Hallo Leute, ich habe mich in einer Halle eingemietet in der ich einige Maschinen aufgestellt habe. Darunter ein Laserschneider und mehrere CNC-Fräsmaschinen. Durch das undichte Dach tropft Wasser auf und neben die Maschinen. Die Elektronik ist jetzt nicht direkt vom Tropfwasser betroffen, allerdings ist die Luftfeuchtigkeit durch Wassereintritt ziemlich hoch. Der Vermieter weigert jegliche Mietminderung und Reparatur, das alles wird auf einen Rechtsstreit herauslaufen. Meine Konkrete Fragen wäre, sind Beschädigungen an der Elektronik zu erwarten, wenn die Probleme schon seit Monaten bestehen? Abgesehen von der elektrischen Seite, welche Vorkehrungen sollten getroffen werden bei einer Wiederinbetriebnahme? Kann hohe Luftfeuchtigkeit alleine zu Problemen oder Beschädigungen führen? Ich wäre euch über Anregungen sehr dankbar!
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Stell dir doch n Zelt über die Maschinen oder zumindest über den elektrischen Teil. https://www.amazon.de/ArtLife-Faltpavillon-Tragetasche-h%C3%B6henverstellbar-Gartenzelt/dp/B07QTKYHCJ/ref=sr_1_16?keywords=faltpavillon%2B3x3&qid=1702398363&sr=8-16&th=1 Wie viel Feuchte noch geht sollte in der Maschinenbeschreibung stehen. Aber meist ist Wasser und Fertigungsanlagen kein guter Mix. Und dann würde ich mir schleunigst eine neue Halle suchen oder den Vermieter fragen, ob er dir die Bruchbude günstig abtritt.
Eine Plastikplane könnte etwas helfen. Mit Paket-/Klebeband fixieren. Vergiss aber nicht einen (oder auch mehrere) Beutel mit Granulat (Schutz gegen hohe Luftfeuchte) mit einzupacken. Praktisch jede Elektronik hat eine chronische Allergie gegen Feuchtigkeit. Die meisten Metallteile mögen das auch nicht.
Sebastian S. schrieb: > Beutel mit Granulat (Schutz > gegen hohe Luftfeuchte) Das Zeug hält nicht lange vor! Besser einen elektrischen Luftentfeuchter nehmen, mit Ablauf zur Kanalisation.
Michael schrieb: > Meine Konkrete Fragen wäre, sind Beschädigungen an der Elektronik zu > erwarten, wenn die Probleme schon seit Monaten bestehen? Nicht nur an der Elektronik, sondern auch an der Elektrik und an der Mechanik. Feuchtigkeit vertragen sie nur, wenn sie eine zur Umgebung passende IP-Einstufung haben. Das ist bei normalen Metallbearbeitungs- maschinen nicht der Fall. Ein Rechtsstreit mit dem Vermieter macht nur Sinn, wenn Dir beim unterschreiben des Mietvertrags nicht bekannt war, das das Dach undicht war.
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Und sofort alle blanken Teile mit Kriechöl einsprühen. Sogar in einem alten Keller setzen die Lager nach ein paar Monaten Rost an.
Michael schrieb: > Abgesehen von der elektrischen Seite, welche Vorkehrungen sollten > getroffen werden bei einer Wiederinbetriebnahme? Es ist also: Immer feucht. Die Maschinen sind ausser Betrieb, haben keine Gelegenheit zu trocknen, werden nie warm. Such Dir neue Unterstellmöglichkeiten, oder stosse die Maschinen rechtzeitig ab, aber streite nicht sinnlos mit dem Vermieter, um sie weiterhin "nass" aufzubewahren, bei verminderter Miete.
Danke für eure hilfreiche Antworten! Ich werde die Maschinen einölen und in Folie einpacken mit ordentlich Granulat. Ein Luftentfeuchter wird nicht viel bringen, es tropft überall Wasser. Zum Zeitpunkt des Einzugs war die Halle in Ordnung. Werde mir aber so schnell wie möglich eine neue Unterkunft suchen. Bei den blanken Metallteilen wie den Führungen sind Schäden offensichtlich. Die haben schon Flugrost angesetzt. Aber wie sieht das bei der Elektronik mit der Feuchtigkeit aus? Wie kann genau durch die hohe Luftfeuchte ein Schaden entstehen? Korrosion und Übergangswiderstände?
Michael schrieb: > allerdings ist die Luftfeuchtigkeit durch Wassereintritt ziemlich hoch Wie hoch? Ist die Halle denn überhaupt beheizt? Wenn nicht, dann stellt sich sowieso (gedämpft) die Luftfeuchtigkeit des Umgebungsklimas ein, also oft >100%, auch ohne Wassereintritt. Michael schrieb: > Wie kann genau durch die hohe Luftfeuchte ein Schaden entstehen? Schaden entsteht an hygroskopischen Stellen. Schaden entsteht auch dynamisch, also bei steigenden Lufttemperaturen durch Kondensation an kälteren Maschinenteilen die der Lufttemperaturerhöhung nicht so schnell folgen. Das Kondensat löst Salze, und das brackige Kondensat ist korrosiver als der reine Niederschlag. Solange die Elektronik nicht bestromt ist, hast du zumindest keine elektrolytische Komponente ... Michael schrieb: > Ich werde die Maschinen einölen und in Folie einpacken mit ordentlich > Granulat. Eine minimale Heizung innerhalb der Verpackung könnte wirksamer sein. AFAIK. LG, Sebastian
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Sebastian W. schrieb: > dann stellt sich sowieso (gedämpft) die Luftfeuchtigkeit des > Umgebungsklimas ein, also oft >100%, Interessant, Du hast eine neue Physik entdeckt?
Sebastian W. schrieb: >> Interessant, Du hast eine neue Physik entdeckt? Eine relative Luftfeuchtigkeit von grösser als 100% ist bei der heutzutage gültigen Physik unmöglich.
Harald W. schrieb: > Eine relative Luftfeuchtigkeit von grösser als 100% ist bei der > heutzutage gültigen Physik unmöglich. Ach ja? Na gut, auch die Physik muss wohl mal Rückschritte machen. Zu meiner Zeit war das sehr wohl noch möglich ... LG, Sebastian
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Harald W. schrieb: > Eine relative Luftfeuchtigkeit von grösser als 100% ist bei der > heutzutage gültigen Physik unmöglich. Könntest Du diese wirre Aussage auch begründen? Vielleicht hat es was mit der "heutzutage gültigen Physik" zu tun?
Harald W. schrieb: > Sebastian W. schrieb: > >> dann stellt sich sowieso (gedämpft) die Luftfeuchtigkeit des >> Umgebungsklimas ein, also oft >100%, > > Interessant, Du hast eine neue Physik entdeckt? Ich denke er meint übersättigte Luft. Das kann genauso wie ein Siedeverzug passieren wenn die Luft abkühlt und nicht genügend Kondensationskeime da sind. Da aber die Maschine selbst mit ihrer Oberfläche da ist wird an der Maschine eine rel. Luftfeuchte von ca. 100% sein, und die Maschine beschlagen. (was auch nicht besser ist)
Udo S. schrieb: > Ich denke er meint übersättigte Luft. Das kann genauso wie ein > Siedeverzug passieren wenn die Luft abkühlt und nicht genügend > Kondensationskeime da sind. Ja, sowas passiert wohl nur innerhalb von Wolken. > Da aber die Maschine selbst mit ihrer Oberfläche da ist wird an der > Maschine eine rel. Luftfeuchte von ca. 100% sein, und die Maschine > beschlagen. > > (was auch nicht besser ist) So isses.
Michael schrieb: > Der Vermieter weigert jegliche Mietminderung und Reparatur, das alles > wird auf einen Rechtsstreit herauslaufen. Glaube aber bloß nicht dass du hier eventuell durch Feuchtigkeit beschädigte Geräte geltend machen kannst, wenn du die einfach da drin rumstehen lässt, obwohl du weißt dass es da zu feucht ist.
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> Aber wie sieht das bei der Elektronik mit der Feuchtigkeit aus? Gibt Leute, die hoffnungslos verrostete Rechner restaurieren. Trocknen, Rost wegblasen, Kontakte reinigen - funktioniert. https://www.youtube.com/watch?v=wVphFkaX1gg
Michael schrieb: > Der Vermieter weigert jegliche Mietminderung Seit wann hat der da zuzustimmen? Seine Sache (eben die Bude) ist nicht durch dein Verschulden defekt, und da hat der Vermieter ja auch selber Interesse dran das es wieder besser wird. Da deine Nutzung eingeschränkt ist, hat er keinen Anspruch auf volle Miete. Also einfach weniger überweisen. Sollte er daraufhin die Mietsache absperren oder die Geräte gar unsachgemäß auf den Hof stellen dürfte das ein lustiges Verfahren werden. Kurz, aber lustig. Und nebenbei: Sofort raus den Kram, in irgendeinen Saal stapeln wo es zumindest nicht beschlägt.
Viel Spass mit verrosteten Führungen, das ist Kernschrott. Elektronik ist da sekundär, die funktionert auch meistens wieder, wenn abgetrocknet. Ver und festgeroste Gleitbahn sind Totalschaden, bzw erst nach grösserer Revision wieder brauchbar.
Bei der Elektronik hätte ich aber auch Bedenken. Beispiel - die vielgefürchteten Rifa X oder Y Kondensatoren. In meiner großen Fräsmaschine von 1999 sind die Massen in den Servoverstärkern und dem Zwischenkreismodul verbaut und bekommen langsam die Feuchtigkeitsziehenden Risse im Verguß. Steht auch in einer Kalthalle und bekommt demnächst eine Kondensatorkur.
Gegen Kondensniederschlag, halte die Maschinen 2 Grad über der Temperatur im Raum. Fuer die naechste Hallenbesichtigung bestelle schlechtes Wetter.
Ich würde die Maschinen auf keinen Fall in Folie wickeln, selbst mit Granulat drunter hast du die Gefahr das sich Kondensmasser bildet. Lieber einen billigen Pavillon (ohne Wände) als simplen mechanischen Schutz gegen Wasser von oben darüber stellen und für ausreichend Belüftung sorgen. Wenn dem Vermieter nichts daran liegt das Dach zu reparieren würde ich bevorzugt eine neue Bleibe suchen.
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Ich danke euch vielmals für eure hilfreichen Antworten. Meine tiefe Bewunderung für euer Fachwissen :) Die Führungen haben tatsächlich nur Flugrost. Da der Umzug sich in die Länge zieht, würde ich dann die blanken Metallteile einfetten und Bierzelt als Schutz gegen Tropfwasser. Für die Steuerungen hätte ich mir überlegt Schaltschrankheizungen mit Thermostat einzubauen.
Michael schrieb: > Für die Steuerungen hätte ich mir überlegt Schaltschrankheizungen mit > Thermostat einzubauen. Besser waeren hier Peltierelemente als Luftentfeuchter und zugleich Heizung zu missbrauchen. Das benoetigt insgesamt weniger Energie. Trotech TTP 2E gibt es fuer 30 Euronen. So ein Ding stellst Du auch unter das oder mit ins Bierzelt. Bei nur Schaltschrankheizung bildet sich haeufig irgendwo Kondenswasser.
Dieter D. schrieb: > Besser waeren hier Peltierelemente als Luftentfeuchter und zugleich > Heizung zu missbrauchen. Das benoetigt insgesamt weniger Energie. > Trotech TTP 2E gibt es fuer 30 Euronen. Das ist ja mal eine gute Idee, vielen Dank!
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