Frohes Neues, ich habe einen Satz Adam Audio Aktiv-LS und einer davon hat gestern den Geist aufgegeben. Ich hab ihn dann aufgemacht (und war erstmal überrascht, warum da so nen riesiger Trafo drin ist) und die Spannungsversorgung für die Hauptplatine geprüft: nada. Dann gibts eine kleine Platine, die wohl offensichtlich für die Spannungsversorgung zuständig und nachdem ich die demontiert hatte, sah ich, dass ein Bauteil völlig verschmorrt war. Ich habe den anderen LS auseinander gebaut und gesehen, dass das defekt Bauteil ein LNK364 ist und hier im Forum findet man ja auch viel dazu. Scheint irgendwie eine Sollbruchstelle zu sein. Ich habe jetzt mal zwei neue geordert, optisch sieht der Rest auf der Platine auch gut aus. Jetzt frage ich mal doof: Ist anzunehmen, dass das Teil nach 8 Jahren Betrieb einfach aus schlechter Laune heraus verschmort ist, sprich, einfach einen neuen rein. Oder ist das nur ein Symptom und die Ursache liegt auf der Platine woanders? Irgendwas anderes noch mit tauschen? Ich habe gelesen, dass Netzschwankungen ein Problem für den sind, die habe ich hier in Brasilien auch ne Menge. Wenns nur das ist, dann tausche ich halt alle 8 Jahre so ein Teil. Dabei fällt mir ein, bei meinem Kühlschrank ist so nen LNK320 verbaut gewesen, der hat nach paar Jahren auch mal gestreikt. Ich habe dann ne neue komplette Platine geholt (war billig), aber wahrscheinlich war das auch diese Spannungsversorgung. LG Michael
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Michael P. schrieb: > Irgendwas anderes noch mit tauschen? Als Folgefehler nimmt es meist noch einen Sicherungswiderstand und eine Funkentstördrossel mit in den Tod.
So, vielen Dank schon Mal. Und vorneweg, ich bin leider nciht mehr als interessierter Laie, deswegen verzeiht mir Laienbezeichnungen etc. Ich habe den LNK364 getauscht und auch einen Sicherungswiderstand. Letzteren habe ich aber erst gefunden, nachdem ich den ausgelötet hatte, dafür wars aber der "fetteste" Widerstand, also dachte ich, der muss eine Sicherungsfunktion oder sowas haben. Nun ist es so, dass die Schaltung zumindest schonmal wieder was von sich gibt, aber sie "oszilliert": Also wenn man den Lautsprecher einschaltet, dann geht er von einem Stby in einen Aktiven Modus, dann wird auch das Relais (links im Bild, schwarzer Kasten) geschaltet und vorne am Panel des LS wird eine LED grün. Das macht er aber nur für 0.5s und dann geht er wieder in Stby (0.5s) und dann wieder Aktiv, usw. ABER in den 0.5s Aktiv-Modus spielt er Musik an, wenn ein Signal anliegt. Sprich es geht da "nur" um die Versorgung für den STBY-Betrieb. Es muss also Power für das Schalten des Relais da sein und irgendein Monitor-Kreis auf der Hauptplatine (die wohl über die vier Kabel oben links) versorgt werden. Ich habe jetzt mal ein Bild der Platine angehängt: Für mich macht es den Eindruck, als ob die Schaltung schon arbeiten "will", aber die Spannung zusammen bricht, wenn das Relais schaltet. Dann fällt dieses wieder ab, die Spannung passt wieder und alles von vorne. Oder die Spannungsversorgung generell ist zu niedrig. Ich vermute, die beiden Transistoren oben links, schalten durch, wenn das Signal von der Hauptplatine kommt und der Lautsprecher aktiv werden soll. Den Spannungsversorgungsteil habe ich auch im LNK364 Datasheet gefunden, das haben sie eigentlich auch so umgesetzt, zumindest finde ich all die Komponenten aus dem Datasheet auch auf meiner Platine. Ich war auch verwundert, aber der LNK364 arbeitet tatsächlich direkt mit 300VDC aus dem Gleichrichter. Wie gehe ich an die Sache nun ran? Sooo viele Komponenten gibt es ja nicht mehr, aber ich will natürlich auch nicht alles auf Verdacht rausschmeissen.
Michael P. schrieb: > Ich war auch > verwundert, aber der LNK364 arbeitet tatsächlich direkt mit 300VDC aus > dem Gleichrichter. Es sind eher um die 400V. Ist aber auch nichts seltenes, dass die Chips ihre eigene Versorgung mit an Board haben. Schau dir mal an, was für ein Aufwand beim uc384x getrieben wurde.
Die 300VCD hatte ich am Ausgang gemessen, weil ich wissen wollte, ob der auch liefert. Hat mich halt gewundert, bin da kein Profi.
Der LNK364, die Entstördrossel und der Eingangswiderstand sind getauscht, aber das Systemverhalten bleibt. Ich habe mich durchs Datenblatt des LNK gearbeitet, leider bin ich da nicht schlauer hinsichtlich der Fehlersuche. Wie geht's nun weiter? Alle Komponenten entlöten und prüfen, bzw. tauschen? Wo anfangen? Vielen Dank schonmal Michael
Das Netzteil "abklemmen" und die Schaltung extern versorgen.
Michael P. schrieb: > Board_AdamAudio_notes.jpg > 240 KB 647 fM3 -> 2SB647 (PNP) C1815 (Mosfet) -> KSC1815 (NPN) Wenn du da Mosfet ermessen hast auslöten und nochmal messen.
HaJo schrieb: > 647 fM3 -> 2SB647 (PNP) Da würde aber B647 drauf stehen. > C1815 (Mosfet) -> KSC1815 (NPN) Oder 2SC1815. JCST nennt seine sogar einfach C1815.
Das hat jetzt nen Moment gedauert, aber ich hatte viel andere Sachen um die Ohren. Ich hatte nun alle Dioden/Transistoren etc. ausgelötet und gemessen (die waren alle ok, soweit man das mit einem Multimeter eben sagen kann). Dann eine Liste mit allen Teilen gemacht und die Dinge besorgt, die ich hier vor Ort bekommen habe. Einen 2SB647 oder äquivalent gabs nicht, die beiden SB160 Shottky-Dioden auch nicht, der Brückengleichrichter war auch nicht verfügbar. Dafür deb C1815, den Optokoppler und die 1N4007 Diode. Genauso wie die meisten Elkos. Ich habe dann die 1N4007, den Optokoppler und den C1815 getauscht -> keine Besserung. Dann habe ich den 647 einfach mal ausgelötet und die Schaltung ohne betrieben -> Daraufhin arbeitet die Schaltung normal, schaltet aber das Relais nicht (logisch), kann aber die Spannung halten. Lt. Multimeter ist es ein PNP-Transistor und alle Messwerte sind ok. Dann habe den Brückengleichrichter rausgenommen und aus 1N4007 einen Brückengleichrichter "selbstgebaut". Ich dachte, vielleicht kann der unter Last nicht mehr liefern. -> auch keine Besserung. Ich war schon drauf und dran, die SB160-Dioden und einen Ersatz für den B647 zu ordern, gabs leider nicht gemeinsam online. Dann habe ich aber noch die kleine Diode rechts des LNK364 getauscht -> funktioniert!!! Keine Ahnung, was die 1N4148-Diode rechts des LNK364 da macht, finde die auch nicht in dem Schaltungsvorschlag des LNK364-Datenblatts. ABER alles funktioniert wieder normal :) War am Ende das billigste/kleinste Bauteil. Vielen Dank nochmal
Hallo zusammen, mein erster Beitrag in diesem Forum, und ich wollte einfach ein riesiges "danke" loswerden für diesen Thread. Ich war nach dem Austausch der sichtbar verbrannten Komponenten an dem Punkt mit den Power Cycles, den Michael beschreibt. Die Analyse aller Bauteile auf der Platinge hätte ich mir selbst nicht zugetraut, mein Lautsprecher hat sein Leben daher komplett Deiner Arbeit und dem Tipp mit der Diode zu verdanken. Danke! Ganz nebenbei wäre ich noch neugierig, ob du den gleichen Lautsprecher hast wie ich (ARTist 6), oder ob dieses Problem bei mehreren Modellen von Adam auftritt. Ansonsten erlaube ich mir hier ein paar SEO-Stichworte, falls es anderen Bastlern hilft (ich hatte diesen Thread zunächst gar nicht gefunden): Mein defekter Adam Artist 6 Lautsprecher liess sich nicht mehr einschalten, die LED leuchtete nicht und es kam kein Sound. Der Fehler lag in der separaten Netzteil-Platine im Lautsprecher, die unten an der Rückplatte montiert ist. Zur Reparatur habe ich folgende Bauteile ausgetauscht: LNK364 Widerstand 4.7 Ohm, 3W belastbar Diode 1N4148 Beste Grüsse (und danke für evtl. Korrekturen) Sebastian
Hey, Danke für das Feedback und schön das es geklappt hatte. Ja, das sind Adam Artist 3 (ich habe den 7" Subwoofer noch dazu). Die kleine Platine ist ja "nur" für den StbY-Betrieb verantwortlich, ich war kurz davor die einfach auszubauen und irgendwie die LS direkt über den Schalter ein/ausschalten. Ich hatte auch mal beim Hersteller angefragt, aber die haben abgelehnt, ich solle mich an Adam Audio wenden.
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