Guten Abend, ich habe hier eine Personenwaage, die nicht mehr wirklich wiegen will. Nach jahrelanger Lagerung musste ich rabiat drauftreten, damit überhaupt eine Art Reaktion erfolgte. Wenn Reaktion erfolgte, wurde '18888' im Display angezeigt. Die nötige Kalibrierung erfolgte nicht. Ich habe nun die obere Glasplatte entfernt. Wenn ich nun ganz kurz an Kabel 1 und 2 komme, schaltet sich die Waage ganz easy ein. Gleiches passiert, wenn ich an die unscheinbare goldene Scheibe gerate, die mit 1 u. 2 verbunden sind. Wenn ich mein Multimeter an 3 und 4 halte, sinkt der Widerstand und irgendwann, wenn ich den Kontakt im richtigen Moment entferne, steht auf dem Display 0,00 kg. Wenn ich 5 und 3 mittels Multimeter verbinde, kommen manchmal Gewichtsergebnisse heraus oder. Ich bin in der Hinsicht noch nicht durchgestiegen - sehr konfus. Ich verstehe diese mechanische Gewichtsmessungsmethode nicht. Welche Aufgabe übernimmt die Messeinrichtung mit dem Kabeln 'schwarz, weiß, rot'? Wie könnte man die Waage wieder reaktivieren? So ganz tot ist sie ja nicht. Wenn ich z.B. den Widerstand zwischen Kontakt 5 und 3 messe, steht im Display irgendwann '0' - der Kontakt muss dann aber schnell getrennt werden. ich bin für Tipps offen!!!
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Bob schrieb: > Welche > Aufgabe übernimmt die Messeinrichtung mit dem Kabeln 'schwarz, weiß, > rot'? Dehnungsmessstreifen. Bei der Elektronik würde ich mir die drei kleinen Elkos genauer ansehen, die neigen im Alter zu mehr Leckstrom.
Der Metallblock unter dem Messstreifen hat zwei Bohrungen, so dass das Material dort massiv dünner ist. Mir ist das Prinzip eines Dehnungsstreifens komplett neu. Ich habe schon versucht zu messen, ob sich der Widerstand zwischen 5 und 3 bzw. zwischen 5 und 4 ändern würde, wenn ich Belastung auf den Metallblock ausüben würde. Ich konnte keine Erkenntnisse daraus schließen. Die Kabel hatte ich allerdings auch nicht extra ausgelötet. Gut, die Elkos nehme ich mir einfach mal vor… für heute muss ich allerdings erstmal Feierabend anmelden. Vielen Dank für die späte Antwort!!!
Bob schrieb: > ich habe hier eine Personenwaage, die nicht mehr wirklich wiegen will. > Nach jahrelanger Lagerung musste ich rabiat drauftreten, damit überhaupt > eine Art Reaktion erfolgte. > Ich habe nun die obere Glasplatte entfernt. Wenn ich nun ganz kurz an > Kabel 1 und 2 komme, schaltet sich die Waage ganz easy ein. Gleiches > passiert, wenn ich an die unscheinbare goldene Scheibe gerate, die mit 1 > u. 2 verbunden sind. Das sieht doch aus wie ein Piezosummer. Soll die Waage überhaupt piepsen, oder nimmt man hier die Energie aus einem Druckimpuls, um die Waage zu wecken? Die ersten elektronischen Waagen mußte man treten, damit sie angingen. Entweder von vorne an eine Leiste oder von oben auf einen als größere Fläche ausgebildeten Taster. Ich habe ein ähnliches Problem mit einer ähnlichen Waage. Ich muß komplett draufstehen, damit sie sich überhaupt anschaltet. 20, 30 Kilo Druck mit einem Fuß reichen nicht. Wenn ich dann runtergehe, zeigt sie erstmal um die 1,5 kg an, die sich dann nach 1, 2 Sekunden nullen. Bei mir hat allerdings jeder der 4 Füße ein eigenes Wiegeelement. Ich nehme an, das ist mittlerweile billiger als eine vernünftige Mechanik, denn ich habe das auch schon in 199-Cent-Rotz-Küchenwaagen gesehen. Eine solche habe ich neulich zu reparieren versucht, was nicht ging, da zuerst das Plastikgehäuse und dann die Meßfüße eingeklebt wurden, so daß man nicht mehr an die Elektronik herankam, ohne die Waage in Gänze zu zerstören. Aber ich verfolge mal den Gedanken, daß es da eine Einschaltmimik gibt, die durch mechanische Alterung oder elektronische Fehler nicht mehr so richtig will.
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Wollvieh W. schrieb: > Das sieht doch aus wie ein Piezosummer. Soll die Waage überhaupt > piepsen, oder nimmt man hier die Energie aus einem Druckimpuls, um die > Waage zu wecken? Ja.
Bob schrieb: > Wenn ich 5 und 3 mittels Multimeter verbinde Wie verbunden? Wo hast du die Leitungen eingesteckt, welcher Messbereich?
Bob schrieb: > Welche Aufgabe übernimmt die Messeinrichtung mit dem Kabeln 'schwarz, > weiß, rot'? Das Gewicht durch Verbiegung des Wiegebalkens messen. Ihr Widerstand ist gering und ändert sich mit dem Gewicht gegenläufig, mit der Temperatur gleichläufig. Ich bezweifle eigentlich, dass du dort sinkenden Widerstand messen kannst, der Widerstandswert ist klein, die Änderung noch kleiner. Da du im angeschlossenen Zustand was misst, wird das die Auswertespannung der Schaltung sein. Ablöten und nochmal mit 4.5-stelligem Ohmmeter messen. Die Schaltung stammt wohl aus der Zeit, als uC noch keine Analogeingänge hatten. Ich tippe auf dual slope, wobei ser eine Widerstand die Ladephase, der andere die Entladephase kontrolliert.
H. H. schrieb: > Wollvieh W. schrieb: >> Das sieht doch aus wie ein Piezosummer. Soll die Waage überhaupt >> piepsen, oder nimmt man hier die Energie aus einem Druckimpuls, um die >> Waage zu wecken? > > Ja. Möchtest Du Kaffee oder Tee? - Ja!
Bob schrieb: > Mir ist das Prinzip eines Dehnungsstreifens komplett neu. DMS gibt es allerdings schon mindestens 50 jahre. :-)
H. H. schrieb: > Wollvieh W. schrieb: >> Das sieht doch aus wie ein Piezosummer. Soll die Waage überhaupt >> piepsen, oder nimmt man hier die Energie aus einem Druckimpuls, um die >> Waage zu wecken? > > Ja. Ja für: Soll die Waage überhaupt piepsen Oder ja für: Man nimmt hier die Energie aus einem Druckimpuls, um die Waage zu wecken? Oder ja für beides?
Wollvieh W. schrieb: > Das sieht doch aus wie ein Piezosummer. Soll die Waage überhaupt > piepsen, oder nimmt man hier die Energie aus einem Druckimpuls, um die > Waage zu wecken? Die ersten elektronischen Waagen mußte man treten, > damit sie angingen. Entweder von vorne an eine Leiste oder von oben auf > einen als größere Fläche ausgebildeten Taster. Ja, das sieht wirklich aus wie ein Piezosummer. Das habe ich nicht erkannt, da ich solch ein Exemplar noch nicht gesehen habe. Einen Dehnungsmessstreifen habe ich in meinem Leben auch noch nicht gesehen, auch wenn's die Dinger schon 50 Jahre geben soll. Ich mache das hier nämlich nur hobbymäßig, versuche ab und an elektronische Geräte zu reparieren, also nicht jeden Tag. Ich kann löten, Widerstände messen, versuchen, Sachenverhalte/Zusammenhänge zu verstehen, Teile tauschen - bin aber bestimmt kein Elektroniker, der Schaltungen versteht oder selbst entwickeln kann. Dann könnte ich hier bestimmt auch logisch vorgehen und sinnvoll messen. Die Waage funktioniert schon länger nicht mehr, ich meine aber, dass sie in ihrem Leben noch nie einen Pieps von sich gegeben hat. Der Summer ist an der Unterseite an den Metallblock, der durch das Körpergewicht belastet wird, angenietet. Wenn ich mit dem Schraubendreher an den golfarbenen Rand tippe oder etwas härter auf den Metallblock schlage, schaltet sich die Waage ein. Im realen Betrieb tippte man die aufgebrachte Glasscheibe zum Einschalten mit dem Fuß kurz an. Das Geheimnis wäre also gelüftet. Das würde also bedeuten, dass sich der Fehler entweder im Bereich Dehnungsmessstreifen und/oder der Elektronik versteckt. Die entsprechenden Kabel (schwarz[3], rot[4] und weiß[5]) habe ich abgelötet und die Durchgängigkeit mittels Widerstandmessung von jedem Kabel gegen ein jeweils anderes gemessen. Einen Kurzschluss gibt es nicht, eine Kabelunterbrechung legt auch nicht vor. Wenn ich z.B. den Widerstand zwischen weiß und schwarz messe, eiert dieser ungefähr zwischen 800 und 1200 Ohm herum. Der Wert änderte sich bei der Messung ständig. Ist das normal oder sollte hier ein stabiler Wert herauskommen? Ich muss dazu sagen, dass ich auch nur ein sehr 'preiswertes' Multimeter vorliegen habe (Mastech MS8321B). Daher kann ich auch nicht sagen, ob er sich der Wert durch Gewichtsbelastung maßgeblich verändert hat. Auch nach ablöten der drei Kabel konnte das Gerät nicht nullen. Die beiden erreichbaren Elkos habe ich durch geiche Elkos aus der Bastelkiste ersetzt = keine Änderung. O.k., die Austausch-Elkos waren natürlich auch schon etwas betagter.
Bob schrieb: > Auch nach ablöten der drei Kabel konnte das Gerät nicht nullen. Natürlich nicht. Aber vielleicht wenn man stattdessen 2 gleiche Festwiderstände anlötet. Bob schrieb: > Der Wert änderte sich bei der Messung ständig. Ist das normal oder > sollte hier ein stabiler Wert herauskommen? Wert kommt hin, aber an Drahtenden sollte man kein Kontaktproblem haben, der Wert muss stabil sein, also defekt.
Auf diese Waage musst du nicht heftig drauftreten, sondern sie nur anstupsen von der Seite. Sie hat eine Piezoscheibe als Sensor zum aufwachen. Was du beschreibts ist die Nichtfunktion der Tarierung. Meistens bedeutet das, das Messsignal ist instabil oder die Vorlast ist zu hoch oder zu gering. Diesen Bautyp habe ich auch schon unter den Fingern gehabt mit identischem Fehlerbild. Ich habe keine Ahnung was es war, habe vom C-Tausch bis zum Batterietausch und Strippennachlöten alles probiert, mit einem Mal ging sie wieder… für ca 1 Jahr. Dann das selbe Fehlerbild! Lötkolben angewärmt einmal auf die Platine gehalten, wo eine der Leitungen vom DMS angelötet war. Optisch war zwar nichts zu sehen, aber der Fehler war weg. Dann ist eine weitere Fehlersuche nicht mehr möglich. Wärme und Kälte waren es nicht! Noch geht sie sagt der Besitzer. Ich denke, so einfach wie die Schaltung auch aussieht (schöne weitgehend analoge Technik, so instabil ist sie. Aus meiner Sicht, entsorgen. Viele Grüße
Ich schätze, ich muss aufgeben. Ich habe vorhin die drei Kabel zum Dehnungsmessstreifen (DMS) erneuert, Transistoren quer getauscht, die Schleifer der Potis mittels Papierstreifen 'gereinigt', Lötstellen nachgelötet, sogar den Käfer LM324N aus- und wieder eingelötet, statt des DMS habe ich Festwiderstände von 1kOhm eingelötet - alles wie gehabt! Einzig verwunderlich ist, dass, je mehr ich auf der Platine herumgebraten habe, fast schon mit jedem Tag, weniger Kraft erforderlich wurde, um die Elektronik aufzuwecken. Anfangs musste ich wirklich mit aller Kraft und energisch auf die Glasplatte treten, damit die '188888' im Display erschien, mittlerweile kann ich mit den Fingernagel auf den Metallblock schlagen und die Schaltung ist aktiviert. So war es auch als die Waage noch funktioniert hatte: ich brauchte sie eigentlich nur anzutippen… Jetzt steht die Frage im Raum, ob ich noch weiter forschen soll oder nicht. Mit meinen begrenzten elektrotechnischen Fähigkeiten kann ich hier eigentlich nichts mehr bewerkstelligen. Könnte es sein, dass der LM324N irgendwie einen Hackenschuss hat? Oder arbeitet er korrekt und bekommt nur keine plausiblen Daten? Immer wenn ich in der Ecke (auch bei C3) einen Pin im laufenden Betrieb mittels Hand + Schraubendreher o.ä. berührt habe, gab es Änderungen auf dem Display: meist 0.0 kg, aber auch unterschiedlichste Gewichtsangaben (sofern vorher der Wert 0.0 ersichtlich war). Sehr dubios…
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