Hallo, für ein Projekt suche ich gerade ein GPS Modul und bin auf diese gestoßen: https://www.amazon.de/Beitian-HMC5883-Aktivantenne-Flugzeuge-shipping/dp/B07RHJ2NN5/ref=sr_1_4 Auf dem Board ist eine kleine Knopfzelle zu sehen. Was könnte die für einen Sinn haben? RTC? Ich benötige das für eine Anwendung mit 10 Jahre Laufzeit und wäre schlecht wenn nach 1 Jahr wegen einer leeren Batterie die Funktion nicht mehr sicher gestellt wäre. Gruß Papa Q.
Ja sehr wahrscheinlich für die RTC. Und um sich die letzte Position zu merken, damit es nach dem wieder-einschalten schneller betriebsbereit ist. Wegen den 10 Jahren: Hast du an regelmäßige Firmware Updates gedacht?
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Um die Almanach-Daten gespeichert zu halten, damit es schneller synchronisieren kann beim nächsten Einschalten. Und um Konfigurationsparameter zu speichern.
Genau, für die Speicherung der Almanach-Daten. Die sind zwar nur 2kB groß, werden aber nur mit sehr langsamer Baudrate von den Satelliten übermittelt, Baudrate gerade nicht zur Hand, 100 Baud oder so. Dazu muss man dann noch den passenden Slot abwarten. Wenn der Empfang in dem Moment gestört ist, muss man eben nochmal die komplette Spanne abwarten. Die Daten veralten aber auch, daher hilft die Batterie nur dann, wenn der Empfänger z.B. jeden Tag oder mehrmals die Woche eingeschaltet wird. Assisted GPS mit Mobilfunk lädt die Daten alternativ von einem Server über Mobilfunk, sofern verfügbar und wenn der Mechanismus vom Host unterstützt wird. Die Almanach-Daten werden/müssen permanent aktualisiert werden, entweder per Satellit oder per Assisted GPS. BTW: 38€ für ein GPS Modul ist Wahnsinn, schau mal auf Aliexpress o.ä. Da gibt es auch Module, wo Du die Batteriespannung extern einspeisen kannst. Also dann mit genügend großer Zelle. Oder Du lebst mit der langen Fixzeit.
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Die Übertragung dauert 12,5 Minuten: http://www.quantenwelt.de/technik/GPS/almanach.html oder kürzer in modernen Empfängern: https://gps-camera.eu/wissen/29-hardware/66-gps-wissen-kaltstart-warmstart-wie-lange-braucht-ein-gps-zum-starten.html
Harald A. schrieb: > Die sind zwar nur 2kB > groß, werden aber nur mit sehr langsamer Baudrate von den Satelliten > übermittelt, Baudrate gerade nicht zur Hand, 100 Baud oder so. 50 Bd
Harald A. schrieb: > BTW: 38€ für ein GPS Modul ist Wahnsinn, schau mal auf Aliexpress o.ä. Wohlgemerkt: Auf dem verlinkten Modul ist auch noch ein Kompass verbaut. Das Dingens ist also für z.B. Flight Controller.
Danke Euch allen! Ich hab auch aus Amazon Bewertungen von verschiedenen Modulen jetzt rausgelesen, dass teilweise die Batterie defekt war. Erste Fix dauerte dann 15min. Das passt zu dem, was ihr auch schreibt.
Papa Q. schrieb: > Ich hab auch aus Amazon Bewertungen von verschiedenen Modulen jetzt > rausgelesen, dass teilweise die Batterie defekt war. Ich vermute, dass es sich eine Akkuzelle handelt-- zumindest ist das beim Garmin eTrex Vista HCx der Fall. Mehre Wochen nach einem Sturz fand das Gerät keine Satelliten mehr. Beim Öffnen des Geräts fiel mir eine Diode im SOT23-Gehäuse entgegen, die offensichtlich für das Nachladen besagter Akkuzelle zuständig war und die sich bei dem Sturz von der Leiterplatte löste. Mit neuer Diode und Akkuzelle (die alte war tiefentladen) läuft das Gerät seit Jahren wieder problemlos. Hier mein Raparaturbericht: https://www.dr-bosch.com/volker/reparatur/index.html#Garmin_Sturzschaden Grüßle, Volker
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Schau dir das mal an: https://www.soselectronic.com/de/products/quectel/l96-m33-285569 Mit einer aktiven Antenne, GPS/Glonass/Galileo aktiviert ein klasse Modul.
Bitte entschuldigt wenn ich die Frage mal an diesen Thread hier anhänge... Wenn der erste Fixpunkt nach langer Abschaltzeit so lange dauert - wieso finden z.B. die DJI Drohnen ihren Standort innerhalb vielleicht maximal einer Minute und nicht 12 Minuten? Was machen die anders?
Ben B. schrieb: > Was machen die anders? Offenbar speichern sie die Daten. Es gibt ja auch Speicher, die ohne Batterie funktionieren.
Lies mal die Artikel die ich verlinkt habe, warmstart vs. coldstart.
Harald A. schrieb: > BTW: 38€ für ein GPS Modul ist Wahnsinn, schau mal auf Aliexpress Gute Quelle, da gibt es dann µBlox für zweifuffzich, die nicht dem Typenschild entsprechen oder gar komplette Fakes sind. Rüdiger B. schrieb: > Die Übertragung dauert 12,5 Minuten: Du hast hier Links reingeklatscht, die Du selbst nicht gelesen hast! Das ist nur halb richtig. GPS sagt bis zu 12,5 Minuten, meistens geht es schneller. Hängt auch davon ab, wie viele Satelliten gerade sichtbar sind und wie viele Kanäle der Empfänger kann. Siehe dazu bei gps-camera "Kaltstart - Oder die 12,5 Minuten Legende". Richtig schnell geht das nur, auch bei gps-camera erwähnt, wenn man die Ephemeriden hat. Die sind leider kurzlebig, maximal wenige Stunden brauchbar. Spaßig wird das, wenn man das Gerät binnen 2 Minuten um 1300km versetzt: Wir haben eine Position in Irland simuliert, die mein Navigon korrekt angezeigt hat. Raus aus der Meßkabine, hat das Ding weit über eine halbe Stunden gebraucht, meine tatsächliche deutsche Position anzuzeigen. Das Ding hat auch Ärger, wenn ich nach gut einer Stunde von London oder Paris aus dem Flieger steige. Auch das steht indirekt im Text "Heiß-Start (Hot Start), Wiedererfassung". Die Beschreibung auf gps-camera.eu gefällt mir sehr gut, deckt sich mit meinen Systemtests aus dem gewerblichen Bereich. Volker B. schrieb: > Mehre Wochen nach einem Sturz fand > das Gerät keine Satelliten mehr. Beim Öffnen des Geräts fiel mir eine > Diode im SOT23-Gehäuse entgegen, die offensichtlich für das Nachladen > besagter Akkuzelle zuständig war und die sich bei dem Sturz von der > Leiterplatte löste. Mit neuer Diode und Akkuzelle (die alte war > tiefentladen) läuft das Gerät seit Jahren wieder problemlos. Also ein total beschissenes Schaltungsdesign. Es gibt 'zig-tausende GPS-Empfäner ohne Akku, die trotzdem in überschaubarer Zeit ihre Position finden. Ben B. schrieb: > Wenn der erste Fixpunkt nach langer Abschaltzeit so lange dauert - wieso > finden z.B. die DJI Drohnen ihren Standort innerhalb vielleicht maximal > einer Minute und nicht 12 Minuten? Was machen die anders? Garnichts, die haben einfach bessere Empfänger. Setze die mal in die Stadt zwischen Gebäude, wo nur zwei der drei Satelliten sichtbar sind - dann brauchen auch die deutlich länger. Daniel D. schrieb: > Jein, die nutzen A-GPS Dann erzähle mal, wo die ihre Assistenzdaten herbekommen, die werden wohl kaum einen GSM-Empfänger haben. Rüdiger B. schrieb: > Lies mal die Artikel die ich verlinkt habe, warmstart vs. coldstart. Hast Du das getan?
Was besonders hohe Geschwindigkeiten oder Extremwerte für Höhe angeht, sind die ganzen kommerziellen GPS-Empfänger beschnitten, damit man sie nicht für GPS-gelenkte Raketen einsetzen kann. Wobei der Ukrainekrieg ja derzeit zeigt, daß das eher sinnlos ist, die Drohnen, die sowas für diese Zwecke einsetzen, fliegen einfach langsam genug und die Höhe ist bei 50km oder so beschnitten, wo man sich schon anstrengen muss, um einen Flugkörper so hoch zu bekommen. Wettersonden mit ihren Ballons schaffen nur 35..38km Höhe.
Ben B. schrieb: > ... und die Höhe ist bei 50km oder so beschnitten.... Das Umrechnen imperialer Einheiten solltest du noch einmal üben. 60000 ft entsprechen gerade einmal 18,3 km. > Wettersonden mit ihren Ballons schaffen nur 35..38km Höhe. ... und sind damit voll vom CoCom Limit betroffen. Dann hängt es von der Implementation der Grenzwertüberwachung ab, ob Höhen- und/oder Geschwindigkeitsüberschreitung zum Abschalten der Datenausgabe führen.
Ben B. schrieb: > wieso > finden z.B. die DJI Drohnen ihren Standort innerhalb vielleicht maximal > einer Minute Der u-Blox GPS aus der DJI Phantom 2, die ich gerade demontiere, hat eine Pufferbatterie: https://www.ebay.de/itm/125611573849 Erstes Bild, rechts neben dem u-Blox.
Manfred P. schrieb: > Daniel D. schrieb: >> Jein, die nutzen A-GPS > > Dann erzähle mal, wo die ihre Assistenzdaten herbekommen, die werden > wohl kaum einen GSM-Empfänger haben. Diesmal muss ich dir recht geben. Mit A-GPS Drohnen siehts mau aus. Das war nicht der Grund.
> Der u-Blox GPS aus der DJI Phantom 2, die ich gerade demontiere, > hat eine Pufferbatterie: https://www.ebay.de/itm/125611573849 Interessant. Mal sehen ob ich irgendwo Bilder vom Flugregler einer Mavic 2 finde. Aber wieso zerlegst Du die Drohne? > Das Umrechnen imperialer Einheiten solltest du noch einmal üben. > 60000 ft entsprechen gerade einmal 18,3 km. Ich hab da nichts umgerechnet, nur was ich mal irgendwo gelesen habe. Die Vaisala RS41, die der Wetterdienst derzeit benutzt, haben auch einen u-blox GPS-Empfänger, und der kann die volle Höhe, die die Sonden erreichen. Ich habe inzwischen einige dieser Sonden hier.
Ben B. schrieb: > Wenn der erste Fixpunkt nach langer Abschaltzeit so lange dauert - wieso > finden z.B. die DJI Drohnen ihren Standort innerhalb vielleicht maximal > einer Minute und nicht 12 Minuten? Was machen die anders? Vielleicht empfangen sie etliche Streams parallel?
Ben B. schrieb: > Ich hab da nichts umgerechnet, nur was ich mal irgendwo gelesen habe. Dann war das wohl Unsinn - irgendwo im Internet. Oder hast du eine Quelle dazu? Hier kurz zusammengefasst: https://www.eugenewei.com/blog/2015/8/3/cocom-limits
> Ich hab auch aus Amazon Bewertungen von verschiedenen Modulen jetzt > rausgelesen, dass teilweise die Batterie defekt war. Wenn du kein Handy benutzt das seine Daten auch anderswo herbekommt sondern ein echtes GPS dann ist eine lange Zeitdauer beim ersten Einschalten normal. Und das wiederholt sich auch wenn das GPS ausgeschaltet weit bewegt wurde. Wenn du also eine Platine aus China kaufst dann muss die beim ersten mal lange brauchen. Vanye
>> Ich hab da nichts umgerechnet, nur was ich mal irgendwo gelesen habe. > Dann war das wohl Unsinn - irgendwo im Internet. > Oder hast du eine Quelle dazu? Die Quelle habe ich mir nicht gemerkt, muss irgendwo gestanden haben als ich mich über die Wiederverwendbarkeit der in diesen Sonden enthaltenen Bauteile informiert habe (u.a auch über den u-blox GPS-Empfänger da drin). Gibt auch Projekte, die die ganze Sonde weiterverwendbar machen, der Sender erreicht auch das 433MHz ISM-Band, dadurch könnte man die Sonde als Außentemperatursensor oder GPS-Tracker verwenden. Ob's Unsinn war oder nicht weiß ich gerade nicht, mir fehlt die Möglichkeit, so einen Empfänger mal eben über 50km hoch in die Luft zu schießen. Solche Experimente mit selbstgebauten Großraketen werden in Good Old Germany schon seit längerer Zeit eher kritisch gesehen.
Ben B. schrieb: > Ob's Unsinn war oder nicht weiß ich gerade nicht, mir fehlt die > Möglichkeit, so einen Empfänger mal eben über 50km hoch in die Luft zu > schießen. Es Widerspricht den CoCom Grenzwerten für Technologieexport und damit war es wohl Unsinn. Es gibt nun wirklich genug Leute, die sich mit GPS für Stratosphärenballons beschäftigen und auch Erfahrungsberichte veröffentlichen, z.B. https://ukhas.org.uk/doku.php?id=guides:gps_modules
Dann erkläre mir mal, wieso der Empfänger bei diesen Sonden auch über Deinen 18,x km noch funktioniert. Muss ich nun Angst haben, daß ein SEK der GSG9, der BND oder MAD bei mir die Tür einbasht und mir meine eingesammelten Wettersonden klaut, weil die einen zu guten GPS-Empfänger haben, oder was?! Edit: Auszug aus der von Dir verlinkten Quelle: "The uBlox 6/7/8 family are the newest GPS module in use. Its the successor to the uBLOX 5. A 50 channel GPS in a SMD package. It is rated up to 50,000 meters altitude in flight mode. Its an inexpensive module with good performance [..]"
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Ben B. schrieb: > Dann erkläre mir mal, wieso der Empfänger bei diesen Sonden auch über > Deinen 18,x km noch funktioniert. Weil es bei den CoCom-Limits nicht klar spezifiziert ist, ob die Empfänger bei (h>60000ft UND v>1000kn) die Ausgabe unterdrücken müssen, oder ob gilt (h>60000ft ODER v>1000kn). Such dir einfach einmal den Originaltext raus. Da waren wohl keine Techniker am Werk, sondern eher Juristen. Die Geschwindigkeit von Stratosphärenballons liegt jedenfalls gewöhnlich unter 1000kn. Den Grund schrieb ich bereits: Rainer W. schrieb: > Dann hängt es von der Implementation der Grenzwertüberwachung ab, ... Ben B. schrieb: > Auszug aus der von Dir verlinkten Quelle: Und was machen die Module bei Geschwindigkeiten über 1000kn? Die 50km dieser µBlox Module ist eine Eigenschaft dieser Module, hat aber mit einer generellen Beschränkung der GPS-Technologie nichts zu tun. Dazu kommt, dass die µBlox Empfänger nicht nur GPS, sondern auch GLONASS, Galileo und BeiDou empfangen und verarbeiten.
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Ben B. schrieb: > Aber wieso zerlegst Du die Drohne? Ich habe die mal mit defekter Kamera geschenkt bekommen. Aber mit der neuen Dronenverordnung ist so ein Dings mit 1,2 kg praktisch nicht mehr anzuwenden und ich habe an Drohnen eigentlich noch nie was gefunden. Abgesehen von Führerschein, Versicherung und Luftfahrt Legalese. Wollte sie an die Ukraine spenden, aber die wollen sowas auch nicht, Geld ist denen viel lieber. Also wird jetzt fleissig demontiert und zweckentfremdet. Sind viele feine Sachen drin.
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Manfred P. schrieb: > Harald A. schrieb: >> BTW: 38€ für ein GPS Modul ist Wahnsinn, schau mal auf Aliexpress > > Gute Quelle, da gibt es dann µBlox für zweifuffzich, die nicht dem > Typenschild entsprechen oder gar komplette Fakes sind. Nur um das nochmal aufzuklären: Keinesfalls würde ich ein uBlox (Fake) auf Aliexpress empfehlen, es gibt genügend gute asiatische Chipsätze, z.B. eines mit dem GK9501 Chipset, das hat -165dBm Empfindlichkeit, 66/22 Kanäle und kann zahlreiche Systeme decodieren. Auf Ali für 8€, im 10er Pack für unter 5€. https://de.aliexpress.com/item/1005005163162233.html Es gibt auch noch weitere asiatische Chipsätze.
Operational Limits aus originalen u-blox Datenblättern:
1 | LEA-5 PAM-7 SAM-M8 SAM-M10 |
2 | Dynamics g 4 4 4 4 |
3 | Velocity m/s 600 500 500 500 |
4 | Altitude m - 50000 50000 80000 |
5 | Revision 2008 2015 2020 2023 |
übrigens kosten die u-blox SAM-M8 und -M10 bei Digikey ca. 33 Euro inkl.
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Papa Q. schrieb: > Ich benötige das für eine Anwendung mit 10 Jahre Laufzeit und > wäre schlecht wenn nach 1 Jahr wegen einer leeren Batterie > die Funktion nicht mehr sicher gestellt wäre. bzw. weil der Akku tiefentladen wurde. Dazu kommt, dass die Empfänger mehr Strom brauchen als eine typische RTC. Noch übler wird's, wenn es bei halb leerem Akku Datenfehler gibt oder die Uhr spinnt. Sowas wäre wohl störender, als wenn man gelegentlich länger warten muss. Wie oft würde der Akku überhaupt gebraucht werden? Wenn der Empfänger an einem uC hängt, könnte man dem eine RTC und ein F-RAM für die Daten spendieren. Der uC würde regelmäßig alle Daten auslesen und bei einem Kaltstart den Empfänger damit initialisieren. Der entscheidende Vorteil: die Batterielaufzeit ist kalkulierbar, eine gute ½AA reicht für 10 Jahre. Beim RTC-Chip sollte man nicht sparen, die uC-internen RTCs taugen dafür nicht.
Bauform B. schrieb: > Beim RTC-Chip sollte man nicht sparen, die > uC-internen RTCs taugen dafür nicht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die ursprüngliche Uhrzeit in die Zeit zum Fix eingeht, aber muss die schon vor dem Fix wirklich hochgenau sein? Denn wenn man den Fix mal hat, hat man die hochgenaue Uhrzeit aus dem GPS, und kann damit das µC-Schätzeisen neu einstellen.
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(prx) A. K. schrieb: > muss die schon vor dem Fix wirklich hochgenau sein? Schwer zu sagen, eben so genau wie möglich ;) Die Zeit wird z.B. mit 9600 Baud übertragen, der Fehler könnte also unter 10ms bleiben. Das ist sicher besser als nichts, aber u-blox schreibt: "This method suffers from communication latency and unpredictable delays so the accuracy of the supplied time is poor. Accuracy of the supplied time can be improved greatly if the host system has a very good sense of the current time and can deliver an exactly timed pulse to the EXTINT pin." Man sagt dem Empfänger die Zeit mit 1ns Auflösung und dazu den maximalen Fehler. Das Datenwort für den Fehler hat 48 Bit und 1ns Auflösung... "Supplying time assistance that is inaccurate by more than the specified time accuracy, may lead to substantially degraded receiver performance." > Denn wenn man den Fix mal hat, hat man die hochgenaue Uhrzeit aus > dem GPS, und kann damit das µC-Schätzeisen neu einstellen. Das Schätzeisen muss mit jeder gültigen PPS-Flanke synchronisiert werden. Dann hat man wenigstens bei kurzen Unterbrechungen die genaue Zeit. Wie lange Stromausfälle müssen überhaupt überbrückt werden? Es kommt auch auf die Anwendung an. Für einen DCF-77 Ersatz liefert schon ein einzelner Satellit eine genauere Zeit als der uC. Das reicht, wenn der Empfänger seine Position kennt, weil er an der Hauswand angeschraubt ist.
Bauform B. schrieb: > (prx) A. K. schrieb: >> muss die schon vor dem Fix wirklich hochgenau sein? > > Schwer zu sagen, eben so genau wie möglich ;) "So genau wie möglich" ist natürlich Unfug. Die erste Information, die der Empfänger bei grob bekannten Standort und grob bekannten Almanachdaten aus der Uhrzeit zieht, ist die mögliche Sichtbarkeit der Satelliten, d.h. er kann sich für den ersten Fix auf den Empfang weniger Satelliten mit guter Geometrie konzentrieren. Auf ein paar Minuten kommt es dabei überhaupt nicht an. > Man sagt dem Empfänger die Zeit mit 1ns Auflösung Du kannst dem Algorithmus die Zeit auch mit ps-Auflösung sagen. Das hilft überhaupt nicht, da du den Zustand der Ionosphäre nicht genau genug kennst. Diese Information kommt erst aus dem Gleichungssystem zur Berechnung der Position/Zeit heraus, aber nicht auf 1ns Genauigkeit, sondern eher auf 10ns. Eine Auflösung einen Faktor 10 über der Genauigkeit hilft niemandem. Sonst musst du zu RTK-GPS greifen, dass aber relativ arbeitet.
Rainer W. schrieb: > d.h. er kann sich für den ersten Fix auf > den Empfang weniger Satelliten mit guter Geometrie konzentrieren. Der u-blox M8 hat 72-channels d.h. soviel sats gleichzeitig. Mit der Uhrzeit und dem Almanach kann er die Sats nehmen die sichtbar sind.
Rüdiger B. schrieb: > Der u-blox M8 hat 72-channels d.h. soviel sats gleichzeitig. Wenn der Empfänger möglichst schnell zu einem Lock auf die Datenströme der Satelliten kommen will, setzt er parallel mehrere Korrelatoren auf jeden sichtbaren Satelliten an (patentiert unter: EP 2 284 560 A1). Bei Empfang von vier Satellitensystemen relativiert sich da die Anzahl von 72 verfügbaren Korrelatoren und grobe Almanach Daten sind ein barer Zeitgewinn.
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Harald A. schrieb: > Es gibt auch noch weitere asiatische Chipsätze. Gerade wiedergefunden, ich hatte mich schon gewundert, warum GPS-Empfänger mit fast 5€ so teuer geworden sind. Hier ein weiterer asiatischer Chipsatz für GPS/Beidou (+Glonass per Freischaltung) für 1,80€: https://de.aliexpress.com/item/32764345698.html Mit Antenne 3€
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