Hallo Leute, um mein altes Tauchlötbad zu füttern suche ich einen Händler für bleihaltiges Stangenlot 60/40 oder ähnlich. Hat jemand eine Adresse? Gut wäre in D sonst auch EU. Chris
Hold dir das doch bei deinem Klempner der Wahl. Selbst bei Amazon findet sich da was. https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=stangenlot+sn60pb40#ip=1
Kannst Du die benötigte Menge genauer spezifizieren? Wenn ja, kannst Du Dich bei mir melden.
Sebbl M. schrieb: > Hold dir das doch bei deinem Klempner der Wahl. Eher nicht. Beim Klempner gibt es sog. 'Dachrinnenzinn', durchaus auch 60/40 aber zum Löten von Elektronik kaum geeignet. Ich vermute mal das hat etwas mit dem Reinheitsgrad zu tun. Ich habe es mal probiert, der Ergebniss war zwischen schlecht und schlimm. Trotzdem Danke für die rasche Antwort!
Sicher das das 60% Zinn und 40% Blei war? Für Dachrinnen ist die Mischung meist umgekehrt 60Pb40Sn.
Nils S. schrieb: > Sicher das das 60% Zinn und 40% Blei war? Für Dachrinnen ist die > Mischung meist umgekehrt 60Pb40Sn. Vermutlich richtig, darum kein Lötzinn vom Klempner. Bin jetzt bei di*ikey fündig geworden. Irgendwie scheint es mir als hätten sich die Preise doch erheblich erhöht. Man muss wohl um die 50 bis 60 Eur pro kg rechnen, aber immerhin gibt es noch etwas.
Stangenlot ist hier der Suchbegriff: https://www.pcb-supermarkt.de/loetmittel/lote/balver-zinn-stangenlot-sn97c-400x10x10-mm-3-kant-stange Ist in unzähligen Legierungen erhältlich, da muss man sich halt durchwühlen. https://www.ebay.de/itm/195804075392 DerSchmied
C. D. schrieb: > https://www.pcb-supermarkt.de/loetmittel/lote/balver-zinn-stangenlot-sn97c-400x10x10-mm-3-kant-stange > > Ist in unzähligen Legierungen erhältlich, da muss man sich halt > durchwühlen. Bei diesem Anbieter finde ich kein, weder Rolle-, Barren- oder Stangen-, Zinn unterhalb von 97% SN. https://www.ebay.de/itm/195804075392 Das kommt der Sache recht nah, allerdings das Bewertungsprofil.... Insgesamt scheint mir der Begriff Lötzinn doch recht dehnbar. Man sollte schon auf 'für Elektronik löten geeignet' achten. Aus früherer Zeit kenne ich noch den Begriff Erstschmelze. Alles darunter war wohl recycelt und für PCBs eher weniger empfehlenswert.
Dann nimm doch Dachrinnenlötzinn und gib den fehlenden Anteil an Zinn so dazu. Wobei ich jetzt nicht weiss, beziehen sich die Prozente aufs Gewicht oder Volumen. Falls es ums Volumen geht, kommt auf 2Teile Klempnerlot, 1 Teil 99 oder so % Zinn.
Uli S. schrieb: > Dann nimm doch Dachrinnenlötzinn und gib den fehlenden Anteil an Zinn > so dazu. Genau, schliesslich hat jeder ordentliche Haushalt zuhause ein paar Zinnbecher rumstehen. :-)
Wobei das mit den altern Zinntellern ne tolle Sache ist, ich hab zum Bronzegießen letztens wieder einen Stapel alte Zinnteller und Becher abgestaubt. Damit kann man dann wunderbar die alten Kupferrohrreste veredeln..
Früher mal war altes Zinn ne Menge wert, heutzutage kriegt man das aufm Flohmarkt teilweise für weniger als den börsennotierten Preis. Bei nem Lötbad sollte das wirklich keine Rolle spielen, wo man das Zinn herkriegt.
Es wurde die Frage nach der erforderlichen Menge noch nicht beantwortet. Gibt es da mittlerweile neue Erkenntnisse?
Christian M. schrieb: > Beitrag "[V] Lötzinn, Dreikantstange, 63/37, TOP Qualität" Den habe ich auch gerade gesehen, aber mit einem unverschämt hohen Preis. 1kg Zinn liegt derzeit bei 23 Euro! Ruchfrei und ohne Tiere rechtfertigt natürlich den Preis.
Manfred P. schrieb: > Den habe ich auch gerade gesehen, aber mit einem unverschämt hohen > Preis. 1kg Zinn liegt derzeit bei 23 Euro! ...es geht aber noch unverschämter: https://www.conrad.de/de/p/139-00-eur-1-kg-reinzinn-stangen-sn99-bleifrei-zum-giessen-von-zinnfiguren-und-muenzen-1kg-843390122.html Das Übel an der Sache: als Privatmensch hat man kaum die Möglichkeit den tatsächlichen Zinngehalt zu prüfen, ein Schnelltest alá Corona ist nicht drin. Trau, Schau, Wem.... DerSchmied
C. D. schrieb: > als Privatmensch hat man kaum die Möglichkeit den tatsächlichen > Zinngehalt zu prüfen, Was glaubst du, was sie da sonst noch rein manschen? Blei bestimmt nicht.
Jörg W. schrieb: > Was glaubst du, was sie da sonst noch rein manschen? Och, wenn man sich billige Armaturen fürs Bad oder Verschraubungen zur Installation aus Messing/Rotguss im Netz kauft, ist die Wahrscheinlichkeit groß dass man Chinaware mit fettem Bleianteil sich ins Haus holt. Blei ist nunmal billiger, und seit E-Auto im Preis noch weiter gefallen. Es gibt kaum Kontrollen, und an der Farbe ist nicht zu unterscheiden ob nun Zinn, Zink oder Blei zur Legierung herangezogen wurde. Ein großer Schmelztiegel, Schrott rein, ein wenig frisches Metall obenauf fertig der Lack. Zinn und Blei lassen sich optisch und haptisch kaum unterscheiden, und ja, es wird beschissen. Je höher der Zinnpreis am Weltmarkt, umso mehr. Zinn ist eins der Verbrauchsmetalle, dh die Recyclingquote geht gegen Null, und wirtschaftliche Verfahren zur Trennung von Blei und Zinn existieren nicht. Einmal legiert bleibt es das, frisches Zinn gibt's nur direkt aus der Hütte. Ist wie mit Transistoren vom Ali... DerSchmied
C. D. schrieb: > Zinn und Blei lassen sich optisch und haptisch kaum unterscheiden Analysegeräte für sowas gibt's inzwischen als Handgeräte, Juweliere haben sowas. Schwere Elemente zu analysieren geht damit problemlos. Eine Firma wie Conrad wird sich kaum in die Nesseln setzen, nicht RoHS-konforme Materialien nicht entsprechend gekennzeichnet zu haben.
Jörg W. schrieb: > Analysegeräte für sowas gibt's inzwischen als Handgeräte, Juweliere > haben sowas. Schwere Elemente zu analysieren geht damit problemlos. Sicher, aber wer hat das im Haus? Solange der Zinnpreis vom Gold noch weitgenug entfernt ist lohnt sich die Anschaffung für ein paar Meter Lötdraht kaum. Ich wollte Conrad auch nicht unter Generalverdacht stellen, mir ist nur der Preis sauer aufgestoßen. Allerdings bin ich insgesamt schon der Meinung nicht jedem Internethändler hier blind vertrauen zu können, Zinn kann im Preis nur mehr nach oben, und dass dann vermehrt Schmuh betrieben werden wird, liegt nach meinem Dafürhalten auf der Hand. Deswegen trägt man sein Wertmetall zum schätzen zum Juwelier, nicht wahr? Stempeln und Punzieren kann jeder, prüfen nicht.
Ron-Hardy G. schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Analysegeräte für sowas gibt's inzwischen als Handgeräte > Quanto costa? Naja, keine dreizehnfuffzig, aber geh doch einfach zum Juwelier deiner Wahl. (Ich kenne es von einem Juwelier, der zumindest eine Zeitlang hier im Forum unterwegs war.)
Manfred P. schrieb: > Den habe ich auch gerade gesehen, aber mit einem unverschämt hohen > Preis. 1kg Zinn liegt derzeit bei 23 Euro! Für den Preis von reinem Zinn wird übrigens ähnlich wie für Gold ein "offizieller" Preis festgelegt. Der beträgt heute 22,77€. Da erscheint mir ein Preis von 23€ für Lötzinn nicht übertrieben hoch.
ok, werd mal fragen gehen: haben Sie zufällig einen Analyser for dreizehnfuffzig-k€ da und könnten freundlicherweise mein Lötzinn untersuchen?
Harald W. schrieb: > Der beträgt heute 22,77€. > Da erscheint mir ein Preis von 23€ für Lötzinn nicht übertrieben hoch. Guck noch mal in den Link oben rein, im Nachbarthread werden über 70€ für 1,3 kg aufgerufen. Stangenlot, ohne Flussmittel.
sowieso nix kaufen wollen aber sich über die aufgerufenen Preise aufregen. Wo gibts das Stangenzinn denn billiger wenn überhaupt noch? Der Weltmarktpreis ist schnuppe..
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Harald W. schrieb: > Da erscheint mir ein Preis von 23€ für Lötzinn nicht übertrieben hoch. Mir auch nicht, aber da ich noch Dreisatz rechnen kann, komme ich auf 60€ pro Kilogramm. C. D. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Der beträgt heute 22,77€. >> Da erscheint mir ein Preis von 23€ für Lötzinn nicht übertrieben hoch. > Guck noch mal in den Link oben rein, im Nachbarthread werden über 70€ > für 1,3 kg aufgerufen. Stangenlot, ohne Flussmittel. Ja! Ich müsste noch ein paar kg Stangen haben, hatte ich auf dem Motorrad im Tankrucksack.
Ron-Hardy G. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> hatte ich auf dem Motorrad im Tankrucksack. > warum? Mit Topcase hinten und Koffern dran verlor die 1100er vorne gerne mal den Bodenkontakt. Im Tourenbetrieb war ein anderer, gut gefüllter Tankrucksack drauf, dann passte die Gewichtsverteilung.
C. D. schrieb: > ... > > Zinn ist eins der Verbrauchsmetalle, dh die Recyclingquote geht gegen > Null, und wirtschaftliche Verfahren zur Trennung von Blei und Zinn > existieren nicht. Einmal legiert bleibt es das, frisches Zinn gibt's nur > direkt aus der Hütte. > ... Klar geht Zinn von Blei in der Hütte zu trennen. Da beide Metalle meistens gemeinsam vererzt auftreten, ist das deren täglich Brot. Oder wie kommen die sonst auf >99%Sn? Und recycled wird Zinn auch inzwischen satt aus den Scheideanstalten, die die Kupferreste aus dem Elektronikmüll ziehen. Auch die liefern sauber getrennte Metalle an die jeweiligen Abnehmer.
Roland E. schrieb: > Klar geht Zinn von Blei in der Hütte zu trennen. Da beide Metalle > meistens gemeinsam vererzt auftreten, ist das deren täglich Brot. Vorschlag: Recherchiere, und benenne auch nur EIN gängiges Verfahren um Blei-Zinn-Legierungen gezielt aufzutrennen. Roland E. schrieb: > Und recycled wird Zinn auch inzwischen satt aus den Scheideanstalten, > die die Kupferreste aus dem Elektronikmüll ziehen. Auch die liefern > sauber getrennte Metalle an die jeweiligen Abnehmer. Benenne wenigstens EINE Firma die hier im Land das kostendeckend in beachtenswerter Größenordnung betreibt, Pilotanlagen außenvorlassend. Gähn... DerSchmied
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C. D. schrieb: > Benenne wenigstens EINE Firma die hier im Land das kostendeckend in > beachtenswerter Größenordnung betreibt, Pilotanlagen außenvorlassend. Erst bester Link aus der Googlesuche: https://www.silber-kraft.de/zinn-ankauf
Und was machen die außer ankaufen? C. D. schrieb: > Recherchiere, und benenne auch nur EIN gängiges Verfahren um > Blei-Zinn-Legierungen gezielt aufzutrennen. Gähn...
Jörg W. schrieb: > Eine Firma wie Conrad wird sich kaum in die Nesseln setzen, nicht > RoHS-konforme Materialien nicht entsprechend gekennzeichnet zu haben. .... und noch etwas: wenn die das mit 99% bewerben, wird das auch drin sein. Kein halbwegs seriöser Anbieter bescheisst bei Inhalt/Beschreibung/Menge.
C. D. schrieb: > Gähn... Ok, bevor Du einschläfst: Was hälst Du von Aurubis als Reinzinnproduzent mit einer Kapazität von 10 Gigatonnen/a?
Ralf X. schrieb: > Ok, bevor Du einschläfst: > Was hälst Du von Aurubis als Reinzinnproduzent mit einer Kapazität von > 10 Gigatonnen/a? ...wie gesagt, Reinzinnproduzent. Aurubis ist ein Konzern, der eben auch Zinnhütten unterhält die aus Erzen Zinn gewinnen. Am deutschen Standort wird auch Elektronikschrott aufgearbeitet, richtig, aber mit Gewicht auf Kupferrecycling. Ich zitiere von deren Homepage hierzu: Die in der Schmelze noch enthaltenen Metalle Kupfer, Nickel, Zinn, Blei und weitere Edelmetalle werden in einer Legierung mit rund 80 % Kupferinhalt angereichert. In einer ergänzenden Ofenanlage (TBRC) erfolgt eine weitere Anreicherung des Kupferinhaltes auf ca. 95 % sowie ein Abtrennen von Zinn und Blei. Die Zinn-Blei-Schlacke wird im unmittelbar angeschlossenen Mischzinnofen zu einer Zinn-Blei-Legierung verarbeitet. Im Prozessverlauf wird Zink im KRS-Oxid, einem Flugstaub, angereichert. C. D. schrieb: > Recherchiere, und benenne auch nur EIN gängiges Verfahren um > Blei-Zinn-Legierungen gezielt aufzutrennen. Gähn...
https://illumina-chemie.de/viewtopic.php?t=3503 Funktioniert nicht sonderlich gut, aber zumindest haben die Chemiker einen Ansatz. ;-) (Ich weiß, es widerspricht der Forderung, jemanden zu finden, der das wirtschaftlich macht. Zeigt nur prinzipiell einen Weg.)
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Jörg W. schrieb: > Funktioniert nicht sonderlich gut, aber zumindest haben die Chemiker > einen Ansatz. ;-) > (Ich weiß, es widerspricht der Forderung, jemanden zu finden, der das > wirtschaftlich macht. Zeigt nur prinzipiell einen Weg.) Nuja, eben das ist der Knackpunkt. Möglich ist die Auftrennung, aber eben nicht wirtschaftlich, und umwelttechnisch übelster Schweinkram. Firmen wie Aurubis picken sich aus den verschiedenen Schrotten auch nur die lukrativsten Rosinen heraus, der große Rest verschwindet in dunklen Kanälen. Es gab mal eine Reportage im TV, da ging es um Pyrolyse von Elektronikschrott: alles geshreddert in eine großen Topf, Deckel drauf, Wärme von aussen. Produkte waren hochbelastetes Pyrolyseöl als Dieselersatz, Pyrolysegas zur thermischen Verwertung und ein Berg verkokelter Asche. Von dieser wurde stolz behauptet sie enthalte das halbe Periodensystem an Wertstoffen, ein Weg sie heraus zu extrahieren wurde aber nicht genannt. Ist aber als tragfähiges Konzept dargestellt worden :-) Zierzinn udgl steht bei Verwertern hoch im Kurs, es kommt in den Ofen und wird durch Zugabe von frischem Zinn oder Blei auf exakt den Gehalt eingestellt den die Industrie fordert. Es ist also nur ein "Verdünnen" üblich, eine Trennung findet nicht statt. DerSchmied
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An den TE: Hier bietet gerade jemand Stangenlot an: Beitrag "[V] Lötzinn, Dreikantstange, 63/37, TOP Qualität"
Johannes F. schrieb: > An den TE: > > Hier bietet gerade jemand Stangenlot an: > > Beitrag "[V] Lötzinn, Dreikantstange, 63/37, TOP Qualität" Das war hier schon Thema und im übrigen günstiger im Handel zu bekommen. (Also haargenau das gleiche von Stannol)
C. D. schrieb: >... > > Benenne wenigstens EINE Firma die hier im Land das kostendeckend in > beachtenswerter Größenordnung betreibt, Pilotanlagen außenvorlassend. > Aurubis wurde schon genannt, Heraeus und Degussa fallen mir da auch noch ein. Richtig alles außer Kupfer ist für die "Abfall", wird aber trotzdem weitgehend Sortenrein verkauft. https://evek.de/reference/metody-proizvostva-olova.html Die trennen per Pyrolyse. Ist wohl das gängigste Verfahren. Dein beschriebenes "Aufverdünnen" würde nicht funktionieren, weil da kein RoHS-konformes Zinn bei rauskommen würde. Der zulässige Bleigehalt in Zinn ist aktuell unter 0,1 Gewichtsprozenten. Das funktionier mit Zinn aus Erz schon nicht, weil das deutlich drüber mit Blei belastet ist, wenns aus dem Erz kommt. Ich bin selber immer wieder erstaunt, wie sauber heute metallurgisch die Metalle von einander getrennt werden können, um die modernen Legierungen und Reinheitsgrade überhaupt zu erreichen. Seit den 70ern hat sich da ne Menge getan... Roland
Roland E. schrieb: > Dein beschriebenes "Aufverdünnen" würde nicht funktionieren, weil da > kein RoHS-konformes Zinn bei rauskommen würde. Freilich nicht, mir ging es um die Legierung bleihaltiger Lote, die weltweit -außer innerhalb der EU- als zwingend notwendig erachtet werden. Bleifreie Lote lassen sich nur aus bleifreiem Zinn herstellen, und das kommt eben nur frisch aus der Hütte. Die schwülstige Selbstbeweihräucherung, wie sie in Deinem Link heruntergebetet wird, haben sich alle auf die Fahne geschrieben. In diesem Falle wird konkret der Hüttenprozess bzgl Erzen aufgereiht, der ist mir geläufig. Dieser Hüttenprozess ist aber ein völlig anderer als der, der sich auf die Auftrennung einer vorhandenen Blei-Zinn-Legierung bezieht. Da beißt man sich bis zum heutigen Tage wirtschaftlich die Zähne daran aus, und recycelte Legierungen werden dann eben mit frischem Metall auf die gewünschten Anteile eingestellt. Degussa & Co haben kein Interesse hochreines Zinn aus Abfällen zu recyclieren, es lohnt schlichtweg nicht. Such ruhig weiter im Netz, es bleibt dabei. DerSchmied
C. D. schrieb: > Roland E. schrieb: >> Dein beschriebenes "Aufverdünnen" würde nicht funktionieren, weil da >> kein RoHS-konformes Zinn bei rauskommen würde. > > Freilich nicht, mir ging es um die Legierung bleihaltiger Lote, die > weltweit -außer innerhalb der EU- als zwingend notwendig erachtet > werden. Bleifreie Lote lassen sich nur aus bleifreiem Zinn herstellen, > und das kommt eben nur frisch aus der Hütte. > Da liegst du falsch, RoHS ist nicht nur auf die EU beschränkt. Selbst wenn wir nach China liefern möchten, muss deren RoHS (vergleichbar zum EU) erfüllt werden. Aktuell gibt es weltweit kein Lieferland, welches noch unsere Medizintechnik mit Bleianteil akzeptiert. Der Wikipedia-Artikel zu RoHS ist übrigens schon lange überholt, auch in Med- und Luftfahrt ist bleifrei seit fast 10 Jahren Pflicht. Daher ist ja der Zinnpreis seit 2006 völlig durch die Decke gegangen. > ... > Dieser Hüttenprozess ist aber ein völlig anderer als der, der sich auf > die Auftrennung einer vorhandenen Blei-Zinn-Legierung bezieht. Da beißt > man sich bis zum heutigen Tage wirtschaftlich die Zähne daran aus, und > recycelte Legierungen werden dann eben mit frischem Metall auf die > gewünschten Anteile eingestellt. > ... Praktisch läuft das wohl eher so ab, dass man das Blei so lange abkocht, bis die Fremdanteile dort gegen Null gehen. Der Abdampf bringt dann quasi nebenbei das Reinstzinn mit. Blei wird ja nach wie vor ebenfalls in Größenordnungen benötigt für Batterien und Munition.
Roland E. schrieb: > Der Wikipedia-Artikel zu RoHS ist übrigens schon lange überholt, auch in > Med- und Luftfahrt ist bleifrei seit fast 10 Jahren Pflicht. Dann aktualisiere ihn doch.
Roland E. schrieb: > Aktuell gibt es weltweit kein Lieferland, welches noch unsere > Medizintechnik mit Bleianteil akzeptiert. Ein Teilbereich von vielen, verbleites Zinn hat noch etliche weitere Anwendungen. Roland E. schrieb: > Daher ist ja der Zinnpreis seit 2006 völlig durch die Decke gegangen. Nicht nur deshalb, jeder Reisbauer aus Indochina will mittlerweile auch seinen Kühlschrank nebst Smartphone haben. Roland E. schrieb: > Praktisch läuft das wohl eher so ab, dass man das Blei so lange abkocht, > bis die Fremdanteile dort gegen Null gehen. Hast Du Dir mal Gedanken allein über den irrwitzigen Energieaufwand gemacht? Ist auf dem Staatengebiet der EU nicht zu machen, wir heizen nicht mehr mit Atomstrom. Die Erzeugerländer halten für ihre Betriebe Strompreise unter 5ct bereit, bei uns wird bestenfalls noch umgeschmolzen. Strompreis, Arbeits- und Umweltschutzauflagen mit einberechnet kämen wir -die Produktion hier ins Land verlegt- auf absurde Preise je Tonne. Verabschiede Dich vom Recycling-Traum mit grünem Strom, das ist mit das schmutzigste Geschäft im Land. DerSchmied
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Jörg W. schrieb: > Roland E. schrieb: >> Der Wikipedia-Artikel zu RoHS ist übrigens schon lange überholt, auch in >> Med- und Luftfahrt ist bleifrei seit fast 10 Jahren Pflicht. > > Dann aktualisiere ihn doch. Ist mir bei den dort wohnenden Korrekturfuzzis zu blöd...
C. D. schrieb: > ... > Du lebst etwas im Gestern. Selbst bei (Dach-)Klemptnern ist Bleizinn inzwischen raus. Außer in Batterien ist Blei inzwischen überall raus. > Roland E. schrieb: >> Praktisch läuft das wohl eher so ab, dass man das Blei so lange abkocht, >> bis die Fremdanteile dort gegen Null gehen. > > Hast Du Dir mal Gedanken allein über den irrwitzigen Energieaufwand > gemacht? Ist auf dem Staatengebiet der EU nicht zu machen, wir heizen > nicht mehr mit Atomstrom. Die Erzeugerländer halten für ihre Betriebe > Strompreise unter 5ct bereit, bei uns wird bestenfalls noch > umgeschmolzen. > .... Wow! Diese Erkenntis zeigt dir den Weg, warum die Industrie aus Deutschland abwandert... Gutes Lötzinn kommt nicht mehr aus Deutschland... PS: 24.500 Euro /Tonne. https://www.finanzen.net/rohstoffe/zinnpreis Sind nur 20.000 Euro mehr als 2006. Hätte man sich wohl zwei, drei Tonnen einlagern sollen...
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Roland E. schrieb: > Du lebst etwas im Gestern. Selbst bei (Dach-)Klemptnern ist Bleizinn > inzwischen raus Nö. Ich kaufe noch immer verbleit und löte damit sehr, sehr gerne. Sowohl Zn als auch Cu. Um mich herum ist eine ganze Horde "ewig gestriger" die damit der Zinnpest vorbeugen. Das billigere Zink ist so schon lumpig genug, da braucht's nicht auch noch Lötstellen die nichts taugen. Roland E. schrieb: > Wow! Diese Erkenntis zeigt dir den Weg, warum die Industrie aus > Deutschland abwandert... Das tut sie länger schon, Energiepreise sind hier nur eine Komponente. In der Hauptsache schiebe ich das auf spätrömische Dekadenz. Die Hand an der Pc-Maus ist bequemer als die Schaufel in der Hand. Roland E. schrieb: > PS: 24.500 Euro /Tonne. In der Tat, pro Tonne. Die will aber verarbeitet und konfektioniert werden, das kostet Strom & Arbeit. Ich kaufe Lot für um die 50,-€kg. DerSchmied
C. D. schrieb: > Roland E. schrieb: >> Du lebst etwas im Gestern. Selbst bei (Dach-)Klemptnern ist Bleizinn >> inzwischen raus > > Nö. Ich kaufe noch immer verbleit und löte damit sehr, sehr gerne. > Sowohl Zn als auch Cu. Um mich herum ist eine ganze Horde "ewig > gestriger" die damit der Zinnpest vorbeugen. Das billigere Zink ist so > schon lumpig genug, da braucht's nicht auch noch Lötstellen die nichts > taugen. > Ob du das machst, und damit durchkommst tut nix zur Sache. Geregelt ist seit 2011, dass Blei aus dem Lot für alle Anwendungen außer MIL raus ist. https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2011:174:0088:0110:de:PDF Lass dich nicht erwischen... > ... > Roland E. schrieb: >> PS: 24.500 Euro /Tonne. > > In der Tat, pro Tonne. Die will aber verarbeitet und konfektioniert > werden, das kostet Strom & Arbeit. Ich kaufe Lot für um die 50,-€kg. > Das ist gerade mal Faktor 2...
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Roland E. schrieb: > Ob du das machst, und damit durchkommst tut nix zur Sache. Geregelt ist > seit 2011, dass Blei aus dem Lot für alle Anwendungen außer MIL raus > ist. Die EU-Elektro-Verordnung kann mir ziemlich wurscht sein :-) Mir ging es um Spenglerei, Nomen est Omen. Wie ich oben schon schrieb, die Elektronik ist nur EIN Teilgebiet des Lot-Marktes. Den Denkmalschutz hab ich oft genug an der Backe, was dort Kupfer war muss Kupfer bleiben, incl Lot wie es war. Und es hat auch sonst seinen Sinn, das "giftige Zeugs". Cadmium ist aus dem Rennen, das finde ich allerdings gut. Aber selbst wenn... Wenn ich's recht überdenke: Deiner Rechtsauffassung nach hab ich von früh bis spät den Fuß in der Schlinge, das bringt mein Beruf so mit sich. Ob es nun Mitarbeiter, mich selbst oder dritte betrifft: ich muss in erster Linie meine Entscheidungen vor mir selbst rechtfertigen. Es kommt nicht selten vor dass ich in Ecken herumwurschtele wo man sich gedruckte Gesetze und Richtlinien mit zur Toilette nimmt, das hält dies Land mit am Laufen. Ringt mir dann bestenfalls ein Grinsen ab, eine Kippe in die Fresse stecken, weiter geht's. Google mal nach Scott & Amundsen, ist echt Scheiße wenn man mit letzter Kraft sein Basislager erreicht und verreckt dann doch weil der Sprit ausgelaufen ist. Zinnpest... Dies Land hängt am seidenen Faden, solche Richtlinien spannen das Ding nur unnötig weiter. DerSchmied
Ich überschaue nicht mehr, ob noch Bedarf da ist, aber ich kann noch Lötzinn LSn63 (63% Zinn, 37% Blei) anbieten. Sowohl in Dreikantstangen-Form als auch in größeren Stangen-Resten die zur guten alten bleihaltigen Zeit als Futter für die Wellenlötung dienten. Bei Interesse mich möglichst unter comm.tmp(at)posteo.de kontakten. Gruß, blitz_f
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