Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Problem mit Z80 Schaltung


von Stefan K. (riskrisk)


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Hallo,

ich habe Probleme mit einer Z80 Platine. Die Schaltung ist recht 
straight, aber ich habe nach erneuern von TI Sockeln das Problem das das 
Gerät nicht initialisiert. D05 ist bei mir mit 4,2V an dem Z80 gemessen 
extrem hoch, die anderen Datensignale liegen so um die 1,6 - 2,4 
Volt.Kennt sich vielleicht jemand noch besser damit aus? Wie kann man 
den Fehler eingrenzen? Alle Datenbuffer (74LS244) sind in Ordnung. Reset 
ist HI, Clock liegt auf Pin 6 an. Auch sonst kann ich nichts finden. Ich 
habe mal das Schaltbild hochgeladen - es ist leider qualitativ nicht so 
toll. Für Hilfe einen Rat wäre ich sehr dankbar. Gruß, Stefan

von H. H. (Gast)


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Stefan K. schrieb:
> TI Sockel

?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Stefan K. schrieb:
> TI Sockel

Titan Sockel für die DIL-Bausteine? oder Sockel von Texas Instruments?

Stefan K. schrieb:
> D05 ist bei mir mit 4,2V an dem Z80 gemessen extrem hoch,
> die anderen Datensignale liegen so um die 1,6 - 2,4 Volt.
> ...
> Wie kann man den Fehler eingrenzen?

Eine Gleichspannungsmessung an einer "zappelnden" Datenleitung liefert 
dir nur irgendeinen durschschnittlichen Mittelwert. Allerdings dürfte 
auch D05 ähnliche Zappel-Werte liefern wie die anderen Datenleitungen. 
Die Vermutung liegt nahe, das da was offen ist.

Der Schaltplan liegt dir ja vor. Daher einfach D05 mit dem 
Durchgangsprüfer in allen Richtungen zu allen Punkten durchmessen, wo 
D05 ankommen oder abgehen soll. Vorher alle Bauteile aus den "TI" 
Sockeln rausziehen.

Das sollte ausreichen um festzustellen, ob du eventuell eine 
Durchkontaktierung geschrottet hast, und D05 irgendwo nicht richtig 
ankommt.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Wegstaben V. schrieb:
> oder Sockel von Texas Instruments?

Gab es tatsächlich mal. Späte 70er, frühe 80er.

 Und wenn man sich die "Schaltpläne" ansieht, dann passt das zeitlich 
auch.

Stefan K. schrieb:
> D05 ist bei mir mit 4,2V an dem Z80 gemessen
> extrem hoch, die anderen Datensignale liegen so um die 1,6 - 2,4
> Volt.

So etwas misst man nicht mit einem Multimeter, sondern mit einem 
Oszilloskop. Da müssen in irgendeinem mehr oder weniger willkürlichen 
Rythmus High- und Low-Pegel zu sehen sein.

von Lu (oszi45)


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Bevor ich hier anfangen würde zu messen, wäre erst mal das kritische 
Auge, eine Lupe und viel, viel Licht gefragt. Evtl. hat eine Zinnperle 
sich verlaufen und D5 ist das Opfer? Ansonsten wäre der Oszi natürlich 
das richtige Arbeitsmittel, um das Zappeln der Datenleitungen zu 
verfolgen.

von Stefan K. (riskrisk)


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> So etwas misst man nicht mit einem Multimeter, sondern mit einem
> Oszilloskop. Da müssen in irgendeinem mehr oder weniger willkürlichen
> Rythmus High- und Low-Pegel zu sehen sein.

Ich habe einen Logic Probe an die CMOS Spannung angeschlossen. D05 ist 
immer HI, die anderen Datenleitungen wechseln zwischen HI und LO.

von Stefan K. (riskrisk)


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Ich schau mir das Board heute abend mal mit einer Lupe an und messe 
nochmal die D05 Leitungen auf Durchgang, vielleicht bringts ja eine neue 
Erkenntnis. Melde mich mit dem Resultat nochmal morgen.

von Stefan K. (riskrisk)


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Ich habe nochmal alles durchgeprüft und kann wirklich nichts finden - 
keine kalte Lötstelle, keine fehlerhafte Leiterbahn. Hat vielleicht 
jemand die Möglichkeit sich mal die .bin Files von den Eproms anzusehen? 
Vielleicht sinds ja auch die Eproms fehlerhaft? Würde mich sehr freuen. 
-Stefan

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan K. schrieb:
> Ich habe nochmal alles durchgeprüft und kann wirklich nichts finden

Du hast doch schon gefunden, D05 an einem Chip defekt, nun nur noch 
rausfinden wo.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Das Messen mit einem Multimeter wird nicht klappen, das wird ein 
Ratespiel bleiben.

Ein Oszilloskop sollte man schon haben.

- Spannungsversorgung prüfen, ob es keine Einbrüche gibt
- Kondensatoren prüfen, die können altern
- Clock prüfen
- Kommen von den Eprom's die CS Signale
- Kommen die OE Signale bei Eprom's
- Kommen die CS/OE/WE Signale bei RAM's
- Alle Daten- und Adresleitungen haben Pegel die wechseln
- Wobei A15/A14 ebentuell, je nach Größe schon auch immer Low sein 
könnten, wenn der obere Speicher nie benutzt wird.
- Ich vermute das sind D-RAM's keine S-RAM's, dann muss der Clock 
stimmen, sonst klappt das mit dem zyklischen Refresh nicht.
- bei 16 RAM Modulen werden es vermutlich 2 Speicherbänge mit je 1 Bit 
pro IC sein.

Dann viel Erfolg.

von Harald K. (kirnbichler)


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Markus M. schrieb:
> Ich vermute das sind D-RAM's keine S-RAM's

Das sind 4kx1-SRAMs (HM6504, 
https://www.digchip.com/datasheets/download_datasheet.php?id=378988&part-number=HM-6504), 
wie man dem Servicemanual des Linn LM-1 entnehen kann. In dem ist der 
oben als Briefmarke angehängte Schaltplan in lesbarerer Form enthalten, 
sowie eine ausführliche Funktionsbeschreibung.

Das Servicemanual findet man hier:

https://forum.vintagesynth.com/viewtopic.php?t=102869

(Dort ist ein funktionierender Link auf google drive)

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Stefan K. schrieb:
> Ich habe nochmal alles durchgeprüft und kann wirklich nichts finden -
> keine kalte Lötstelle, keine fehlerhafte Leiterbahn.

Guck' Dir doch mal die Reparaturvideos von "adrians digital basement" 
auf youtube an. Er geht bei der Restaurierung historischer Computer sehr 
systematisch vor. Da kannst Du Dir sicherlich einige Anregungen abholen. 
Der C128, den er vor einigen Wochen restaurierte, ist übrigens auch ein 
Z80-System, zumindest zur Hälfte.

Grüßle,
Volker

: Bearbeitet durch User
von Al. K. (alterknacker)


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Bei der Reparatur dieser z80 Systeme ohne Ozi  kann man auch das System 
Statisch takten.
Das setzt natürlich etwas Kenntnisse des Systems voraus.
Habe ich vor fast 40 Jahren mit dem Logik Prüfstift gemach.
Man braucht auch gewaltig viel Geduld.
Viel Erfolg

MfG
alterknacker

von Lu (oszi45)


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Michael B. schrieb:
> Du hast doch schon gefunden, D05 an einem Chip defekt, nun nur noch
> rausfinden wo.

Systematisch Leitung durchtrennen, ob CPU-Seite oder Rest?
1. CPU aus Sockel nehmen und messen
2. Rest systematisch untersuchen
Wahrscheinlich sind von hinten 5V volllll auf einen Ausgang gekommen und 
dieser ist dann gestorben?

Beitrag #7575336 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Icke ®. (49636b65)


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Stefan K. schrieb:
> Ich habe nochmal alles durchgeprüft und kann wirklich nichts
> finden -
> keine kalte Lötstelle, keine fehlerhafte Leiterbahn.

Beim Löten entstehen manchmal extrem feine Zinnbrücken, die weder mit 
der Lupe erkennbar, noch mit dem Durchgangsprüfer meßbar sind. Ihr 
Widerstand kann sich durchaus im Kiloohm-Bereich bewegen, was aber für 
eine (Fehl-)Funktion als Pullup oder Pulldown ausreicht. Ich hatte das 
schon mehrmals. Nimm eine Handwaschbürste und schrubbe damit die 
Leiterplatte ab, bei mir hat das geholfen.

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