Forum: Haus & Smart Home Wellrohr mit Einzeladern verlängern


von Rainbow D. (rainbow_d)


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Hallo zusammen,

bei uns im Haus wurden Kunststoff-Wellrohre mit Einzeladern H07V-U 
verlegt.
Im Keller möchte ich Rohre verlängern, weil diese aus dem Zählerschrank 
rausgenommen werden und in eine andere Unterverteilung kommen.

In der Wand sind Rohre PG11. Dafür bekomme ich weder Rohr, noch Muffen.
Ich würde dann mit M20 verlängern. Das PG11 passt in das M20 und klemmt 
gut.

Gibt es vielleicht doch Muffen für PG auf metrisch?

Da ich die Aderleitungen im Rohr nicht austauschen möchte, muss ich 
diese auch verlängern. Da habe ich verschiedene Optionen gefunden:
1. isolierte Stoßverbinder - habe ich bisher keine guten Erfahrungen 
gemacht, da die Kraftübertragung durch die weiche Isolierung nicht immer 
passend ist
2. nicht isolierte Stoßverbinder mit Schrumpfschlauch - Klauke gibt für 
Stoßverbinder aber keine Freigabe für die Leiterklasse 1 (eindrähtig) an 
und ich bräuchte das passende Crimpwerkzeug - andere Hersteller habe ich 
nocht nicht gesucht
3. Wago Durchgangsverbinder - müsste mal probieren ob die versetzt in 
das M20 passen

Es gibt ja die NYM-Reparatursets inkl. günstiger Crimpzange. Hat damit 
schon mal jemand Erfahrung gemacht? Ich möchte nicht, dass sich das Rohr 
wegen einer schlechten Verbindung verflüssigt.
Hat jemand eine konkrete Empfehlung für das Problem?

von Max I. (powermeter)


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Abzweigdose am Ende des jetzigen Rohrs geht nicht?

https://www.spelsberg.de/verbindungsdosen/

Edit: Wenn's schön werden muss, Unterputzdose.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Max I. schrieb:
> Abzweigdose am Ende des jetzigen Rohrs geht nicht?
>
> https://www.spelsberg.de/verbindungsdosen/
>
> Edit: Wenn's schön werden muss, Unterputzdose.

Es handelt sich vermutlich nicht um 1 Rohr sondern um sehr viele, wir 
reden hier über die Abgänge des Zählerschranks.

@ TE:
Ich bin mir relativ sicher dass man das normenkonform nicht ohne 
weiteres hinkriegt. Klemmstellen z.B. müssen revisionssicher sein.
Du kannst dich also nur entscheiden wie weit du dich von VDE und DIN 
entfernen möchtest.

Das sauberste wäre vermutlich noch ein kleiner Verteiler wo du die 
Einzeladern auf Reihenklemmen auflegst und von da weiter führst.

von Thomas R. (thomasr)


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Ich verwende die KLAUKE Presshülsen. Das sind die einzigen mir bekannten 
Verbinder die einen ausreichenden (stromtragenden!) 
Querschnitt/Wandstärke haben.

Dafür stecke ich beide Adern abisoliert in die Hülsen und presse die mit 
einem stumpfen Seitenschneider o.ä. so daß die Adern gerade "halten". 
Dann wird mit einem guten Lötkolben der gesamte Hohlraum der Hülse um 
die Adern mit Lot "verfüllt". Anschließend mit Schrumpfschlauch jede 
einzelne Ader/Verbindung und dann noch ein Schlauch über die drei/fünf 
der zusammengehörigen Adern.

So haben wir schon ganze Verteilungen versetzt mit dutzenden Leitungen. 
Und ja, es gibt Übergänge von PG auf Metrisch aber die wirst du nicht im 
Baumarkt finden. Drüberschieben und gut abdichten reicht aber. Es sei 
denn wu willst irgendwann die Drähte austauschen können, dann muß du die 
Verbinder nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Rainbow D. (rainbow_d)


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Dosen passen leider nicht.
Der neue Zählerschrank darf nicht mehr an den selben Platz, weil 
Mindestabstände des Netzbetreibers nicht eingehalten werden.

Es sind acht Rohre, die Verlängert werden sollen.
DG und OG habe ich bei Renovierungsarbeiten schon neu gemacht und in 
jeweils eine eigene UV gezogen, aber das EG ist noch relativ neu und da 
möchte ich erstmal nicht dran.

Da ich mir die Rohre von hinten durch die Wand hole, ist leider an der 
Schnittstelle nur wenig Platz.

Lötverbinder wären sicherlich auch eine Option, vermutlich nicht 
VDE-konform.
Wobei ich finde, dass löten oft unterschätzt wird, weil ich damit - wenn 
richtig gemacht - eine bessere Verbindung hinbekomme als mit schlechten 
Quetschverbindern und Schrauben.

Ich hatte mal in der Firma spezielle Anschlusskabel mit C19-Buchsen 
konfektioniert und weil die Aderendhülse in der Chinabuchse nicht so 
richtig unter der Schraube halten wollte, habe ich die Schraube entfernt 
und die Drähte mit der Kontakten mit viel Lötzinn großflächig verlötet.
Obwohl bei der Messung nichts zu mekkern war, wurden die Kabel 
aussortiert (Kommentar: „löten ist nicht erlaubt“) und gegen geschraubte 
Verbindungen von der E-Fachkraft ersetzt. Nach 6 Monaten mussten wir 
zwei extrem teure Netzteile eines 500.000 Euro Laborgerätes ersetzen, 
weil die Schraubverbindungen nicht gehalten haben und die Stecker in der 
Buchse festgeschmolzen waren.

von Troll A. (trollator)


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Kann man vielleicht eine kleine Verteilung mit Klemmleiste setzen?
Das wäre eine saubere und ordentliche Lösung.

von Thomas R. (thomasr)


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Löten ist definitiv "erlaubt", es sollte nur wenn möglich vermieden 
werden (weil es handwerkliches Geschick und Sorgfalt erfordert, 
Schrauben ist auch für Ungeübte geeignet. Ausnahmen bestätigen auch das 
Gegenteil ;-))).

Damit ist das VDE konform. Es gibt aber Menschen die die Extreme 
lieben....

Habe leider die Bilder der Versetzung der Verteilung im Rathaus 
gelöscht. Da haben die Elis (ich bin pensionierter Eli) genau "meine" 
Methode angewandt und alles schön eingeputzt. Mit dickem 
Klebeschrumpfschlauch ist auch das kein Problem.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Löten ist definitiv "erlaubt",

Wurde das nicht vor ein paar Jahren aus der VDE 0100-520 gestrichen?

von Thomas R. (thomasr)


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H. H. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Löten ist definitiv "erlaubt",
>
> Wurde das nicht vor ein paar Jahren aus der VDE 0100-520 gestrichen?

Ich habe leider kein VDE Abo mehr, kann sein? Wenn hier jemand eine 
aktuelle Version hat......

Aber trotzdem vertraue ich gern auf das Erlernte das in diversen 
"Verlängerungen" schon über 40 Jahre hält. Manchmal ist Lebensalter von 
Vorteil, man erlebt das Ergebnis seiner "Werke" dann irgendwann ;-))

von Sven L. (sven_rvbg)


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Bei Verbindern zum quetchen oder crimpen kommt es immer neben der 
Qualität der verwendeten Verbinder auch auf die Qualtität und auf 
passendes Werkzeug an.

In Österreich habe ich schon gesehen, da wurden die Wellrohre Bündig mit 
der Wand / Decke abgeschnitten und ein Isolierschlauch auf die Leitungen 
gezogen.

Was ich schon gemacht habe in solchen Grenzfällen, die Rohre bündig 
abgeschnitten und dann einen Mantel eines NYM mit Überlappung ins Rohr 
drüber geschoben und Abzweigdosen montiert.

Eventuell kann man so vorgehen und Schrumpfmuffen auf ein NYM 
anfertigen?

von Harald W. (wilhelms)


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Rainbow D. schrieb:

> weil die Schraubverbindungen nicht gehalten haben

Das ist allerdings seltsam. Normalerweise halten Schraubanschlüsse
viele Jahrzehnte. Man darf allerdings die Schrauben nicht zu fest
und nicht zu locker anziehen.

von Thomas R. (thomasr)


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H. H. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Löten ist definitiv "erlaubt",
>
> Wurde das nicht vor ein paar Jahren aus der VDE 0100-520 gestrichen?

Da ging es aber doch um das Verzinnen von feindrähtigen Leitungen? Das 
ist definitiv unzulässig, zwei Gründe: Kaltfluss des Lots unter dem 
Druck der Klemme und möglicher Aderbruch bei Bewegung durch "verhärtete 
Leitung/Ader" die sich mit Lot vollgesaugt hat.

Das ist aber hier alles nicht der Fall. Die Verbindung von zwei massiven 
Adern ruht ohne Klemmdruck und vibrationsfrei in der Wand.

von Nevs (noname_user)


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Thomas R. schrieb:
> Das ist aber hier alles nicht der Fall. Die Verbindung von zwei massiven
> Adern ruht ohne Klemmdruck und vibrationsfrei in der Wand.

Nur einfach verlötete Einzelleiter haben weder eine form- noch eine 
kraftschlüssige Verbindung. Bei entsprechender Erhitzung, z.B. bei einem 
Kurzschluß, passiert dann was bitte?

von H. H. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Thomas R. schrieb:
>>> Löten ist definitiv "erlaubt",
>>
>> Wurde das nicht vor ein paar Jahren aus der VDE 0100-520 gestrichen?
>
> Da ging es aber doch um das Verzinnen von feindrähtigen Leitungen?

Nein, das ist eine andere Baustelle.

von Thomas R. (thomasr)


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Unwichtig schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Das ist aber hier alles nicht der Fall. Die Verbindung von zwei massiven
>> Adern ruht ohne Klemmdruck und vibrationsfrei in der Wand.
>
> Nur einfach verlötete Einzelleiter haben weder eine form- noch eine
> kraftschlüssige Verbindung. Bei entsprechender Erhitzung, z.B. bei einem
> Kurzschluß, passiert dann was bitte?

Gar nichts! Der Widerstand an der Lötstelle mit den Klauke Verbindern 
ist erheblich geringer als der Widerstand der Adern selbst. Auch wenn 
der LS also „klemmen“ sollte brennt zuerst die Aderisolierung davor oder 
dahinter. Völlig abartige Vorstellung 🫣😱

Zeugt auch von einem völligen Unverständnis der Zusammenhänge! Wofür ist 
wohl der „magnetische Schnellauslöser“ zuständig?

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rainbow D. schrieb:
> Gibt es vielleicht doch Muffen für PG auf metrisch?

Hilf dir selbst!
Ich würde einen Schrumpfschlauf für die Übergangsstelle verwenden und 
den dann auf die Rohre schrumpfen. Man kann auch eine Klemmdose setzen 
und die Adern einfach dann durchschlaufen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Cha-woma M. schrieb:
> Rainbow D. schrieb:
>> Gibt es vielleicht doch Muffen für PG auf metrisch?
>
> Hilf dir selbst!
> Ich würde einen Schrumpfschlauf für die Übergangsstelle verwenden und
> den dann auf die Rohre schrumpfen. Man kann auch eine Klemmdose setzen
> und die Adern einfach dann durchschlaufen.

Ja aber: die "richtigen" Übergangsmuffen haben den Innendurchmesser 
angepaßt so daß man auch später noch ohne Stocken/Hängenbleiben etwas 
durchgezogen bekommt. Wenn da eine Stufe drin ist wird das 
schwierig(er).

Und eine einfache Klemmdose muß immer zugänglich bleiben, eine 
ordnungsgemäße feste Verbindung (Crimpen, Löten) kann "verbuddelt" 
werden.

von Rolf (rolf22)


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Harald W. schrieb:
> Normalerweise halten Schraubanschlüsse
> viele Jahrzehnte. Man darf allerdings die Schrauben nicht zu fest
> und nicht zu locker anziehen.

Leider steht nicht überall, wo ein Hersteller Schrauben vorgesehen hat, 
auch dran, auf was ich meinen Drehmoment-Schraubendreher einstellen 
muss.

Haben alle Elektriker dasselbe Gefühl und verändert sich das in den 
Jahrzehnten vom Azubi bis zum Fast-Rentner nicht?

von Sebastian W. (wangnick)


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Rainbow D. schrieb:
> Gibt es vielleicht doch Muffen für PG auf metrisch?

Selbst drucken.

LG, Sebastian

von Nils B. (hbquax)


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Amazon

von Matthias B. (turboholics)


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Troll A. schrieb:
> Kann man vielleicht eine kleine Verteilung mit Klemmleiste setzen?
> Das wäre eine saubere und ordentliche Lösung.


Genau so wurde es bei mir auch gemacht und auch vom Energieversorger 
abgenommen.

2 Reihen Klemmleisten 1:1 auf Hutschiene.

Wenn bei anstehenden Renovierungsarbeiten Elektrik erneuert wird, werden 
die neuen Kabel dann direkt in den neuen Schrank gelegt, der Klemmkasten 
ist dann irgendwann überflüssig.

VG

von Harald W. (wilhelms)


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Rolf schrieb:

>> Normalerweise halten Schraubanschlüsse
>> viele Jahrzehnte. Man darf allerdings die Schrauben nicht zu fest
>> und nicht zu locker anziehen.
>
> Leider steht nicht überall, wo ein Hersteller Schrauben vorgesehen hat,
> auch dran, auf was ich meinen Drehmoment-Schraubendreher einstellen
> muss.
>
> Haben alle Elektriker dasselbe Gefühl und verändert sich das in den
> Jahrzehnten vom Azubi bis zum Fast-Rentner nicht?

Nun als Azubi habe ich schon einige M3-Schrauben "abgedreht", aber
wenn man es gelernt hat, weiss man das für den Rest seines Lebens.
Für die Schrauben von Vacuum-Flanschen habe ich aber doch den Dreh-
moment-Schlüssel genommen, weil es da auf genauere Werte ankommt.

von J. T. (jimbo123)


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Hallo,

es gibt von Wago die Serie 2773 Durchgangsverbinder zum stecken.
Die sind zum verlängern von Leitungen gedacht und dürfen lt Hersteller 
auch in nichtzugänglichen Bereichen verwendet werden:
"Durch die DIN VDE 0100-520:2013- 06 können seit 2013 auch nach 
zutreffenden Produktnormen geprüfte Verbindungskomponenten in Bereichen 
eingesetzt werden, die für Personen nach der Installation nicht mehr 
erreichbar sind. Alle WAGO Verbindungsklemmen sind nach dieser 
Produktnorm zertifiziert – auch der Durchgangsverbinder zum Stecken der 
Serie 2773."

von Sven L. (sven_rvbg)


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Und selbst wenn, wer will an solchen nicht zugänglichen Stellen, an 
denen man es nicht vermutet Klemmen haben? Es gibt einfach Dinge die 
macht man nicht.

Es ging glaube eher auch um einen ordentlichen Übergang vom Wellrohr in 
der Wand, was früher im Zählerschrank endete, auf eine praktikable 
Lösung um das ganze auf eine Leitung umzusetzen. Ich würde von der 
Verbindungsstelle jedenfalls nicht mit Wellrohr und Einzeladern weiter 
fahren, mit igrendwelchen verbindern im Rohr.

Irgendwann will oder muss man die Adern vielleicht tausche und dann 
hängt der Mist mit Klemme im Rohr fest?

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