Hallo, ich habe hier die Platine eines Golftrolleys, auf der ein Bauteil durchgeschmort ist. Die Platine ist beidseitig bestückt. Auf den Defekt bin ich aufmerksam geworden, da ich von der Platine immer etwas klackern gehört habe. Auf der Platine befindet sich eine Schaltrelais, welches die Ursache für das Geräusch war. Als ich weitergeschaut habe, habe ich das angeschmorte Bauteil auf der Platine gefunden. Ich vermute, dass es sich um eine Widerstand handeln könnte. Ich habe ihn ausgelötet und versucht zu messen. Dabei zeigte mir das Multimeter 240 Ohm in beide Richtungen gemessen. Allerdings nicht konstant. Scheinbar hat das Teil einen Wackler (meine Vermutung). Den Hersteller hatte ich bereits kontaktiert. Serviceunterlagen oder ein Ersatzteil gibt es nicht mehr. Die Bezeichnung auf dem Bauteil lässt sich nicht mehr lesen. Jetzt zu meinen Fragen? Könnte es sich bei dem Teil tatsächlich um einen Widerstand handeln? Sollte ich zunächst einen neuen 240 Ohm Widerstand einbauen? Was ist, wenn die 240 Ohm zu viel/zu wenig sind? Ich habe von der Platine nur einen Ausschnitt angefügt. Falls das nicht reicht, könnte ich auch die ganze Platine mal ablichten. Gruß Peter
Peter G. schrieb: > Könnte es sich bei dem Teil tatsächlich um einen Widerstand handeln? Ja, 1206, abgekratzt bis zum geht-nicht-mehr.
Michael B. schrieb: > Ja, 1206, abgekratzt bis zum geht-nicht-mehr. Glaube ich eher nicht. Da scheinen weiße Striche vor den Lötkappen zu sein, und auch seitlich sieht das Ding seltsam aus. LG, Sebastian
Wenn ich gleich zu Hause bin werde ich mal versuchen aussagekräftige Fotos zu machen und sie hier einstellen.
So hier sind die Fotos. Auf dem ersten die Oberseite der Platine mit dem Relais. Der rote Kreis markiert die Stelle, wo auf der Unterseite das Bauteil durchgeschmort ist. Auf der Unterseite ist der entsprechende Kreis auch rot markiert. @ hhinz: Was meinst du mit, "von der Seite fotografieren"?
Peter G. schrieb: > So hier sind die Fotos. Gute Fotos sind anders. > @ hhinz: Was meinst du mit, "von der Seite fotografieren"? So dass man die Bauhöhe sehen kann.
Da hast du recht. Irgendwie bekomme ich keine guten Fotos hin. Ich versuche es nochmal.😟
Noch ein Versuch. Ich habe jetzt drei Bilder von der Unterseite gemacht.
Ist das so schwer Bilder von der Seite zu machen? H. H. schrieb: > So dass man die Bauhöhe sehen kann. Peter G. schrieb: > Ich habe jetzt drei Bilder von der Unterseite gemacht. Drei mal abgeschnitten, immer noch zu kurz.
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Gib mir mal die Platine rüber und lass mich mal ein schönes Foto machen ;)
Zumindest ist erkennbar, dass offensichtlich eine dicke rote Leitung an das Bauteil angeschlossen ist. Das ist ein starkes Indiz für eine Polyfuse. Oder eine Schmelzsicherung? Ist denn zu erkennen, ob die dicke rote Leitung ausschließlich an der vermuteten Sicherung angeschlossen ist? Und wo die Leitung her kommt oder hin geht?
Auf diesen Platinenfotos ist das Bauteil aber schon ausgelötet, oder? Ein gutes Foto des defekten Bauteils wär schön, so dass man es von oben und von der Seite sieht. So etwast zu fotografieren ist nicht so leicht. Viel Licht, kein Blitz. einen Teil des Lichts als Streiflicht. Höchste Auflösung, nicht Verwackeln. Am besten natürlich Makroobjektiv, Zwischenringe, und Stativ, oder gleich Mikroskopkamera. Gib dein bestes! LG, Sebastian
Ich wusste, dass das noch ein Foto-Thread wird. Das Bauteil wurde bereits ausgelötet. Ich habe nochmal mit meinem Equipment das Teil Fotografiert. Da ich aber keine Makroausstattung habe, ist das mit der Schärfe nicht so toll geworden. Lesen kann man auf dem Teil defenitiv nichts. Ich hoffe, dass ihr trotzdem etwas damit anfangen könnt. Auf alle Fälle bedanke ich mich jetzt schon mal für die Unterstützung und eure Geduld. Gruß Peter
Niemand wird dir den genauen Typ nennen können. In Betracht kommen Polyfuse, herkömmliche thermische Sicherung, Widerstand, Induktivität. Je nach Schaltung auch ein Varistor. Gefühlt 30.000 Möglichkeiten. Einfach überbrücken und schauen ob es geht.
Peter G. schrieb: > Auf den Defekt bin ich aufmerksam geworden, da ich von > der Platine immer etwas klackern gehört habe. Versteh ich das jetzt richtig: Du hast Dich nicht deshalb auf Fehlersuche begeben, weil bei dem Trolley irgendetwas nicht mehr richtig funktioniert hat? Sondern Du wolltest nur dem Klackern auf den Grund gehen und hast dabei rein zufällig das verschmorte Teil entdeckt? Du hast also letztlich begonnen ein Gerät zu reparieren, das gar nicht kaputt war? Peter G. schrieb: > Ich habe ihn ausgelötet und versucht zu messen. > Dabei zeigte mir das Multimeter 240 Ohm > in beide Richtungen gemessen. Na das ist doch schon was, zumindest weißt Du jetzt, daß das Teil nicht zwangsläufig überhaupt defekt ist/war; falls es aber defekt ist, dann hättest Du statt des Multimeter auch einen Zufallszahlen-Generator verwenden können oder einen Sack mit min. 40 Würfeln ausleeren und die Augenzahlen addieren. > Allerdings nicht konstant. Sondern? Abwechselnd Kurzschluß bzw. Unterbrechung und 240Ohm? Oder zwischendurch immer mal irgendwelche zufälligen Werte? Oder ein eher kontinuierliches ansteigen bzw. sinken des Wertes während der Messung? > Scheinbar hat das Teil einen Wackler Dann versuch doch mal etwas länger zu messen ohne zu wackeln; fixiere das Teil und Deine Messspitzen auf einer Unterlage, stell das Multimeter so hin, daß Du aus ein paar Metern Entfernung zumindest erkennen kannst, wenn sich die Anzeige verändert und beobachte aus sicherer Entfernung. Wenn der Meßwert auch dann wackelt, wenn da nichts wackelt isses wahrscheinlich kein Wackler. Peter G. schrieb: > Sollte ich zunächst einen neuen 240 Ohm Widerstand einbauen? Kannste versuchen, wenn dann wieder alles so funktioniert wie vorher, dann kannst Du aus der Geschichte zumindest eine ganz wichtige Lehre ziehen: Man sollte nichts reparieren, das gar nicht kaputt ist. > Was ist, wenn die 240 Ohm zu viel/zu wenig sind? Was soll schon groß sein? Vielleicht klappts trotzdem oder es passiert einfach überhaupt gar nix oder ein paar weitere Bauteile emittieren in aller Stille magischen Rauch oder veranstalten gar ein sehenswertes Feuerwerk. Außerdem - sollte Deine Wackler-Vermutung zutreffen, dann ist genau das ja schon vorher öfter passiert, also daß der Wert immer mal wieder nach zu groß bzw. zu klein gewackelt ist; trotzdem ist offenbar nix schlimmes passiert.
Peter G. schrieb: > Ich habe nochmal mit meinem Equipment das Teil Fotografiert. > Da ich aber keine Makroausstattung habe, > ist das mit der Schärfe nicht so toll geworden. Daß Du es aber (im ersten Bild) noch nichtmal schaffst das Teilchen wenigstens parallel zum Lineal auszurichten, liegt aber jedenfalls nicht an Deinem Photo-Eqippment. Peter G. schrieb: > Noch ein Versuch. > Ich habe jetzt drei Bilder von der Unterseite gemacht. Toll! Fast hättest Du es geschafft mit der Schnittkante zwischen zwei Teilbildern genau mitten in den Zielbereich zu treffen. Wie hast Du eigentlich das Foto im Eröffnungsbeitrag hingekriegt? Zufallstreffer?
Abdul K. schrieb: > In Betracht kommen > Polyfuse, herkömmliche thermische Sicherung, Widerstand, Induktivität. > Je nach Schaltung auch ein Varistor. Gefühlt 30.000 Möglichkeiten. Die SMD-Technik hat mich schon seit deren Anfängen fasziniert. mfg
Ich würde mal auf Shuntwiderstand zur Strommessung tippen. Polyfuses haben so eine Art Sandwichstruktur, die ich hier nicht erkennen kann. Mangels geeigneter Bildqualität allerdings schwer zu beurteilen. Die Platine macht für mich einen recht unprofessionellen Eindrück, das direkt auf den thermal Vias an der Unterseite aufgelötete Kabel sowie die rote Brücke am IC auf der Oberseite. Wurde da schon mal gebastelt?
@ mista_s: Der Trolley funktionierte nicht mehr. Daraufhin begab ich mich auf die Fehlersuche und habe dabei dann diese Klackern vom Relais gehört. Bei der Betrachtung der Platine fiel mir das verschmorte SMD-Teilchen auf. Diese habe ich ausgelötet und mittels Multimeter gemessen. Da ich vermutet habe, dass es sich um einen Widerstand handelt, habe ich eine Widerstandsmessung durchgeführt. Bei leichtem Auflegen der Messspitzen bekam ich keinen Wert angezeigt. Wenn ich die Messspitzen mit Druck auf des Bauteil setzte, zeigte mir das Multimeter 240 Ohm an. Wenn der Druck der Messspitzen nachließ, war der Wert wieder weg. Somit vermute ich in dem Teil einen Wackler. Die Fotosession war mangels Equipment eine Herausforderung für mich. Leider ist mir das Bauteil während der Session von der Arbeitsplatte gesprungen und ist leider nicht mehr auffindbar. Ich werde testweise einen neuen 240 Ohm - Widerstand einlöten. Wenn es funktioniert wäre es gut. wenn nicht, habe ich Pech gehabt. Ich werde berichten. @fritz65 Die Platine ist unverbastelt. So was wird auch heute noch für gutes Geld (ca. 2500€ mit Golftrolley) verkauft. Ich möchte mich nochmal bei euch bedanken.
Rainer D. schrieb: > Sehe ich das richtig, ist die Platine gebrochen? Da wurde ein Coating aufgebracht, aber ziemlich schlampig.
Teo D. schrieb: > Nein H. H. schrieb: > Da wurde ein Coating aufgebracht, aber ziemlich schlampig. Ok, danke, mein altes Auge erkennt das nicht mehr so gut.
H. H. schrieb: > Da wurde ein Coating aufgebracht, aber ziemlich schlampig. Oder auch einfach Flussmittel nicht abgewaschen.
Hallo, ich bin es noch einmal. Ich habe jetzt das Relais ausgewechselt und das Verschmorte Bauteil durch einen 540 Ohm Widerstand ersetzt. Soweit ist der Golftrolley funktionsfähig. An dem Widerstand liegen 29V an. Also genau die Akkuleistung. Allerdings wird der eingebaute Widerstand sehr heiß. Der 240 Ohm Widerstand wurde sofort so heiß, dass er das Lot aufschmolz. Hat jemand noch einen Tipp? Eventuell doch ein Shuntwiderstand? Gruß Peter
OK, ich werde mich morgen nochmal dransetzen. Der alte "Widerstand" hat die Maße 1,5mm x 3mm und 0,3mm hoch. 260 Ohm
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Peter G. schrieb: > Der alte "Widerstand" hat die Maße 1,5mm x 3mm und 0,3mm hoch. > 260 Ohm Das ist Baugröße 1206. Bei 29V an 260 Ohm ist der mit mehr als 3 W hoffnungslos überlastet. Entweder ist die Spannung zu hoch oder der Widerstand zu niederohmig.
Dieter W. schrieb: > Peter G. schrieb: >> Der alte "Widerstand" hat die Maße 1,5mm x 3mm und 0,3mm hoch. >> 260 Ohm > Bei 29V an 260 Ohm ist der mit mehr als 3 W hoffnungslos überlastet. > Entweder ist die Spannung zu hoch oder der Widerstand zu niederohmig. Das unbekannte Bauteil hat ja jetzt im defekten Zustand 260Ω, deswegen verstehe ich den Sinn dahinter nicht warum als Ersatz ein 260Ω-Widerstand getestet wird.
Michi S. schrieb: > Daß Du es aber (im ersten Bild) noch nichtmal schaffst das Teilchen > wenigstens parallel zum Lineal auszurichten, liegt aber jedenfalls nicht > an Deinem Photo-Eqippment. Michi S. schrieb: > Toll! Fast hättest Du es geschafft mit der Schnittkante zwischen zwei > Teilbildern genau mitten in den Zielbereich zu treffen. > > Wie hast Du eigentlich das Foto im Eröffnungsbeitrag hingekriegt? > Zufallstreffer? Ist das die neue Redensart?
Ich hab die Platine gescannt. Das Ergebnis ist aber auch nicht besser. Kann man damit etwas anfangen?
Um herauszufinden, was das Bauteil macht, müßte der Teilabschnitt mit dem Bauteil als Schaltplan herausgezeichnet werden. Sowas ist richtig mühsam. Was gemacht werden muss, ist aber mit einem Digitalvoltmeter im niedrigen Ohmbereich oder mit dem Piepser herauszufinden, zu welchen Bauteilen die beiden Pins des Bauteils hin verlaufen. Gar nicht so sehr selten ergibt sich daraus ein entscheidender Hinweis.
Auf den ersten Blick sieht das für mich eher nach einer ESKA Keramik-Sicherung aus, als nach einer Polyfuse. Kann aber auch an den schlechten Bildern liegen.
Ich habe durch einen Händler herausgefunden, dass es sich bei dem Widerstand um einen 200 Ohm Widerstand handelt. Da dieser durchgeschmort ist, habe ich mich auf die Suche nach anderen defekten Teilen begeben. Dabei habe ich auf der Oberseite einen defekten MOSFET entdeckt. Bei dem Mosfet handelt es sich um einen L3705ZS. Dieser ist in alle Richtungen durchgängig. Nachdem ich einen neuen MOSFET eingebaut habe , ging dieser ebenfalls kaputt und leitete den Strom in alle Richtungen. Als ich die Platine durchgemessen habe (Mosfet ausgebaut), konnte ich auf Drain und Drain jeweils die volle Spannung von 29V messen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Spannung an Gain zu hoch, und ich müsste vor Gain nach der Ursache suchen. Liege ich da richtig?
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