Forum: Haus & Smart Home RCBO 3polig - Preis und Hersteller


von Martin S. (lebowski)


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Hallo,

ich habe ein 35m 5x2,5 NYY Kalbel zu einer CEE-Steckdose nach draußen 
gelegt. Im Sicherungskasten soll mir ein Elektriker das ganze 
anschließen. Da habe ich gestern ein Angebot/Kostenvoranschlag bekommen 
und mich traf der Schlag. Die Arbeitszeit wird mit 0,5h veranschlagt, 
dass scheint ja in Ordnung zu sein. Aber der Elektriker möchte so ein 
Kombi FI+LS verbauen. Aufgeführt ist ein Hager ADM466QC, der soll knapp 
180€ kosten. Das deckt sich grob auch mit Preisen, die ich im Netz 
finde. Es muss so ein Kombiding sein, da der Platz schon knapp ist.

Jetzt finde ich im Netz aber auch z.B. solche Kombigeräte von Schrack 
für knapp 1/3 des Preises (59,99€, LS-FI-Schalter 3+N, AMPARO, 6kA, C 
16A, 30mA, Typ A ) 
https://www.ebay.de/itm/155473959300?hash=item2432f85984:g:VV4AAOSwPo9jwd0F

Meine Fragen:
 - Ist Schrack ein Markenhersteller?
 - Entspricht der verlinkte RCBO dem Funktions- und Leistungsumfang des 
Hager ADM466QC

Dann würde ich zaghaft den Elektriker fragen, ob er den auch einbauen 
würde.


Vielen Dank

von Thomas R. (thomasr)


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Schrack ist eigentlich nicht für EIGENE Reiheneinbaugeräte bekannt, eher 
für Relais und Schaltschränke. Vermutlich ein Zukaufteil unter eigenem 
Namen. Wichtig ist für D die Zertifizierung gemäß VDE, was der Fall zu 
sein scheint (zumindest steht es drauf). Auch alle anderen Werte sind 
ok.

Einfacher Test ob ein RCD der VDE entspricht: mit einer beliebigen 
Spannung (auch DC geht) EINE Ader durch den RCD führen (ohne N !!) und 
eine Last mit größer 30mA anschließen. Der RCD MUSS auslösen (auch ohne 
N). Das können nur die "guten" RCD's.

Tatsächlich findest du aber im Netz auch andere namhafte Hersteller zu 
ganz anderen Preisen als direkt vom Eli. Der will (und muß) ja auch 
etwas verdienen ;-) Hager ist da schon recht teuer.

von Reinhard S. (rezz)


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Martin S. schrieb:
> Meine Fragen:
>  - Ist Schrack ein Markenhersteller?

Was ist für dich ein Markenhersteller?

Ich persönlich wäre eher wegen eBay skeptisch, Schrack selbst verkauft 
das genannte Produkt nämlich auch für rund 160€, da würde ich bei nur 
60€ skeptisch werden.

von H. H. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Dann würde ich zaghaft den Elektriker fragen, ob er den auch einbauen
> würde.

Er wird es ablehnen, im Verkaufspreis des FI/LS steckt ein großer Teil 
seines Verdiensts.

von Martin S. (lebowski)


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Thomas R. schrieb:

> Tatsächlich findest du aber im Netz auch andere namhafte Hersteller zu
> ganz anderen Preisen als direkt vom Eli. Der will (und muß) ja auch
> etwas verdienen ;-) Hager ist da schon recht teuer.

Könntest du mir da ein Beispiel nennen.

Danke

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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H. H. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Dann würde ich zaghaft den Elektriker fragen, ob er den auch einbauen
>> würde.
>
> Er wird es ablehnen, im Verkaufspreis des FI/LS steckt ein großer Teil
> seines Verdiensts.
Weil viele Handwerker immer noch nicht begriffen haben, wie Steuern 
funktionieren und dass es, dank Internet, Preistransparenz gibt.

Ich würde lieber einen ehrlichen, höheren Stundensatz zahlen.
Und mich dafür nicht beim Material abgezockt fühlen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Reinhard S. schrieb:
> Ich persönlich wäre eher wegen eBay skeptisch, Schrack selbst verkauft
> das genannte Produkt nämlich auch für rund 160€, da würde ich bei nur
> 60€ skeptisch werden.

Standard Hutschienenkomponenten von Hager, ABB & Co haben wir früher idR 
für ca. 20% des UVP eingekauft, schwieriger wurde es mit dem "Rabatt", 
wenn es sich um weniger nachgefragte Komponenten ging.
So konnte ein einphasiger FI 16A auch mal doppelt so teuer werden, wie 
ein dreiphasiger mit 40 oder 63A.
Bei dem ebay-Preis für den Schrack  FI-LS würde ich mich gar nicht 
wundern, aber wie immer vor Kauf den Verkäufer genauer anschauen.

Allerdings denke ich auch, dass der Installateur da querschiessen wird.
Einerseits wird er sich seine Verdienstspanne ungern mindern lassen, zum 
anderen würde ich auch keine Verantwortung, Gewähr, Haftung, etc. für 
etwas unbekannter Herkunft und Lieferwege übernehmen.

von Maik .. (basteling)


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Ein mittelmäßig bekannter Hersteller für Elektroinstallationsmaterial 
hat vor wenigen Jahren auf seiner an das "Fachhandwerk" adressierten 
Internetseite damit geworben: (sinngemäß)

- dass seine Komponenten nicht über Baumärkte oder andere Kanäle 
vertrieben werden, und somit die "Listenpreise" durch die Kunden nicht 
so einfach in Frage gestellt werden können.

Irgendwo hab ich da wohl noch einen Screenshot von gespeichert, aber ich 
habe keine Lust mich mit solchen Arschlö*$rn zu beschäftigen...

von Sven L. (sven_rvbg)


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Das ist, fast wie min den RCD Typ B, wie sie in Baustromverteilern 
vorgeschrieben sind.

Die kosten überall so um die 300 Euro und dann gibt es aber auch 
tatsächlich Shop, die diese Dinger von anderen Herstellern um 70-80 Euro 
anbieten können.

Hm... Ob die Dinger funktionieren? Ob Die Dinger einer Messung 
standhalten?

Nur weil es mit dem Installationstester direkt nach dem Einbau 
funktioniert, würde ich mich nicht drauf verlassen wollen, das das 
entspechende Schaltvermögen auch vorhanden ist.

LS-Schalter / RCD und solche Geschichten, da hört der Spass am Ende halt 
wirklich auf.

Schrank kenne ich eher in diesem Design: 
https://www.schrack-technik.de/shop/ls-fi-schalter-kennlinie-b-16a-30ma-3-n-typ-a-bo668816.html

Die lassen nämlich von Eaton bauen.

Edit: Aber auch den Artikel aus dem ersten Post findet man dort:
https://www.schrack-technik.de/shop/verteilereinbau-ls-fi-ueberspannungsableiter-d0-und-nh/schutzschaltgeraete-fi-ls-und-zubehoer/ls-fi-kombischutzschalter/ls-fi-kombischutzschalter-serie-amparo-3-n-6ka-typ-a/ls-fi-schalter-3-n-ak-6ka-c-16a-30ma-typ-a-ak667816.html?q=rcbo

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Maik .. schrieb:
> Ein mittelmäßig bekannter Hersteller für Elektroinstallationsmaterial
> hat vor wenigen Jahren auf seiner an das "Fachhandwerk" adressierten
> Internetseite damit geworben: (sinngemäß)
>
> - dass seine Komponenten nicht über Baumärkte oder andere Kanäle
> vertrieben werden, und somit die "Listenpreise" durch die Kunden nicht
> so einfach in Frage gestellt werden können.

In den 70/80er Jahren hatten fast alle deutschen Hersteller noch 
Knebelverträge mit ihren Vertriebspartnern.
Es wurde nicht nur ausschliesslich der Fachhandel beliefert, sondern 
auch der Handel mit Konkurrenzprodukten vertraglich untersagt, 
Abweichungen vom Listenpreis über mehr als SKontogewährung 
ausgeschlossen, alles in Verbindung mit hohen 
Konditionalstrafenandrohung, usw.
Gleichzeitig richtete sich der gestaffelte Einkaufspreis oft fest 
gekoppelt an garantierte Jahres-Abnahmemengen durch den 
Händler/Handwerksbetrieb.

Wir hatten das ab Unternehmensgründung unterlaufen und kauften die tolle 
deutsche Markenware diversen solcher Betriebe zu deren EKP oder sogar 
darunter ab, wodurch die ihre Rabattstufe behalten oder sogar verbessern 
konnten.

Im laufe der Jahre konnte aber kaum ein deutscher Hersteller an diesem 
Vertriebskonzept festhalten.
Die ersten reagierten auf die Handelsverbünde und Baumärkte, mit 
Internet brach das System fast völlig zusammen.
Ein übriges brachte die Gesetzgebung bzgl. Preisbindung und 
Knebelverträgen.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Herstellerlistenpreise, vorallem bei Hager sind reine Fantasiepreise!

von H. H. (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Herstellerlistenpreise, vorallem bei Hager sind reine
> Fantasiepreise!

Ist ja bei Elektronikkomponenten nicht anders.

von Micha R. (feinkost)


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Nabend, ist denn der Platz wo der RCBO hin soll schon belegt durch 
andere LS Schalter? Sprich, tauscht der Elektriker Vorhandene LS 
Schalter gegen einen 4poligen RCBO?

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (lebowski)


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Micha R. schrieb:
> Nabend, ist denn der Platz wo der RCBO hin soll schon belegt durch
> andere LS Schalter? Sprich, tauscht der Elektriker Vorhandene LS
> Schalter gegen einen 4poligen RCBO?


Nein, da sind 5 TE frei in der Reihe

von Micha R. (feinkost)


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Eine Möglichkeit wäre in der Verteilung die LS Schalter einzubauen und 
dann im Schuppen oder wo auch immer einen kleinen Sicherungskasten mit 
dem Fehlerstromschutzschalter.

von Thomas R. (thomasr)


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Micha R. schrieb:
> Eine Möglichkeit wäre in der Verteilung die LS Schalter einzubauen und
> dann im Schuppen oder wo auch immer einen kleinen Sicherungskasten mit
> dem Fehlerstromschutzschalter.

Wenn die Leitung zwischen LS und RCD berührungsgeschützt verläuft wäre 
das eine Lösung. Allerdings geht im Fehlerfall die große Sucherei los 
welches Schutzorgan denn nun angesprochen hat, deshalb wird das 
praktisch nicht gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Micha R. (feinkost)


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Na ja,
zwei Verteilungen wo man einen Blick rauf wirft.
Isolationsfehler = Fehlerstromschutzschalter
Überlast = LS Schalter
Kurzschluss = LS Schalter evt Fehlerstromschutzschalter
das sollte zu händeln sein.
Und so oft fliegt ja eine Sicherung nicht raus.

von Sven L. (sven_rvbg)


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So im Grunde genommen hat man jetzt wieder wild spekuliert und über 
alles Mögliche, was wäre wenn gesprochen aber wirklich weiter ist man 
immer noch nicht.

Problem ist ja nach wie vor, das man das Material vom Elektriker nicht 
zu dem Preis kaufen mag, wie es der Elektriker anbietet.

Und wie so oft, gehöre ich eher zu der Faktion, die eher auf der Seite 
des Elektrikers steht.

Ich wäre auch nicht scharf drauf, Material einzubauen, das der Kunde aus 
irgend einer Quelle hat. Weil falls was passiert kommt Staatsanwalt und 
Co zu mir als Fachbetrieb.

Rosinenpickerei funktioniert halt nicht.
In eine Autowerkstatt, kann bringe ich auch nicht die Ersatzteile (am 
Besten Bremsen) mit und lasse diese dann einbauen.

Eine Autowerkstatt, die ich kenne, lehnt es auch kathegorisch ab, dem 
Kunden irgendwelches Zubehör im System einzulernen und freizuschalten, 
da es oft viel Arbeit ist, am Ende keiner Danke sagt und wenn was nicht 
funktioniert wird noch versucht der Werkstatt einen Strick zu drehen.

Auch viele Elektiker haben ebenfalls Ihr Lehrgeld gezahlt weshalb Sie 
solche  Spielchen nicht mehr mitmachen.

Wenn ich Kunden habe, die zum angebotenen Preis kaufen und froh sind, 
das ich komme, dann muss ich doch nicht meine Zeit und Energie mit denen 
verschwenden, die lieber diskutieren.

Und ja, Elektriker sind ein Stück weit Gewohnheitstiere, wenn man immer 
schon Hager verbaut, verbaut man auch weiterhin Hager, weil man will 
sich keine Lager aus 3 verschiedenen Herstellern aufbauenm, außerdem hat 
man entsprechende Erfahrungen mit dem Material, was man immer verwendet.

Elektriker, die mehr machen, als ein bisschen Hausinstallation, haben 
irgendwann Material(reste) von verschiedensten Herstellern rum liegen, 
das ist am Ende oft totes Kapital.

von Micha R. (feinkost)


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Offensichtlich scheint es ja ein Eigentumsgebäude zu sein. Wenn man da 
um 120€ feilscht und deshalb dubioses Material einbaut, dann wurde wohl 
irgendwo zu viel ausgegeben.
Qualitätsprodukte und die Arbeit eines Fachmannes, incl. Gewährleistung 
und Abnahmeprotokoll sind eben nicht auf dem Grabbeltisch zubekommen.

von Heinz R. (heijz)


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Micha R. schrieb:
> Offensichtlich scheint es ja ein Eigentumsgebäude zu sein. Wenn man da
> um 120€ feilscht und deshalb dubioses Material einbaut, dann wurde wohl
> irgendwo zu viel ausgegeben.

120€ hier, 800€ dort, 1100€ hier vorne - 3000€ dort hinten

Irgendwann hat man nur noch 3 Möglichkeiten
- Man isst nur noch Kartoffelsuppe um sich die technologische Aufrüstung 
leisten zu können
- man verzichtet auf Veränderungen
- man macht es einfach selber

von Cyblord -. (cyblord)


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Was spricht denn gegen so einen FI/LS für eine CEE Steckdose?

https://www.ebay.de/itm/155473959300?hash=item2432f85984:g:VV4AAOSwPo9jwd0F

z.B. als C16
60 EUR.
Ebenfalls: Fehlerstromart: Typ A (pulsstromsensitiv)

Und ganz ehrlich: Wer ein Haus hat und sowas nicht selbst machen kann, 
der wird immer abgezogen. Was als nächstes? Elektriker kommt um ne Lampe 
zu montieren?

: Bearbeitet durch User
von Micha R. (feinkost)


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Cyblord -. schrieb:
> Was spricht denn gegen so einen FI/LS für eine CEE Steckdose?
>
> https://www.ebay.de/itm/155473959300?hash=item2432f85984:g:VV4AAOSwPo9jwd0F
>
> z.B. als C16
> 60 EUR.
> Ebenfalls: Fehlerstromart: Typ A (pulsstromsensitiv)
>
> Und ganz ehrlich: Wer ein Haus hat und sowas nicht selbst machen kann,
> der wird immer abgezogen. Was als nächstes? Elektriker kommt um ne Lampe
> zu montieren?

Da spricht nix gegen. Der TE möchte einfach, dass der ausführende 
Fachmann vom TE bereitgestelltes Material verwendet.

Zum letzten Punkt, ja das ist so, in allen Lebensbereichen. Entweder 
selbermachen oder jemanden beauftragen.
Und wenn man nicht bereit ist die Kosten zu tragen, dann eben 
verzichten.

: Bearbeitet durch User
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