene, wo kämen wir da denn 
hin...


Also supertoll, aber das Handy ist immer dabei. Muss es nur aus der 
Tasche ziehen.
Klar sind Schnappschüsse bescheiden, aber mehr braucht man oft nicht.

Was waren oder sind eure Lieblingskameras?
Benutzt ihr die noch aktiv?

von René H. (mumpel)


Lesenswert?

Ich habe mehrer Canon 1000D. Zwei Stück brauche ich für 
Stereo-Fotografie (Anaglyphen, 
https://www.rholtz-office.de/stereofotografie/start ). Und eine habe ich 
zur Infrarotkamera umbauen lassen.

von Michael B. (laberkopp)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Joe schrieb:
> Was waren oder sind eure Lieblingskameras?

Mit der konnte man wenigstens Architektur parallaxefrei photographieren 
weil das Objektiv verschiebbar ist, mit welcher modernen Knipse geht das 
noch.

Rückschritt überall ..

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Doppellinsenkameras.

In den 70ern hatte ich eine alte, einfache Yashica Mat 635. Später lief 
mir dann eine alte Rolleiflex zu. Leider hatte ich zu den Zeitpunkt 
keine Dunkelkammer mehr. Damals schoss ich nur SW Film und entwickelte 
und vergrößerte die Bilder selber. Machte viel Freude. Die 635 habe ich 
leider nicht mehr, weil ich sie einem Kumpel schenkte. Ich finde, Bilder 
gelingen im 120er 6x6 Format und mit Mattscheibe zur Bildkomposition, 
eigentlich besser. Man hat eine ganz besondere Perspektivsauffassung. 
Allerdings hatten beide Kameras keinen internen Belichtungsmesser. Ich 
bin übrigens ein großer Fan der SW Fotografie.

https://www.tobiaskey.com/yashica-635-review-an-affordable-medium-format-option/

Für Farbfilm hatte ich eine 35mm Konika T3. Heutzutage dient eine Canon 
G15 als Ersatz.

Und jetzt. Reden wir besser nicht davon:-)

Für Alltags Schnappschußfotografie dient das Handy oder Tablet.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Joe schrieb:
>> Was waren oder sind eure Lieblingskameras?
>
> Mit der konnte man wenigstens Architektur parallaxefrei photographieren
> weil das Objektiv verschiebbar ist, mit welcher modernen Knipse geht das
> noch.
>
> Rückschritt überall ..

So etwas Ähnliches hatte ich in den 80ern auch. Da konnte man das 
Objektiv in der Höhe verschieben. Die hatte sogar einen pneumatischen 
Auslöser.

Ich hatte auch mal eine Postkartenformat Taschenkamera. Die konnte auf 
Spezielfilm 1:1 Postkartenbilder machen.

Ich schenkte aber beide an einen Sammler.

von Sinus T. (micha_micha)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Mit der konnte man wenigstens Architektur parallaxefrei photographieren
> weil das Objektiv verschiebbar ist

Du meinst nicht parallaxefrei sondern bestimmt: frei von stürzenden 
Linien

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Joe schrieb:
>> Was waren oder sind eure Lieblingskameras?
>
> Mit der konnte man wenigstens Architektur parallaxefrei photographieren
> weil das Objektiv verschiebbar ist, mit welcher modernen Knipse geht das
> noch.
>
> Rückschritt überall ..

Kann man das heute mit geeigneter SW nicht im PC "geradebiegen"?

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Sinus T. schrieb:
> Du meinst nicht parallaxefrei sondern bestimmt: frei von stürzenden
> Linien

Dachte das eine wäre der Begriff für das andere.

Gerhard O. schrieb:
> Kann man das heute mit geeigneter SW nicht im PC "geradebiegen"?

Geradebiegen geht sogar beim vergrössern des Negativs auf Photopapier, 
aber die Kamera produziert die Postkarte direkt.

von René H. (mumpel)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Kann man das heute mit geeigneter SW nicht im PC "geradebiegen"?

Möglich. Aber das ist wie mit Schallplatte und Röhrenverstärker, das 
digitale Zeugs ist einfach nicht das selbe. ;)

von Joe (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Joe schrieb:
>> Was waren oder sind eure Lieblingskameras?
>
> Mit der konnte man wenigstens Architektur parallaxefrei photographieren
> weil das Objektiv verschiebbar ist, mit welcher modernen Knipse geht das
> noch.
>
> Rückschritt überall ..

Hast Du mal eine genaue Typenbezeichnung? Ich kanns nicht erkennen. Sehr 
interessant, das Teil (nichts für ungut) ähnelt Omas(RIP) alter 
Kaffeemaschine.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?


: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


Lesenswert?

Joe schrieb:
> Was waren oder sind eure Lieblingskameras?

Ich hatte mal eine DSLR von Nikon. Zusätzlich ein 200mm Objektiv mit 
Festbrennweite. Manchmal tut es mir leid die Teile verkauft zu haben. 
Hauptgrund war einfach das Gewicht von Kamera, Objektiven und weiterem 
Zubehör. Dazu kam dass ich das (schöne) Hobby Fotografie haben schleifen 
lassen. Daher habe ich alles verkauft.


> Benutzt ihr die noch aktiv?

Nein, nur noch das Smartphone. Ich bin der Meinung dass die längst über 
den Status Schnappschuss rausgewachsen sind. Die Meinungen gehen da weit 
auseinander, aber ich finde gut was da mittlerweile an Qualität 
rauskommt.

Jemand der kein Auge für Motive hat kann auch mit einer DSLR oder 
sonstigen echten Kamera nix anfangen.

: Bearbeitet durch User
von Joe (Gast)


Lesenswert?

Jörg R. schrieb:

> Jemand der kein Auge für Motive hat kann auch mit einer DSLR oder
> sonstigen echten Kamera nix anfangen.

Stimmt, das ist aber eigentlich ein positiver Hobbypunkt. Negativ ist 
eher z.B. eine Bewegungseinschränkung. Die Fotografie macht eigentlich 
nur Spass wenn man das Motiv suchen und jagen kann. Das wird aber leider 
mit zunehmenden Alter nicht einfacher (um es gelinde auszudrücken). Aus 
dem Auto heraus zu fotografieren heisst knipsen. Schade!

von Joe (Gast)


Lesenswert?

@ Michael B.
Danke für die Links. Da brauche ich eine Weile dafür.

von Jörg R. (solar77)


Lesenswert?

Joe schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>
>> Jemand der kein Auge für Motive hat kann auch mit einer DSLR oder
>> sonstigen echten Kamera nix anfangen.
>
> Stimmt, das ist aber eigentlich ein positiver Hobbypunkt.

Das ist auch in anderen Bereichen so. Was nutzt mir eine Highend 
Stereoanlage wenn meine Ohren damit nichts anfangen können?


> Die Fotografie macht eigentlich nur Spass wenn man das Motiv suchen
> und jagen kann. Das wird aber leider mit zunehmenden Alter nicht
> einfacher (um es gelinde auszudrücken).


Ok, gejagt habe ich mit der Kamera nie. Das typische halt..Zoo, 
Landschaft, gelegentlich bei Sportveranstaltungen. Das hat schon Spass 
gemacht. Bei kurzen Belichtungszeiten oder schlechten Lichtverhältnissen 
kommt ein Smartphone natürlich nicht mit.


> Aus dem Auto heraus zu fotografieren heisst knipsen. Schade!

Dafür gibt es mittlerweile sehr gute Dashcams.


Ich schließe aber nicht aus mir wieder eine „richtige“ Kamera zu kaufen. 
Allerdings wird es dann etwas gutes kompaktes. Auf dem Gebiet hat sich 
hinsichtlich der Qualität einiges getan.


Mein Problem damals war die Kameratasche. Groß und vermutlich um die 4 
Kg an Gewicht. Das wurde trotz breitem Schultergurt irgendwann 
unangenehm. Heutzutage würde ich tatsächlich einen Rucksack nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


Lesenswert?

Gerade fällt mir ein dass ich noch eine „Fuji S602 Zoom“ Kamera im 
Keller habe. Alter >20 Jahre, funktioniert mit 4 AA Akkus oder 
Batterien, hat 2 Kartenslots CF und SmartMedia und hat mir lange Zeit 
gute Dienste erwiesen. Funktioniert noch, ist natürlich bei weitem nicht 
mehr Stand der Technik. Preis damals um die 400,- Euro.

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Joe schrieb:
> Was waren oder sind eure Lieblingskameras?
Naja, was heisst Lieblingskamera.
Die älteste Kamera die ich funktionsfähig hier habe ist eine Agfa Clack.
Deutlich älter als ich selbst... Eher so alt wie meine Eltern.
Tatsächlich Fotos gemacht habe ich damit das letzte mal in den 90ern.
Und selbst das war eher aus Spass ;-)

Ansonsten habe ich zwar die Möglichkeit des Zugriffs auf eine EOS, nutze 
das aber faktisch nicht.

Tatsächlich manchmal (wo das Handy nicht dabei sein soll)
noch in Benutzung habe ich eine Panasonic Lumix/DMC-FS7.
Kompaktkamera halt.
Davor hatte ich eine Canon Ixus750 als Kompaktkamera, die hat leider 
einen Sturz nicht überlebt... Die war zu ihrer Zeit echt nicht schlecht 
und hat mich wie die Panasonic auch später auf diversen Reisen 
begleitet.

> Benutzt ihr die noch aktiv?
Wie geschrieben die Lumix manchmal noch. Sind aber Ausnahmefälle.

Sonst alles mit dem Handy.
Das ist ein Samsung A53 oder als Partyhandy für Schützenfest, Karneval 
und ähnliche Anlässe mit erhöhtem Verlustrisiko ein altes IPhone7 
(letzteres natürlich mit PP-Karte)

Gruß
Carsten

von Harald K. (kirnbichler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Meine älteste ist eine Patent Etui der Dresdner Kamerawerke, jetzt etwa 
95 Jahre alt. Mit einem 135mm-Isconar von Schneider-Kreuznach, das in 
einem "Compur"-Verschluss der allgegenwärtigen Firma Deckel steckt.

Das ist die wirklich allerkleinste Großformatkamera, die mir je über den 
Weg gelaufen ist, die passt trotz des riesigen Negativformats von 9x12cm 
problemlos in die Jackentasche.

http://camera-wiki.org/wiki/Patent_Etui

Die nächstschönste ist eine Mamiya C330s, das ist eine zweiäugige 
Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven. Im Sucher gibt es auch 
einen Parallaxenausgleich (in Form eines Zeigers, der den verschobenen 
Bildrand beim Focussieren anzeigt).

https://en.wikipedia.org/wiki/Mamiya_C330

Dann kommt eine Yashica LM44, das ist eine zweiäugige 
Spiegelreflexkamera für 127er-Film, d.h. Rollfilm, der nur etwa 4cm und 
nicht 6cm breit ist. Das ist gewissermaßen die japanische Antwort auf 
die "Baby-Rolleiflex" gewesen.

http://camera-wiki.org/wiki/Yashica-44

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Meine älteste ist eine Patent Etui

Schade, dass du keine Kamera mehr hast, um echte Bilder von den 
wirklichen Exemplaren mehr zu machen.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Steht nur Koilos auf dem Objektiv, sonst nichts.

Das ist der Verschluss ...

http://camera-wiki.org/wiki/Koilos

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:

> Meine älteste ist eine Patent Etui der Dresdner Kamerawerke,

Eine ähnliche (Balgen-) Kamera 6x6 von Rollei habe ich auch noch.
Die ist, glaub ich, nicht ganz so alt. Die habe ich sogar mal
in den 1990er Jahren restaurieren lassen. Vermutlich funktioniert
die immer noch. ein Problem bei Balgenkameras ist ja, das bei
ihnen irgendwann der Balgen nicht mehr lichtdicht ist.

von Al. K. (alterknacker)


Lesenswert?

https://zeissikonveb.de/start/kameras/pouva-start.html

https://kameramuseum.de/objekte/kodak-koepenick-pionier-deko/

Die "Pionier" war meine erste DDR Kamera, knapp 10 DDR-Mark
Die zweite war die Pouva Start für ca 16 DDR-Mark.
Diese wurde für ein Eigenbau Vergrößerungsgerät als Objektviersatz 
genutzt.
Dar Lampen Körper war eine Milchkanne mit Opal Glühlampe und Großer 
Linse
davor, für 15 DDR-Mark.
Das ganze Gerät an einen Besenstiel für die Höhenverstellung.
Meine zuletzt genutzte Kamera, noch Anfang der 90ger, eine Praktika 
Super TL die erste mit Innenbelichtungsmessung.
Glaube 1966 für 680 DDR-Mark erstanden.Danach paar verschiedene 
Objektive,Zwischenringe,Vorsatzlinsen.
..Und ein Sack voll verschiedene Kameras.

Meine Erste Digitale war glaube ich 1999/2000, wegen der Band-Doku.

Penti,Exa,Praktika Super TL habe ich noch, liegen mir auch nicht im 
Wege,
da in einer Kiste in der hintersten Ecke.;-))

MfG
alterknacker

von Al. K. (alterknacker)


Lesenswert?

https://zeissikonveb.de/start/kameras/pouva-start.html

https://kameramuseum.de/objekte/kodak-koepenick-pionier-deko/

Die "Pionier" war meine erste DDR Kamera, knapp 10 DDR-Mark
Die zweite war die Pouva Start für ca 16 DDR-Mark.
Diese wurde für ein Eigenbau Vergrößerungsgerät als Objektviersatz 
genutzt.
Der Lampen Körper war eine Milchkanne mit Opal Glühlampe und
Großer Linse davor, für 15 DDR-Mark.
Verschluss wurde blockiert und Die Scharfeinstellung mit dem 
schraubbaren Objektiv realisiert.
Das ganze Gerät an einen Besenstiel für die Höhenverstellung.
Meine zuletzt genutzte Kamera, noch Anfang der 90ger, eine Praktika 
Super TL die erste mit Innenbelichtungsmessung.
Glaube 1966 für 680 DDR-Mark erstanden.Danach paar verschiedene 
Objektive,Zwischenringe,Vorsatzlinsen.
..Und ein Sack voll verschiedene Kameras.

Meine Erste Digitale war glaube ich 1999/2000, wegen der Band-Doku.

Penti,Exa,Praktika Super TL habe ich noch, liegen mir auch nicht im 
Wege,
da in einer Kiste in der hintersten Ecke.;-))

MfG
alterknacker

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Papas Exacta liegt noch mit ein paar Objektiven in einer Schatulle, Die 
Nikon EM habe ich mit Objektiven meiner Nichte geschenkt und die 
Powershot G1 habe ich noch (mit ein paar CompactFlash Karten).
Aber fotografieren tue ich nur noch mit dem Telefon.
Filmen tue ich mit einer kleinen JVC SD-Slot Kamera und habe aus 
historischen Gründen noch ne Multiformat Sony (Video 8, Hi8 und Digi-8) 
falls mal jemand fragt. Ausserdem noch eine semiprofessionelle Panasonic 
NV-F15, weil sie einfach zu schade zum Entsorgen ist.

von Harald K. (kirnbichler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Schade, dass du keine Kamera mehr hast, um echte Bilder von den
> wirklichen Exemplaren mehr zu machen.

Noch mehr mehr ging nicht?

Aber weil Du immer so ein freundlicher Mensch bist und in Diskussionen 
stets sachlich bleibst ...

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>
>> Meine älteste ist eine Patent Etui der Dresdner Kamerawerke,
>
> Eine ähnliche (Balgen-) Kamera 6x6 von Rollei habe ich auch noch.

Das ist was ganz anderes. Einen Balgen hatte die Rolleiflex SL66.

https://blog.heidi-foto.eu/rolleiflex-sl66-e-x-se/

Und damit ähnelt sie eher meiner Mamiya C330 (bis auf die Tatsache, daß 
Deine Rollei keine TLR, sondern eine SLR ist).


> ein Problem bei Balgenkameras ist ja, das bei
> ihnen irgendwann der Balgen nicht mehr lichtdicht ist.

Der meiner "Etui" ist noch dicht, und die Dame ist jetzt etwa 95. 
Außerdem kann man so etwas reparieren oder notfalls den Balgen ersetzen 
(handwerklich begabte Menschen können Balgen selbstbauen).

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:

>> Eine ähnliche (Balgen-) Kamera 6x6 von Rollei habe ich auch noch.
>
> Das ist was ganz anderes. Einen Balgen hatte die Rolleiflex SL66.
>
> https://blog.heidi-foto.eu/rolleiflex-sl66-e-x-se/

Etwas älter ist meine schon. Leider habe ich vergessen, in welchem
Karton sie bei meuinem letzten Umzug gelandet ist. Sie sieht so
ählich wie diese aus:

https://i.pinimg.com/originals/4f/89/83/4f8983781afc3eb3487e4ad00a1de403.jpg

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Sie sieht so ählich wie diese aus:

Und das soll eine Rollei sein?

Beitrag #7556131 wurde vom Autor gelöscht.
von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
>> Du meinst nicht parallaxefrei sondern bestimmt: frei von stürzenden
>> Linien
> Dachte das eine wäre der Begriff für das andere.

Parallexe ist ein optischer Versatz, z.B. ist der Bildausschnitt einer 
Sucherkamera nicht identisch mit dem des Suchers, weil der ein paar cm 
höher liegt. Mit der Erfindung der Spiegelrefelxkamera hat sich das 
entspannt.

Was Du meinst, hat ein Herr Scheimpflug beschrieben. Für Architektur 
gab es spezielle Objetive, die verschiebbar waren.

von Al. K. (alterknacker)


Lesenswert?

Mit der Balkenkamera konnte man vor der Aufnahme entzerren.
Nachträglich konnte man es später noch korregieren aber nicht ohne 
Pixelverluste

MfG
alt6erknacker

von Joe (Gast)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Schade, dass du keine Kamera mehr hast, um echte Bilder von den
>> wirklichen Exemplaren mehr zu machen.
>
> Noch mehr mehr ging nicht?
>
> Aber weil Du immer so ein freundlicher Mensch bist und in Diskussionen
> stets sachlich bleibst ...

LOL. Die sehen toll aus. Danke. Du hast nicht auch zufällig ein paar 
Scans von Fotos mit diesen wahren Schätzchen? Ich meine auch die 
Etui-Kamera mit dem Riesenformat (hmm, wenn der Balgen noch dicht ist). 
Wer weiss wie und ob man so einen Balgen reparieren kann?

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Meine erste Kamera war eine Agfa Iso-Rapid, mit 35mm-Film in spezieller 
Patrone und 24x24mm Filmformat. Hat sich leider nicht durchgesetzt, 
Kodak mit seiner 28x28mm-Kasette hatte mehr Macht am Markt.

Danach habe ich Vaters Taron Eyemax okkupiert, 24x36mm mit lichtstarkem 
1:1,8/50mm und eingebautem Belichtungsmesser.

Dann habe ich mir eine Canon-EF gekauft, mit 1:1,4/50mm, war richtig 
teuer und sehr robust. Sie war ein Ableger der F1 und konnte als 
Blendenautomat laufen. Mit Handschuhen bedienbar, kein Firlefanz dran. 
Und eine Mattscheibe mit einem Arbeitsbereich, den spätere Modelle nicht 
mehr erreicht haben, Stichwort Nachtphotographie. Die EF ist leider bei 
einem Unfall mechanisch zerstört worden.

Natürlich haben sich auch eine Ladung Objektive angesammelt, mein 
Liebling war ein 80..200mm Schiebezoom. TableTop und Landschaft sind 
nicht mein Ding,  es musste sich drehen und bewegen, dann war ich dabei. 
Im Nahbereich durfte gerne mal das 28mm ran.

Als Nachfolger kam nur eine Canon-A1 in Betracht, da habe ich erstmalig 
einen Hass auf Elektronik und Kundendienstidioten entwickelt. Nach 
wenigen Monaten sporadisch fehlbelichtete Aufnahmen, die natürlich daran 
liegen, dass ich unfähig bin. Als es dann blegbar wurde, war ich aus der 
Garantie und durfte die Reparatur bezahlen :-(

Schön war der schnelle Motor als Sonderzubehör, mit bis zu 5 Bildern pro 
Sekunde ist der KB-Film nach 7s durch. War beim Rennen auf der Isle of 
Man toll, ich hatte 10 Filme mit und die anschließend auf 50 vorführbare 
Dias eingedampft.

Was die A1 garnicht mochte, war Winter - der horizontale Tuchverschluß 
hielt keine Zeiten mehr ein, wenn denn nicht schon vorher die 
6V-Batterie versagte. Die vorige EF mit vertikalen Lamellen und zwei 
Knopfzellen hatte damit kein Problem.

Sollte alles noch funktionieren, ich hab's aber seit ewigen Jahren nicht 
mehr angefasst.

Vor ein paar Jahren gab es eine Silberhochzeit, die Hochzeit habe ich 
seinerzeit photographiert. Also die Leinwand ins Auto, den 
Zeiss-Projektor her und im Saal die alten Dias gezeigt. Keine Klötzchen, 
ein ordentlicher Kontrastumfang, einfach nur gut. Scheint leider niemand 
mehr zu würdigen, digitaler Internetmatsch ist der gewohnte Standard.

Ich habe zwei digitale Canon-Compact, eine Ixus-117 und eine 
PowerShot-SX170. Die Ixus hat etwas wenig Zoom, der 12MP-CMOS-Sensor ist 
richtig gut.

Die PowerShot hat 16 Megapixel und einen großen Zoombereich. Im 
Vergleich zur Ixus taugt der CCD-Sensor nichts, rauscht wie Teufel. Wenn 
ich draußen Nachbars frisch geschlüpfte Hühnchen knipse, sehe ich, dass 
auch die Optik deutliches Verbesserungspotential hätte.

Ich müsste wohl deutlich vierstellige Euro ausgeben, annähernd die 
Qualität früherer Analogdias zu erreichen - dazu mag ich mich nicht 
durchringen.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:
> Was Du meinst, hat ein Herr Scheimpflug beschrieben. Für Architektur
> gab es spezielle Objetive, die verschiebbar waren.

Nicht genau.

Was Michael hat, ist eine parallele Standartenverschiebung, die 
lediglich das Negativ im Bildraum des Objektivs verschieben; an der 
geometrischen Darstellung ändert sich nichts. Es besteht aber die 
Gefahr, das das Bild vignettiert wird.

Bei der Standartenverstellung nach Scheimpflug werden die Standarten von 
Negariv und Objektiv so gegeneinander verschwenkt, dass diese beiden 
Ebenen sich in einer Geraden schneiden, die in der Ebene des Urbildes 
liegt; hierbei entstehen heftige geometrische Verzerrungen, die jedoch 
durch entsprechende Entzerrung bei der Vergrößerung beseitigt werden 
können.

Die Scheimpflug-Verstellung kommt nicht mehr mit einer seitlichen 
Verschiebung der Standarten aus; hier wird tatsächlich ein anderes Bild 
erzeugt. Auch hier ist eine gute Weitwinkelleistung des Objektivs 
elementar.

Bei einer Fachkamera nach dem Prinzip der optischen Bank wird die 
Parallelverschiebung der Standarten gern durch Kippen der Bank und 
Verschwenken der Standarten um den gleichen Winkel bewirkt. Das Ganze 
ähnelt dann zwar dem Scheimpflug-Aufbau, jedoch stehen die Standarten 
parallel. Wer nicht genau hinsieht oder gar nachmisst, kann also beides 
leicht verwechseln.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Joe schrieb:
> Was waren oder sind eure Lieblingskameras?
> Benutzt ihr die noch aktiv?

Ich habe die Tage auf dem Flohmarkt eine sehr gut erhaltene Agfa Box 44 
erstanden. Und ja, ich benutze meine alten Kameras auch noch alle [1]

[1] 
https://www.lomography.de/cameras/3337846-agfa-box-44/photos/26822735?order=recent

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Joe schrieb:
> Wer weiss wie und ob man so einen Balgen reparieren kann?

Sofern nur Löcher drin sind: Dünnes flexibles lichtdichtes Material 
aufkleben.

Wenn er komplett zerrissen ist: Neumachen.

https://www.picto.info/RS_texts/bellows_RS.pdf

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.