Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ladeelektronik Druckluftturbine


von David (bitbastler)


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"Guten Morgen zusammen,

ich habe an einen permanenterregten Gleichstrommotor eine kleine 
Druckluftturbine angebracht, um mithilfe von Druckluft Energie zu 
gewinnen. Die Turbine funktioniert nach dem Prinzip eines 
Verdichterrads, jedoch in umgekehrter Richtung. Bezüglich des 
Wirkungsgrades möchte ich anmerken, dass ich mir darüber im Klaren bin, 
dass die Erzeugung von Druckluft und die Rückgewinnung von Strom daraus 
ineffizient ist. Dennoch ist dies in meinem Fall eine einfache 
Möglichkeit, vor Ort an Strom zu gelangen.

Meine Herausforderung besteht nun darin, die Energie aus dem Generator 
abzugreifen. Es ist klar, dass ein Brückengleichrichter verwendet werden 
muss. Allerdings stoße ich auf das Problem, dass die Turbine bzw. die 
Kugellager nicht über 55.000 Umdrehungen pro Minute (rpm) gehen sollten, 
da dies die Lebensdauer stark beeinträchtigt.

Ich habe zwei Ansätze in Betracht gezogen:

1.Die Drehzahl über den Fluss zu begrenzen.

2.Die Drehzahl über die Last zu reduzieren.

Der zweite Ansatz gefällt mir besser, da ich dabei mehr Leistung 
abgreifen kann. Nach meinen Untersuchungen habe ich einen Arbeitspunkt 
identifiziert: 4,2A @ 2V, gemessen bei einem 2-Ohm-Lastwiderstand.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Hat jemand eine Idee, wie ich dauerhaft 7-8W aus der Turbine entnehmen 
und in einen Supercap laden kann? Ich habe bereits an einen MPPT-Regler 
gedacht, jedoch bisher keinen im Bereich von 2V gefunden und wenn ich 
einen gefunden habe war dieser für >20A ausgelegt.

Als Alternative überlege ich, einen Spannungsregler am Ausgang des 
Brückengleichrichters anzuschließen und dei überschüssige Energie bei 
nachlassender Last über eine Z-Diode oder Ähnliches abzuleiten.

Leider hab ich in diesem Thema nicht viel Erfahrung, bin aber 
hochmotiviert, mehr darüber zu lernen. Über jeden hilfreichen Denkanstoß 
freue ich mich sehr.

Mit freundlichen Grüßen,
David

von Oliver S. (oliverso)


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David schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wie ich dauerhaft 7-8W aus der Turbine entnehmen
> und in einen Supercap laden kann?

Geht nicht, weil der irgendwann voll sein wird.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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David schrieb:
> Gleichstrommotor
[...]
> Es ist klar, dass ein Brückengleichrichter verwendet werden
> muss.

Du willst den Kommutator durch Schleifringe ersetzen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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David schrieb:
> 4,2A @ 2V, gemessen bei einem 2-Ohm-Lastwiderstand.
Ich sehe einen Messfehler. Denn 2V und 2 Ohm ergeben nach einem 
Naturgesetz von Georg Simon Ohm zwangsweise nur 1A.

> Hat jemand eine Idee, wie ich dauerhaft 7-8W aus der Turbine entnehmen
> und in einen Supercap laden kann?
Du kannst nur dann dauerhaft 8W in einem Supercap laden, wenn dessen 
Spannung unendlich hoch werden darf.

> jedoch bisher keinen im Bereich von 2V gefunden
Kannst du nicht einen Motor/Generator anbauen, der da eine vernünftig 
hohe Spannung ausgibt?

> Ich habe bereits an einen MPPT-Regler gedacht
Du willst aber ja gar keinen Punkt maximaler Leistung suchen, sondern 
ganz im Gegenteil einen Punkt, in der so viel Leistung entnommen wird, 
dass die Drehzahl nicht zu hoch ist.

Dein Ansatz ist also, einen Punkt mit konstanter Leistung zu verwenden. 
Du brauchst demnach einen CPT einen "constant power tracker". Leider 
habe ich mir den grade erst ausgedacht, den müsste man also auch erst 
mal bauen.

Aber eigentlich solltest du doch eigentlich die Leistungsentnahme 
abhängig von der Drehzahl regeln...

: Bearbeitet durch Moderator
von David (bitbastler)


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Oliver S. schrieb:
> Gar nicht, weil der irgendwann voll sein wird.

Hallo Oliver,

ja, das ist natürlich richtig, darüber habe ich mich noch nicht 
geäußert. Meine Idee war es, den Supercap im Bereich von 1-3τ zu 
betreiben, da ich dort ein relativ lineares Verhalten habe. Sobald der 
Zustand "Voll" erreicht ist, soll die Turbine über ein Ventil von der 
Druckluft getrennt werden und somit keine Energie mehr erzeugen bzw. 
umwandeln.

Vielen Dank für den Hinweis.

Beste Grüße,
David

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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David schrieb:
> und dei überschüssige Energie bei
> nachlassender Last über eine Z-Diode oder Ähnliches abzuleiten.

Nimm ein paar dicke LED (parallel nur mit Symmetrierwiderständen), die 
ab 2,4V anfangen zu leuchten. Das bremst den Lüfter deutlich und wäre 
nicht zu übersehen. Rote oder gelbe LED, wenn die 2,4V zu hoch sein 
sollten.

von David (bitbastler)


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Lothar M. schrieb:
> Ich sehe einen Messfehler. Denn 2V und 2 Ohm ergeben nach einem
> Naturgesetz von Georg Simon Ohm zwangsweise nur 1A.

Ja sehr richtig, ich habe mich verschrieben. Es sind 4V und 2A.

Lothar M. schrieb:
> Kannst du nicht einen Motor/Generator anbauen, der da eine vernünftig
> hohe Spannung ausgibt?

Nein leider kann ich keinen anderen Generator anbauen.


Lothar M. schrieb:
> Aber eigentlich solltest du doch eigentlich die Leistungsentnahme
> abhängig von der Drehzahl regeln...

Ja eigentlich schon. Aber das bedarf wieder einem aufwändigen 
Regelkreis. Das hätte ich gern umgangen.

Lothar M. schrieb:
> Du willst aber ja gar keinen Punkt maximaler Leistung suchen

ja und nein. meine Idee war, dass das MPPT das i.d.R. nach der Spannung 
einer Solarzelle schaut, eben die Spannung des Generators Überwacht. Da 
Die Spannung Proportional zur Drehzahl ansteigt dachte ich, dass ich es 
so auf einem gewissen Wert halten kann.

Grüße,
David

von Oliver S. (oliverso)


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David schrieb:
> Dennoch ist dies in meinem Fall eine einfache
> Möglichkeit, vor Ort an Strom zu gelangen.

So ein Druckluft-Energievernichter dürfte auch nicht kleiner und 
leichter sein als ein passender LiFePo-Akku. 50AH (=600Wh) wiegen knapp 
6kg, damit versorgst du dein 7-8W länger als 60 Stunden, und das dazu 
völlig geräuschlos.

Oliver

von Paul B. (paule201)


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Was willst du versorgen? Also welche Leistung brauchst du und für 
welchen Zeitraum? Akkus zuhause laden und vor Ort nutzen ist keine 
Option? Welche Spannung benötigt deine Last?

Ich würde für den ersten Prototypen einen Fensterbetrieb vorsehen.
Smart und relativ einfach. Deine Turbine lädt einen Akku, der Akku 
versorgt deine Last. Ist der Akku zu voll, schaltet die Turbine ab 
(Magnetventil zu), ist er zu leer, schaltet sie wieder zu. Die Steuerung 
versorgt sich aus dem Akku, das Magnetventil auch. Durchfluss regelst du 
mit einem Einstellventil einmal ein, oder gibt es bei deiner 
Druckluftquelle sehr starke Druckschwankungen? Eine Sicherung sichert 
dir den max. Ladestrom zum Schutz des Akkus ab. Alternativ macht das 
deine Steuerung mit, ist aber etwas aufwändiger. Drehzahl wird per 
Hall-Sensor oder optisch abgenommen und alle 20ms auf über 55K RPM 
abgefragt. Drehzahl zu hoch, Ventil auf.
Solange wie der Akku nicht geladen wird, schläft deine Schaltung und 
wacht nur alle x Sekunden auf, um den Akkustand zu checken.

Für einen zweiten Prototypen kannst du dann den Durchfluss steuerbar 
machen und dann auf Laständerungen reagieren.

Gib uns noch mal paar Infos, dann lässt sich sicher ein gangbarer Weg 
finden.

von David (bitbastler)


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Vielen lieben Dank, Paul.

Das ist eine gute Idee, genau in diese Richtung möchte ich gehen – 
möglichst einfach.

Wie gesagt, möchte ich es so umsetzen, wie du gesagt hast. Also die 
Spannung des Speichers abfragen und dann je nach Pegel das Magnetventil 
schalten.

Am Ende möchte ich einen Verbraucher mit 24V und 46 mA (1,1W) versorgen. 
Ich würde das Ganze gerne in einem Supercap speichern und nicht in einem 
Akku.

Jetzt könnte man sich ja auch fragen, wieso ich überhaupt 
zwischenspeichern möchte.

Das hat zwei Gründe:

1. Die Turbine ist nicht sonderlich angenehm anzuhören, und ich würde 
das gerne auf ein Minimum beschränken.

2. Bei höherer Last bekomme ich einen besseren Wirkungsgrad.

Also, du meinst, ich sollte einfach mal die Spannungs-Ventil-Steuerung 
umsetzen und dann im Feldversuch die Druckluft so drosseln, dass ich mit 
allen Werten im Rahmen bleibe?

Grüße,

von Paul B. (paule201)


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David schrieb:
> Am Ende möchte ich einen Verbraucher mit 24V und 46 mA (1,1W) versorgen.

OK, wie kommst du auf die 24V? Boost Regler? Supercaps haben sehr hohe 
Innenwiderstände, ich würde vermuten das die GoldCaps nicht die Leistung 
liefern können damit der Boost Regler sauber läuft. Oder du hast halt 
sehr viele davon parallel, dass könnte dann gehen.

Noch dazu musst du von 2V auf 24V, dass ist Faktor 12. Du ziehst also 
550mA für deine Last aus dem Speicher + Steuerung + Magnetventil + 
Verluste. Da kommt ganz schnell 1A zusammen.
Ich würde zu Akkus tendieren, aber dein System, du entscheidest.

Was ist die max. Spannung die deine Turbine ohne Last liefern kann und 
ohne dabei die 55K RPM zu übersteigen (Leerlaufspannung)?
Was ist der maximale Strom den du ziehen kannst, bis die Spannung auf 
sagen wir 80% der Leerlaufspannung einbricht?
Ziel ist es, eine möglichst hohe Spannung aus dem System zu ziehen. 
Danach richtet sich dann die Wahl des Speichers, des Boost Wandlers und 
der Überwachungselektronik. Je höher die Spannung aus der Turbine, desto 
preiswerter die Komponenten. (Von 5V auf 24V ist deutlich billiger als 
von 2V)

von David (bitbastler)


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Paul B. schrieb:
> Was ist die max. Spannung die deine Turbine ohne Last liefern kann und
> ohne dabei die 55K RPM zu übersteigen (Leerlaufspannung)?
> Was ist der maximale Strom den du ziehen kannst, bis die Spannung auf
> sagen wir 80% der Leerlaufspannung einbricht?

Das müsste ich mal noch herausfinden.
Ich würde morgen mal eine Messung dazu machen und dann wieder berichten.

Danke schon mal.

Grüße,
David

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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David schrieb:
> meine Idee war, dass das MPPT das i.d.R. nach der Spannung einer
> Solarzelle schaut, eben die Spannung des Generators Überwacht.
Genau das tut ein guter MPP-Tracker nicht. Denn die höchste Spannung ist 
garantiert im Leerlauf. Und dort ist die Leistung minimal, weil 0.

von Rainer D. (rainer4x4)


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David schrieb:
> ich habe an einen permanenterregten Gleichstrommotor eine kleine
> Druckluftturbine angebracht,

> Allerdings stoße ich auf das Problem, dass die Turbine bzw.
> die Kugellager nicht über 55.000 Umdrehungen pro Minute (rpm)
> gehen sollten,
Und der Motor fliegt bei 55t Umdr. nicht auseinander? Wenn nicht sofort, 
wie lange mag der halten?
Bei so hohen Drehzahlen nimmt man besser Öldruck beaufschlagte 
Gleitlager.

von David (bitbastler)


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Rainer D. schrieb:
> Und der Motor fliegt bei 55t Umdr. nicht auseinander?

Hallo Rainer,
Grenzdrehzahl sind lt. Datenblatt 65K rpm.
Sollte er denke ich vertragen.

Grüße
David

von Nils B. (hbquax)


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Und der Motor macht bei 55kRPM nur 4 Volt? Bilder, Infos, Typen...   😃

von Roland E. (roland0815)


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David schrieb:
> "Guten Morgen zusammen,
>
> ich habe an einen permanenterregten Gleichstrommotor eine kleine
> Druckluftturbine angebracht, um mithilfe von Druckluft Energie zu
> gewinnen. Die Turbine funktioniert nach dem Prinzip eines
> Verdichterrads, jedoch in umgekehrter Richtung. Bezüglich des
> Wirkungsgrades möchte ich anmerken, dass ich mir darüber im Klaren bin,
> dass die Erzeugung von Druckluft und die Rückgewinnung von Strom daraus
> ineffizient ist. Dennoch ist dies in meinem Fall eine einfache
> Möglichkeit, vor Ort an Strom zu gelangen.
>

Unter Tage oder was? Das ist der einzige Ort auf diesem Planeten der mir 
einfällt, wo es Druckluft satt gibt, aber kein Licht und kein Strom und 
wo eine Turbine betrieben werden könnte...

Du möchtest 7..8W? Wie lange? pack dir ne Powerbank oder zwei ein, ist 
praktikabler...

> ...
>
> Der zweite Ansatz gefällt mir besser, da ich dabei mehr Leistung
> abgreifen kann. Nach meinen Untersuchungen habe ich einen Arbeitspunkt
> identifiziert: 4,2A @ 2V, gemessen bei einem 2-Ohm-Lastwiderstand.
>

Dann baue dir einen Laderegler, der dir genau den Arbeitspunkt 
ansteuert.

Oder nimm  was fertiges:
https://www.analog.com/en/parametricsearch/11503#/
Die haben viele nette Spielzeuge, für energy harvesting. Manche spucken 
hinten sogar gleich deine Wunschspannung aus. Egal was vorn rein geht.

An anderer Stelle haben die auch MPPT-Tracker.

Roland

: Bearbeitet durch User
von Nils B. (hbquax)


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Man kann eine Turbine so auslegen, dass sie auch ohne Last eine 
bestimmte Drehzahl nicht überschreitet, und durch Abnahme von Drehmoment 
sinkt dann die Drehzahl etwas.

Aber leider rückst du ja keine Details zu Turbine und Generator raus.

von Nils B. (hbquax)


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So, jetzt spekulier ich mal rum. Du schreibst du würdest einen 
Brückengleichrichter brauchen, ich folgere daraus daß dein Generator 
Wechsel- oder Drehstrom abgibt. Also vermutlich irgendein Brushless oder 
so.

Vielleicht könnte man ja einen sinnvoll dimensionierten Kondensator 
parallel zum Generator schalten. Dessen Wechselstromwiderstand nimmt mit 
der Frequenz ab, und begrenzt so die Drehzahl durch einen 
drehzahlabhängigen Kurzschluss.

von H. H. (Gast)


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Nils B. schrieb:
> So, jetzt spekulier ich mal rum. Du schreibst du würdest einen
> Brückengleichrichter brauchen, ich folgere daraus daß dein Generator
> Wechsel- oder Drehstrom abgibt. Also vermutlich irgendein Brushless oder
> so.

David schrieb:
> einen permanenterregten Gleichstrommotor

von Nils B. (hbquax)


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Ja, da ist ein Widerspruch in den Angaben. Mal schauen ob David uns noch 
aufklärt.

: Bearbeitet durch User
von Benjamin K. (bentschie)


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Paul B. schrieb:
> OK, wie kommst du auf die 24V? Boost Regler? Supercaps haben sehr hohe
> Innenwiderstände, ich würde vermuten das die GoldCaps nicht die Leistung
> liefern können damit der Boost Regler sauber läuft. Oder du hast halt
> sehr viele davon parallel, dass könnte dann gehen.

Das ist nun genau der Punkt der mir keine Sorgen nmacht. Ja, der TO ist 
etwas sparsam mit Details. Aber Supercaps, genau 
Doppelschichtkondensatoren gibt es außer als Goldcaps auch für Leistung 
gezüchtet. So etwa 3V, 3000F und einen Innenwiderstand von unter 10mOhm. 
Und ja, der Strom kommt auch wirklich da raus, ich habe da letztens über 
10kA gemessen.

von Oliver S. (oliverso)


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Benjamin K. schrieb:
> So etwa 3V, 3000F und einen Innenwiderstand von unter 10mOhm.
> Und ja, der Strom kommt auch wirklich da raus, ich habe da letztens über
> 10kA gemessen.

David schrieb:
> Am Ende möchte ich einen Verbraucher mit 24V und 46 mA (1,1W) versorgen.
> Ich würde das Ganze gerne in einem Supercap speichern und nicht in einem
> Akku.

Da hilft ein Leistungs-Supercap natürlich ungemein weiter.

Oliver

von David (bitbastler)


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So guten Morgen zusammen,
Jetzt versuche ich mal alle offenen Fragen zu beantworten.

Roland E. schrieb:
> Oder nimm  was fertiges:
> https://www.analog.com/en/parametricsearch/11503#/

Vielen Dank Roland, das werde ich mir mal genauer anschauen.

Nils B. schrieb:
> Also vermutlich irgendein Brushless oder
> so.

Hey Nils, vielen Dank für deinen Einwand. Beim Verfassen war ich leider 
wohl schnell im schreiben und leider etwas langsamer im Denken. Da hast 
du natürlich recht. Ich habe einen Brushless Generator/Motor 
Nenndrehzahl 50k rpm @ 9V; Drehzahlkonstante 6k rpm/V; 1 Polpaar und 
drei Phasen.
Ich hoffe das sind die Infos die du brauchst zum Generator.

Die Turbine ist Marke Eigenbau (additive manufacturing).

Nils B. schrieb:
> Dessen Wechselstromwiderstand nimmt mit
> der Frequenz ab, und begrenzt so die Drehzahl durch einen
> drehzahlabhängigen Kurzschluss.

Das ist auch eine sehr smarte Idee. Aber geht der Kondensator dann nicht 
schnell kaputt?

Paul B. schrieb:
> Was ist der maximale Strom den du ziehen kannst, bis die Spannung auf
> sagen wir 80% der Leerlaufspannung einbricht?

So das habe ich nun auch mal getestet. Um die Drehzahl auf 55k rpm 
einzustellen habe ich die Zuluft gedrosselt. So habe ich 10V 
Leerlaufspannung erreicht. Dann habe ich den Generator belastet bis ich 
bei 8V war und habe dann einen Strom von 0,1A heraus bekommen.

von Udo S. (urschmitt)


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Klingt irgendwie so als hättest du die ungünstigste 
Motor/Turbinenkonstellation ausgesucht, die du finden kannst.
Je hochdrehender, desto schneller kaputt und desto lauter.
Ein Generator der extrem viel Drehzahl braucht um etwas Spannung zu 
erzeugen.

Und die erzeugte Leistung dann in einen Supercap puffern, statt eines 
Akkus, der eine deutlich bessere Spannung/Ladezustand Kennlinie hätte 
und auch ein besseres Kapazität zu Gewicht bzw. Volumen Verhältnis.

von David (bitbastler)


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Ja das mag sicherlich sein :/
Aber es war schon ein langer Prozess: Entwickeln - testen - Verbessern 
dass die Kombination überhaupt so gut läuft wie sie es jetzt tut.

Daher würde ich gerne das Thema Generator als gegeben annehmen und 
versuchen diese Kombi so zu nutzen wie sie ist.

Grüße,
David

von Stephan (stephan_h623)


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David schrieb:
> Aber es war schon ein langer Prozess: Entwickeln - testen - Verbessern
> dass die Kombination überhaupt so gut läuft wie sie es jetzt tut.
>
> Daher würde ich gerne das Thema Generator als gegeben annehmen und
> versuchen diese Kombi so zu nutzen wie sie ist.

Hoffentlich kein Modellbau BLDC.
Der dürfte bei der Drehzahl dann demnächst das zeitliche segnen.
Link zum Motor bzw. Datenblatt?

Auch wenn es noch so lange gedauert hat: Eine Schnapsidee muss man 
trotzdem verwerfen. Sonst dauerts am Ende noch viel länger.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stephan schrieb:
> Eine Schnapsidee muss man trotzdem verwerfen.

Aber einmal muss jeder diese Erfahrung machen.

David schrieb:
> Nenndrehzahl 50k rpm @ 9V;

Wenn die generatorische Gegenspannung nur bei 4, vielleicht 5V im 
Leerlauf habe, dann waere das kein berauschender Wirkungsgrad.

von Paul B. (paule201)


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Benjamin K. schrieb:
> Das ist nun genau der Punkt der mir keine Sorgen nmacht.

Na das ist doch schon mal gut zu wissen, dann sollte es mit den Caps 
auch gehen. Hast du nen Link zu so einem Cap? Würde gern mal einen zum 
Probieren bestellen :).

David schrieb:
> So habe ich 10V
> Leerlaufspannung erreicht. Dann habe ich den Generator belastet bis ich
> bei 8V war und habe dann einen Strom von 0,1A heraus bekommen.

Hmm, dass ist nicht direkt viel wenn man den Energieeinsatz bedenkt der 
dafür nötig ist. 0,8W, da verbraucht ja das Magnetventil schon mehr um 
den Apparat am Leben zu erhalten. Also müssen wir deinem Arbeitspunkt 
doch näher kommen, da kam ja das 10-fache aus der Maschine raus.

David schrieb:
> Es sind 4V und 2A.
Bisher ging ich von 2V aus dem Eingangspost aus, mit 4V sieht die Welt 
schon viel besser aus.
Macht also 8W. Damit kann man schon was anfangen. 4V passen auch sehr 
gut zu einem Lithium Akku. Oder eben zwei Super Caps in Reihe, wobei ich 
nicht einschätzen kann in wie weit dann der Zusatzaufwand mit dem 
Balancen dazukommt. Dazu kann Benjamin sicher eher was sagen.

Ich fahr jetzt mal den Akku Pfad weiter ab, ob du das dann so machst 
bleibt ja dein Ding.
Zwei Akkus parallel mit 2A geladen, entspannt für die Akkus. Überwachung 
per Schutz IC für die Sicherheitsgrenzen des Akkus, die gibts wie Sand 
am Meer für Single Li Zellen. Balancing fällt weg, da keine 
Reihenschaltung vorliegt und Buck-Boost Wandler in der Range gibts auch. 
Zudem koten die Zellen ein Bruchteil der Caps, eventuell auch nicht zu 
vernachlässigen. Deine Steuerung greift natürlich vor erreichen der 
Sicherheitsgrenzen ein und schaltet bei z.B. 4V ab und bei 3.2V wieder 
zu. Somit hast du bei 3Ah pro Akku insgesamt 22,2Wh zur Verfügung. Wenn 
wir für deine Last + Steuerung + Verlust mit grob geschätzt 2,22W 
rangehen, kommst du knapp 10h hin bis die Turbine wieder anspringt und 
sie muss dann 3h laufen um den Akku wieder aufzuladen. Wäre aus meiner 
Sicht ne brauchbare Sache. Für die Caps siehts wahrscheinlich ähnlich 
aus, aber davon hab ich zu wenig Plan um sinnvoll mitzureden.

: Bearbeitet durch User
von Nils B. (hbquax)


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David schrieb:
 Um die Drehzahl auf 55k rpm
> einzustellen habe ich die Zuluft gedrosselt. So habe ich 10V
> Leerlaufspannung erreicht. Dann habe ich den Generator belastet bis ich
> bei 8V war und habe dann einen Strom von 0,1A heraus bekommen.


Dann nimmdoch mal eine komplette Kennnlinie auf, wo duden den Generator 
schrittweise von Leerlauf bis Kurzschluss belastest, dann kannst du dir 
den Punkt  der besten Leistung raussuchen und kennst auch die Kennlinie 
deiner Kombination.

von Oliver S. (oliverso)


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David schrieb:
> Die Turbine ist Marke Eigenbau (additive manufacturing).

55.000 rpm mit einem per "additive manufacturing" hergestellten 
Turbinenrad. Mutig.

Da das ganze aber nach wie vor ein xy-Problemdiksussion mit einem nicht 
unerheblichen Trollfaktor ist, beschreib doch mal, was das eigentliche 
Problem ist.

Wie lange willst du in deiner stromfreien Druckluftwildnis deine Last 
betreiben? Weiß der Druckluftbereitsteller davon, daß du da was abzapfen 
willst?

Oliver

von Udo S. (urschmitt)


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Oliver S. schrieb:
> 55.000 rpm mit einem per "additive manufacturing" hergestellten
> Turbinenrad. Mutig.

War auch mein Gedanke. Stichwort "auswuchten".

Kann eigentlich ohne feinwuchten nicht gut gehen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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warum muss es denn ein Supercap sein?
Ich würde zusehen, dass man da einen passenden Akku laden kann.
Egal, wie der Strom nun generiert wird.

Ein Akku stellt die Elektronen viel gleichmässiger bereit
als ein Kondensator.
Der lässt sich auch viel gleichmässiger laden und ist, wenn leer,
nicht erstmal als Kurzschluss anzusehen

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