Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Alte Siedle-Klingel an PIN des Raspberry.


von An B. (anbad)


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Hallo,
habe gerade die Schnappsidee und mir überlegt, die alte Außenklingel 
(Siedle) zusätzlich an einen PIN meines Raspberrys anzulegen. Nach dem 
Motto, jemand klingelt ganz normal, jedoch zusätzlich erhält der 
Raspberry ein High auf einen Pin.

Leider habe ich keine Pläne der alten Siedle-Anlage. Ich denke mir, 
direkt an der Klingel das Signal abgreifen. Vermutlich 12V.

1. Variante: 12V-Relay, welches 3/5V beim Drücken der Klingel 
durchschaltet, also High auf den Pin gibt.
2. Variante: 12V in 3/5V konvertieren und direkt an den PIN anlegen. 
Hier weiß ich aber nicht, ob ein Pulldown einzubauen ist und wenn ja, an 
welche GND ich zu gehen habe, die des Rasp (3/5V) oder der Klingel 
(12V)?

Wie würdet Ihr das machen?

Vielen Dank

von Achim M. (minifloat)


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An B. schrieb:
> weiß ich aber nicht, ob ein Pulldown einzubauen ist

Wohl bei beiden von dir genannten Varianten.

Ich werfe noch eine dritte Variante ins Spiel: Optokoppler. Dessen LED 
mit Brückengleichrichter, Keramikkondensator 470n, Widerstand betreiben. 
Der Phototransistor kann die 5V auf einen Rπ Pin anlegen, Pulldown 
ebenfalls nötig.

mfg mf

von Rainer W. (rawi)


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An B. schrieb:
> Wie würdet Ihr das machen?

Einen Optokoppler verwenden

von Achim M. (minifloat)


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PS
An B. schrieb:
> direkt an den PIN anlegen

Deine Variante 2 hat den Nachteil, dass der Rπ jetzt galvanisch mit dem 
Klingelsystem verbunden ist. Würde ich von abraten.

von An B. (anbad)


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Achim M. schrieb:
> Deine Variante 2 hat den Nachteil, dass der Rπ jetzt galvanisch mit dem
> Klingelsystem verbunden ist. Würde ich von abraten.

Ja, kam mir auch nicht korrekt vor. Deswegen habe ich erstmal vorsichtig 
hier gefragt.
Wie das mit einem 'Optokoppler' funktioniert, muss ich mich erstmal 
nachschauen..

von Rainer W. (rawi)


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Achim M. schrieb:
> Der Phototransistor kann die 5V auf einen Rπ Pin anlegen, Pulldown
> ebenfalls nötig.

Die 5V möchte man nicht gerne ungeschützt nach draußen führen. Der OC 
kann besser nach Gnd ziehen und bekommt als Arbeitswiderstand einen 
Pull-Up. Dazu kommt evtl. noch ein bisschen ESD-Schutz für den GPIO.

p.s.
Wozu der Gleichrichterzirkus und Glättung?
Der RaspPi wird es doch schaffen, einen stabilen H-Pegel von Wackelpegel 
zu unterscheiden. OC gibt es auch als AC-Variante ;-)

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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An B. schrieb:
> Ich denke mir, direkt an der Klingel das Signal abgreifen. Vermutlich 12V.
Und vermutlich AC. Aber ein Tipp an dieser Stelle: denk erst mal nicht 
weiter. Mach zuerst aus dieser Vermutung eine Gewissheit.

Und dann nimm die Lösung mit dem AC-Optokoppler z.B. den H11AA1.

Rainer W. schrieb:
> Der RaspPi wird es doch schaffen, einen stabilen H-Pegel von Wackelpegel
> zu unterscheiden.
Der schon, aber ob es das Programm des Programmieres auch kann?

Aber man könnte das auch mit einem kleinen Kondensator über dem 
OK-Transistor beheben:
1
                                   3V3
2
                                    | 
3
                                   47k
4
      ACDC1 -----1k-----o--.        | 
5
                        |  |        o-----o-----> µC low, wenns klingelt
6
Klingel                 -  V  ->  |/      |
7
                        ^  -  ->  |>     === 1µ
8
                        |  |        |     |
9
      ACDC2 ------------o--'        o-----o-----
10
                           AC-OK    |
11
                                   GND

: Bearbeitet durch Moderator
von Klaus H. (hildek)


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An B. schrieb:
> Ich denke mir,
> direkt an der Klingel das Signal abgreifen. Vermutlich 12V.

Stelle erst mal sicher, ob die Klingel mit DC oder AC betrieben wird. 
Für Türöffner und Läutwerk wurden auch 8V~ verwendet. Das muss bei der 
Verwendung eines OK berücksichtigt werden.

Und versteife dich nicht darauf, am RasPi ein HIGH-Signal zu erhalten, 
wenn geklingelt wird. Ein LOW ist genauso gut, der Software ist das egal 
- man kann beides auswerten.

von An B. (anbad)


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Klaus H. schrieb:
> Stelle erst mal sicher, ob die Klingel mit DC oder AC betrieben wird.
> Für Türöffner und Läutwerk wurden auch 8V~ verwendet. Das muss bei der
> Verwendung eines OK berücksichtigt werden.
>
> Und versteife dich nicht darauf, am RasPi ein HIGH-Signal zu erhalten,
> wenn geklingelt wird. Ein LOW ist genauso gut, der Software ist das egal
> - man kann beides auswerten.

Ja, das weiß ich. Ich muss erstmal messen. Das ist kein Problem, dass 
kann ich.
Beim Rest, wie das mit einem OK zu bauen ist, da muss ich, wie gesagt, 
erstmal mich langsam reinfuchsen.... :-))

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Du kannst auch mal einen kleinen Zug durch die Google-Gemeinde machen. 
Von Siedle findet sich manches im Netz. Nicht zuletzt auf der Webseite 
von Siedle. Mal nach Siedle Schaltplänen, Siedle Servicehandbuch usw. 
suchen.

Vielleicht findest du die Daten zu deiner Klingelanlage.

von Achim M. (minifloat)


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Rainer W. schrieb:
> Wozu der Gleichrichterzirkus und Glättung?

Der Zirkus mit Gleichrichtung rührt daher, dass es jetzt egal ist, wie 
herum die DC-Klingel angeschlossen ist oder gar AC.

Rainer W. schrieb:
> Der RaspPi wird es doch schaffen, einen stabilen H-Pegel von Wackelpegel
> zu unterscheiden. OC gibt es auch als AC-Variante ;-)

100Hz Wackelpegel ist auch kein stabiler H-Pegel ;)

Lothar M. schrieb:
> mit einem kleinen Kondensator über dem OK-Transistor

Jetzt muss der OK-Transistor den Kondensator hart leerziehen, ohne 
Strombegrenzung. Also vielleicht noch ein Angstwiderstand dazu. Soll ja 
auch 'ne Weile halten :)

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Achim M. schrieb:
> Jetzt muss der OK-Transistor den Kondensator hart leerziehen, ohne
> Strombegrenzung. Also vielleicht noch ein Angstwiderstand dazu. Soll ja
> auch 'ne Weile halten :)
Kann man machen, aber ich bin mir völlig sicher, dass der Kondensator 
den OK-Transistor niemals nicht umbringen wird mit den mickrigen und bei 
jedem Einschalten einmaligen 12 µJ Energie.

von Achim M. (minifloat)


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Lothar M. schrieb:
> niemals nicht

Doppelte Verneinung und Karl Valentin?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Achim M. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> niemals nicht
> Doppelte Verneinung
Nein, es ist die gesteigerte Verneinung in Karls Sinne. Es gibt noch 
weitere Steigerungen bis hin zu "niemals gar nie nicht"...
- 
https://www.sueddeutsche.de/bayern/unter-bayern-niemals-gar-nie-nicht-1.5346893

Alle möglichen und erdenklichen Steigerungsformen von "nicht" und 
"niemals" treffen hier zu.

: Bearbeitet durch Moderator
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