Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Colormat 4506 rote Farbe fehlt teilweise


von Markus R. (markus_r131)


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Hallo,

Ich habe meinem alten Colormat 4506 einen neuen selbstgewickelten ZT 
geschenk. Die Geometrie muss ich noch einstellen. Schwarzabgleich unsw. 
habe ich laut Serviceanleitung durchgeführt. Mich wundert es nur das die 
Farbe rot/grün fehlt bzw.fehlerhaft dargestellt wird. Am Videoboard 
lässt sich die RGB Sättigung einzeln einstellen, alle farben 
funktionieren sehr gut! Nur ist das darzustellende Bild fehlerhaft mit 
Farbe versorgt. Es wirkt wie Pastellfarben, also eher eine Mischung der 
Farben.

A: Das Testbild zeigt kein rot ( Foto 1 )

B: der Blauanteil überwiegt deutlich ( Foto 2 )

C: wenn Bilder mit Rotanteil dargestellt werden sind sie übertrieben und 
fehlerhaft verteilt (Foto 3)

D: Bild zeigt grüne Anteile die alle anderen Bereiche fehlerhaft mit 
grün anzeigt ( Gesicht )

Wo könnte der fehler zu suchen sein? Die IC's und die Kondensatoren auf 
der Decoderplatine habe ich schon gewechselt.

: Verschoben durch Moderator
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Sag' erstmal, ob es ein SECAM-Fernseher ist (was ich beim Hersteller und 
dem DDR-Testbild annehme) oder PAL bzw. Beides.

Dann: DDR-Testbild ist vermutlich vom Videorecorder. Kannst Du 
ausschließen, dass der Fehler vom Recorder stammt? Andere Bildquelle 
vorhanden, ggfls. leihweise, z.B. funktionierender Recorder vom Freund. 
Wäre blöd, sich dumm und dämlich Fehler im Fernseher zu suchen und dabei 
kommt das fehlerhafte Bild aus dem Recorder.

Ansonsten kann ich aus den Fotos nicht spontan ein typisches Fehlerbild 
entnehmen. Ein Farbreinheitsfehler z.B. wegen nicht entmagnetisierter 
Lochmaske der Bildröhre sieht anders aus. Trotzdem die Frage: Wie sieht 
das Bild bei vollständig zurückgedrehtem Farbstärkeregler aus? Neutrales 
Grau?

Komische Farbbilder kenne ich bei PAL, wenn die 
64µsek-Verzögerungsleitung unterbrochen ist. Dann wäre es aber nicht 
eine Erscheinung wie im dritten und vierten Foto.

Weiß auch nicht, welche Mittel Dir sonst zur Verfügung stehen. Mittel 
der Wahl wären ein Testbildgenerator, der Farbbalken pur kann, und 
Oszilloskop.

Markus R. schrieb:
> selbstgewickelten ZT

Respekt!!

: Bearbeitet durch User
von Markus R. (markus_r131)


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Rainer Z. schrieb:
> Weiß auch nicht, welche Mittel Dir sonst zur Verfügung stehen. Mittel
> der Wahl wären ein Testbildgenerator, der Farbbalken pur kann, und
> Oszilloskop.

Oszi hab ich da nur ist es mir nicht möglich potenzialfrei zu messen. 
Signalquelle ist ein DVD Player der über einen externen UHF Modulator 
geht. Das Signal kommt als Pal aus dem Recorder im Colormat gibt es aber 
einen Pal-Secam decoder daher wäre es theoretisch egal welches Format da 
ankommt. Intern im Fernseher wird mit FBAS weiter gearbeitet. Hier ein 
Foto des ZT und des Bildrauschens ohne Signal. Zwecks Herstellung des ZT 
habe ich einen Beitrag hier im Forum veröffentlicht, unter Colormat 
4506.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Markus R. schrieb:
> Intern im Fernseher wird mit FBAS weiter gearbeitet.

Das sagt nichts über die verwendete Farbnorm aus.

Du könntest zu Testzwecken dem Gerät einen echten RGB-Eingang spendieren 
(hinter dem Farbdecoder, der das FBAS-Signal zerlegt), und an diesen 
geeignete Testsignale anlegen.

Abfallprodukt ist eine deutlich bessere Bildqualität, weil das weder die 
für die Farbdecodierung noch den aufmodulierten Ton nötige 
Bandbreitenbegrenzung braucht.

Es gab AFAIK DVD-Player, die echte RGB (+Ton)-Ausgänge hatten.

Ansonsten bewundere ich Deinen Elan ... Zeilentrafo für einen 
Farbfernseher neuwickeln ... uiuiuiuiui ...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Da das Rauschen gut aussieht, würde auch ich einen Fehler im Dekoder 
vermuten. Mach den TV an den Trenntrafo und miss mal mit dem Oszi 
rückwärts von den Farbendstufen bis zum Dekoder und Gegenprobe mit 
echtem S/W Signal.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> Mach den TV an den Trenntrafo

Ich habe zwar gerade keinen Schaltplan hier, aber die Stassfurter 
Farb-TVs sind meiner Erinnerung nach alle mit einem Netztrafo 
ausgestattet und daher nicht auf Netzpotenzial.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Markus R. schrieb:
> Oszi hab ich da nur ist es mir nicht möglich potenzialfrei zu messen.

Wenn der Fernseher einen Netztrafo hat, kannst Du potenzialfrei messen, 
Trenntrafo ist dann in den Farbstufen nicht erforderlich, allenfalls im 
Primärteil eines Schaltnetzteils, sofern der Fernseher eines hat.

Ich sehe, Jörg ist mir zuvor gekommen...

Jörg W. schrieb:
> Ich habe zwar gerade keinen Schaltplan hier, aber die Stassfurter
> Farb-TVs sind meiner Erinnerung nach alle mit einem Netztrafo
> ausgestattet und daher nicht auf Netzpotenzial.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jörg W. schrieb:
> nach alle mit einem Netztrafo
> ausgestattet

Umso besser. Da die meisten TV den Sandcastle Impuls teilweise aus dem 
H-Trafo gewinnen, sollte man den auch mal messen.

von Kurt (sommerwin)


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So wie das letzte Bild aussieht, muss die Bildrohre entmagnetisiert 
werden. Vermutlich wird der PTC im Gerät, der das beim Einschalten 
automatisch machen soll defekt sein. Ein Fehler im Farbteil würde anders 
ausschauen (rot-grün vertauscht), aber keine Farbflecken.

von Joachim B. (jar)


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Markus R. schrieb:
> A: Das Testbild zeigt kein rot ( Foto 1 )

kann nicht stimmen denn gelb ist vohanden und das gäbe es nicht ohne 
rot.

Das dein rot schwach ist sieht man!

Kurt schrieb:
> So wie das letzte Bild aussieht, muss die Bildrohre entmagnetisiert
> werden.

+1 Die Lochmaske ist total magnetisiert, sieht man in jedem Bild, also 
Entmagnetisierung reparieren.

von Jens G. (jensig)


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Rainer Z. schrieb:
> Markus R. schrieb:
>> Oszi hab ich da nur ist es mir nicht möglich potenzialfrei zu messen.
>
> Wenn der Fernseher einen Netztrafo hat, kannst Du potenzialfrei messen,
> Trenntrafo ist dann in den Farbstufen nicht erforderlich, allenfalls im
> Primärteil eines Schaltnetzteils, sofern der Fernseher eines hat.
>
> Ich sehe, Jörg ist mir zuvor gekommen...
>
> Jörg W. schrieb:
>> Ich habe zwar gerade keinen Schaltplan hier, aber die Stassfurter
>> Farb-TVs sind meiner Erinnerung nach alle mit einem Netztrafo
>> ausgestattet und daher nicht auf Netzpotenzial.

Der hat ein Schaltnetzteil, potentialgetrennt. Extra Netztrafo also 
unnötig, solange man auf der Sekundärseite bleibt ...

von Kurt (sommerwin)


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Jens G. schrieb:
> Extra Netztrafo also unnötig, solange man auf der Sekundärseite bleibt
> ...

Diese Aussage gehört bestraft, dann viel Glück, ich geh schon mal in 
Deckung...

von Jens G. (jensig)


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Kurt schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Extra Netztrafo also unnötig, solange man auf der Sekundärseite bleibt
>> ...
>
> Diese Aussage gehört bestraft, dann viel Glück, ich geh schon mal in
> Deckung...

Ja klar, Du kannst natürlich einen Trenntrafo davor schalten (ich 
schrieb Netztrafo, meinte aber genauer einen Trenntrafo), um bißchen 
sicherer handieren zu können. Aber prinzipiell bzw. technisch betrachtet 
brauchste das nicht, um mit dem Oszi drin rumfuhrwerken zu können.
Ansonsten brauchste nicht in Deckung zu gehen - bei mir läuft sowas auch 
ohne extra Trenntrafo kontrolliert ab ;-)

: Bearbeitet durch User
von Kurt (sommerwin)


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Achso da passiert also nix?
Was passiert denn, wenn du ohne weitere Schutzmassnahme an der Masse der 
Sekundärseite ein geerdetes Oszilloskop oder ein anderes geerdetes 
Messgerät anschliesst?

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Kurt schrieb:
> Was passiert denn, wenn du ohne weitere Schutzmassnahme an der Masse der
> Sekundärseite ein geerdetes Oszilloskop oder ein anderes geerdetes
> Messgerät anschliesst?

Dann hat die Masse des Fernsehers Erdpotential - wenn sie das nicht 
vorher schon, wegen Anschluss an die geerdete Antennenanlage hatte ;-)

von Kurt (sommerwin)


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Ingo W. schrieb:
> Kurt schrieb:
>> Was passiert denn, wenn du ohne weitere Schutzmassnahme an der Masse der
>> Sekundärseite ein geerdetes Oszilloskop oder ein anderes geerdetes
>> Messgerät anschliesst?
>
> Dann hat die Masse des Fernsehers Erdpotential - wenn sie das nicht
> vorher schon, wegen Anschluss an die geerdete Antennenanlage hatte ;-)

Stimmt, und wegen der Gefahr von gefährlichen Berührungsspannungen, in 
Farbfernsehgeräten stehen teilweise mehrere tausend Volt an, soll muss 
genau deswegen im Reparaturfall ein galvanisches Trennglied zwischen die 
Antennenleitung geschaltet werden und geerdete Messgeräte uber einen 
Trenntrafo betrieben werden. Und wenn hier jemand zu was anderen rät 
oder empfiehlt, ist das in meinen Augen grob fahrlässig.

von Ge L. (Gast)


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Kurt schrieb:
> Stimmt, und wegen der Gefahr von gefährlichen Berührungsspannungen, in
> Farbfernsehgeräten stehen teilweise mehrere tausend Volt an, soll muss
> genau deswegen im Reparaturfall ein galvanisches Trennglied zwischen die
> Antennenleitung geschaltet werden und geerdete Messgeräte uber einen
> Trenntrafo betrieben werden.

Üblicherweise kommt der Prüfling an den Trenntrafo und nicht die 
Messgeräte.

In diesem Fall scheint das unnötig, da das Gerät ja ein 
potentialgetrenntes Netzteil hat.

von Kurt (sommerwin)


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Du hast den Sinn meiner Antwort nicht verstanden! Wenn die Sekundärmasse 
über ein geerdetes Messgerät auf Erdpotential liegt, sind folgende 
Spannungen ebenfalls gegen Erde: 150-200V Gleichspannung vom Netzteil, 
2-3 kV am Boosterkondensator, ca 7 kV Fokusspannung und bis zu 30 kV 
Hochspannung. War wohl noch nie der TÜV oder die Berufsgenossenschaft 
bei euch und hat das kontrolliert...

von Jens G. (jensig)


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Kurt schrieb:
> Du hast den Sinn meiner Antwort nicht verstanden! Wenn die
> Sekundärmasse
> über ein geerdetes Messgerät auf Erdpotential liegt, sind folgende
> Spannungen ebenfalls gegen Erde: 150-200V Gleichspannung vom Netzteil,
> 2-3 kV am Boosterkondensator, ca 7 kV Fokusspannung und bis zu 30 kV
> Hochspannung. War wohl noch nie der TÜV oder die Berufsgenossenschaft
> bei euch und hat das kontrolliert...

Meine Erde ist isoliert :-)
Und wenn man das so macht, wie Du favorisierst, dann sollten 
galvanisches Trennglied und Trenntrafo aber auch die 30kV Trennung 
gewährleisten können, wenn ich mal das heiße Ende der 30kV über meinen 
Körper mit Erde kurzschließe. Denn dann hat das Chassis gegen Erde -30kV 
- halten das Deine Trenneinrichtungen aus?
Und wenn man zw. 30kV und Chassis kleben bleibt, dann helfen die 
Trenneinrichtungen erst recht nicht ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt schrieb:
> Boosterkondensator

Hat das Ding nicht. DDR-Farbfernseher waren von Beginn (1969) an 
"volltransistorisiert", d.h. die einzige Röhre war die Bildröhre. 
Hochspannung geregelt (keine Ballasttriode) per Vervielfacher.

Die Hochspannung selbst ist heftig isoliert, mit der kommst du nur in 
Berührung, wenn du den Anodenstecker abstöpseln willst. Auch die 
Beschleunigungsspannung habe ich als recht gut isoliert in Erinnerung. 
Ist aber schon 'ne Weile her, dass ich das letzte Mal in so ein Gerät 
geguckt habe.

Dass man in einem Fernseher mit hohen Spannungen zu tun hat, sollte man 
aber eh wissen, wenn man sich daran vergreift.

von Harald K. (kirnbichler)


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Jörg W. schrieb:
> Dass man in einem Fernseher mit hohen Spannungen zu tun hat, sollte man
> aber eh wissen, wenn man sich daran vergreift.

Ich bin mir aus irgendeinem Grund ziemlich sicher, daß jemand, der einen 
Zeilentrafo neu wickelt, sich damit auskennt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Ich bin mir aus irgendeinem Grund ziemlich sicher, daß jemand, der einen
> Zeilentrafo neu wickelt, sich damit auskennt.

Der war gut. :-))

von Jens G. (jensig)


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Harald K. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Dass man in einem Fernseher mit hohen Spannungen zu tun hat, sollte man
>> aber eh wissen, wenn man sich daran vergreift.
>
> Ich bin mir aus irgendeinem Grund ziemlich sicher, daß jemand, der einen
> Zeilentrafo neu wickelt, sich damit auskennt.

Alles halb so schlimm ;-). Aus dem ZT kommen ja keine 30kV, sondern nur 
ein Bruchteil davon. Den Rest erledigt erst die Hochspannungskaskade ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
> Aus dem ZT kommen ja keine 30kV, sondern nur ein Bruchteil davon.

Die Leistung dahinter bleibt aber die gleiche.

Nur die Isolation muss da noch nicht so dick sein. :)

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Kurt schrieb:
> Du hast den Sinn meiner Antwort nicht verstanden! Wenn die
> Sekundärmasse
> über ein geerdetes Messgerät auf Erdpotential liegt, sind folgende
> Spannungen ebenfalls gegen Erde: 150-200V Gleichspannung vom Netzteil,
> 2-3 kV am Boosterkondensator, ca 7 kV Fokusspannung und bis zu 30 kV
> Hochspannung. War wohl noch nie der TÜV oder die Berufsgenossenschaft
> bei euch und hat das kontrolliert...

M-e-i-n-e G-ü-t-e

Das ist doch völlig klar, dass beim Anlegen eines geerdeten Messgerätes 
(Oszilloskop) im Messobjekt (z.B. Fernseher) Spannungen gegen Erde 
vorliegen. Darum geht es doch nicht, sondern darum, dass bei 
Netztrennung (Trafo, Schaltnetzteil) überhaupt ein Messgerät mit Erdung 
- eben das Oszilloskop - angeschlossen werden kann.

Dass man dann nicht am Anodenanschluss der Bildröhre lecken sollte, 
dürfte doch klar sein.

von Heinrich K. (minrich)


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Jens G. schrieb:
> Alles halb so schlimm ;-). Aus dem ZT kommen ja keine 30kV, sondern nur
> ein Bruchteil davon. Den Rest erledigt erst die Hochspannungskaskade ...

Ein Drittel, weswegen die Kaskaden in Amerika stets "tripler" hiessen: 
Verdreifacher.

Aber: Der Innenwiderstand der 7kV direkt aus der Hochspannungswicklung 
des Zeilentrafos ist vergleichsweise niedrig. Und, es ist hochfrequente 
Wechselspannung, kocht ziemlich schnell Brandblasen ins Fleisch.

von Heinrich K. (minrich)


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Jörg W. schrieb:
> Die Leistung dahinter bleibt aber die gleiche.

Nein! Der Innenwiderstand der erzeugten DC-Hochspannung mittels Kaskade 
steigt mit der dritten Potenz der Anzahl der Vervielfacherstufen, bei 
den üblichen drei also mindestens das 3 x 3 x 3=27-fache.

Ohne den harten Ladekondensator "Bildröhre" (leitfähiger Aussen- zu 
Innenbelag), der einen schmerzhaften Entlade-Stromschlag liefert, ist 
die Berührung der abgezogenen Anodenkappe ungefährlich.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinrich K. schrieb:
> Ohne den harten Ladekondensator "Bildröhre" (leitfähiger Aussen- zu
> Innenbelag), der einen schmerzhaften Entlade-Stromschlag liefert, ist
> die Berührung der abgezogenen Anodenkappe ungefährlich.

Naja, Brandstellen gibt das auch …

von Markus R. (markus_r131)


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Jens G. schrieb:
> Alles halb so schlimm ;-). Aus dem ZT kommen ja keine 30kV, sondern nur
> ein Bruchteil davon. Den Rest erledigt erst die Hochspannungskaskade ...

Genau und zwar ca.7KV und durch die dreifach Kaskade auf max 24KV.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also ob man die Berührung solcher hochspannungsführenden Teile als 
ungefährlich darstellen sollte... 15,625kHz sind jetzt auch noch nicht 
sooo viel, auch wenn's wahrscheinlich dank Skin-Effekt keine so hohe 
Eindringtiefe in Haut mehr hat. 'Ne geladene Kaskade kann einem auch 
ohne Bildröhre ordentlich auf die Finger klopfen. Ich habe mir vor 
vielen Jahren bei der Reparatur eines 21 Zoll PC-Monitors eine 
Fokussierspannung (nehme ich an, von der Platine auf dem Röhrenhals) 
durch den Finger entladen weil ich nach dem Abschalten nicht lange genug 
mit dem Zusammenbau warten konnte. Ich lebe zwar noch, aber das war ein 
überraschend heller Lichtbogen und hat auch entsprechend wehgetan. Nicht 
so schlimm wie die Transistorzündung meines Bootsmotors, aber schon 
ordentlich. Der Bootsmotor war etwa zur gleichen Zeit, klein Benni war 
so schlau, auszuprobieren welcher Zylinder im Leerlauf Zündaussetzer 
hat, indem er die Zündkerzenstecker abzog - der Zylinder, wo sich der 
Lauf nicht verändert, der ist es. Gute Idee, hätte bestimmt auch gut 
funktioniert, aber nach dem ersten Zylinder hatte ich keine Lust mehr, 
die restlichen Zylinder auf die gleiche Weise zu testen. Der ganze Arm 
hat paar Stunden wie leicht verspannt wehgetan, keine Ahnung wie 
gefährlich das war, aber es hatte deutlich mehr Bumms als jeder 
Elektrozaun, den ich über die Jahre mehr oder weniger freiwillig 
getestet habe...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Also ob man die Berührung solcher hochspannungsführenden Teile als
> ungefährlich darstellen sollte

Tut ja niemand, aber man muss jetzt auch nicht so tun, als wäre sie nur 
dadurch plötzlich massiv gefährlicher, dass man GND des Geräts mit PE 
verbunden hat.

Ein paar Kilovolt merkt man auch dann, wenn deren Gegenseite nicht 
"sauber geerdet" ist, schon von daher lässt man da Vorsicht walten. Es 
wurde aber auch angemerkt, dass der TE ja den Zeilentrafo neu gewickelt 
hat, also grundlegend ein Gefühl für dort auftretende Spannungen sollte 
er haben.

von Heiko H. (einerdieserbastler)


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Was ich aus den Fotos nicht eindeutig erkenne:

Ist das "weiß" exakt weiß und unterschiedet sich sehr deutlich vom 
"cyan" -> wenn ja dann arbeiten die Bildröhre und Videoendstufen 
einwandfrei und irgendwas im Farbdekoder macht Probleme

Ist das "weiß" ziemlich bis gleich dem "cyan" dann ist das Problem an 
erster in den Videoendstufe oder der Bildröhre zu suchen

Das müssen wir als erstes unterscheiden


Wenn du aus der Region Nord-Bayern und etwas drumrum bist könnte ich dir 
anbeiten daß ich mit Testbild&Osziloskop mithelfe

von Axel R. (axlr)


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Das ist definitiv der PAL-Decoder. Ist der Farbfehler stehend oder läuft 
der durch?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Axel R. schrieb:
> Das ist definitiv der PAL-Decoder. Ist der Farbfehler stehend oder läuft
> der durch?

Ich wüsste erstmal gerne, ob das überhaupt ein PAL-Fernseher ist. Der 
ist von RFT und das Testbild hat die Senderkennung "DDR 1", das wäre 
dann SECAM.

Nach meiner Erinnerung hat die DDR noch vor der Wiedervereinigung das 
Farbfernsehsystem von SECAM auf PAL umgestellt. Da hieß das 
DDR-Fernsehen aber nicht mehr "DDR 1" oder "DDR 2", sondern wie früher 
"DFF" (Deutscher Fernseh-Funk).

Und um Mitternacht wurde die DDR-Hymne geträllert. Jawoll, mit Text, 
was zuvor verboten war (wegen der Passage "Deutschland einig 
Vaterland").

Also wenn dieses DDR 1 Testbild eine Original-Aufnahme ist, dürfte es 
SECAM sein, da gibt's keinen PAL-Decoder.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer Z. schrieb:
> Nach meiner Erinnerung hat die DDR noch vor der Wiedervereinigung das
> Farbfernsehsystem von SECAM auf PAL umgestellt.

Deine Erinnerung trügt. Meinem Электроника Ц432 war just am 3. Oktober 
1990 die Farbe abhanden gekommen.

von Kurt (sommerwin)


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Heiko H. schrieb:
> Was ich aus den Fotos nicht eindeutig erkenne:
> Ist das "weiß" exakt weiß und unterschiedet sich sehr deutlich vom
> "cyan" -> wenn ja dann arbeiten die Bildröhre und Videoendstufen
> einwandfrei und irgendwas im Farbdekoder macht Probleme

Wo hastn den Schwachsinn gelesen oder gehört? Schau dir das Bild mal 
ganz genau an. Ich geh jede Wette mit dir ein, dass der Fehler nicht vom 
Farbteil kommt!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Kurt schrieb:
> Ich geh jede Wette mit dir ein, dass der Fehler nicht vom
> Farbteil kommt!

U.a. deswegen schrieb ich,das man solche Dinge erstmal mit einem echten 
S/W Signal (kein Farbträger, kein Burst, also nischt) testen sollte. 
Ists dann immer noch bunt, kann man die Endstufen usw. untersuchen. Ist 
nicht mehr bunt, sondern echtes S/W, dann kommt der Dekoder unter die 
Lupe.
Ja, ich weiss, echte S/W Signale sind selten, kann man aber immer noch 
mit einer einfachen Überwchungskamera oder wasauchimmer erzeugen.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Rainer Z. schrieb:
> Ich wüsste erstmal gerne, ob das überhaupt ein PAL-Fernseher ist. Der
> ist von RFT und das Testbild hat die Senderkennung "DDR 1", das wäre
> dann SECAM.

Der konnte PAL/SECAM, ist also zweisprachig aufgewachsen.

Rainer Z. schrieb:
> Also wenn dieses DDR 1 Testbild eine Original-Aufnahme ist, dürfte es
> SECAM sein, da gibt's keinen PAL-Decoder.

Da das vermutlich eine Aufnahme auf Videorecorder ist, wird das in dem 
Falle aber PAL sein, da es über Antennenbuchse rein kommt (weil der 
Recorder über Antenne sicherlich nur PAL ausgibt, und der TV nur über 
Antenne, nicht Scart, ansprechbar ist).

von Jens G. (jensig)


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Matthias S. schrieb:
> Ja, ich weiss, echte S/W Signale sind selten, kann man aber immer noch
> mit einer einfachen Überwchungskamera oder wasauchimmer erzeugen.

Das Bildrauschen ist üblicherweise S/W - da kann man auch ohne 
irgendeine extra Signalquelle schon mal damit anfangen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Jens G. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Ja, ich weiss, echte S/W Signale sind selten, kann man aber immer noch
>> mit einer einfachen Überwchungskamera oder wasauchimmer erzeugen.
>
> Das Bildrauschen ist üblicherweise S/W - da kann man auch ohne
> irgendeine extra Signalquelle schon mal damit anfangen.

Viele alte Videorecorder, Spielekonsolen, etc. haben einen UHF- 
Modulator mit sw-Testbildgenerator integriert, meist zwei senkrechte 
weisse Balken auf schwarzen Grund.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ralf X. schrieb:
> Viele alte Videorecorder

Da gibts sogar Kisten, bei denen du die Farbe abschalten kannst. Das UHF 
Testbild mit den zwei Streifen ist ja meist nicht so hilfreich.

Jörg W. schrieb:
> Meinem Электроника Ц432 war just am 3. Oktober
> 1990 die Farbe abhanden gekommen.

Bei dem musste sicher nur die 3 Töpfe im Gerät wieder nachfüllen und den 
Zwerg, der die Bilder malt, putzen :-)
Aber mal im Ernst, solche Farbeffekte hatte ich oft, wenn entweder der 
Farbträgerquarz nicht eingerastet war oder der Sandcastle Impuls die 
falsche Position hatte. Ich habe damals viel mit PAL und so rumgespielt.

: Bearbeitet durch User
von Korax K. (korax)


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Rainer Z. schrieb:
> Ich wüsste erstmal gerne, ob das überhaupt ein PAL-Fernseher ist. Der
> ist von RFT und das Testbild hat die Senderkennung "DDR 1", das wäre
> dann SECAM

Ja, DDR hat in SECAM gesendet, aber dieses Testbild kommt vom Band.

> Nach meiner Erinnerung hat die DDR noch vor der Wiedervereinigung das
> Farbfernsehsystem von SECAM auf PAL umgestellt.

Nein.

> Da hieß das
> DDR-Fernsehen aber nicht mehr "DDR 1" oder "DDR 2", sondern wie früher
> "DFF" (Deutscher Fernseh-Funk).

Ja.

> Also wenn dieses DDR 1 Testbild eine Original-Aufnahme ist, dürfte es
> SECAM sein, da gibt's keinen PAL-Decoder.

Ich glaube nicht, das der TO einen VCR mit SECAM Coder hat.
Könnte es im „Tal der Ahnungslosen“ reine SECAM- Geräte gegeben haben, 
die meisten hatten einen Zweinormdecoder.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Jörg W. schrieb:
> Deine Erinnerung trügt. Meinem Электроника Ц432 war just am 3. Oktober
> 1990 die Farbe abhanden gekommen.

Du hast Recht. Ich habe es aus Interesse recherchiert. Weil ich 3 km 
entfernt von der Zonengrenze lebe und damals Ost-Fernsehen empfangen 
konnte. Lustig fand ich übrigens immer Sudel-Ede vom "Schwarzen Kanal" 
und auch A. Unterlauf, die so stoisch die seltsamsten Nachrichten aus 
der Ost-Provinz vorgelesen hat.

Электроника Ц432 Wattissendatt?? Russisches Produkt mit 1 1/2 
Farbenbildröhre?

von Kurt (sommerwin)


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Matthias S. schrieb:
> Da gibts sogar Kisten, bei denen du die Farbe abschalten kannst

Kannst auch zur Not den Quarz überbrücken...

Matthias S. schrieb:
> U.a. deswegen schrieb ich,das man solche Dinge erstmal mit einem echten
> S/W Signal (kein Farbträger, kein Burst, also nischt) testen sollte.
> Ists dann immer noch bunt, kann man die Endstufen usw. untersuchen. Ist
> nicht mehr bunt, sondern echtes S/W, dann kommt der Dekoder unter die
> Lupe.
> Ja, ich weiss, echte S/W Signale sind selten, kann man aber immer noch
> mit einer einfachen Überwchungskamera oder wasauchimmer erzeugen.

Ohne jetzt beleidigend zu sein, ich denke du bist zu jung für diesen 
Fehler. Da brauchst du gar nichts messen. Sieh dir das Bild genau an, 
dann erkennst du Farbflecken und so einen Farbfehler gibts nicht. Die 
Farbbildröhren haben eine Metall Lochmaske. Beim Einschalten sollte 
diese von selbst eintmagnetisiert werden. Das ist der Fehler. 
Schlimmstenfalls hat sich die Lochmaske in der Röhre gelöst, dann iss 
Totalschaden. Kannst auch mal ein funktionsfähiges altes Farbgerät 
während des Betriebs drehen, dann erreichst ein ähnliches Bild, weil 
sich das Erd Magnetfeld darauf auswirkt.

von Peter H. (hardwaredoc)


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Kurt schrieb:
> Sieh dir das Bild genau an,
> dann erkennst du Farbflecken und so einen Farbfehler gibts nicht.

Dann wären im Rauschbild ( schwarz weis ) auch Farbflecken vorhanden,
dort sind aber keine zu sehen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Peter H. schrieb:
> Kurt schrieb:
>> Sieh dir das Bild genau an,
>> dann erkennst du Farbflecken und so einen Farbfehler gibts nicht.
>
> Dann wären im Rauschbild ( schwarz weis ) auch Farbflecken vorhanden,
> dort sind aber keine zu sehen.

Nein.

von Markus R. (markus_r131)


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Axel R. schrieb:
> Das ist definitiv der PAL-Decoder. Ist der Farbfehler stehend oder läuft
> der durch?

Der Fehler ist schwer zu beschreiben, wie auf dem Bild zu sehen ist, ist 
er nicht beständig sondern je nach Farbe. Wenn ich die Farbe abschalte ( 
Decoder Karte raus ziehe) ist das Bild S/W und ohne Fehler! Als Quelle 
dient mir mein alter DVD Player mit Videoausgang der über einen externen 
UHF Konverter eines alten Receivers das Videosignal als UHF 
bereitstellt. Wenn ich den Tuner im Gerät umgehe und das Videosignal 
direkt an den FBAS Eingang im Gerät anschließe ändert sich überhaupt 
nichts das Fehlerbild bleibt bestehen. Ich werde trotzdem mal nach der 
Entmagnetisierung schauen, ich glaube aber eher nicht das es daran 
liegt. Das S/W Bild ist ja auch i.o ohne Fehler.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer Z. schrieb:
> Электроника Ц432 Wattissendatt??

Kannste gugeln. Waren ganz nette Kofferfernseher, typischerweise grau 
importiert. Mit 450 Rubeln (damals etwa 1500 DDR-Mark) für 
Ostverhältnisse auch noch recht preiswert. Man musste halt den 
DF-Diskriminator von 6,5 auf 5,5 MHz ändern.

: Bearbeitet durch Moderator
von Hobby B. (bastler2022)


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Hallo,

mache doch mal von deinem AVK Modul ein Bild. Bin der Meinung mit 3 
Kondensatoren und 4 oder 5 Widerständen konnte man Scart Nachrüsten.

Oder war das nur für RGB oder VT gedacht ?

Würde ja die Fehlersuche vereinfachen.

Gruß bastler2022

: Bearbeitet durch User
von Daniel V. (danielv2)


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Ralf X. schrieb:
> Peter H. schrieb:
>> Kurt schrieb:
>>> Sieh dir das Bild genau an,
>>> dann erkennst du Farbflecken und so einen Farbfehler gibts nicht.
>>
>> Dann wären im Rauschbild ( schwarz weis ) auch Farbflecken vorhanden,
>> dort sind aber keine zu sehen.
>
> Nein.

Ich denke auch, dass eine magnetisierte Röhre nicht (gut) am Rauschbild 
erkennbar ist. Man braucht dazu farbige Bildaten. Zumindest deutet das 
Bild ...

http://www.electronicrepairguide.com/images/monitordegaussproblem.jpg

... darauf hin. Die SW-Balken zeigen dort keinen Farbfehler. Bin aber 
für die CRT-Technik eigentlich zu jung.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Kurt schrieb:
> Ohne jetzt beleidigend zu sein, ich denke du bist zu jung für diesen
> Fehler. Da brauchst du gar nichts messen. Sieh dir das Bild genau an,
> dann erkennst du Farbflecken und so einen Farbfehler gibts nicht. Die
> Farbbildröhren haben eine Metall Lochmaske. Beim Einschalten sollte
> diese von selbst eintmagnetisiert werden. Das ist der Fehler.

Nö. Erstens weiss ich genau, wie eine nicht-entmagnetisierte Bildröhre 
aussieht und zweitens:

Markus R. schrieb:
> Wenn ich die Farbe abschalte (
> Decoder Karte raus ziehe) ist das Bild S/W und ohne Fehler!

Das hätte man auch schon auf dem Bild des Empfängerrauschens gesehen.
Glaube mir, ich habe hunderte von CRT Fernsehern repariert und weiss 
genau, wovon ich spreche. Ich weiss nicht, wie alt du bist, aber danke 
für das Kompliment.
Aufmagnetisierte Masken sehen anders aus. Du hast Farbsäume immer an den 
gleichen Stellen und selbstverständlich fehlt dann auch kein Rot, es ist 
eher zu viel davon da.

: Bearbeitet durch User
von Tom (tom_major)


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Laut "Lummer, Fernseh-Service leicht gemacht" (Franzis, 6.Aufl.) könnte 
es an einer Frequenzabweichung des Farbhilfsträger-Oszillators liegen. 
Breite der Streifen je nach Frequenzablage.

von Götz R. (darfnurdiefolgendenz)


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Wenn ich das Testbild länger anschaue, wird mir ganz komisch. Über 
dreißig Jahre soll das jetzt her sein?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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So, jetzt habe ich mir tatsächlich das Service Manual für den Colormat 
4506 geladen - viele kleine Platinen mit Bildern sind da ja drin.
Aber am interessantesten ist sicher das PAL Modul mit dem TDA3510. Am 
Kontakt 5 des Moduls sollte der Sandcastle anstehen:
1
       __
2
      |  |
3
   ---+  +---
4
__|         |______
Der Sockel des Signals liegt meist bei 4V (Oszillogramm finde ich nicht 
im Manual) und ist vom Timing her das horiz. Austastsignal. Der Peak ist 
das Burstgate und meist so bei 11-12V. Nur während des Burstgate wird 
die Phase des Farbträgerquarzes auf die des Videosignals bzw. Bursts 
synchronisiert.

Normalerweise wird bei einer nicht korrigierbaren Abweichung der 
Farbabschalter aktiviert und das Bild wird Schwarz/Weiss. Der Techniker 
kann das meist lahmlegen (hier mit XM5402 und XM5403), um den Quarz 
nachzuziehen.

von Markus R. (markus_r131)


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Matthias S. schrieb:
> Aber am interessantesten ist sicher das PAL Modul mit dem TDA3510. Am
> Kontakt 5 des Moduls sollte der Sandcastle anstehen:

Leider besitzt der Colormat 4506 keinen TDA3510. Dafür aber MBA540, 
MCA660, MCA640, B342D, TCA650 alles DDR IC's. Wer weis was du für einen 
Schaltplan geladen hast ;)

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Markus R. schrieb:
> MBA540,
> MCA660, MCA640, B342D, TCA650 alles DDR IC's

Die Dinger hiessen im Westen TCA660, TCA640, TBA540 und TCA650 und waren 
die 2. Generation PAL Chips. Der TBA540 ist noch von der 1. Generation.

Der Schaltplan war von Elektrotanya und hiess Colormat 4506. Da gabs 
noch einen 4506A. Aber ich fange jetzt nicht nochmal an, danach zu 
suchen. Das Prinzip ist aber unverändert. Also Sandcastle Impuls messen 
und dabei den anderen Kanal auf FBAS triggern.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Markus R. schrieb:
> alles DDR IC's

Nö, viele tschechische Tesla-ICs :-)

Wie schon geschrieben wurde, bei denen waren die westlichen 
Vergleichstypen noch einfacher zu ermitteln als bei den älteren DDR-ICs.

von Heiko H. (einerdieserbastler)


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Nachdem das jetzt schon lange eingeschlafen ist, wollte ich einfach mal 
wieder fragen wie es denn unserem "Patienten" so geht

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