Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik unmögliches Netzteil?


von Stefan Z. (szangs)


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Ich möchte gerne einen Wechselrichter mit einer definierten 
einstellbaren
 Menge Energie an der PV Eingangsseite "füttern". Die Eingangsseite soll 
eine gleichgerichtete Netzspannung erhalten  - etwa 320V - . Direkt 
gleichrichten und auf PV Eingang geben würde ich aus verschiedenen 
Gründen ausschließen ( MPTT, mangelnde Steuerungsmöglichkeit, keine 
Trennung usw.) Gestern kam mir die Idee, vereinfacht! die Netzspannung 
gleichzurichten und zu glätten und einen Kondensator damit zu laden. 
Nachdem der Kondensator geladen ist, würde er quasi mit seiner Ladung 
von dieser Spannungsquelle getrennt werden und an den PV Eingang 
angeschlossen werden, wo er seine Ladung wieder abgibt. Das Ganze in der 
Realität natürlich über Transistoren mit einigen kHz. Vielleicht noch 
ein Hinweis zu Grundidee.. ich habe hier noch einige PV Wechselrichter 
liegen. Hiermit möchte ich meinen Nachbar überschüssigen Strom in sein 
Netz einkoppeln - dazu wir einer der Wechselrichter ( klar mit ENS, VDE 
etc.) an sein Netz angeschlossen. Der bekommt aber auf seinen Eingang 
kein PV Strom sondern den Überschussstrom aus meinem Hausnetz mit o.g. 
Schaltung- natürlich nur soviel das bei ihm nicht eingespeist wird

Frage nun..  kennt jemand den Namen einer solchen Schaltung? Gibt es ein 
Schaltplan irgendwo im Netz.. Ach ja, ich wollte jetzt keine 
Grundsatzdiskussion über den Sinn meines Vorhabens - nur die Infos zur 
Schaltung  ;) Danke vorab

von Nils B. (hbquax)


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Meanwell CSP-3000-400

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Was ich aus diesem kruden Text herauslese:
Du möchtest erst mit Deiner PV + WR Netzeinspeisung machen, dann einen 
Teil der eingespeisten Leistung wieder entnehmen, auf den zweiten WR 
geben und mit dem ins Netz des Nachbarn einpeisen.
Und zwar nicht mehr als Du Überschuss hast.

Stefan Z. schrieb:
> die Netzspannung
> gleichzurichten und zu glätten und einen Kondensator damit zu laden
Note: Ungenügend!
An welchem Teil der Halbwelle meinst Du wohl wird der Kondensator 
geladen und warum genau ist das ab 75W verboten?

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan Z. schrieb:
> Gestern kam mir die Idee,

Warum sind in der Photovoltaik eigentlich immer die Leute unterwegs, die 
von Technik so gar keine Ahnung haben, also Lieschen Müllers, bisher nur 
mit Kuchenbacken und Sockenstopfen unterwegs.

Nein, das geht so nicht.

Ja, man kann aus der Netzspannung eine galvanisch getrennte in der 
Leistung frei steuerbare Stromquelle für den Wechselrichter machen, die 
dieser als Solarzellenersatz ansieht. Aber Überraschung: die Schaltung 
ist aufwändiger und transportiert etwas mehr Leistung als der 
Wechselrichter abgeben soll, sie ist also genau so aufwändig wie ein 
Wechselrichter und verdoppelt die Verluste. Da hätte man doch besser 
gleich einen steuerbaren Wechselrichter gebaut. Als Eigenentwicklung 
natürlich 10 x teurer als als Massenprodukt gekauft, na, da man im 
Gegensatz zu den Chinesen keine Ahnung hat sogar eher 100 x teurer.

von Stefan Z. (szangs)


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Na ja, ob ich keine Ahnung habe lasse ich mal dahingestellt -einen 
normgerechten Wechselrichter zu bauen kann ich sicher nicht und es macht 
wohl wenig Sinn, mal ganz abgesehen davon das so etwas nie ans Netz 
dürfte.. ok, bin inzwischen etwas weiter gekommen - das Zauberwort war 
"flying capacitor"  wenn es noch jemanden interessiert 
..https://passive-components.eu/flying-capacitors-explained/ .. Werde 
ich mal testen ob es so geht und effizient ist..

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Stefan Z. schrieb:
> das Zauberwort war
> "flying capacitor"

Aha.
Und welches Problem meinst Du damit zu lösen?
Es macht wenig Sinn ohne grundlegendes Verständniss zufällige 
Schaltungsprinzipien zu finden.

Aber mach.
Ich bin sehr gespannt ob Du die IGBT Schaltung mit allen Hilfspannungen 
und Steuersignalen hinbekommst nachdem es doch offensichtlich bereits 
bei den Basics der PFC einen Totalausfall des Grundlagenwissens gab.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Ich will mich mal einem Shitstorm aussetzen und eine ganz ketzerische 
Lösung erläutern. Eine Lösung, die ich allerdings nicht zur Realisierung 
empfehle.

Man nehme: Einen Stell-Trenntrafo, der braucht aber nur ca. 1:1 bis ca. 
1:1,1 einstellbar sein. Damit verbindet man die 230 V der Phase, an der 
der WR liegt, mit einem 230 V-Anschluss mit der selben Phase und Polung 
beim Nachbarn.

Mit dem Stell-Trenntrafo kann jetzt ein Energiefluss zum Nachbarn (fast) 
stufenlos eingestellt werden.

Prinzipiell muss es ja eine Information geben, ob und wie viel 
Überschussleistung vorliegt (z. B. 2-Richtungszähler auslesen). 
Dementsprechend kann der Stelltrafo in einem Regelkreis eingestellt 
werden.

Den Stelltrafo durch einen Trafo mit mehreren Anzapfungen bei 100% bis 
ca. 110% geht natürlich auch. Geschaltet mit (Halbleiter-)Relais erspart 
das eine Motorische Regelung.

Und mit Sicherheitsschaltungen gegen falschen Anschluss (nicht sehr 
kompliziert) kann man sich relativ wirksam gegen Feuerwerk schützen. Was 
den rechtlichen Aspekt angeht - tja, mich interessiert bei dieser 
Antwort nur der technische Aspekt. Ich bin halt ein Ketzer.

Wie gesagt, das ist kein Vorschlag, ich würde das selber auch niemals 
machen und überhaupt habe ich nur versehentlich diesen Text geschrieben.

von Thomas R. (thomasr)


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Einen Trafo.....

Der genügend Kurzschlußstrom liefern kann um die vorhandenen LS sicher 
auszulösen?

Also ein 16A LS braucht dafür ca. 80A, viel Spaß mit dem Trafo für diese 
Ströme ;-)

von Uwe B. (uwe_beis)


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Thomas R. schrieb:
> Also ein 16A LS braucht dafür ca. 80A, viel Spaß mit dem Trafo für diese
> Ströme ;-)
Tja - wenn man sich die übliche(n) Feinsicherung(en) vor und hier auch 
hinter dem Trafo spart, vielleicht auch gleich alle anderen 
Sicherheitsmaßnahmen... In der Tat, viel Spaß. Es ist ja bald Silvester, 
da fällt es nicht auf, wenn es Puff macht und die Bäume fallen um und 
die Häuser fallen um...

von Thomas R. (thomasr)


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Uwe B. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Also ein 16A LS braucht dafür ca. 80A, viel Spaß mit dem Trafo für diese
>> Ströme ;-)
> Tja - wenn man sich die übliche(n) Feinsicherung(en) vor und hier auch
> hinter dem Trafo spart, vielleicht auch gleich alle anderen
> Sicherheitsmaßnahmen... In der Tat, viel Spaß. Es ist ja bald Silvester,
> da fällt es nicht auf, wenn es Puff macht und die Bäume fallen um und
> die Häuser fallen um...

Wenn es denn nur die Bäume und Häuser wären! Solche Experimente 
ignorieren alle Sicherheitseigenschaften des "normalen" Netzes. Die 
wenigsten Bastler kennen die Netzimpedanz oder Schleifenimpedanz vor 
Ort, wollen aber unbedingt am Netz arbeiten....

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Thomas R. schrieb:
> Solche Experimente
> ignorieren alle Sicherheitseigenschaften des "normalen" Netzes.

Das tut eine völlig legale Mehrfachsteckdosenleiste mit 0,75mm² 
Zuleitung auch. Und das der typische Verbraucher davon mindestens 6 
Stück in Reihe schaltet um von Föhn über Bügeleisen bis zum Tischgrill 
alles damit anzuschliessen, ist dem Gesetzgeber ebenso bewusst wie die 
Zahl der Wohnungsbrände wegen diesem Scheissdreck.
Aber bis heute ist auch eine Zeit- oder Übertemperaturabschaltung für 
vergessene Herde immer noch keine Pflicht.

Warum?
Wenn es nie brennt, Versichert sich niemand.
Warum ist die Aufklärungsquote bei Fahrzeugdiebstählen und 
Wohnungseinbrüchen so gering?
Woher das auffallende Desinteresse der Ermittlungsbehörden?
Wenn nie was geklaut wird, versichert sich niemand.

All diese Dinge vollkommen zu ignorieren bringt dem deutschen Staat pro 
Jahr >15 Milliarden € Einkünfte über die Versicherungssteuer und nochmal 
eine ungenannte Menge an Einkünften über Lohnsteuer und Mieteinkünfte, 
denn Versicherungen haben viele Mitarbeiter und große Flächen.
Und was kaufen Versicherungen gerne als Anlage? Staatsanleihen!
Was gibt der Staat aus um seine Verschwendungssucht zu finanzieren?
Staatsanleihen!
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/38606/umfrage/steueraufkommen-der-versicherungsteuer-in-deutschland-seit-2000/

Lass den TO basteln.
Ist alles bereits eingepreist.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Ich bin ja auch nicht für so ein Projekt als Bastelei eines Amateurs. 
Aber wenn ich lese:

Thomas R. schrieb:
> Solche Experimente
> ignorieren alle Sicherheitseigenschaften des "normalen" Netzes.

dann finde ich die Formulierung "_alle_ Sicherheitseigenschaften" doch 
etwas vollmundig. Es würde mir reichen, wenn nur eine einzige 
Sicherheitseigenschaft konkret genannt würde, die sich nicht durch 
eine entsprechende Maßnahme ersetzen ließe.

Anderer Ansatz, nicht mit einem Trafo: Mann nehme ein steuerbares 
(Labor)-Netzgerät und einen handelsüblichen PV-Wechselrichter, um von 
der einen Netzphase in einem Haushalt auf eine andere Phase in einem 
anderen Haushalt Energie zu übertragen. Von Schuko-Steckdose zu 
Schuko-Steckdose, wie das jetzt sogar in Deutschland ohne 
Wieland-Steckdose und extra-Stromkreis für Mini-PV toleriert wird. Die 
beiden miteinander verbunden Geräte ergäben sichereitstechnisch 
zweifellos keinerlei größere Unsicherheit, als beide Geräte einzeln. Und 
man bräuchte, im Gegensatz zu dem Ansatz mit dem Trafo, nicht einmal auf 
die gleiche Phase und Polung zu achten. Ob das juristisch legal wäre, 
steht hier nicht zur Debatte.

Ich bin überzeugt, dass eine Lösung mit einem Trafo sichereitstechnisch 
ebenfalls einwandfrei machbar wäre. Aber eher nicht von einem Bastler, 
schon gar nicht, wenn der nicht weiß, warum eine Ader grün/gelb ist. Und 
besonders billig würde es vermutlich auch nicht.

von Roland P. (pram)


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Uwe B. schrieb:
>... Eine Lösung, die ich allerdings nicht zur Realisierung
> empfehle.

Da reicht eigentlich schon ein 3V Trafo oder ein paar Windungen auf 
einen vorhandenen Ringkerntrafo um das nicht zu realisieren

> ... und überhaupt habe ich nur versehentlich diesen Text geschrieben.

ich auch

Gruß Roland

von Michi S. (mista_s)


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Uwe B. schrieb:
> Anderer Ansatz, nicht mit einem Trafo: Mann nehme ein steuerbares
> (Labor)-Netzgerät und einen handelsüblichen PV-Wechselrichter,

Im Unterschied zu einem simplen (Stell)trafo überträgt diese Variante 
schon mal nur in eine Richtung und der Wechselrichter schaltet 
(zuverlässig) ab, sobald beim Empfänger das Netz weg ist.

Der wesentliche Unterschied ist damit, daß das Abschalten der 
Hauptsicherung auch wirklich die Spannungsfreiheit sicherstellt, während 
bei einem einfachen Trafo in dem Fall nach wie vor eine Phase unter 
Spannung steht und das sogar auf der Spenderseite, weil sich der 
Energiefluß auch umkehren kann.

von Michi S. (mista_s)


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Stefan Z. schrieb:
> Das Ganze in der
> Realität natürlich über Transistoren mit einigen kHz.

Nachdem Deine Transistoren im Fehlerfall u.U. durchlegieren können, 
bräuchtest Du zumindest mal einen Trenntrafo davor, sonst ist das um 
nichts sicherer als das direkte Gleichrichten der Netzspannung.

von Uwe B. (uwe_beis)


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Michi S. schrieb:
> Im Unterschied zu einem simplen (Stell)trafo...
Das ist vollkommen richtig. Deswegen schrieb ich auch
> Ich bin überzeugt, dass eine Lösung mit einem Trafo
> sichereitstechnisch ebenfalls einwandfrei machbar wäre.
Es würden einige Einrichtungen, z. B. zum Freischalten des Trafos, 
erforderlich, und natürlich noch mehr. So ganz simpel ist das eher 
nicht. Da sind wir uns absolut einig.

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